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A Blink Of Magic

Es war still.
Der Wind sang sein leises Lied, und die Blätter der Bäume und das Schilf antworteten in ihrer eigenen Musik. Die Wellen berührten leicht das Ufer und zogen sich gemächlich rauschend wieder zurück. Der Erpel, der die Bewegung auf der sonst recht ruhigen Wasseroberfläche ausgelöst hatte, quakte. Vögel zwitscherten in den Baumkronen.
Einfach ausgedrückt: Es war alles andere als still. Und doch empfand es die junge Frau so, die halb verborgen zwischen dem hohen Gras an einen Baum gelehnt dasaß und langsam und tief atmete.

Die Menschen waren es, die sinnlosen Lärm veranstalteten und eine nervenzerreibende Hektik verbreiteten, wohin sie auch gingen. Wenn sie es einfach nicht mehr unter ihnen aushielt, kam sie hierher und suchte wenigstens ein paar Stunden Ruhe. Heute sollten ihre Chancen gut stehen, denn es hatte die letzten Tage geregnet, und war immer noch überall feucht.
Sie ließ den Geruch der nassen Vegetation in ihre Lungen strömen und lächelte leicht. Für sie gab es nichts Schöneres, als dem Tag beim Erwachen zuzuschauen. Sie schlang sich die dicke Jacke fester um den Leib und trank einen langen Schluck von ihrem heißen Tee, während sie beobachtete, wie der Himmel heller wurde.

Irgendwann holte sie ein hübsches, in blau gefärbtes, ledergebundenes Buch hervor, dass sie unter den Knien zum Schutz vor herabfallenden Tropfen der Blätter verborgen hatte, und begann zu schreiben. Nur einzelne Worte, Fragmente von Ideen und Sinneseindrücke.
Dann wieder gab es Momente, in denen sie scheinbar reglos hinaus auf den nur vom Wind bewegten See starrte und wartete.
Unter den Wortschnipseln landeten schließlich auch Skizzen – mal eine kleine Gruppe von Steinen am Seeufer, mal eine seiner Wellen oder ein herabgefallenes Eichenblatt. Und nach einem Moment des Zögerns auch die Rinde des Eichstamms.
So merkte sie kaum, wie die Zeit verstrich, während sie ganz im Rausch des Schaffens versank.

Als sie das nächste Mal hinaus auf den See blickte, stockte ihr der Atem.
Sonnenstrahlen hatten sich ihren Weg hinab auf die nun schillernde Wasseroberfläche gebahnt – der Nebel, der durch die wärmer gewordene Luft über dem Wasser hing, ließ es aussehen, als zögen sie einen Schweif aus purem Gold hinter sich her.
Da bemerkte sie eine Bewegung im Wasser – eine Bewegung, die sicher nicht von einer Ente stammte, und auch nach einem Fisch sah es nicht aus.
Gebannt beugte sie sich vor und merkte kaum, dass ihr das Buch von dem Schoß rutschte und auf die Picknickdecke fiel.
Sie versuchte angestrengt, nicht zu blinzeln und da – wieder sah sie es.
Ein Blitzen, wie eine Reflektion des Wassers oder des Schuppenkleids eines Fisches. Doch die Bewegung des Funkens Lichts war zu lang und fließend dafür – es konnte nicht sein.
Irgendwie wusste sie es einfach, mit einer untrüglichen Sicherheit, die nur wenige Menschen in ihrem Leben jemals verspürten.
Es war keine Welle gewesen – und auch kein Fisch. Nein, es war etwas anderes, etwas-

„He, Sie! Ist alles in Ordnung?"
Die Frau zuckte so heftig zusammen, dass sie mit dem Knie ihre Thermoskanne umstieß. Glücklicherweise hatte sie diese gegen die Kälte wieder verschlossen und bewahrte sich so vor einer schweren Verbrühung.
Trotzdem musste sie einige Flüche herunterschlucken und zwang ein Lächeln in ihr Gesicht, als sie zu dem Mann aufblickte, der ein Stück höher gelegen und weiter vom Ufer entfernt auf dem Pfad auf sie zugelaufen kam.
„Ja, danke der Nachfrage. Es ist alles in Ordnung!", rief sie zurück – doch er dachte nicht daran, zu wenden und kam immer näher.
„Ich dachte nur – sie haben so steif und mit glasigem Blick hinausgestarrt. Da habe ich einfach – ach, ich weiß auch nicht", sagte er schließlich, als er auf gleicher Höhe auf dem Weg stand.
Verlegen kratzte er sich den Nacken.
„Und Ihnen fehlt wirklich nichts?"
Inzwischen schmerzten ihre Wangen von dem falschen Lächeln, doch sie hielt es weiter aufrecht.
„Wie ich sagte – alles in Ordnung."

Sie sah ihm an, dass er wissen wollte, was sie hier machte, doch sie schwieg und wandte sich mit einem „Schönen Tag Ihnen noch" von ihm ab.
Nach einer Weile hörte sie, wie sich seine Schritte nach einer raschen Erwiderung entfernten.
Das Blitzen war inzwischen natürlich verschwunden.
Sie starrte noch einige Minuten vergeblich auf das Wasser, doch der Moment war unwiederbringlich verloren.
Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie so oder so in einer halben Stunde losmusste.
Seufzend packte sie ihre Sachen und warf noch einen Blick auf den sich auflösenden Nebel, bevor sie sich auf den Weg machte.

---

„Sie sind ja schon wieder hier!"
Die Frau schloss die Augen und zählte langsam bis fünf, ehe sie diese wieder aufschlug und sich dem Rufer zuwandte.
„Das gleiche könnte ich über Sie sagen", erwiderte sie, halb belustigt, halb verärgert.
Entweder er verstand den Wink nicht, oder er überging die Spitze.
„Frieren Sie denn gar nicht?"
Demonstrativ nahm sie einen Schluck von ihrem Tee, antwortete aber ansonsten nicht, während sie weitere Zeilen niederschrieb.
„Stimmt natürlich – Kaffee bewirkt Wunder. Besonders so früh am Morgen", redete er unbeschwert weiter.
„Kein Kaffee – Tee", murmelte sie, bevor sie sich darüber bewusst wurde.
„Nicht? Nun, ich versuche sowieso, von diesem Teufelszeug loszukommen – und gleichzeitig etwas gegen den hier zu tun. Etwas später Neujahres-Vorsatz, ich weiß, aber..."
Ein Klatschen ertönte, doch sie sah nicht hin – überhaupt hatte sie schon nach dem ersten Satz nicht mehr zugehört und war ganz auf ihre Zeilen fixiert.
Dass er weitergelaufen war, merkte sie erst Minuten später, als ihr die wohltuende Stille bewusst wurde.

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„Und ich dachte schon, Ihnen wäre zu kalt geworden und Sie kämen gar nicht mehr."
Inzwischen sprach er sie erst an, sobald er mit ihr auf einer Höhe war und sie erschrak nicht mehr.
Trotzdem hatte sie endgültig genug.
„Und Ihnen kommt nicht einmal in den Sinn, dass ich es einfach vermeiden wollte, Sie zu treffen?"
Eigentlich hatte sie es wieder in Ironie verpacken wollen, doch sie merkte, wie genervt und giftig sie klang.
Tatsächlich hatte sie einige Tage versucht, sich an anderen Plätzen um den See herum vor ihm zu verbergen, doch Zufall oder nicht, hatte er sie immer entdeckt – er schien einer dieser wenigen Läufer zu sein, der die komplette Runde um das Gewässer machte.
Schließlich war sie in einem Anflug von Verzweiflung zwei Stunden früher aufgestanden, doch es hatte sie deprimiert, in völliger Dunkelheit dazusitzen und auch wieder zu verschwinden, bevor er kam.
Außerdem war dieser Platz nun einmal der beste – also hatte sie sich irgendwann geschlagen gegeben und war zurückgekehrt.

Er würde sie schon in Ruhe lassen, wenn sie ein wenig von der Maske fallen ließ – so oder so ähnlich hatte sie gedacht.
Trotzdem wurde sie überrascht, als sie seine betretene Miene sah.
„Nerve ich wirklich so sehr? Ich wollte doch nur nett sein und ein bisschen Smalltalk betreiben."
Sie sah ihm gerade ins Gesicht und merkte zum ersten Mal die grüngrauen Augen.
„Würde ich Smalltalk führen wollen, würde ich einfach länger schlafen und mich an der Universität daran erfreuen."
„Also soll ich den Mund halten?"
Sie seufzte, ehe sie sich wieder dem See zuwandte und einen weiteren Schluck Tee nahm, um die impulsive Antwort wortwörtlich hinunterzuschlucken.
Wieder überraschte er sie, als er von dem Pfad herunterkam und sich in das nasse Gras neben sie setzte. Hätte er sich auf ihre Decke zu setzen versucht, hätte sie ihm wohl eine gescheuert – doch er blieb auf Abstand. Und er hielt Wort und schwieg.

So vergaß sie irgendwann seine Anwesenheit – beinahe zumindest.
Die Frau bekam seinen Geruch nach frischem Schweiß nicht aus der Nase und spürte beinahe die Hitze, die er durch den Lauf ausstrahlte. Außerdem hatte sie noch nie so bewusst den Atem eines anderen Menschen wahrgenommen.
Zunehmend verwirrt versuchte sie, sich auf das Schreiben zu konzentrieren – doch sie verlor immer wieder den Faden.
Schließlich gab sie auf, und schaute hinaus auf den See.
Fast war sie dankbar, als er das Schweigen endlich brach.
„So habe ich Sie das erste Mal gesehen – so fixiert auf etwas, dass ich nicht sehen konnte, dass ich einen Anfall oder ähnliches vermutete."
Sie reagierte nicht.
„Inzwischen begreife ich, dass Sie tatsächlich etwas gesehen haben. Was ist es?"
Nun sah er ebenfalls auf die Oberfläche des Sees hinaus – doch noch immer vergebens.
Als sie einen erstickten Laut von sich gab, fuhr er zu der Frau herum und beobachtete fasziniert, wie ihre Augen leuchteten.
Aber der See war ruhig und unscheinbar wie immer.
„Was-"
„Psst!", unterbrach sie ihn scharf, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen.
„Aber-"

„Herrgott nochmal! Können Sie nicht einmal den Mund halten?!", platzte es aus ihr heraus.
Brüsk erhob er sich.
„So lasse ich nicht mir reden – ich sehe schon, ich bin hier nicht erwünscht. Ich werde gehen."
„Endlich mal eine vernünftige Idee – auch wenn es jetzt sowieso schon wieder zu spät ist", fauchte sie zurück.
Abrupt wandte er sich ab – an diese Verrückte hatte er bereits genug Nettigkeiten verschwendet.

---

Das Blitzen blieb verschwunden.
Früher hatte sie es genossen, einfach nur an dem Ufer zu sitzen und das Leben um sich herum zu beobachten. Doch inzwischen war sie beinahe besessen von dem Funken Licht, der vielleicht doch nur eine Sinnestäuschung gewesen war.
Sie fürchtete, auch nur eine Sekunde wegzusehen und es zu verpassen. Was auch immer es sein mochte. So verbrachte sie inzwischen jede freie Minute dort und kannte jeden Stein, jedes Grasbüschel und jeden Baum am See, als wären sie beste Freunde.
Ein scharfer Wind peitschte über die Landschaft und Schneeregen ging auf sie nieder, doch es kümmerte sie nicht. Sie konnte weder die schneidende Kälte spüren, die Vögel nicht mehr hören und sah nichts, außer dem eintönigen Grau des Wassers.
Plötzlich schrie jemand.

***

Ein Stück weiter um den See stand der Mann an einen Baum gelehnt und blickte nachdenklich auf das Wasser hinaus.
Was hatte sie bloß gesehen? Und war er wirklich zu aufdringlich gewesen?
Gedankenverloren nahm er einen Schluck von seinem isotonischen Getränk.
Eigentlich hatte er in seiner Laufrunde lediglich kurz tief durchatmen und etwas trinken wollen – doch dann war er ins Grübeln geraten.
Ja, vermutlich hatte er sie tatsächlich bedrängt.
Da hörte er den Schrei.
Einen Moment lang hielt ein Teil des Orchesters des Sees inne – die Vögel hörten auf zu zwitschern. Doch schon drehte sich die Welt weiter und die Tiere steuerten wieder ihren Teil zur Musik bei.
Er jedoch, konnte nicht so tun, als wäre nichts gewesen.

Unruhig ließ er den Blick schweifen, bis er die junge Frau entdeckte. Sie stand umständlich auf, ohne den Blick auch nur einen Herzschlag lang vom Wasser abzuwenden. Er kannte diesen Blick bereits und wollte sich verbittert abwenden.
Was ihn abhielt, war dieses tranceartige Lächeln auf ihrem Gesicht. Und er glaubte, ein Glitzern auf ihren Wangen zu sehen. Weinte sie etwa?
Beruhigt schritt er auf sie zu.
Sie dagegen ging auf die Wasserkante zu und fluchend beschleunigte er, als ihm klar wurde, dass sie nicht anhalten würde.
Er fluchte über so viel Sturheit, über die Narretei, über sie und über sich selbst. Sie war erwachsen, sie konnte auf sich selbst aufpassen – also sollte er sich nicht weiter darum scheren, ob sie tatsächlich in die Wogen marschieren wollte. Doch vor allem fluchte er über das Wetter. In dem zunehmenden Schneeregen und diesem Nebel würde er bald nichts mehr sehen können – und ganz sicher nicht das, was sie unwiderstehlich anzog.

***

Konnte es sein? Sah sie es wirklich?
Sie musste einfach sichergehen.
Also ging sie näher, und beachtete den Schneeregen nicht, der ihr zunehmend heftig ins Gesicht peitschte. Sie behielt es im Auge und merkte kaum, wie sich die schneidende Kälte durch ihre Stiefel fraß.
Das Platschten der Wellen schien sie zu ermutigen, zu locken und der Wind sang. Es fiel ihr unsagbar schwer, doch sie trat in langsamen, ruhigen Bewegungen näher.
Es war sowieso ein Wunder, dass es nicht bereits durch den Schrei verschwunden war – da wollte sie es auf keinen Fall mit hektischen, schnellen Bewegungen verscheuchen.

Dieser Umstand rettete ihr das Leben.

Sie stand bereits bis zur Brust in dem flüssigen Eis und kam in ihrer Faszination nicht einmal auf die Idee, mit dem Schwimmen anzufangen.
Ihr Herz schlug bereits gefährlich schnell in ihrer Brust, ihre Lippen waren blau vor Kälte und sie spürte ihre Füße nicht mehr – doch sie wollte, konnte diesen Dingen keine Beachtung schenken.
Mit einem Mal packten sie Arme, griffen unter ihre Achseln und hielten sie an den Schultern fest.
„...müssen stehenbleiben! Können Sie mich hören? Verdammt, halten Sie endlich still!", drang nun eine vertraute Stimme an ihr Ohr.
„Ich k-k-k-kann nicht. Ich muss es g-g-g-genauer ans-s-s-sehen."
Ihr fiel das Sprechen durch das Zähneklappern schwer, doch sie ignorierte es.
„Was denn in Herrgottsnamen?!", fragte er und schien zu ihrer Verwirrung wirklich erbost.
Sie antwortete nicht – blickte nur weiter dem Geschöpf entgegen.
„Sie gehören in eine Klapsmühle! Sie sind eine Gefahr für-
Träume ich?"
Da wusste sie, dass er es auch sah.

Es war schwer zu sehen – denn seine Schuppen schimmerten in einem matten Weiß, das perfekt mit dem Nebel, Schneeregen und dem Himmel verschmolz. Die wachsamen Augen hatten den gleichen Farbton wie das umherpeitschende Wasser.
Sie musste den Kopf in den Nacken legen, um dem unergründlichem Blick zu begegnen – denn das kantige Haupt schwebte sicherlich einen Meter höher als der ihre über dem Wasser.
Sie glaubte, ein Schnauben zu hören und eine kleine Atemwolke zu sehen – doch bei diesen Witterungsverhältnissen war es unmöglich, sicher zu sein.
„Dann ist es ein m-m-m-magischer Traum", erwiderte sie atemlos.
„Wir müssen hier weg", zischte er leise.
„Weg?"
Das ging nicht – nein, sie würde ganz sicher nicht vor diesem Geschöpf die Augen verschließen.

„Ja, weg – oder wollen S-s-s-sie etwa aufgefressen w-w-w-werden?"
Inzwischen klapperten auch seine Zähne, während er versuchte, sie rückwärtszuziehen.
Fassungslos und entnervt wandte sie sich zu ihm um, und sagte heftig:
„Es wird mich n-n-n-nicht fressen!"
„Ach – und was s-s-s-sagt Ihnen das? Sind Sie der n-n-n-neue Newt Scamander?"
Unerbittlich packte er ihre Hand und zog sie zurück zum Ufer.
Verblüfft ließ sie sich ziehen.
„Sie kennen ‚F-f-f-fantastische Tierwesen und wo sie z-z-z-zu finden sind'?"
„Ja – allerdings hätte ich nicht g-g-g-gedacht, dass tatsächlich jemand s-s-s-so blöd ist, der Magie n-n-n-nachzujagen. Selbst, wenn es Sie das L-l-l-leben kostet."
„Blöd also?!"
Zornig riss sie sich los.
„Die Anderen sind b-b-b-bloß zu ignorant und faul, um n-n-n-nach der Magie zu suchen!"

Ruckartig wandte sie sich um und wollte wie zum Beweis auf das Geschöpf zeigen.
Doch es war verschwunden.
Fassungslos starrte sie auf das unruhige Wasser, und ließ sich widerstandslos mitziehen.
„Aber..."
Er hatte nicht zurückgeschaut und wusste nicht, wieso sie sich nicht mehr sträubte – stattdessen versuchte er sich ganz auf das Ufer und ihre eisige Hand in der Seinen zu konzentrieren, und die Angst vor diesem Monstrum beiseitezuschieben.
Endlich erreichten sie die Wasserkante – doch die Erleichterung währte nur kurz, denn patschnass froren sie nun umso mehr.
Zu seiner Freude entdeckte er ihre Tasche und darin ihr Handy, denn sein eigenes war in der Verfolgung baden gegangen.
Ohne ihre Proteste zu beachten, wählte er den Notruf, gab ihrer Beider Unterkühlung durch und erst nachdem er aufgelegt hatte, wagte er es wieder, hinauszusehen.

Nun sah auch er, was sie schon längst bemerkt hatte.
Das Monster war verschwunden.
Da erst bemerkte er, dass die Frau zusammengesunken an einem Baumstamm lehnte und weinte.
„He."
Zögerlich kniete er sich neben sie hin und legte ihr eine Hand auf die Schulter.
„Ich habe es auch gesehen. Sie haben es sich nicht e-e-e-eingebildet. Und solange Sie es nicht v-v-v-vergessen, ist es auch nicht verloren. Wer w-w-w-weiß, vielleicht sehen Sie es j-j-j-ja wieder", fügte er an und hoffte von ganzem Herzen, dass dies nie passieren würde.
„Wirklich?"
Mit verweintem Gesicht und voller Hoffnung blickte sie zu ihm auf.
Er nickte.
Da lächelte sie schief und hielt ihre Thermoskanne hoch.
„Wollen Sie Tee?"

---

Die Rettungssanitäter waren bitter nötig gewesen und erst durch sie erfuhren die Beiden den Namen des jeweils anderen.
Einige Momente lang fürchtete der Mann, sie würde von dem Ding erzählen – doch sie erzählte eine beinahe plausible Geschichte von Hilferufen, die sie auf das Wasser gelockt hatten. Er ergänzte, dass sie ihn gehört haben müsse, weil er sie hatte fragen wollen, ob sie bräuchte – wegen des schlechten Wetters habe er geglaubt, sie sei bereits im Wasser gewesen.
Es war fraglich, ob die Fachkräfte ihnen diese improvisierte Geschichte abkauften – doch sie beließen es dabei, sobald klar war, dass niemand anders dort im Wasser noch Rettung brauchte.

Nun hatten sie sich bereits ein paar Mal am See getroffen und über die Filmreihe von J. K. Rowling, die Harry-Potter und andere Fantasy-Autoren und ihre Werke unterhalten. Schnell merkten sie, dass sie vieles gemeinsam hatten und bald drifteten ihre Gespräche in neue Richtungen.
Die Frau blickte immer wieder auf den See und hoffte im Stillen, dass sie es wiedersehen würde – doch das geschah nie und irgendwann sah sie immer seltener hinaus.
Schließlich fasste er sich ein Herz und fragte:
„Wollen wir vielleicht in ein Café gehen? Dort ist es wärmer und sie haben eine große Auswahl an Tee."
Sie lächelte ihn an.
„Das klingt gut – als Dankeschön gebe ich auch einen aus."
„Nicht nötig", antwortete er und lächelte.
Plötzlich war ihm gar nicht mehr kalt.

Und der Wind trieb die Schneeflocken im Tanz vor sich her und führte weiter sein Stück, begleitet von Bäumen und Wasser, auf.

---

Inspiriert wurde ich diesmal durch einen nebelverhangenen, sonnengefluteten See – ähnlich wie diesen hier. Glaubt ihr (noch) an Magie?

Nuoli

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