"Ada", höre ich eine Stimme. Ich muss leicht schmunzeln bei dem forschen Ton der Stimme. Denn nur eine Person spricht so mit mir. "Ich komme ja schon, Tingilya", rufe ich zurück. Ich gehe ein paar Gänge weiter und dort sehe ich sie. Bei ihrem Anblick mache ich mir sofort Sorgen. "Was ist passiert?", frage ich und sie wirft mir einen verzweifelten Blick zu. "Hast du Rùnja heute schon gesehen, er ist spurlos verschwunden", sagt sie völlig aufgelöst. Ich atme erleichtert auf. "Mach dir keine Sorgen, er bleibt öfters tagelang weg, er ist heut Abend sicher wieder hier", sage ich lächelnd. Sie scheint sich zu beruhigen und lächelt zurück. Ach Rùnja, dieser Schlingel..... Er ist ihr Haustier und immer läuft er weg, aber nicht weil er Angst hat oder so, sondern, weil er einfach ein wildes Tier ist, und das braucht halt seinen Freiraum. Seufzend gehe ich in mein Gemach.

Tingilya P.O.V.:

Ohne Ada wäre ich schon längst an Verzweiflung gestorben. Ich bin schon wieder kurz davor. Ich weiß nicht wie ich es ihm beibringen will. Frustriert schnaube ich aus. Wieso nur ist das Leben so kompliziert.

Ich will ihn ja nicht verletzen, doch ich muss es einfach sagen, sonst bekommt er es spätestens in drei Monaten heraus und wird sehr enttäuscht von mir sein. Und das ist das letzte was ich möchte. Also beim Abendessen... oder doch im Garten. Nein beim Essen. Oder nein, die Idee die ich da gerade habe, ist perfekt. Genau so mache ich es...

Thranduil P.O.V.:

(Zwei Tage später)

Ein schnelles Klopfen an meiner Tür. "Herein!", rufe ich. Eine Wache steckt den Kopf zur Tür herein.

"Mein König, am Tor ist gerade ein unbekannter Elb eingetroffen", erklärt er. Erstaunt lasse ich von dem Buch ab, das ich gerade gelesen hatte. "Bring mich zu ihm", befehle ich.

Am Tor angelangt, sehe ich ihn dann. Er ist ziemlich groß, doch für einen Elben durchschnittlich. Seine langen braunen Haare sind teilweise nach hinten geflochten. Er trägt eine leicht silberne Rüstung und um seine Hüfte einen Waffengürtel mit diversen Dolchen und einem Langschwert.

Er kommt auf mich zu und verbeugt sich leicht. Bevor ich etwas sagen kann höre ich ein Keuchen hinter mir und drehe mich um. Tingilya kommt auf mich zugerannt. "Ada, bitte urteile nicht vorschnell. Ich kann das erklären", sagt sie mit zitternder Stimme, als wäre sie nervös. "Nun gut, Tingilya. Du scheinst ihn zu kennen. Wer ist das?", frage ich kühl.

"Das Ada ist Maethor, aus Lothlórien. Du weißt doch noch wie ich letztens eine Weile dort war. Da lernte ich ihn kennen...", sie ging auf ihn zu und ergriff seine Hand. Indirekt wusste ich schon was jetzt kommt, doch ich kann es noch glauben, als sie es dann ausspricht. "...und lieben. Er ist mein Verlobter!"