|6.| Die Transkontinentale Eisenbahn - Fluch und Segen zugleich
Grant setzte auf etwas, dass ihm schon im Bürgerkrieg geholfen hatte seine Soldaten schnell von einem Punkt zum nächsten zu bringen - die Eisenbahn.
Schon vor der Zeit des Bürgerkriegs dachte man über den Bau einer Transkontinentalen Eisenbahn nach, die Ost und West miteinander verbinden sollte. Doch erst im Jahre 1857 entwickelte der Eisenbahningenieur Theodore Dehone Judah einen konkreten Plan. Als er schließlich Sponsoren fand, gründete sich daraufhin 1861 die Central Pacific Railroad.
Am 8. Januar 1863 wurde die Arbeit aufgenommen. Die Regierung beauftragte die Eisenbahngesellschaft den ersten Teil der Strecke von Sacramento, Kalifornien aus nach Osten zu bauen. Hierbei war die größte Schwierigkeit die Rocky Mountains zu überwinden. Es mussten zahlreiche Sprengungen durchgeführt werden, Tunnel wurden unter Bergen hindurch gegraben und riesige Brücken wurden für die Überquerung von Tälern errichtet. Diese Arbeit war nicht ungefährlich.
M10: Strecke der Transkontinentalen Eisenbahn
Die zweite Eisenbahnstrecke von Missouri in den Westen lag in den Händen der Union Pacific Railroad, die ungefähr zur gleichen Zeit wie die Central Pacific Railroad gegründet wurde. Doch der Bau musste aufgrund des Bürgerkriegs unterbrochen werden.
Um den Bau nach dem Krieg voranzutreiben, verschenkte die Regierung hunderttausende Quadratkilometer Land an die Eisenbahngesellschaften und zusätzlich versprach der Kongress für jede gebaute Meile das Land rechts und links von den Gleisen. Das war der Deal des Jahrhunderts.
Mehr als 708 000 Quadratkilometern worden der Eisenbahn überlassen. Dieses Land verkauften sie schließlich an Siedler aus dem Osten weiter, die sich dort ein neues Leben aufbauen wollten.
Sechs Jahre Bauzeit, 3200 km Gleis durch Schluchten, Berge... Die Eisenbahnstrecke, die die Wirtschaftszentren des Ostens mit den Goldgräberstädten des Westens verband, war das größte öffentliche Bauvorhaben des 19. Jahrhunderts. Fast 181 Millionen Dollar wurden investiert.
Am 10. Mai 1869 trafen sich die beiden Eisenbahngesellschaften im Promontory Point in Uta zum Zusammenschluss der Gleise.
M11: Einschlag des ,,Goldenen Nagels" 1869 in Promontory Point.
Leland Stanford, Präsident der Central Pacific Railroad schlug den Goldenen Nagel in die Gleise und vereinte somit Ost und West. Das war ein wichtiger Tag für die amerikanische Psyche.
Siedler, die in den Westen strömten, folgte ein wirtschaftlicher Boom. Große Unternehmen aus dem Osten investierten in den Westen.
Doch bis dahin war es ein langer Weg, denn mit dem Bau der Eisenbahn drangen die Menschen aus dem Osten in Gebiete ein, die seit tausenden von Jahren bewohnt waren.
Im Jahre 1865 lebten etwa 300 000 Indianer im Westen der USA. Die Lakota-Sioux waren das größte und mächtigste Volk der Indianer.
Auch für sie war der Bau der Eisenbahn ein Wendepunkt. Es war eine große schnelle Maschine aus Stahl, die auf die Indianer zu gerollt kam. Sie wussten ganz genau, dass das ,,Eiserne Pferd" sie überrollen würde, aber das wollten sie nicht zulassen.
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