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27. Time


Als wir an diesem Abend unser Zimmer in Knights Bridge betraten, holte Louis seine Decke, sowie das Kopfkissen und ließ uns mit folgenden Worten alleine: „Also, ich bleibe dann unten, ihr habt sicher einiges zu klären. Gute Nacht und schlaft schön."

Dann war er auch schon verschwunden. Ich blickte zu Sammy, die mich anlächelte. Gott war ich froh, dass sie jetzt alles wusste, oder besser gesagt, fast alles, denn ich konnte mir gut vorstellen, dass ihr noch gewisse Fragen auf der Zunge brannten.

Ein wenig umständlich legten wir nun unsere Matratzen ganz dicht nebeneinander, wie bei einem Doppelbett. Nachdem wir uns darauf niedergelassen hatten, spürte ich, dass sie in meinem Arm liegen wollte und zog sie sanft zu mir.

„Geht es dir jetzt ein bisschen besser?", erkundigte ich mich, während ich mit meiner Hand über ihre Wange streichelte.

„Ja."

Ich konnte in ihren Augen lesen, dass sie etwas fragen wollte und so sagte ich: „Frag mich alles, was du willst, ich werde dir antworten."

„Wo hast du meine Mum kennengelernt?"

„In einem Schallplattengeschäft, auf der Oxford Street."

Sammy musste grinsen. „Sie mochte Musik schon immer und ganz besonders Rock Musik."

„Ich weiß. Sie hat an diesem Tag ein AC/DC T-Shirt getragen und sie hörte damals schon U2."

„Hast du dich sofort in sie verliebt?"

Sie stellte mir diese Frage, als sei es das Normalste von der Welt, was mir bewusst machte, dass sie innerhalb weniger Stunden mehr verarbeitet hatte, als ich innerhalb von vier Monaten.

„Nicht sofort aber ziemlich bald. Wir haben uns für den nächsten Tag verabredet. Sie war..., sie war sehr süß", antwortete ich leise und ein bisschen verlegen.

Ich atmete kurz durch, bevor ich weiter redete.

„Weißt du, Sammy, Elizabeth hat mich damals eine Erfahrung machen lassen, die sehr wichtig für mich war, denn sie hatte sich nicht in mich verliebt, weil ich Niall Horan von One Direction war, sie mochte Niall, den Iren aus Mullingar. Sie machte mir bewusst, dass ich genau so ein Mädchen finden wollte. Und ich hab sie Gott sei Dank gefunden."

„Ehrlich?" Sammys blaue Augen zwinkerten mir zu.

„Ja", hauchte ich ihr ins Ohr. „Sie liegt gerade in meinem Arm."

Vorsichtig begann ich sie nun zu küssen, als ihre schlanken Arme sich um meinen Nacken legten. Unsere Lippen wollten sich nicht voneinander lösen, es fühlte sich so unendlich gut an, Sammy wieder küssen zu dürfen. Ihr warmer Körper presste sich gegen meinen, schutzsuchend und fordernd zugleich. Sie ließ mich wissen, dass sie mich brauchte aber auch, dass sie mit der Vergangenheit klar kommen würde. Sammy hatte begriffen, dass ich sie wirklich liebte und dass es nichts gab, was zwischen uns stand.

Diese Nacht war etwas Besonderes, obwohl es nicht unser erstes Mal war. Als unsere Körper miteinander verschmolzen hatte ich das Gefühl, nach einer langen Reise endlich am Ziel angekommen zu sein. Mein kleiner blonder Engel und ich gehörten einfach zusammen.

Am nächsten Morgen wurden wir durch ein leises Klopfen geweckt. Louis stand vor der Tür und fragte beinahe schüchtern, ob er reinkommen dürfte.

„Na klar, Mann, wir sind zugedeckt", rief ich durch die geschlossene Tür, während Sammy sich enger an mich kuschelte. Wir trugen nicht einen Fetzen Stoff am Leib.

Über Louis' Gesicht breitete sich ein äußerst zufriedenes Grinsen aus, als er den Kopf zur Tür hineinstreckte und in unsere Gesichter blickte.

„Fein, dass ihr euch wieder lieb habt", meinte er und schleifte seine Decke, sowie das Kopfkissen hinter sich her.

In diesem Augenblick wurde mir bewusst, dass wir noch fünf Nächte gemeinsam mit ihm in einem Zimmer verbringen mussten. Das würde hart werden, jetzt, nachdem wir uns wieder versöhnt hatten.

„Da müssen wir jetzt wohl durch", hörte ich Sammy murmeln, die ihr Gesicht nun in meiner Brust vergrub.

Wider erwarten vergingen die Tage im Jahr 1983 recht schnell. Wir zeigten Sammy alles, was es zu sehen gab, einschließlich der billigen Benzinpreise. Weihnachten feierten wir gemeinsam mit Peter und seiner Frau in deren großem Haus. Ansonsten treiben wir uns jeden Abend in einem der zahlreichen Pubs herum. Es war unglaublich toll, sich mal wieder frei bewegen zu können, ohne dass die Paparazzi einen an den Fersen klebten. Das stellte auch Sammy fest, die sich jeden Tag über die verrückte Mode von damals wunderte.

Als der Tag der Abreise gekommen war, verabschiedeten wir uns von Peters Frau, bevor wir uns auf den Weg zur Wäscherei machten. Peter erwartete uns dort bereits und schickte uns zurück in das Jahr 2014, direkt in Isabels merkwürdigen Laden.

„Na Jungs, hat alles geklappt?", lautete ihre erste Frage, als sie uns erblickte.

„Ja, es ist alles ok", meinte ich lächelnd.

Sammy nickte zur Bekräftigung, während Louis ein: „Kann ich mal mit meiner Freundin dorthin reisen?", von sich gab, was jedoch von Isabel energisch verneint wurde.

„Das hier war ein Ausnahmefall, lasst euch das gesagt sein", gab sie uns mit auf den Weg.

Ich war Isabel so unglaublich dankbar dafür. Wenn sie nicht mitgespielt hätte, wäre ich total aufgeschmissen gewesen. Aber als ich vor einigen Stunden in ihren Laden gestürmt war und sie um Hilfe bat, weil Sammy den Brief gefunden und gelesen hatte, stand Isabel mir sofort zur Seite.

Sie fand meine Idee, gemeinsam mit Sammy in die Vergangenheit zu reisen, sogar sehr gut. Aber sie gab mir auch den Rat, einen meiner Bandkollegen mitzunehmen, was ich zum Glück beherzigte. Ohne Louis wäre diese Mission sicher nicht so erfolgreich verlaufen. Er diente als Bindeglied zwischen Sammy und mir, brachte sie zurück, als sie weggelaufen war, weil sie in jenem Augenblick die Wahrheit nicht verkraften konnte. Louis war der Ruhepol, der redete, wenn es darauf ankam und der uns alleine ließ, als wir es brauchten.

„Ich schulde dir was", sagte ich zu ihm, als wir auf der Straße standen, um uns voneinander zu verabschieden.

„Ach was, du schuldest mir gar nichts, Niall."

Er klopfte mir auf die Schulter und gab Sammy anschließend einen Kuss auf die Wange.

„Mach's gut, Süße, wir sehen uns."

Dann stieg er in seinen Porsche und brauste davon. Sammy und ich gingen zu meinem Range Rover, der vor Isabels Laden parkte.

„Fahren wir zu dir oder zu mir?", lautete meine Frage, welche meine Freundin mit einem klaren „Zu dir", beantwortete.

In meinem Penthouse angekommen, sah ich sofort den Brief auf dem Tisch im Wohnzimmer liegen. Ich musste ihn Lizzy zurückgeben, er gehörte ihr, ein Relikt aus einer längst ergangenen Zeit. Für mich würde das ein schwerer Gang werden, doch es musste sein, denn ich wollte diese Sache nicht an Sammy abwälzen, die ohnehin schon genügend durchgemacht hatte und den Brief nur kurz anvisierte, bevor sie die Küche aufsuchte, um etwas zu trinken zu holen.

Währenddessen überlegte ich, wann ich den Brief zurückbringen sollte, denn mit der Post wollte ich ihn auf keinen Fall schicken. Es war ein zu wertvolles Andenken für Lizzy aber auch für mich.

Sammy und ich verbrachten die Nacht gemeinsam in meinem Penthouse, bevor sie sich am nächsten Morgen auf den Weg zur Uni machte. Nachdem sie verschwunden war, las ich den Brief von Lizzy noch einmal durch und schickte ihr anschließend eine SMS.

„Darf ich heute Nachmittag vorbeikommen? Du hast den Brief bei mir vergessen."

Sie hatte ja keine Ahnung, was alles geschehen war, dass ich mich mal wieder eine ganze Woche in der Vergangenheit aufgehalten hatte, begleitet durch Sammy und Louis. Sie wusste nicht, dass ich sie noch ein letztes Mal als junges, zwanzigjähriges Mädchen hatte sehen können und sie ahnte nicht, welche Gefühle das in mir hervorrief.

Ich konnte die Vergangenheit nur zum Teil ruhen lassen, denn ich wusste nicht konkret, welchen Platz Lizzy nun in meinem Herzen einnahm. Vieles verwirrte mich noch immer, einiges wurde klarer.

Ganz klar war die Tatsache, dass ich weiterhin mit Sammy zusammen sein wollte. Unklar war hingegen, wann ich bereit sein würde, Lizzy wieder in die Augen schauen zu können, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben und ihr endlich sagen zu können, was genau sie für mich bedeutete. Meine verschwommenen Gefühle machten es mir nicht gerade leicht, was das anging. Die Lösung dieses Problems würde nur die Zeit bringen, das wusste ich sicher.

Lizzy schrieb mir schließlich zurück, dass ich gegen zwei Uhr vorbeischauen dürfte, was ein leichtes Magengrummeln bei mir auslöste. Ich konnte ja nicht einfach hingehen, ihr den Brief in die Hand drücken und wieder verschwinden. Sie musste informiert werden, dass Sammy nun über alles Bescheid wusste, was die Vergangenheit zwischen uns anging.

Seufzend machte ich mich am frühen Nachmittag auf den Weg zu Lizzy, die mir auch sofort die Tür öffnete und mich freundlich ins Haus bat. Ich drückte ihr zunächst den Briefumschlag nebst Inhalt in die Hand, bevor ich ihr ins Wohnzimmer folgte, wo wir auf dem Sofa Platz nahmen. Dort begann ich dann zu sprechen.

Lizzys Augen wurden groß und rund, füllten sich mit Tränen, als ich erzählte, dass Sammy den Brief gefunden hatte, weil ich so unachtsam war. Aber sie hörte weiter gespannt zu, staunte über die Tatsache, dass wir zu Dritt eine Zeitreise unternommen hatten, damit Sammy begriff, was und vor allem warum dies damals geschehen war.

„Oh Gott, Niall! Das kann alles nicht wahr sein!", brachte sie hervor.

„Mach dir keine Gedanken, Sammy ist ok. Sie hat das verkraftet, wir sind weiterhin zusammen, also brauchst du dir keine Sorgen zu machen", beruhigte ich sie.

„Das ist so schön zu hören. Ich hätte es mir nicht verziehen, wenn es anders ausgegangen wäre", sagte sie mit einer gewissen Erleichterung in ihrer Stimme.

Anschließend drückte sie den Brief an sich und wisperte: „Ich sollte ihn an seinen Platz zurücklegen, bevor er noch mehr anrichtet."

Ich schaute ihr nach und als sie aus dem Schlafzimmer zurückkehrte, wurde es Zeit für mich zu gehen. Langsam erhob ich mich vom Sofa und reichte ihr die Hand.

„Ich weiß nicht, wann wir uns wieder sehen", verabschiedete ich mich mit einem dicken Kloß im Hals.

Lizzy verstand, was ich ihr damit sagen wollte. Sie kannte mich besser, als ich mich selbst kannte.

„Wir werden uns ganz sicher irgendwann über den Weg laufen, Niall. Und irgendwann, wenn du richtig erwachsen geworden bist, also ich meine, wenn du die nötige emotionale Reife besitzt, können wir vermutlich über all die Dinge reden, die in deinem Kopf umherschwirren. Bis dahin werde ich mich gedulden, denn ich weiß aus Erfahrung, dass die Zeit die Wunden heilt."

Doch irgendwie war ich dazu verdammt, noch einmal über meinen Schatten zu springen. Drei Wochen nach Rufus' Geburtstagsparty wollte ich gemeinsam mit Sammy ein ganz besonderes Konzert besuchen. U2 gaben nach ewig langer Zeit eine Vorstellung in London und ich hatte natürlich zwei Karten geschenkt bekommen. Sammy freute sich riesig auf das Konzert, doch am Tag bevor es stattfand, klagte sie über Halsschmerzen. Am Abend kam noch hohes Fieber dazu, so dass ich mich gezwungen sah, einen Arzt kommen zu lassen. Dieser diagnostizierte eine schlimme Mandelentzündung, verordnete ihr Penicillin und mindestens zwei Tage Bettruhe. Nun stand ich da mit zwei Karten für ein Konzert, auf welches wir uns schon Wochen gefreut hatten. Eigentlich wollte ich dieses nicht versäumen und Sammy drängte mich förmlich dazu, hinzugehen.

„Es reicht doch, wenn ich darauf verzichten muss", krächzte sie mit heiserer Stimme. „Nimm doch einen von deinen Freunden mit", schlug sie vor.

Meine engsten Freunde, die Jungs von One Direction genossen genau wie ich noch ihre freie Zeit und trieben sich überall herum, nur nicht in London. Ich wollte auch niemanden mitnehmen, der dieses Konzert nicht zu schätzen wusste, denn es handelte sich wirklich um ein besonderes Erlebnis. Als ich darüber nachdachte, fiel mir nur ein einziger Mensch ein, dem dieser Event genauso viel bedeuten würde wie mir. Elizabeth.

Wir hatten vor mehr als dreißig Jahren gemeinsam ein Konzert von U2 besucht. Sie liebte diese Band genauso wie Sammy und ich das taten. Lizzy hätte es absolut verdient, dorthin mitgenommen zu werden, denn sie würde es zu schätzen wissen.

Langsam beugte ich mich zu Sammy, die in zwei Decken eingemummelt auf dem Sofa lag.

„Hast du was dagegen, wenn ich deine Mum mitnehme?", fragte ich leise.

Als ich das kleine Lächeln sah, welches sie mir nun schenkte, kannte ich die Antwort auf meine Frage. Mein kleiner blonder Engel hatte nichts dagegen einzuwenden.

So besiegte ich schließlich meinen inneren Schweinehund, nahm das Telefon in die Hand und rief bei Lizzy an.

„Hallo Liz, hier ist Niall."

Wie nicht anders zu erwarten, reagierte sie zunächst erstaunt, als sie meine Stimme hörten. Doch dann fragte sie gleich nach Sammy. Als ich ihr versicherte, dass es ihrer Tochter ein klein wenig besser ging, atmete sie erleichtert auf.

Anschließend trug ich nun mein Anliegen vor.

„Ich wollte dich um etwas bitten, Liz. Sammy und ich haben Karten für das morgige U2 Konzert. Nun kann sie leider nicht mitgehen, weil sie das Bett hüten muss. Würdest du mich zu diesem Konzert begleiten?"

„Ist das dein Ernst?" Ich konnte deutlich hören, wie sehr sie sich freute.

„Ja, Liz, das ist mein Ernst, sonst würde ich nicht fragen."

„Dann komme ich selbstverständlich mit! Oh mein Gott, ich freue mich so darauf!"

Es tat gut zu wissen, dass ich ihr eine Freude bereiten konnte. Ich schuldete Lizzy so viel und doch war ich nicht dazu fähig, mich dafür bei ihr zu bedanken. Noch nicht. Vielleicht würde ich in vier oder fünf Jahren soweit sein. Sie hatte absolut recht mit ihrer Aussage, dass ich erst noch richtig erwachsen werden musste.

„Ok, ich bin dann morgen gegen sechs Uhr bei dir", sagte sie, um das Gespräch zu verkürzen.

„Gut, bis dann und vielen Dank nochmal."

So kam es, dass ich am nächsten Tag die Mutter meiner Freundin abholte, um mit ihr zu einem Konzert von U2 zu fahren. Ich war sichtlich nervös, denn ich wusste nicht so recht, wie ich mich verhalten sollte, doch als ich Lizzy erblickte, die ganz in schwarz gekleidet aus dem Haus gelaufen kam, wanderten meine Gedanken automatisch zurück in das Jahr 1983.

Damals waren wir die Strecke bis zum Apollo Theatre zu Fuß gelaufen. Heute fand das Konzert in der O2 Arena statt und wir fuhren in meinem Wagen dorthin.

„Niall, das ist wahnsinnig nett von dir, dass du ausgerechnet mich dazu auserkoren hast, dich zu begleiten", sagte sie zur Begrüßung.

Ein klein wenig verlegen erwiderte ich nun: „Ich wollte jemanden mitnehmen, der diese Veranstaltung zu würdigen weiß."

„Das weiß ich durchaus", kam es zurück.

Nickend startete ich den Motor und brauste los. Eine Weile saßen wir schweigend nebeneinander, doch dann durchzuckte mich plötzlich ein Gedanke, den ich unbedingt aussprechen musste.

„Du weißt ja, keine Zigaretten und vor allem kein Marihuana", ermahnte ich Lizzy im Spaß.

Daraufhin begann sie schallend zu lachen.

„Ich habe die Achtziger überstanden, ebenso die Neunziger und auch die letzte Jahrhundertewende. Ich weiß, was sich seitdem alles geändert hat, Niall", erklärte sie schmunzelnd.

„Dann ist es ja gut", erwiderte ich grinsend.

Die Atmosphäre zwischen uns war nun ein klein wenig lockerer geworden. Dies setzte sich fort, als wir die große Halle betraten und unsere Plätze im VIP Bereich aufsuchten, welche uns beste Sicht auf die Bühne garantierten. Die Vorgruppe war gar nicht mal so schlecht, doch wir beide warteten sehnsüchtig auf U2.

Und dann, als plötzlich die Lichter ausgingen, spürte ich, wie mein Herz vor Aufregung schneller schlug. Mich verband so viel mit dieser Musik, alle Erlebnisse aus dem Jahr 1983 tauchten plötzlich vor meinem inneren Auge auf.

Doch das wichtigste Detail, das hübsche Mädchen von damals, stand nun als eine reife Frau neben mir. Ich konnte nicht anders und musste zu ihr schauen. Ihre blauen Augen leuchteten vor Freude, während ihr Körper im Takt zur Musik hin und her wippte. Es war wie vor dreißig Jahren, selbst ihr Gesichtsausdruck war der gleiche. Lizzy fühlte die Musik in ihrem Herzen, das war deutlich zu erkennen. Und es machte mir bewusst, dass das Alter absolut nichts mit Musikgeschmack zu tun hatte, wichtig war einzig und alleine, dass diese zu einem durchdrang, dass man sie spüren konnte, so wie sie es gerade tat.

Als der Auftritt von U2 nach zwei Stunden zu Ende war, verließen wir beide gut gelaunt die Arena.

„Hast du auch das Gefühl halb taub zu sein?", fragte Lizzy, als sie zu mir schaute.

„Ein bisschen", gab ich grinsend zur Antwort. „Aber das muss man bei Konzerten wohl in Kauf nehmen", setzte ich noch hinzu, was von Lizzy durch ein Nicken untermauert wurde.

Langsam gingen wir nun zum Wagen, stiegen ein und fuhren durch die hellerleuchteten Straßen Londons. Ich drehte das Radio fast auf volle Lautstärke, das hörte sich für unsere Ohren gerade angenehm an und dann, als wir fast vor Lizzys Haustür standen, wurde ein Song gespielt, der mich augenblicklich zurück in die Vergangenheit katapultierte. In these arms von Bon Jovi.

Eine Gänsehaut zog sich über meinen kompletten Körper, doch bevor ich darüber nachdenken konnte, ob ich das Lied jetzt nun hören wollte, oder nicht, schaltete Lizzy den Sender weg. Als ich erstaunt zu ihr hinüberschaute, setzte sie zu einer Erklärung an.

„Du bist noch nicht bereit dafür, dieses Lied zu hören, Niall. Aber wenn du es irgendwann bist, dann lass es mich wissen."

Sie kannte mich besser, als ich mich selbst kannte.

Ich kam mit meinem Range Rover direkt vor ihrem Haus zum Stehen. Bevor sie ausstieg, blickte sie zu mir, lächelte und sagte: „Danke, dass du mich mitgenommen hast."

Kurz räusperte ich mich, um dann zu erwidern: „Bitte, gern geschehen."

Lizzys Augen ruhten noch kurz auf mir, bevor sie sagte: „Zeit ist alles im Leben, Niall, vergiss das nicht."

Zeit war alles, was ich brauchte.

Und ich bekam sie, denn unser langersehnte Stadien-Tournee stand plötzlich vor der Tür. Wie sehr hatte ich mir gewünscht, wieder auf der Bühne stehen zu können, um die Fans zu beglücken. Dass dies jetzt in solch einem großen Rahmen geschah, machte die Sache noch aufregender. Stadien anstatt Hallen hieß die Devise, die uns fünf unendlich glücklich machte.

Wir waren an der Spitze des Erfolgs angekommen. Jedoch bedeutete die Tour für mich, auch hin und wieder von Sammy getrennt zu sein.

Die ersten Konzerte fanden in Südamerika statt, das allererste am 25. April in Bogota. Dorthin konnte ich Sammy nicht mitnehmen, da die Uni noch keine Semesterferien hatte. Zum Glück dauerte der Südamerika-Teil nur bis zum elften Mai. Danach kehrten wir in die Heimat zurück und ich konnte die Zeit mit Sammy genießen.

Sie begleitete ich nach Irland, als die drei dortigen Konzerte, die wir im Croke Park spielten, anstanden. Für mich war es das Erlebnis schlechthin, denn es gab wohl nichts, was ich mir sehnlicher gewünscht hatte, als einmal auf der Bühne in diesem gigantischen Stadion zu stehen und performen zu können. Und nun durfte ich das gleich dreimal hintereinander tun. Es war das Erlebnis schlechthin für mich.

Doch ich brannte ebenso darauf, im Wembley Stadion, in London auftreten zu dürfen. Keineswegs hatte ich vergessen, was ich Lizzy damals versprach: Ihr eine Karte zu besorgen, damit sie unseren Auftritt sehen konnte.

Ich beschaffte sogar zwei, eine für sie und eine für Phil und wies Sammy an, diese ihren Eltern zu übergeben. Meine Freundin versprach es zu tun. Sie selbst benötigte keine Karte, da sie sich während des Konzerts in einem abgesperrten Bereich für die Familienangehörigen aufhielt.

Lizzy und Phil hatten enorm gute Plätze, da es sich um VIP Tickets handelte und ich hoffte einfach, dass es beiden und vor allem ihr, gefallen würde.

An diesem Abend wollte ich mein Bestes geben, für Lizzy, die mich heute zum ersten Mal live auf der Bühne sehen würde.

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Niall hat es ja ziemlich gut über die Bühne gebracht, Lizzy ihren Brief wieder auszuhändigen.

Wie fandet ihr es, dass die beiden nochmal zusammen ein U2 Konzert besucht haben?

Und jetzt wird Lizzy ihn zum ersten Mal live sehen. Wie wird ihre Reaktion wohl ausfallen?

Danke für die wundervollen Kommentare zum letzten Kapitel.

LG, Ambi xxx


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