【Chapter 20】
"Der Tag hat gerade erst gestartet, theoretisch gesehen können wir heute noch aufbrechen und werden in dem nächsten Dorf, das eine Ruine aufzuweisen hat, ankommen können", sagte Taehyung dann zu seinem braunhaarigen Begleiter, der gerade fast schon regungslos auf dem Sofa des Hausbesitzers saß.
Die beiden waren nach dem Erhalt der Ketten wieder nach Hause gegangen, mit der Begründung, dass sie sich um eine wichtige Angelegenheit kümmern mussten und gelogen war das noch nicht einmal.
Für Kook hatte das eine immense Bedeutung und es war Taehyung's Aufgabe geworden, diesen Fall zu lösen und deshalb hatte der Boss ihm auch erlaubt, sich von den üblichen Aufgaben zu befreien und sich um den Jungen zu kümmern.
"Ist der Weg denn lange?", wollte der Angesprochene dann wissen und aus irgendeinem Grund erfüllte es Taehyung immer mit Stolz, wenn sein Begleiter mehr sprach, als das nötigste, Gegenfragen stellte oder eine Konversation begann. Denn anfangs hatte er immer das Gefühl, gegen eine Mauer reden zu müssen, doch mit der Zeit änderte sich das wirklich.
Ob es sich dabei um den Einfluss des Schwarzhaarigen handelte oder einfach nur um die Tatsache, dass Kook sich langsam an die Situation gewohnt hatte und mit der Zeit auch besser damit umzugehen wusste, war für Taehyung zwar unklar, ließ seinen Stolz aber nicht minder werden.
"Es wird eine Weile in Anspruch nehmen, es kommt aber auch sehr auf unser Tempo an. Wenn wir durchziehen und mit schnellem Schritt marschieren, werden wir noch vor der Dämmerung ankommen und hätten noch die Zeit, einen Blick in die Ruinen zu werfen", erklärte er dann die Frage des Braunhaarigen und begann zu seufzen, während er alles für ihn wichtige zusammentrug und in einen kleinen Rucksack verstaute. Das wichtigste war hierbei wohl die Nahrung, falls es ihnen unterwegs an Kraft mangelte, mussten sie schließlich Proviant zum Krafttanken mitnehmen.
"Dann sollten wir das heute schon in Angriff nehmen, oder? Falls es dir nichts ausmacht...", kam es dann fast schon hoffnungsvoll von ihm und alleine dafür könnte der Schwarzhaarige ihm diesen Gefallen nicht mehr abschlagen, aber es lag ja auch in Taehyung's eigenem Interesse, diesen Fall zu lösen und die Identität seines Partners herauszufinden.
Er war neugierig, wer sich hinter diesem so lieben und unschuldig scheinenden Kook verbarg und welche Geheimnisse sich mit ihm offenbaren würden; welchen Zusammenhang er mit seinem Bruder hatte und welche Gemeinsamkeiten diese Ketten mit den Ruinen hatten. Vielleicht hatte aber auch Kook etwas damit zutun, wer wusste das schon?
Von den Dorflegenden mal ganz zu schweigen, doch für Taehyung wäre mittlerweile nichts mehr verwunderlich.
"Du denkst doch nicht wirklich, dass mir das etwas ausmachen würde? Es war ja mein eigener Vorschlag, demnach können wir auch gerne gleich los. Ich bin bereit, wenn du es bist", entwich es dann den zartrosanen Lippen von Taehyung, der einen inspizierenden Blick auf den noch immer sitzenden Kook geworfen hatte, dieser erhob sich allerdings so langsam und nickte mit dem Kopf.
"Ich bin auch bereit, wir können los", erklang seine sanfte Stimme und warf in Taehyung zunächst nur Skepsis auf.
Das würde ein anstrengender Weg werden und er konnte noch nicht abschätzen, ob der etwas kleinere schon fit genug für solch einen Marsch war, doch würden sie das niemals herausfinden, wenn sie es nicht wagen würden. Das schlimmste, das ihnen dabei passieren konnte, war das Rasten in der Dunkelheit und draußen, wo sie sämtlichen Gefahren ausgesetzt waren und auch, wenn es sich hierbei nur um einzelne Dörfer, also nicht einmal große Städte, handelte, so musste man sich extremst hüten, denn die Menschen waren gerissen und skrupellos.
"Also gut", beschloss Taehyung dann und ließ es fast schon endgültig klingen, schlüpfte dann in seine bereits geweiteten Turnschuhe und wartete darauf, bis sein Begleiter ebenso bereit neben ihm stand, ehe er seine Hand an die Türklinke vor ihm hielt und die Tür zur Freiheit sich ein weiteres Mal für die beiden öffnete. Es hatte sich aber nicht viel seit dem Morgen, an dem sie das Zuhause des Größeren verlassen hatten, verändert und demnach war es für Kook keine Neuerung.
Er konnte nach wie vor in das Azurblaue Firmament blicken, konnte nach wie vor die sporadisch angeordneten Wolken begutachten, war weiterhin in der Lage, die arkadische Landschaft zu beaugen - es war alles dasselbe geblieben.
Die beiden entfernten sich dem Zuhause von Taehyung immer weiter und da Kook keinerlei Orientierung außerhalb des Dorfes hatte, haftete er sich einfach wie blind an Taehyung und vertraute diesem, dass er sie an besagtes Ziel bringen würde.
Er vertraute ihm, Taehyung war der einzige Mensch, dem Kook wirklich sein Zutrauen schenken konnte und demnach würde er ihm folgen, wohin auch immer er gehen mochte, Kook würde ihm auf Schritt und Tritt folgen.
"Haben die anderen Dörfer dieselbe Geschichte wie dieses oder differenziert sich diese Legende von Dorf zu Dorf?", fragte er dann, damit die Stille nicht Überhand nehmen würde und begann zu überlegen, denn all diese Mythen und Legenden waren so kompliziert, dass er da gerne mal den Überblick verlor.
"In unserer Legende wird von einem Schutzgott gesprochen, der diese Welt einmal vor einer Katastrophe bewahrt hatte; ob das bei den anderen nun auch der Fall ist, werden wir dann ja sehen. Doch es gibt verschiedene Versionen dieser Geschichte und demnach weiß ich um ehrlich zu sein nicht, was davon und ob ich überhaupt etwas wirklich glauben sollte." Taehyung begann sich verlegen am Hinterkopf zu kratzen, da er wirklich einer der wenigen war, die diese Mythen als nicht glaubwürdig betrachteten und einen sinnvollen Gedanken an sie verschwendeten.
Taehyung glaubte die meisten Dinge erst dann, wenn er sie selbst gesehen hatte und würde auch dieser Legende augenblicklich seinen Glauben schenken, würde einer dieser Schutzgötter nun vor ihm auftauchen und deren Existenz damit beweisen.
Doch da dies niemals der Fall sein würde, blieb der Schwarzhaarige unschlüssig und hielt sich einfach von dem Thema fern.
"Siehst du das da vorne?", wollte er dann aber von Kook wissen und deutete dann auf die große Brücke vor ihnen, die ihnen die Möglichkeit schenkte, den tiefen Fluss mit der gefährlichen Strömung zu überqueren.
"Mit dieser Brücke verlassen wir nun das Gebiet unseres Dorfes, danach folgt ein Waldmarsch und dann ein Berganstieg. Schaffst du das mit einem Mal?", versicherte er sich zu guter Letzt bei seinem braunhaarigen Partner, während er bereits den ersten Fuß auf die Brücke setzte.
Dieser nickte aber nur zuversichtlich mit dem Kopf und sorgte damit für ein zufriedenes Grinsen auf den Lippen von Taehyung.
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Ich kann mich nicht konzentrieren und ich glaube, das merkt man auch im Kapitel 💔
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