Kapitel 16
1956 Wörter
Tony's Sicht:
,,Und freust du dich schon auf den Unterricht? Wir haben jetzt eine Doppelstunde Kräuterkunde.'' sagte Ginny gespielt motiviert und ließ sich auf den Platz gegenüber von mir fallen.
,,Musst du mir jetzt das ganze Frühstück verderben?'' frage ich sie genervt, worüber sie jedoch nur lachte.
,,Seh es mal so, wir könnten jetzt auch eine Doppelstunde dunkle Künste haben.'' sagte sie zwinkernd.
Ich stöhnte genervt auf. ,,Das wäre einfach schrecklich. Aber die Aussicht auf eine Stunde Geschichte der Zauberei ist auch nicht gerade besser.''
,,Wenigstens haben wir danach ein vernünftiges Fach, nämlich Zaubertränke.'' verkündete Ginny feierlich.
Ich sah sie misstrauisch an. ,,Sag mal, warum hast du eigentlich so gute Laune?''
Ginny lehnte sich über den Tisch verschwörerisch zu mir herüber.
,,Ich habe gehört das Harry, Ron und Hermine im Ministerium waren. Sie haben wohl Umbridge überfallen, was sie allerding genau dort wollten, weiß niemand. Aber sie sind entkommen. Und das bedeutet...-‚''
Ich schnitt Ginny das Wort an. ,,Das sie noch am Leben sind und es ihnen höchstwahrscheinlich ganz gut geht.'' sagte ich grinsend.
Ginny nickte. ,,Aber pssst...wenn Snape hört das wir darüber reden dann gibt das nur Ärger.''
,,Ja, dann könnten wir doch glatt die Doppelstunde Kräuterkunde verpassen.'' sagte ich lachend. Ginny stimmte in mein lachen mit ein.
Diese Nachricht hatte meine Laune deutlich verbessert. Es war gerade in diesen Zeiten eine Besonderheit mal etwas Gutes zu hören. Vor allen Dingen momentan. Der ganze Stress mit Tom sieht mit ziemlich runter und die anderen Todesser machen das nicht gerade besser.
Ich spüre ständig ihre Blicke auf mir ruhen, sie versuchen mich immer abzufangen um mit zu reden. Bisher konnte ich ihnen aus den Weg gehen, aber ich weiß nicht wie lange ich das noch schaffe.
Toms letzter Ausraster ist nun schon eine ganze Woche her. Jedoch habe ich das ungute Gefühl das seine Laune sich bisher immer noch nicht gebessert hat.
Er ist wie eine tickende Zeitbombe die jede Sekunde hoch gehen kann. Ihm passt es nicht wie es ihr läuft. Es gefällt ihm nicht wie er behandelt wird. Klar, die Mädchen laufen ihm hinter her, doch er beachtet sie gar nicht. Wenn, dann beachtet er nur mich.
Wenigstens ist er mir noch nicht fremd gegangen. Wobei er natürlich machen kann was er will, immerhin sind wir ja nicht zusammen. Ich habe nicht das Recht dazu ihm irgendetwas zu verbieten.
Das Problem ist nur, dass ich ganz genau weiß, was ihm nicht gefällt. Er will ,dass alle wissen wer er ist. Das sie tun was er sagt. Das sie ihn fürchten. Es ist nur eine Frage der Zeit bis er es ihnen sagen wird.
Und von Tag zu Tag, habe ich das Gefühl das dieses Bedürfnis größer wir. Es wäre gelogen wenn ich behaupten würde, dass dieses Wissen mir keine Angst macht.
Mein Blick huschte zum Slytherintisch, hin zu Tom, der mich missmutig anstarrte, bis zu Belana, die bei Draco saß und mich freundlich anlächelte.
Ich lächelte zurück. Ich kann dieses Mädchen nicht einschätzen. Als sie in Hogwarts ankam, hätte ich schwören können, dass sie genau so ist wie ihre Mutter. Jedoch versucht sie ständig mich in ein Gespräch zu verwickeln und scheint auch sonst ganz nett zu sein.
Da bei uns jetzt Schulplicht ist, hat Hogwarts einige neue Schüler hinzugewonnen. Jedoch sind alle Schüler die von Muggeln abstammen nicht mehr da. Weshalb Hogwarts trotz der ganzen neuen Gesichter ziemlich leer ist.
,,Das einzige was schrecklich daran wäre jetzt eine Strafe von der wandelnden Fledermaus zu bekommen, wäre das ich dann Zaubertränke verpasse.'' sagte Ginny grinsend.
,,Was?'' fragte ich sie lachend. ,,Seit wann magst du denn Zaubertränke? Du findest dieses Fach doch nur so toll weil du zu Professor Slughorns Lieblingen gehörst.''
Ginny streckte mir die Zunge heraus. ,,Das stimmt doch gar nicht.'' sagte sie beleidigt.
,,Natürlich stimmt das, als wir Zaubertränke noch mit Snape hatten, hast du dieses Fach gehasst.''
,,Ja, aber auch nur weil Snape der schlechteste, humorloseste und unsympathischste Lehrer ist denn Hogwarts jemals hatte!'' antwortete Ginny mir trocken.
,,Ach ist das so Mrs. Weasley?'' fragte eine kalte Stimme, die ich sofort als die von Snape erkannte. Als ich dann meinen Blick hob, bestätigte sich meine Vermutung. Snape stand hinter Ginny und sah sie gelangweilt und kalt an.
Ginny kniff etwas schockiert die Augen zusammen und sah mich entsetzt an. Dann drehte sie sich ganz langsam zu Snape um und zwang sich ein halbherziges Lächeln auf die Lippen. ,,Als uhm Sir....es ist wirklich schön sie zu sehen. Sie uhm ja...haben das gerade wahrscheinlich missverstanden. Ich wollte damit nur sagen das sie was besonders sind.''
Ich hielt mir die Hand vor dem Mund um nicht laut los zu lachen. Das hat sie jetzt aber wirklich nett umschrieben.
,,Besonders? So so. Sie sollten sich einer Sache sicher sein Mrs. Weasley, ich dulde keine Beleidigungen mir gegenüber, schon gar nicht von jemanden wie Ihnen.''
,,Sie meinen von schönen, intelligenten und rothaarigen Mädchen?'' fragte ich Snape unschuldig.
,,Nein, ich meine von kleinen ,aufmüpfigen Blutsverrätern.'' antwortete Snape trocken.
,,Ach kommen sie schon Professor, wir wissen doch beide das sie eine Schwäche für rothaarige haben.'' sagte ich lachend.
Einige Momente lang starrte Snape mich ruhig an, dann kniff er seine Augen zusammen und schnalzte missbilligend mit der Zunge. ,, Scheint so, als täte Ihnen der Umgang mit Mr. Riddle nicht gut. Ihre Zunge wird immer loser. Daran sollten sie schleunigst was ändern, wenn sie nicht wollen, das ich dem dunklen Lord davon Bericht erstatte.''
Ich konnte förmlich spüren, wie ich durch seine Worte blass wurde und senkte den Blick. Anscheinend hatte ich mit dieser Aussage einen wunden Punkt getroffen. Das war wirklich nicht meine Absicht, jedoch hat Snape es verdient, mal ein bisschen zu leiden. Schließlich ist er nichts weiter als ein dreckiger Verräter. Der Schoßhund des dunklen Lords.
,,Gut das wir uns verstehen.'' sagte Snape zu Frieden. Und sie Miss Weasley kommen jetzt mit mir. Sie werden Filch heute Gesellschaft leisten.''
Ich warf Ginny einen besorgten Blick zu, sie lächelte mich noch einmal kurz gezwungen an und folgte Snape dann aus der großen Halle.
Es ist definitiv besser so, wenn sie jetzt macht was er von ihr verlangt. Ich sah keinen Sinn mehr darin noch länger hier sitzen zu bleiben, da der Unterricht gleich sowieso anfangen würde.
Also stand ich auf und machte mich auf den Weg zu den Gewächshäusern.
,,Tony warte mal.'' rief jemand hinter mir, als ich die Hälfte meines Weges schon zurück gelegt hatte.
Als ich mich um drehte sah ich, wie Belana auf mich zugerannt kam. Ich blieb stehen und wartete auf sie.
,,Hey, was gibt es?'' fragte ich sie.
,,Nichts, aber du hast jetzt doch Kräuterkunde oder? Ich hab Pflege magischer Geschöpfe also können wir den größten Teil unseres Weges gemeinsam zurück legen.'' sagte sie lächelnd.
Ich zuckte mit den Schultern. ,,Warum eigentlich nicht?''
,,Du bist Draco's Cousine richtig?'' fragte ich sie als wir los gegangen waren.
,,Ja genau, du doch auch oder?''
,,Ja schon, aber wir kommen nicht wirklich gut miteinander aus.''
,,Ja, das hat Draco mir erzählt. Vielleicht solltest du jetzt noch einmal mit ihm sprechen. Er hat sich in dem letzten Jahr wirklich geändert.''
,,Ja stimmt.'' antwortete ich ihr bitter. ,,Er ist jetzt ganz offiziell ein Todesser geworden. Dadurch wird sich unser Verhältnis bestimmt bessern.''
Eine Weile herrschte eine peinliche Stille zwischen uns.
,,Es ist anders als es aussieht. Nur wenn man so aufwächst wie wir, hat man meistens keine andere Wahl. Ich dachte das gerade du das verstehen musst. Schließlich sind deine Eltern ja auch Todesser gewesen.''
Ich schüttelte langsam den Kopf. ,,Man kann unsere Situation nicht miteinander vergleichen. Ich meine, klar sie waren Todesser. Aber ich habe sie nicht gekannt. Außerdem haben sie am Ende das richtige getan. Ich bin bei Mitgliedern vom Orden aufgewachsen. Ich habe keine Ahnung davon wie es euch geht oder wie ihr aufgewachsen seit. Nimm es mir bitte nicht übel Belana, aber man hat immer eine Wahl. Wenn man etwas wirklich nicht möchte, dann kann man dagegen ankämpfen. Ich bin mir sicher, das Dumbledore Draco damals geholfen hätte, wenn er ihn gefragt hätte.''
,,Hmm... nun ja, das mag vielleicht auf Draco zu treffen, aber ich hatte diese Wahl nicht. Immerhin habe ich Dumbledore nicht gekannt, da ich eine andere Schule besucht habe. ‚''
,,Bist du eine Todesserin?'' fragte ich sie ernst und drehte meinen Kopf zu ihr.
,,Nein, noch nicht richtig.'' antwortete sie mir lächelnd. ,,Das dunkle Mal habe ich noch nicht bekommen. Ich will es auch gar nicht haben. Wenn ich könnte dann würde ich mich gegen den dunklen Lord stellen, jedoch müsste ich dafür meiner Familie den Rücken zu drehen, und das kann ich nicht. Dafür liegt mir zu viel an ihnen. Und bitte nenn mich doch Hanna. Der Name Belana erinnert mich immer an meine Mutter und ich möchte nicht immer an sie erinnert werden.'' sagte sie halbherzig.
,,Ok Hanna.'' sagte ich ruhig. ,,Das tut mir wirklich Leid für dich, aber du schaffst das schon.''
Irgendetwas ist komisch an ihr. Ich meine klar, sie ist ganz nett, aber sie lügt. Das glaube ich zu mindestens. Wenn man sich länger mit ihr unterhält, dann fällt einem auf, dass sie von den Ansichten des dunklen Lords überzeugt ist. Also wieso behauptet sie jetzt das Gegenteil? Irgendetwas stimmt da doch nicht. Oder irre ich mich schon so sehr?
,,Wo ist eigentlich deine kleine rothaarige Freundin?''
,,Die muss heute den Tag mit Filch verbringen, weil sie Snape beleidigt hat.'' sagte ich geknickt.
,,Ouh sie sollte lieber froh sein, dass Snape sich nicht persönlich um sie kümmert. Weißt du was ich nicht verstehe? Filch ist ein Squib, wieso lässt der dunkle Lord ihn noch hier?''
,,Ich weiß es nicht. Vielleicht hat er ja noch Verwendung für ihn. Immerhin greift der Kerl hart durch und kann uns alle nicht leiden.'' meinte ich schultern zuckend.
,,Ja schon, aber ein Todesser könnte das doch auch machen.''
,,Ich denke nicht das einer von denen so scharf darauf wäre eine Laufbahn als Hausmeister zu beginnen.'' antwortete ich lachend.
,,Dem dunklen Lord ist das ziemlich egal was andere wollen, so lange er seinen Willen durch gesetzt bekommt. Selbst wenn er ihnen befehlen würde den Boden sauber zu lecken, würden sie das sofort machen.''
Ich grinste bitter. Genau das ist die Art von Macht die Tom haben will
.
Und die er kriegen wird.
Hier in Hogwarts.
Und zwar schon bald.
Wir redeten noch eine Weile über belanglosere Themen und verabschiedeten uns dann, da wir in verschiedene Richtungen mussten.
Ich frage mich wirklich wie lange es noch dauert bis Tom auf seinen Ego trip kommt und allen erzählt wer er ist. Wenn es soweit ist, dann drehe ich endgültig durch.
Denn wenn er sich in der Rolle von Voldemort befindet, dann ist er unerträglich. Auch wenn es mir schwer fällt das zu zu geben, aber ich habe dann Angst vor ihm. Er ist einfach unberechenbar und wird so besitz ergreifend. Wie soll ich mit jemanden eine Beziehung führe, der ein riesiges Arschloch ist?
Wenn wir in seiner Zeit geblieben wären, dann hätten wir dieses Problem jetzt nicht. Vielleicht könnten wir sogar glücklich sein. Natürlich wären wir nicht so wie andere Paare, aber das möchte ich auch gar nicht. Das zwischen uns war eben schon immer was Besonderes.
Jemand legte mir von hinten eine Hand auf die Schulter.
,,Tony können wir kurz reden?''
Als ich mich umdrehte sah ich in grüne Augen. Wenn es eine Person gab, mit der ich jetzt nicht gerechnet hätte dann war das ganz klar Steven. Mein geliebter untreuer Ex Freund.
,,Was willst du ?'' zischte ich und schlug seine Hand von meiner Schulter.
,,Wie schon gesagt ich möchte mit dir reden.'' antwortete er mir augenverdrehend.
,,Was gibt es denn so wichtiges, ich habe jetzt Unterricht?'' fragte ich ihn genervt.
,,Das mit dir und Riddle, das gefällt mir nicht.''
Woop. Woop. Woop.
Komischer Cut, aber ich wollte euch nicht länger warten lassen haha
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