Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kürzen

,,In der Kürze liegt die Würze.''

Gewidmet: MrsRosarot und hope_ful <3

Wer schon einmal auf diesen verbreiteten Schreibtipp gestoßen ist, hat sich vielleicht gefragt:

Was soll das denn?

Warum soll ich ausgerechnet das in meinem Text streichen, was mir am besten gefällt?

Das ist natürlich nicht gemeint, sondern: Es gibt häufig Szenen, Ideen, Figuren, Formulierungen, die einem selbst vielleicht gefallen, aber für den Plot oder andere Aspekte des Romans irrelevant sind. Manchmal stammen sie noch aus dem Anfang des Schreibprozesses, aber der Roman hat sich inzwischen in eine andere Richtung entwickelt. Sie zu streichen, kann den Text straffen und ist daher empfehlenswert.

Vielleicht fragst du dich:

Aber wenn du deinen Text kürzt, gehen dann nicht die ganzen schönen Details verloren?

Wird der Text nicht platt und eindimensional?

Ist der Text nicht vielfältiger, wenn er länger ist, und dadurch auch anspruchsvoller und besser?

Nein.

Bücher bilden nicht die Realität ab (und die ist wahrhaftig unüberschaubar komplex), sie reduzieren. Das ist auch gut und richtig so. Komplexität und Anspruch liegen im Inhalt, nicht in der Länge eines Romans. Zu kürzen bedeutet nicht, die Komplexität und den Anspruch zu reduzieren, sondern im Gegenteil, die Aspekte, die den Roman komplex und anspruchsvoll machen, deutlicher herauszuarbeiten, damit sie nicht im Gelaber ringsum untergehen. Wenn der Plot komplex ist, bleibt der Roman es auch nach dem Kürzen. Außerdem sind komplexere und anspruchsvollere Texte oft auch beim Lesen schwerer zugänglich. Deshalb halte ich es für besonders wichtig, dass sie die Leser nicht verwirren, indem sie jede Menge überflüssige Elemente enthalten. Ich möchte, dass meine Romane angenehm zu lesen sind, selbst wenn es darin vielleicht inhaltlich manchmal ans Eingemachte geht. Ist der Text gekürzt, ist er straffer, knackiger, aber auch: besser strukturiert, übersichtlicher, mit dynamischeren Szenen und Konflikten, die stärker auf den Punkt gebracht sind. Es ist ein Text, der beim Lesen mehr Spaß macht.

Wenn du nicht genau weißt, was genau du kürzen sollst, kannst du dir folgende Aspekte anschauen:


Die Kernbotschaft

Bevor überhaupt mit dem Kürzen beginnst, solltest du hinterfragen, ob deine Aussage klar genug ausgedrückt worden ist. Denn gerade bei zu langen Texten besteht die Gefahr, dass die Kernbotschaft verwässert. Um herauszufinden, ob deine Aussage deutlich genug wird, kannst du dir den Text selbst laut vorlesen oder von einer unbeteiligten Person gegenlesen lassen. Wenn du selbst liest, tu dies nicht direkt nach dem Schreiben, sondern mit etwas zeitlichem Abstand, denn sonst ist die beabsichtigte Aussage noch zu präsent und du übersiehst wichtige Punkte womöglich. Wird die Kernbotschaft nach diesem Test nicht klar, arbeitest du dich mit den nächsten Schritten automatisch näher an sie heran.

Dem Thema treu bleiben

Überprüfe, ob du wirklich nur zu einem Thema geschrieben hast. Eventuell entdeckst du ja, dass du vom Thema abgekommen bist oder es weitere Themen gibt, die nur kurz angesprochen wurden und eigentlich wegelassen werden können.

Sei konkret

Sei so konkret wie möglich, verzichte auf Füllwörter (was das sind, wird im nächsten Kapitel behandelt werden) und verwende möglichst einfache und kurze Sätze. Jedes Wort sollte eine Bedeutung haben und entweder zum Verständnis des Textes beitragen oder beim Leser für Neugier sorgen.

Das Wesentliche betonen

Bevor es ans eigentliche Kürzen geht, lese dir nochmals den ganzen Text in Ruhe durch und frage dich: „Was soll wirklich beim Leser hängen bleiben?" Alle Absätze, die keine Antwort auf diese Frage sind, stehen auf der Abschussliste. Inhaltliche Wiederholungen sowieso.

Hauptwörter eintauschen

Manchmal hilft alles nichts, du hast ein unpassendes Wort verwendet. Ersetze es durch ein ausdrucksvolleres. Hauptwörter und Eigenschaftswörter lassen sich oft gut durch Verben ersetzen. Damit wird der Satz lebendiger und kürzer.

Beispiel: ,,Der Mann zieht den Fuß nach.''

Kürzer: ,,Der Mann hinkt.''

Durch den Satzbau Zeichen kürzen

Dieser Punkt ist für geübte Schreiber. Besonders wenn ein Satz sehr lange ist, schaue ihn dir sehr genau an! Oft kannst du zwei oder mehr Sätze aus einem solchen „Bandwurmsatz" machen. Dabei sparst du Wörter. Wenn ein Satz komisch klingt, stelle seine Wörter so lange um, bis er in deinen Ohren gut und vor allem verständlich klingt.

Vermeide Wiederholungen

Gerade bei längeren Texten sind trotz eines gut strukturierten Schreibplans Wiederholungen nicht zu vermeiden. Überprüfe also, welche zu viel sind und weggelassen werden können.

Inhaltlich kürzen

Der grundlegende Plot zumindest für mich eines der wichtigste Stütze beim Kürzen. Ich nehme mir jede Kapitel und damit jede Szene vor und prüfe es vor allem auf zwei Elemente: 1. Die Funktion der Szene für den Gesamtplot, 2. den zentralen Konflikt der Szene (ja, ich gehöre zu den Autoren, die Szenen auf der Grundlage von Konflikten schreiben). Beim Kürzen nehme ich dann alles heraus, was nicht zum Plot oder zum Konflikt der Szene beiträgt:

Ganzheitlicher Blick und Reflexion

Am Ende ist es immer ein Mix aus verschiedenen Maßnahmen, um einen Text sinnvoll zu kürzen. Nicht alles lässt sich auf Biegen und Brechen umsetzen und nicht alle Eliminierungen oder Umformulierungen tun einem Text gut. Ein Text lebt davon, dass Sinn und Fluss stimmen und der Leser sich von Satz zu Satz getragen fühlt.

Ich habe bei mir übrigens festgestellt: Ich neige dazu, gewisse Wörter in meine Sätze einfließen zu lassen, obwohl es sie überhaupt nicht braucht. Das füllt Texte nicht nur unnötig, sondern hat auch noch unschöne Dopplungen zur Folge. Will heißen: Immer, wenn ich meine Werke überarbeite, achte ich auf diese Wörter besonders. Um sie herauszufiltern, markiere ich sie gelegentlich farbig – das zeigt mir, wo ich „gepfuscht" habe.

Nichts ist jemals umsonst geschrieben

Ich bewahre gestrichene ,,Perlen'' in einer Extra-Datei auf, die ich ,,Ausschuss'' nenne. Vielleicht kann ich sie später in einem anderen Kontext oder in einer anderen Geschichte noch einmal verwenden.


Einen fertigen Text kürzen zu müssen, in dem man sehr viel Arbeit gesteckt hat - da kann einem schon mal das Herz bluten. Aber oft führt kein Weg daran vorbei, die schönsten Formulierungen und Gedankengänge müssen beschnitten werden. Um dem Leser gerecht zu werden und den roten Faden zu behalten braucht es viel Feingefühl. Dennoch: Kürzen ist prinzipiell nichts Schlechtes. Kürzen hilft, auf den Punkt zu kommen – und den Text besser zu machen. Nimm dir deshalb immer die Zeit, deinen Text noch mal gründlich durchzusehen und ihn zu kürzen, wo es nur geht. Er verliert zwar Wörter – gewinnt aber an Substanz.

Liebe Grüße

Natalia

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro