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Die Atmosphäre zwischen Kol und mir hatte sich verändert. Etwas war anders geworden. Wir konzentrierten uns nicht mehr nur auf seine Wiedererweckung. Kol brachte mir neue Zauber bei. Ich entdeckte ganz neue Möglichkeiten meine Gabe zu nutzen. Offenbar würde ich mit genügend Übung Magie nicht nur mit meinen Händen absorbieren können, sondern auch mit anderen Körperteilen. Elisabeth, eine der Siphoner, die er persönlich gekannt hatte, konnte es laut ihm mit ihrem gesamten Körper. Ich wusste nicht wozu das gut sein sollte, doch ich wollte lernen meine Fähigkeiten auszubauen.
"Wir sollten unsere kleinen Zusammenkünfte nicht jeden Tag abhalten.", durchbrach er die Stille.
Verwundert blickte ich von dem Medallion auf, welches ich versucht hatte mit einem Verschleierungszauber zu belegen.
"Wovon sprichst du?"
Er seufzte. Mit einer Hand fuhr er sich durch seine kurzen, dunkelbraunen Haare.
"Diese Beschwörungen erschöpfen dich. Nur weil du selbst keine Magie regenerieren musst bedeutet das nicht, dass ihre Nutzung dich nich schwächt. Sie fordert den selben Tribut wie bei anderen Hexen. Du hälst das nicht mehr lange aus, Claire! Mach Pausen!"
"Aber... Willst du nicht wieder lebendig sein? Wir- Wir wissen doch gar nicht wie viel Zeit wir haben."
Ich verstand seinen Sinneswandel nicht. Anfangs konnte es ihm kaum schnell genug gehen. Es hatte ihn aufgeregt, dass ich keine seiner Ideen würde ausführen können und jetzt wollte er seine Wiedererweckung hinauszögern?
"Ich werde nie wieder die Andere Seite verlassen, wenn du stirbst!", machte er mir ganz direkt klar. Seine Augen verharkten sich in meinen.
"Aber ich werde stärker! Ich denke ich kann es schaffen, wenn ich nur noch-"
"Nein! Die Antwort lautet nein!", unterbrach er mich lautstark.
Erschrocken zuckte ich zusammen. Er fuhr sich übers Gesicht.
"Es...Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht anschreien. Was ich damit sagen wollte war, dass diese Beschwörungen ihre Tücken haben. Alles was den Tod austrickst hat seinen Preis. Du spürst es, nicht wahr? Nach jeder Beschwörung fühlst du dich schwächer, irgendwie ausgelaugt, oder? Es wird von Mal zu Mal schlimmer. Du brauchst mehr Magie. Das wird nicht aufhören! Es wird schlimmer werden bis zu dem Punkt an dem dein Körper die Belastung nicht mehr mitmachen wird. Und dann? Dann sitzt du genauso auf der Anderen Seite fest wie ich. Was würde uns das bringen?"
Auf diese Frage wusste ich keine Antwort. Ich hatte nie daran gedacht zu sterben. Plötzlich hatte ich einen Kloß im Hals.
"Wie-... ", ich schluckte. "Woher weiß ich wann ich aufhören muss?"
"Naja, es gibt Anzeichen. Neben Erschöpfung, Kopfschmerzen, Herzrasen, Nasenbluten. Im Allgemeinen ist es immer schlecht, wenn Blut aus irgendwelchen Körperöffnungen kommt."
Ich sah zu Boden.
"Ich wusste nicht, dass mich die Zauber umbringen können. Irgendwie hatte ich angenommen, dass es einfach aufhören würde, die Magie verpufft, wenn ich sie aufgebraucht habe. Ich dachte ich könnte einfach neue absorbieren."
Meine Finger spielten mit dem Medallion in meinen Händen.
"Claire, hattest du nie einen Zirkel?", erkundigte er sich. Er klang überraschend besorgt.
Gedankenverloren biss ich mir auf die Unterlippe.
"Hatte ich. Vor vielen Jahren."
"Darf ich fragen was geschehen ist? Wie hast du sie verloren?"
Ein beklemmendes Gefühl machte sich in meiner Brust breit. Es schlang sich um meine Lungenflügel wie eine eiserne Hand. Das Herz raste in meiner Brust. Von einer Sekunde auf die Andere fiel mir das Atmen schwerer. Dieses Gefühl war mir nicht unbekannt. Die Panikattacken waren mein stetiger Begleiter. Krampfhaft versuchte ich meine Atmung zu kontrollieren, mich zu beruhigen.
Mit glasigen Augen hob ich den Blick.
"Vor sechs Jahren... haben sie versucht mich umzubringen."
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