five
Tote auferstehen zu lassen? Nicht meine Spezialität. Den Geist eines verstorbenen Vampires beschwören? Ein Kinderspiel mit Hilfe der richtigen Lektüre.
Nachdem ich eines von dutzenden Ritualen ausgesucht hatte übernahmen die Mikaelsons den Rest. Sie besorgten alles was ich benötigte und fanden sogar ein verlassenes Gebäude auf einer der Strömungslinien in New Orleans, welche es leichter machen würden den Zauber für längere Zeit aufrecht zu erhalten.
Alles stand an seinem Platz. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es später Vormittag war. Die Kerze, an welche Kols Verbleibdauer auf dieser Seite gebunden war, würde Schätzungsweise 10 Stunden brennen. Mit ein wenig Glück, aufgrunddessen das meine Mathekenntnisse eingerostet waren und ich noch nie sonderlich genau schätzen konnte, auch länger. Wir hatten Zeit. Innerlich betete ich, dass der jüngste Mikaelson nicht so stur und geheimniskrämerisch wäre wie seine Brüder es sein konnten.
Nervös knetete ich meine Hände, nachdem ich den Salzkreis, der eine Begrenzung bildete überprüft hatte. Er hatte keine Lücken. Keine bösen Geister könnten entweichen. Alles war so sicher wie es sein konnte.
Niklaus wanderte rastlos umher. Seine Schritte echoten von den Wänden, während ich mit Elijah im Schneidersitz auf dem Boden saß. Mit geschlossenen Augen versuchte ich mich zu konzentrieren. Meine linke Hand lag in Elijahs Rechten. Ich versuchte die benötigte Energie von ihm zu beziehen, doch leider spürte ich sie kaum.
"Was dauert so lange?", kritisierte Nik einmal mehr meine Arbeit.
Genervt drehte ich mich zu ihm um.
"Wenn du es besser kannst, dann bitte!", mit einer ausladenen Geste bot ich ihm meinen Platz an.
Mit zusammengekniffenen Augen blickte er auf mich herab. Provokant erwiederte ich seinen Blick.
Mit seinem Finger deutete er auf mich.
"Beschleunige das einfach!"
Ich wandte mich ab und schloss erneut die Augen.
"Ich habe nicht mehr praktiziert seit ich 14 war. Ich bin aus der Übung."
"Was kann an ein bisschen Hoku Pokus so kompliziert sein?"
"Selbst wenn ich eigene Magie hätte wäre es nach Jahren der Abstinenz schwierig."
"Warte, warte! Wenn du eigene Magie hättest? Was soll das bedeuten?", wollte er beinah hysterisch wissen.
Verwundert sah ich Elijah an. Er hatte seinem Bruder nicht gesagt was ich war?
"Ich bin eine Siphone. Ich absorbiere Elijahs Magie, die ihn zum Vampir macht und nutze sie für das Ritual."
Verblüfft und auch verärgert, als hätte einer von uns einen schlechten Witz gemacht, sah er seinen großen Bruder an.
"Eine Siphone?"
Die Art wie er das sagte verletzte mich, obwohl ich es nicht zugeben wollte. Sie klang abfällig.
"Wäre ich keine würde das alles vermutlich nicht funktionieren. Hexen regenerieren ihre Magie zwar, aber sie ist für sie nicht grenzenlos nutzbar. Ich hingegen kann so viel absorbieren wie ich benötige, solange ich etwas habe von dem ich sie beziehen kann.", verteidigte ich mich entschieden.
Augenverdrehend kniete er sich hinter mich. Ich spürte seinen Atem in meinem Nacken, als er mir ins Ohr flüsterte.
"Wenn das so ist würde ich es begrüßen, wenn du diese Energie nutzen würdest."
"Und ich würde es begrüßen, wenn du für fünf Minuten still sitzen könnest und aufhören würdest mich andauernd zu kritisieren.", entgegnete ich nicht im mindesten eingeschüchtert.
Vielleicht sollte ich es sein, doch es wollte sich kein Angstgefühl bei mir einstellen.
Zu meiner Überraschung gehorchte Klaus. Ohne zu murren setzte er sich auf einen hölzernen Stuhl am anderen Ende des Raums, wie ich bei einem kurzen Blick über die Schulter feststellte.
Nun endlich in nahezu absoluter Stille atmete ich tief ein. Der Sauerstoff strömte durch meine Nase in meinen Körper. Ich stellte mir vor, wie die Magie diesem Beispiel folgen würde, wie es sich anfühlte. Und tatsächlich nach einer weiteren Minute wurde die Verbindung nach und nach um einiges stärker. Ein Prickeln wanderte meinen linken Arm hinauf. Eine Gänsehaut machte sich auf meinem Körper breit. Die Magie durchlief mittlerweile meinen ganzen Körper. Zelle für Zelle wurde von ihr aufgeladen. Ich hatte beinah vergessen wie sich das anfühlte. Weitere Schauer strömten unaufhörlich durch mich hindurch.
Zuversichtlich öffnete ich die Lider. Bedächtig begann ich die Beschwörungsformel von der aufgeschlagenen Seite vor mir abzulesen. Aufgrund dessen wie sich die Luft elektrisch aufzuladen schien schloss ich etwas richtig zu machen. Das letzte Wort verließ meine Lippen. Ich sah auf die verhexte Kerze, welche wie von geisterhand aufflackerte.
So plötzlich wie die Flamme erschienen war, befand sich auch eine Gestalt in Mitten des Salzkreises. Langsam drehte er sich zu uns um.
Vor mir stand ein junger Mann, mit dunkelbraunen Haaren und dunklen Augen, mit Gesichtszügen, die es nicht abstreiten ließen, dass er mit Elijah verwand war.
Kol Mikaelson.
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