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𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟐 | 𝐁𝐞𝐥𝐥𝐲

»Achtung, Achtung!«, dröhnte es aus den Lautsprechern am Bahnhof in Elba Creek. »Der Feenexpress fährt in zirka einer Minute ab.«

Verflixt, ich muss jetzt sofort losrennen!

Je eher ich mich an mein menschliches Dasein gewöhnte, desto besser. Und dazu gehörte nunmal auch, sich wie ein Mensch fortzubewegen. Dummerweise war das Gleis am anderen Ende des Bahnhofs, weshalb es spannend blieb, ob ich den Zug noch vor der Abfahrt erreichen würde.

»Warten Sie!«, rief ich dem Schaffner keuchend entgegen. Dabei umfasste ich meine Brust, weil ich das Gefühl hatte zu ersticken. Dann streckte ich einen Zeigefinger in die Luft, um das Ausmaß meiner keuchenden Unsportlichkeit noch zusätzlich zu untermalen. »Ich ... muss ... dringend ... in diesen Zug.«

Ich hatte mit Gegenwehr gerechnet, aber der Schaffner zuckte bloß mit den Achseln und öffnete kommentarlos die Türen für mich. Im Übrigen war das einer der Gründe, weshalb ich Wildschweintrolle mochte. Sie waren immer freundlich und stets gutmütig anderen gegenüber.

»Puh, Dankeschön! Ich dachte schon, dass ich den ganzen Weg nach New York allein fliegen muss«, plapperte ich vor mich hin.

Vermutlich etwas zu laut, denn der Schaffner lachte, ehe ihm ein leises Grunzen entfuhr. »Den ganzen Weg in die reale Welt fliegen? Ich bewundere Ihren Enthusiasmus, junge Dame.«

Erleichtert öffnete ich die Tür zu einem der Ruheabteile und ließ mich tief seufzend auf
meinen Sitzplatz sinken.

»Endlich ...«

Zwar wollte ich mich den Menschen bereits angepasst haben, bevor ich in der realen Welt ankam, allerdings stellte sich die ganze Sache - vor allem was den Transport meiner vielen Gepäckstücke anging - als etwas komplizierter heraus.

»Ach du grüne Neune!«, ertönte es plötzlich neben mir, als ein rothaariges Mädchen hektisch das Ruheabteil betreten hatte, nur, um dann über ihre eigenen Füße zu stolpern und hinzufallen.

In ihren Händen hielt sie einen braunen Lederkoffer, welcher bei dem Sturz an das andere Ende des Abteils geflogen war.

»Verdammter Mist! Wieso passiert sowas immer nur mir?! Und dann auch noch ausgerechnet heute?«

Ich schnipste mit den Fingern, sodass der verstreute Inhalt sich mittels Magie wieder zurück in das Innere des Koffers begab, ehe ich in Richtung des tollpatschigen Mädchens zurückschweben ließ.

»Oh Gott, Dankeschön!«, stöhnte sie erleichtert auf. »Du hast mir mit deinem Hokus Pokus echt den Tag gerettet!«

Hokus Pokus? Sagte man das heutzutage überhaupt noch?

»Nichts zu danken, ich helfe gern.«

»Ich bin Greta. Freut mich sehr, dich kennenzulernen!«

Sie streckte mir ihre freie Hand entgegen, während sie mit dem anderen Arm den Koffer absturzsicher umfasste.

»Belly. Die Freude ist ganz meinerseits.«

»Ist der Platz gegenüber von dir noch frei?«, wollte sie mit einem schiefen Lächeln von mir wissen.

»Aber sicher doch!« Ich erwiderte es mit einem seichten Schmunzeln und deutete über den Tisch hinweg auf die freie Sitzfläche vor mir. »Komm, setz dich.«

Das Grinsen in ihrem Gesicht wurde breiter. Dann nickte sie zustimmend und ließ sich plump auf das durchgesessene Polster fallen.

»Wow, so viel Aufregung an nur einem Tag. Damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet.«

»Da kann ich dir die Hand reichen ... Ich bin vorhin erst zum Zug gesprintet und kann von Glück reden, dass ich ihn noch erwischt habe.«

»Gesprintet?«, wiederholte sie ungläubig. »Aber, du kannst doch zaubern. Es wäre bestimmt ein Leichtes für dich gewesen, dich einfach hierher zu schnipsen, oder etwa nicht?«

»Schon, ... nur wollte ich mich so früh wie möglich den menschlichen Eigenheiten anpassen.«

»Und wieso, wenn ich fragen darf?«

»Na ja, ich bin auf dem Weg nach New York City, und dort ist es nunmal nicht üblich, sich wie eine Fee zu verhalten.« Ich streckte meinen rechten Zeigefinger aus und malte imaginäre Kreise in die Luft. »Mit all dem Magie- und üblichen Feengedöns meine ich.«

»New York? Wirklich?!« Sie sah mich mit großen Augen an, als ich zustimmend nickte. »Das ist ja großartig! Ich fahre auch nach New York, um dort nach meinem leiblichen Bruder Henzel zu suchen. Er wurde direkt nach seiner Geburt entführt, weißt du?«

Henzel ... Greta ... Da klingelt etwas.

»Oh, warte!« Nun war ich diejenige, die Geta anstarrte als wäre sie das siebte Weltwunder gewesen. »Du bist die Greta aus der Neuauflage von Hensel und Gretel, oder?«

»Ähm, ... ja.« Es schien ihr sichtlich unangenehm zu sein. »Aber bitte verrat es keinem. Es ist mir furchtbar peinlich, Teil dieses Schmierentheaters zu sein, das sich Kindermärchen schimpft.«

Das konnte ich nur zu gut nachempfinden, zumal ich es ebenfalls satt hatte, Peter Pans kleine Naseweis zu sein.

»Tut mir leid. Ich wollte dir keineswegs zu nahe treten«, versicherte ich ihr. »Und keine Sorge, dein Geheimnis ist bei mir in guten Händen.«

»Danke, Belly.«

»Und du bist dir sicher, dass Henzel sich in New York aufhält?«

»Ja, ganz sicher.« Sie platzierte den ledernen Handkoffer auf dem Tisch vor uns, öffnete ihn und zog ein Stück Pergamentpapier heraus. »Hier wurde er zuletzt gesehen, siehst du?«

»Nun, um ehrlich zu sein, sehe ich nur eine handgezeichnete Karte und einen roten Punkt.«

»Die Karte wurde mittels Hexenmagie erstellt. Deshalb wirkt es auch so, als wäre sie von Hand gezeichnet.«

»Verstehe. Und diese besagte Hexe hat Henzel also in New York lokalisiert?«

»Ganz genau.« Ihr Blick sank betroffen zu Boden. »Allerdings konnte ich bisher nicht mehr herausfinden.«

»Oh, kann ich dir vielleicht irgendwie weiterhelfen?«

Sie schüttelte den Kopf. »Nein, leider. Ich habe mir zum Ziel gesetzt, ab hier allein nach ihm weiterzusuchen, um irgendwann unser Märchen umschreiben zu können. Tut mir wirklich leid, dass ich das jetzt so sage, aber unsere Geschichte ist für die Tonne. Ein junges Mädchen, das sich allein im Wald verirrt und sich ohne jede Hilfe aus den Fängen einer bösartigen Lebkuchenhaus-Hexe befreit, halte ich für total unrealistisch. Klar ist es bloß ein Märchen, aber dennoch hatte ich immer das Gefühl, dass etwas fehlte. Dass jemand fehlte ...«

»Oh je, du Arme. Wenn ich irgendetwas tun kann, um dich aufzuheitern, lass es mich gerne wissen.«

Am liebsten hätte ich ihr gesagt, dass ich genauso empfand. Allerdings würde ich dann wieder ein viel zu großes Fass aufmachen, und das wollte ich nicht.

»Schon gut. Du hast ja sicherlich auch triftige Gründe, das Märchenreich zu verlassen, oder?«

»Die habe ich tatsächlich«, gab ich zu. »Ich würde gerne in einem Broadway-Musical mitspielen, anstatt in einer albernen Geschichte festzusitzen. Ganz zu schweigen von der Identität, die einem dort aufgezwungen wird. Du kennst es ja, irgendwie hat man dann doch keine andere Wahl.«

»Was, ein richtiges Broadway-Musical?«, sie strahlte. »Das ist ja wunderbar! Du solltest das auf jeden Fall durchziehen, Belly! Und was das Festsitzen in einer veralteten Märchen-Identität angeht, davon kann meine Ur-Urgroßmutter dir ein Lied singen. Sie ist nämlich die Gretel aus den Grimm-Märchen.«

»Oh, das klingt nach einer schweren Last.«

»Keine Sorge, ihr gehts gut. Sie leitet nun eine Selbsthilfegruppe für gestrandete Bösewichte.« Greta musterte mich mit durchdringenden Blicken. »Hey, ich bin mir sicher, dass du es aus eigener Kraft schaffen wirst, deine Träume zu verwirklichen. Vergiss eins nicht, Belly ... Die Welt ist eine Bühne, die nur darauf wartet, von so wunderbaren Wesen wie dir bespielt zu werden.«

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