【Chapter 1】
"Hey... ist alles in Ordnung mit dir?", drang eine tiefe Stimme in das Ohr des noch immer unter Schmerzen am Boden liegenden Jungen, welcher zuvor aufgrund seines abrupten Kraftmangels zusammengebrochen war.
Ein leichtes Rütteln war vernehmbar, der Fremde versuchte den benommenen Jungen zu Bewusstsein zu bekommen, doch dies stellte sich zunächst als nicht allzu einfach heraus.
Ein leises Seufzen entwich seinen Lippen, ehe er den Blick von dem vor ihm liegenden Jungen abwand und einen Blick in die Luft starrte.
Er war am überlegen, ob er nicht einen seiner Kollegen kontaktieren sollte, um diesen nach Hilfe fragen zu können, da es scheinbar nicht so wirkte, als würde der Junge vor ihm in nächster Zeit aufwachen.
Jedoch war nach einem kurzen Moment der Stille, in welchem man nur das Rauschen der Wellen und das Getzwitscher der Vögel vernehmen konnte, ein leichtes, schmerzerfülltes Keuchen zu hören, welches die Aufmerksamkeit des Mannes wieder voll und ganz auf den Jungen lenkte.
Dieser versuchte sich mit seiner Hand am Sandboden abzustützen, damit er sich aufsetzen könnte, jedoch gelang ihm dieses Vorhaben nicht und er fiel wieder zu Boden. Schmerzerfüllt knirschte er seine Zähne und hielt sich die Hand an seinen brummenden Kopf. "V-Verdammt...", fluchte er vor sich hin und schlug mit der anderen Hand einmal auf den Sandboden.
"Ist alles in Ordnung?", fragte der noch immer irritierte Mann, welcher das Geschehen vor ihm neugierig betrachtete und nicht wusste, ob er etwas unternehmen sollte. "Nein... nichts ist in Ordnung!", war die etwas bissige, aber auch verwirrte Antwort des schwachen Jungen, welcher derweil einen erneuten Aufrapplungsversuch startete. Zumindest gelang ihm dieser halbwegs, denn er schaffte es sich aufzusetzen und im Schneidersitz zu verweilen.
"Wer sind Sie?", fragte er an den jungen Mann, welcher sich an einen Felsen gelehnt hatte und bisher noch nichts wirklich unternommen hatte, gerichtet.
"Mein Name lautet Kim Taehyung, ich bin mitunter zuständig für die Sicherheit unseres Dorfes", stellte er sich vor und stand nun aufrecht, mit erhobenem Kopf dort, als würde er damit seinen Stolz repräsentieren wollen.
"Kim Taehyung...", wiederholte der Junge leise und nuschelte diesen Namen vor sich hin, als wäre etwas mit ihm, an das er sich versuchte zu erinnern. "Ja...", war das einzige, was Taehyung als Reaktion auf das Nuscheln des Jungen herausbrachte, während er ihn noch immer skeptisch, wenn nicht sogar ein wenig misstrauisch musterte.
"Wie lautet dein Name", verlangte er von dem ihm noch unbekannten Jungen zu wissen, immerhin wollte auch er wissen, mit wem er es überhaupt zutun hatte.
"Mein Name...", wiederholte er erneut leise vor sich hin und schaute auf seinen Schoß, als würde er dort die Antwort auf diese Frage finden. Taehyung zog eine Augenbraue nach oben und beaugte den Jungen abwartend, wenn auch nicht besonders geduldig.
Er wirkte mysteriös auf Taehyung und das machte ihn neugierig, mehr über ihn herauszufinden. Man fand immerhin nicht alle Tage einen bewusstlosen Jungen an der Strandkuhle, welche an dem kleinen Dorf grenzte, der allem Anschein nach noch nicht einmal den Hauch eines Planes hatte. Taehyung verschränkte seine Arme vor seinem Oberkörper und tippte mit dem Zeigefinger ein paar mal auf seinen bemuskelten Oberarm.
"Ich weiß es nicht...", brachte er fremde Junge irgendwann hervor, Taehyung nahm ihm diese Aussage irgendwie nicht ab, verstand aber auch nicht, weshalb er bei einer solch belanglosen Sache lügen sollte. Er wusste nicht, was er glauben sollte und das war eine der Situationen, die Taehyung am meisten hasste und die ihn immer wieder zu einem inneren Konflikt zwangen. Würde es Sinn machen, einem fremden gegenüber zu behaupten, dass man seinen Namen nicht kenne, oder steckte doch ein wenig mehr Wahrheit dahinter, als man vielleicht anfangs anzunehmen vermochte.
"Was soll das heißen, du weißt es nicht?", fragte er ein wenig konfus nach, ließ den Jungen dabei nicht aus seinem stechenden Blick entkommen und sah ihm dabei zu, wie er mehrere Male etwas tiefer durchatmete und dann sogar einen Aufsteh-Versuch startete. Er war noch ziemlich unsicher auf den Beinen, er schwankte nicht gerade wenig und wenn Taehyung ihm nicht zur Hilfe geeilt wäre, um ihn zu stützen, wäre er vermutlich wieder auf dem Boden gelandet und das wäre dann nicht gerade sanft gewesen. Der fremde nickte Taehyung dankbar zu, löste sich dann aber wieder, weil er der Meinung war, er könnte alleine stehen bleiben, aber auch, weil es ihm ein wenig unangenehm war.
Der Junge lief auf das spiegelnde Wasser zu, Taehyung folgte ihm mit runzelnder Stirn mit ein wenig Abstand. Die Spiegelung seiner selbst war sichtbar, weshalb der noch immer etwas schwankende Junge direkt wieder zurückwich. "I-Ich... lebe...", gab er stotternd von sich und schaute sich irritiert um.
"Wie bitte? Natürlich lebst du, sonst wärst du wohl kaum hier", kam es amüsiert von Taehyung, welcher die Bedeutung dieser Aussage nicht verstand und sich einen Spaß daraus machte.
"Stimmt... du hast recht", kam es von dem Jungen, welcher beschloss, seinem Gegenüber einfach zuzustimmen und jegliche Erklärungen somit zu vermeiden.
Er konnte es sich nicht einmal erklären, jeder Versuch an seine Vergangenheit zu denken, endete mit starken Kopfschmerzen und an mehr als ein verschwommenes Bild, konnte er nicht denken. Es war, als würde etwas seine Erinnerungen blockieren und ihn somit hindern, darauf zuzugreifen.
"Ich kenne meinen Namen nicht... wer bin ich?", kam es leise von ihm, Taehyung ging ein paar Schritte näher an ihn heran und erhaschte einen Blick auf das Gesicht des Jungen, dessen Ausdruck so voller Verzweiflung war. Scheinbar wusste er es wirklich nicht, weiter darauf herum zureiten hätte demnach wohl kaum Sinn und würde zu nichts führen.
"Wenn du es nicht weißt, dann hast du vermutlich auch keine anderen Erinnerungen, hab ich nicht recht?", gab Taehyung von sich und wollte damit seine Vermutung überprüfen, dass der Junge vielleicht sein Gedächtnis verloren haben könnte. Er nickte langsam als Antwort und drehte sich wieder zu Taehyung, weg von der spiegelnden Wasseroberfläche.
"Ich kann mich nicht erinnern, alles ist verschwommen und jeder Versuch bereitet mir unglaubliche Kopfschmerzen...", erklärte er vorsichtig und senkte den Kopf ein wenig.
"Ich denke, es wäre erst einmal das Beste für dich, wenn du mit mir mitgehen würdest", überlegte Taehyung laut und erntete dafür einen fragenden Blick seines gegenübers.
"Wir kennen uns doch gar nicht, warum solltest du das tun wollen?", fragte er verwirrt nach und seufzte einmal lauthals aus.
"Wir kennen uns zwar nicht, aber du bist hier vermutlich nicht sicher, wenn du nicht einmal weißt, wer du bist", war die Antwort Taehyungs, die den Jungen aber immer noch nicht wirklich überzeugte, weshalb dieser zunächst schmunzeln musste.
"Aber...", wollte er erneut widersprechen, doch ihm schienen sowohl die Argumente, als auch die Kraft dafür zu fehlen.
"Keine Widerrede, du kommst mit mir und wir werden dafür sorgen, dass du deine Erinnerungen wieder bekommst. Keine Sorge, du kommst mir hier nicht ohne Auskunft über deine Existenz davon!"
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hab ich es schon verhauen? 💔
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