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-Bearbeitet-
TW: Gewalt, Suizidversuch
Jimin
"Jimin komm jetzt endlich! Ich habe nicht den ganzen Abend zeit!" rief Charles von draußen wütend.
Ich war noch in meiner Suite und versuchte den Abend heruszuzögern was jedoch nicht wirklich klappte.
Ergeben stand ich auf und ging zu Charles nach draußen.
Dieser packte mich fest am Arm und zog mich mit.
Zischend folgte ich ihm.
"Wenn du dich weiter so verhälst wie jetzt...werden andere seiten aufgezogen." Murmelte Charles leise sodass nur ich es hören konnte.
Stumm senkte ich den Kopf.
Als wir beim Esssaal ankamen lies er meinen Arm los und setzte ein falsches lächeln auf.
Vorsichtig rieb ich die schmerzende Stelle an meinem Arm wo er mich gepackt hatte
Wir wurden von ein paar Dienern empfangen die uns zu einem großen Tisch führten wo schon viele andere Gäste saßen.
Unter anderem auch der Architekt des Schiffes.
Charles setzte sich und ich setzte mich ebenfalls.
"Nun Jimin, wie gefällt es Ihnen bis jetzt auf dem Schiff?"fragte der Architekt lächelnd.
"Es ist wirklich atemberaubend schön hier. Sie haben tolle Arbeit geleistet." Meinte ich ebenfalls lächelnd und nippte etwas von meinem Rotwein.
Der Architekt bedankte sich freude strahlend und das Buffet wurde eröffnet.
"Ich habe mir große Mühe gegeben. 269 Meter Länge, 28m breit und eine Höhe von 53m. Die Titanic besitzt drei Schiffsschrauben. Dadurch schafft sie eine Dienstgeschwindigkeit von etwa 21 Knoten (etwa 39km pro Stunde) und ihre Höchstgeschwindigkeit beträgt 24 Knoten (44km pro Stunde)" begann der Architekt zu schwärmen. Ich hörte ihm lächelnd zu auch wenn es mich nicht wirklich interessierte.
Der Abend verlief relativ entspannt auch wenn Charles neben mir saß und immer wieder ein falsches Lächeln aufsetzte oder mir provokativ über meinen Arm strich.
"Wie verläuft es eigentlich mit eurer Hochzeit?" Fragte plötzlich einer von ihnen.
Es war einer der reichsten Kaufmänner der Welt.
Er und seine Frau hatten ein Vermögen und wollten die große Einkaufskette in New York erweitern.
Mein Lächeln erstarb sofort und ich sah verkrampft auf meinen Teller.
"Es läuft bis jetzt hervorragend nicht wahr, Liebling?" Fragte Charles mich und setzte ein drohendes Lächeln auf was jedoch nur ich sehen konnte.
Ich nickte stumm.
Doch anstatt das Thema ruhen zu lassen fragten nun immer mehr Leute wegen der Hochzeit.
"Wir werden noch am gleichen Tag an dem wir in New York ankommen heiraten. Es wird ein großes Fest sein. Wir freuen uns beide sehr drauf. Besonders auf die Hochzeitsnacht." Letzteres flüsterte er damit nur ich es verstand.
Ich weitete meine Augen vor Schock.
Die Hochzeitsnacht...
Daran habe ich gar nicht gedacht. Panik stieg in mir auf.
Und meine Brust fühlte sich auf einmal so schwer an.
Mein Herz begann wie wild zu schlagen während es mir immer schwerer fiel ruhig zu atmen.
Nach zehn Minuten hielt ich es nicht mehr aus.
"Charles, ich würde gerne in meine Suite gehen." Meinte ich leicht zittrig.
Dieser verengte die Augen zu Schlitzen, sagte jedoch nichts.
"Meine Herren, ich werde gleich zurück sein. Ich bringe nur kurz meinen Verlobten zu seiner Suite." Meinte er mit einem falschen Lächeln auf den Lippen.
Ich verabschiedete mich von den Herren und lief mit Charles zurück zu meiner Suite.
Als wir ankamen, schloss ich diese auf und wollte reingehen als Charles mich plötzlich reinschupste und die Tür von innen abschloss.
"C-charles was machst d-du?" Fragte ich ängstlich.
Wütend kam er auf mich zu und holte aus.
Seine Hand traf meine Wange und durch die Wucht fiel ich zu Boden. Tränen bahnten sich aus meinen Augen und liefen über meine Wangen.
Zittrig hielt ich mir meine Wange und sah ängstlich zu ihm hoch.
"Wie oft hab ich dir gesagt, benimm dich wenn wir bei anderen Leuten sind! Hast du nicht die Blicke gesehen als du verstummt bist als die Hochzeit in Rede kam?!" schrie er wütend und ich zuckte zusammen.
"Benimm dich in Zukunft besser oder es wird nicht nur bei der Ohrfeige bleiben! Hast du mich verstanden?!" Rief er wütend.
Ich nickte weinend.
Charles kam auf mich zu und packte mich am kragen.
"Worte!" Schrie er mir entgegen und holte erneut aus. Panisch befreite ich mich und fiel zu Boden. Schnell rutschte ich von ihm weg.
"J-ja ich hab v-verstanden." Sagte ich schluchzend.
"Besser ist das. Wasch dir dein Gesicht. Du siehst hässlich aus wenn du weinst."
Meinte er nur noch und verließ meine Suite.
Weinend kauerte ich mich zusammen und hielt mir meine brennende Wange.
Nach einer halben Stunde hatte ich mich halbwegs beruhigt und starrte in die Leere. Meine Wange schmerzte unaufhörlich und ich spürte wie sie pochte.
Wie es wohl mit Charles wird wenn ich erstmal mit ihm verheiratet bin? Wird er sich ändern? Oder sogar verschlimmern?
Panik kroch in mir hoch.
Ich wollte das nicht.
Ich konnte das nicht.
Ich muss hier weg.
Von meiner Panik begleitet erhob ich mich und rannte aus meiner Suite.
Ich beachtete die Leute, denen ich begegnete, nicht.
Ich rannte weiter.
Hinunter auf das Deck der Zweit- und Drittklässler.
Ich begann wieder zu weinen.
Ich rannte weiter bis ich am hinteren Teil des Schiffes ankam. Weinend klammerte ich mich an die Reling des Schiffes und sah ins pechschwarze Meer.
Wenn ich mich jetzt einfach über die Reeling lehnen würde, dann würde mich das Meer verschlingen.
Niemand würde es merken...
Ich wäre frei.
Zitternd kletterte ich über die Reeling.
Auf der anderen seite hielt ich mich mit beiden armen fest und sah hinunter ins Schwarze Nichts.
Es wird weh tun. Die Kälte würde mir unaufhörliche Schmerzen hinzufügen und das Wasser würde mich durch die Schiffsschraube sofort hinunter in die Tiefe ziehen.
Tief atmete ich ein und veruchte mich zu beruhigen.
Es wird kalt.
Sehr kalt.
Doch das nahm ich gerne in Kauf. Ich war bereit.
Bereit los zu lassen.
In dem Moment wo ich los ließ wurde ich von hinten gepackt und über die Reeling zurück gezogen.
"NEIN LASS MICH LOS!" begann ich zu schreien und begann wild um mich zu schlagen und versuchte mich aus seinem festen Griff zu befreien.
Ich wollte doch nur frei sein. Wieso durfte ich nicht frei sein? Wieso nimmt man mir immer alles weg? Was habe ich getan dass man mir immer alles wegnimmt?
"Shh. Das ist keine Lösung. Tu es nicht." Murmelte mein "Retter".
Ich stoppte meine Versuche mich zu befreien und sah weinend hoch in den Sternenhimmel.
So schwarz wie das Meer.
Nur waren kleine weiße Punkte in diesem zu sehen.
Vorsichtig lies die person hinter mir mich los.
Wir beide lagen immer noch am Boden.
Langsam setzte ich mich auf und sah den Jungen an.
Es war einer der vier Jungs die ich am Nachmittag an der spitze des Schiffes gesehen hatte.
Stumm betrachtete ich ihn während seine Augen pure Besorgnis ausstrahlten.
"Wer hat dir so weh getan das du keinen anderen Ausweg mehr finden konntest?" Fragte er leise.
Ich weitete meine Augen.
Erneut bahnten sich Tränen aus meinen augen.
Gerade wollte der Junge etwas sagen doch plötzlich wurde er von hinten gepackt und zu Boden gedrückt.
"Mr. Park! Geht es ihnen gut?!" Fragte einer der Bediensteten und kam schnell zu mir.
Ich bekam kaum etwas mit.
Ich spürte wie mir etwas warmes umgelegt wurde. Eine Decke.
Der Junge hatte Handschellen anbekommen und wurde von einer der Bediensteten ins Verhör genommen.
"Was hast du mit ihm gemacht?! Ihn beraubt?! Vergewaltigt?! Sag es mir!" fragte einer von ihnen wütend.
"Ich habe nichts dergleichen getan." Rief der fremde junge ebenfalls wütend.
Gerade wollte einer der männer ausholen und dem Jungen eine reinhauen.
"N-nicht!" Rief ich und rappelte mich auf.
Ich umgriff den Arm des Mannes und sah ihn flehend an.
Der Mann zögerte, ließ jedoch den Arm sinken.
"Was hat er getan?" Fragte er nun etwas ruhiger.
Bevor ich jedoch antworten konnte, hörte ich, wie jemand meinen Namen rief.
"Jimin! Oh Gott Schatz was machst du hier?!" Rief Charles und lief auf mich zu.
Ängstlich sah ich ihn an was der fremde Junge zu bemerken schien, denn er sah Charles misstrauisch an.
Charles kam auf mich zu und umarmte mich.
Ich verkrampfte mich.
Er ließ mich los und lief auf den Jungen zu.
"Was hast du mit meinem Verlobten gemacht?!" Rief er wütend.
"Jetzt beruhigen wir uns alle mal!" Rief einer von ihnen. Dankbar sah ich den Mann an.
Es war der Sohn des Architekten. Kim Namjoon.
"Jimin, was hat der Junge getan?" Fragte er mich ruhig.
"Er hat- er hat mich gerettet." Nuschelte ich leise. Es wäre dumm zu sagen der Junge hätte mich beraubt oder anderweitig irgendeine Lüge aufzutischen.
"Gerettet? Wie meinst du das?" "I-ich uhm wollte mir die... Schiffsschraube anssehen... weil sie so riesig sein sollte und ich uhm... konnte sie nicht so gut sehen deswegen bin ich auf die reeling geklettert. Dabei bin ich glaub ich ausgerutscht... und er hat mich gerettet." Log ich und sah den Fremden Jungen an.
Namjoon sah mich kurz an, dann wandte er sich an den Fremden.
"Stimmt das?" Stumm nickte dieser. "Nun denn , dann ist das ja geklärt. Meine herren, nehmen sie ihm die Handschellen ab. Ich finde, Sie sollten ihn belohnen Charles, immerhin hat er ihrem Verlobten das Leben gerettet." wandte sich Namjoon lächelnd an Charles.
Charles biss die Zähne zusammen.
"Was für eine Belohnung würden Sie denn vorschlagen?" Murrte charles. Namjoon sah lächelnd zu dem fremden der inzwischen die Handschellen abbekommen hatte. "Laden sie ihn doch auf ein Essen ein. Wie wäre es wenn Sie uns morgen beim Abendessen Gesellschaft leisten Mr...?"
"Jeon." Meinte der Fremde.
"Ich nehme die Einladung gerne an." Meinte er und sah mich an. Ich verlor mich in seine rehbraunen Augen und starrte ihn an.
"Nun denn, Mr. Jeon, dann werden wir Sie morgen wiedersehen. Vielen dank das Sie Mr. Park gerettet haben. Sie dürfen nun gehen."
Mr. Jeon nickte leicht, verabschiedete sich und ging.
"Nun meine Herren, gehen wir nun alle zurück. Es ist spät geworden und Mr. Park braucht seine Ruhe." wandte sich Namjoon an die Männer.
Charles ging auf mich zu und legte seine Hand auf meinen Rücken.
Zum Glück war dieser noch von der Decke bedeckt.
Ich bedankte mich bei Namjoon und ging gefolgt von Charles in Richtung meiner Suite.
Ich schloss diese auf und wandte mich um, um mich von charles zu verabschieden.
Dieser zog mich zu sich und hauchte leise in mein Ohr.
"Wenn du nochmal so ein Chaos fabrizierst, dann wirst du dir wünschen wirklich von der Reling gefallen zu sein und nicht davor von irgendeinem Heuchler gerettet worden zu sein. Haben wir uns verstanden?"
"V-verstanden." Murmelte ich. Charles lies mich los und ich schloss schnell die Tür.
Träge ging ich in mein Schlafzimmer und zog mich um.
Als ich im Bett lag dämmerte es mir erst so richtig was in der letzten Stunde passiert war.
Ich wollte weinen doch ich konnte nicht mehr.
All meine Tränen waren ausgebraucht.
Meine Gedanken gingen zu dem Jungen über der mich gerettet hatte.
Sollte ich ihn Morgen suchen gehen und mich bei ihm bedanken?
Oder soll ich ihn ignorieren da er mir das tor zur Freiheit entnommen hat?
Ich merkte kaum wie mir langsam die Augen zu fielen und ich in einen Traumlosen Schlaf driftete.
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