【Chapter 50】
"Urgh", keuchte Jungkook leise, als er langsam seine Augen öffnete und direkt mit dem Strahlen der Sonne konfrontiert wurde. Sein Kopf brummte und sein Körper schmerzte, der Untergrund unter ihm war nicht hart, aber dennoch nicht besonders bequem. Jungkook legte seine Hand auf den Boden und stützte sich mit dieser ab, um aufschauen zu können.
Er musste zunächst einige Male blinzeln und sich auf die Lippe beißen, bevor die verschwommene Sicht nach und nach klar wurde und er bemerkte, dass er nicht an dem Ort war, an dem er glaubte zu sein.
"Wo bin ich?", fragte er leise und versuchte sich wieder ins Gedächtnis zu rufen, was genau passiert war. Als plötzlich ein Rascheln in seinem Ohr ertönte und er sich nochmals umschaute, realisierte er, dass er von gigantischen Bäumen umgeben war. Das Zwitschern der Vögel und das Pfeifen des Windes gaben einen sanften Klang, der beruhigend auf den Braunhaarigen wirkte.
Langsam erinnerte er sich wieder an das Vergangene. Er war in der Zukunft, die vollkommen durch die böse Gottheit und seinen Handlangern zerstört wurde. Jungkooks Hand wurde zur Faust und er schlagte einmal auf den Untergrund, der sich bei erstmaligem Hinsehen dann als Gras entpuppte. Das Grün erstreckte sich vor ihm und erst jetzt bemerkte er, dass etwas nicht stimmte.
"Taehyung? Jiyong?", rief er laut und suchte verzweifelt die Gegend nach seinen Kameraden ab. Doch die beiden waren nicht hier.
Er raffte sich schwankend auf und atmete einmal tief durch, bevor er sich versuchte die Gegend ins Gedächtnis zu rufen. Seit er in dieser Zeit angekommen war, war Natur etwas, das ihn sehr begeisterte und nachdem er den Schrecken aus der Zukunft das erste Mal wieder zu Gesicht bekam, konnte er auch den Grund dahinter verstehen. Er hatte zwar sein Gedächtnis verloren, doch bestimmte Emotionen waren nach wie vor tief verankert und begannen so seine Persönlichkeit zu formen, ohne dass er es merkte.
Die Farben des Himmels und die Farben der Erde waren hier so prächtig und Jungkook wollte diese um jeden Preis beschützen. Deshalb war es von größter Wichtigkeit, seine beiden Partner zu finden und neue Pläne zu entwerfen, um die Vernichtung dieser Welt zu stoppen. Mit einem Kopfnicken bestätigte Jungkook seinen Plan und begann sich auf den Weg zu machen.
Wenn er sich recht entsinnte, war er schon einmal in diesem Wald, als er und Taehyung nichts zu tun hatten und einen gemeinsamen Spaziergang machten. Er fragte sich, wo Taehyung und Jiyong wohl hätten landen können und ob wenigstens die beiden zusammen waren. Was ihn aber beschäftigte war die Frage, ob sie überhaupt in dieser Zeit angekommen waren. Ihm blieb nichts anderes übrig als zu beten und das einzig Sinnvolle zu tun - in die Stadt zurückkehren, denn das war der beste Treffpunkt für sie und er musste hoffen, dass die anderen beiden diesen Einfall auch hatten.
Aus irgendeinem Grund fühlte sich Jungkook während seines Marsches so frei und unbesorgt, dabei war sein Leben das noch nie gewesen und gerade die derzeitige Situation war alles andere als entspannt. Dennoch konnte er in Frieden atmen und mit einem Lächeln auf den Lippen die Natur und die Tiere beobachten. Menschen vergaßen oft, dass es außer ihnen noch andere Lebewesen gab und Jungkook verstand das. In seiner Zeit herrschte die Hölle auf Erden, Tiere waren so rar wie ein sicheres Plätzchen und deshalb war es für ihn faszinierend, so viele auf einem Fleck zu sehen.
Die Lichtstrahlen drangen durch die Bäume und erhellten den Weg, Jungkook seufzte und erkannte langsam den Ausgang des Waldes und rief sich den weiteren Weg in Erinnerung. Er war sich sicher, dass er sich nicht mehr verlaufen würde und sobald er den titanischen Wald verließ, erblickte er den restlichen Weg zurück ins Dorf.
Ein erleichtertes Lächeln spielte sich auf seine Lippen und er legte einen Zahn zu. Er wusste nicht, ob er zur Basis gehen sollte oder zuerst zu Taehyungs Zuhause, aber vermutlich war Zweiteres besser. Er musste nur schauen, nicht gesehen zu werden, denn das würde nur für Aufruhr sorgen und den konnte er gerade nicht gebrauchen. Schließlich wusste auch keiner, wie lange sie sich in Sicherheit wiegen konnten.
Für Yixing und die anderen war die Zeitreise offenbar kein Problem und deshalb war es sehr gut möglich, dass sie ebenso hier waren und schon ihren nächsten Angriff planten.
Aber Jungkook schüttelte seinen Kopf, darum machte er sich jetzt noch keine Gedanken, denn sie würden ihn nur von seinem eigentlichen Plan abhalten. Sich der Sache alleine zu stellen war eine gar aussichtslose Herausforderung, aber wenn er Taehyung und die anderen an seiner Seite hatte, war das Ganze zu bewältigen. Auch wenn ihm der Gedanke nicht gefiel, andere in dieses Chaos zu ziehen, aber das war nicht mehr nur seine und Jiyongs Angelegenheit. Das betraf die ganze Welt.
Jungkook erreichte das Dorf und sofort kamen in ihm all die Erinnerungen hoch, die er mit Taehyung hier gemacht hatte. Seine Zeit mit Jiyong war auch teilweise zurückgekehrt, jedoch waren bestimmte Dinge noch immer verschwommen und es gab noch eine Menge offene Fragen. Aber er war froh, dass er sich keine Sorgen mehr um Verrat machen musste, denn nun hatten die Seiten sich gebildet und nun war es wie ein Krieg zwischen den beiden Fronten.
Töten oder getötet werden?
Siegen oder verlieren?
Chaos oder Frieden?
Jungkook ließ seinen Blick umherschweifen und runzelte die Stirn, hier war keine Menschenseele und das war merkwürdig. Aber womöglich waren sie alle beschäftigt um so eine Zeit, schließlich war es mitten am Tag und bekanntlich arbeiten Menschen um diese Uhrzeit.
Da ihm der Weg gut bekannt war, zögerte er nicht lange und begab sich zu dem Haus von Taehyung, noch immer hoffend, dort auf die anderen beiden zu treffen.
Es dauerte auch nicht lange, da stand er vor den Haus und begab sich vor die Tür. Zögernd hob er die Hand und legte sie an die Klinke vor ihm, unsicher, ob er sie nach unten drücken sollte oder nicht. Er wollte sich nicht vorstellen, wenn sie nicht dort drinnen waren.
Jungkook atmete tief durch und übte anschließend etwas Druck auf die Klinke auf.
"Bist du das, Jungkook?"
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