16. Heartbeat
Sammys blauen Augen schauten ein wenig ungläubig in meine und nach einer gefühlten Ewigkeit hörte ich sie endlich reden: „Du bist zurückgekommen, um mir das zu sagen?"
„Ja, nur deswegen". Mein Herz klopfte so laut, dass ich glaubte, es würde jeden Augenblick zerspringen. Wieso hatte ich plötzlich Angst vor Sammys Reaktion? Vielleicht, weil ich befürchtete, dass sie mich abweisen würde?
Ich spürte, wie meine Kehle ganz trocken wurde und sich langsam zuschnürte. Doch was dann geschah, überraschte mich vollkommen. Bevor ich den nächsten Gedanken fassen konnte, warf Sammy sich blitzschnell in meine Arme. Ihre Lippen berührten fast mein Ohrläppchen und ihre Stimme war nur ein Flüstern, doch die Worte, die sie sprach, ließen mich vor Freude fast an die Decke springen.
„Oh Niall, ich hab gewusst, dass du der Richtige für mich bist. Es ist total lieb von dir, extra deswegen nochmal hierher zu kommen."
Ob sie wusste, wie glücklich sie mich damit machte? Um ihr das zu zeigen, küsste ich sie nun vorsichtig auf die Lippen.
„Sammy", wisperte ich dann, „du bist auch die Richtige für mich. Weißt du, wie lange ich schon nach jemanden wie dir gesucht habe?"
Ihre Arme legten sich nun um meinen Nacken, während ihr Körper sich vertrauensvoll an meinen schmiegte. Das leichte Zittern in ihrer Stimme nahm ich nur am Rande wahr, als sie leise sprach: „Und ich hab ewig nach einem Typen gesucht, der so ist wie du."
Anschließend überzog sich ihr hübsches Gesicht mit einer dezenten Röte, was mir schon wieder ein leichtes Schmunzeln entlockte.
„Also ich meine..., nicht wegen deinem Geld...oder weil du ein Star bist..., nicht, dass du das falsch verstehst...", stammelte sie verlegen.
„Sammy". Ich schaute nun in ihre eindrucksvollen Augen. „Wenn ich das denken würde, wäre ich bestimmt nicht mehr zurückgefahren."
Ganz langsam und zärtlich legten sich ihre Lippen nun auf meine und lösten damit das Gefühl von tausenden von Schmetterlingen in meinem Bauch aus. Ich erwiderte ihren gefühlvollen Kuss ebenso zärtlich, während ich meine Hände an ihre Hüften legte. Dass mein Bodyguard in einem Wagen saß, der vor Sammys Haus stand, hatte ich in jenem Moment total vergessen. Alles drehte sich nur um sie, meine kleine Traumfrau. Ein leichtes Seufzen von ihr ließ mich nun ein wenig aufschauen.
„Was ist los?", wisperte ich ihr ins Ohr.
„Ich..., ich wollte dir erzählen, warum ich solche Angst habe, wieder eine Beziehung einzugehen. Aber so zwischen Tür und Angel ist das kein guter Ort."
Sanft streichelte ich mit meiner Hand über ihre Wange.
„Soll ich morgen oder bzw. nachher wieder vorbeischauen?", stellte ich meine Frage.
Zu meiner Überraschung schüttelte sie leicht ihren Kopf und antwortete: „Also wenn es dir nichts ausmacht..., möchtest du nicht lieber reinkommen?"
Das war der Moment in dem mir einfiel, dass mein Bodyguard noch immer auf mich wartete. Aber der hatte keinen Vorrang. Deshalb beschloss ich, ihn nach Hause zu schicken, denn das Gespräch zwischen Sammy und mir würde sicher länger dauern.
„Ich ruf nur kurz meinen Bodyguard an, ok?", sagte ich, während ich das Handy aus der Hosentasche zog.
„Hör zu, du kannst nach Hause fahren, ich bleibe bei Sammy und wenn ich abgeholt werden will, melde ich mich einfach", erteilte ich meine Anweisung.
Kaum hatte ich das Gespräch beendet, zog Sammy mich in ihre Wohnung und schloss die Tür hinter uns. Gott sei Dank standen wir nun nicht mehr in dem kalten Treppenhaus, sondern machten es uns auf dem Sofa im Wohnzimmer gemütlich, nachdem sie etwas zu trinken und zwei Gläser aus der Küche mitgenommen hatte.
Das kuschelige Sofa war so breit, dass wir uns ohne Probleme nebeneinander hätten legen können, doch wir beließen es zunächst beim Sitzen. So konnten wir uns in die Augen schauen, wobei mir zugegeben ziemlich heiß wurde. Denn Sammys Blicke brachten mühelos einen Eisberg zum Schmelzen. Wie dumm musste dieser Typ sein, der sie so sehr verletzt hatte? Ich war echt wahnsinnig gespannt, auf das, was sie mir nun erzählen würde.
„Also, mein Ex Freund und ich waren drei Jahre zusammen", begann sie die Geschichte. „Er war mein Erster, weiß du... und ich habe ihm vollkommen vertraut. Aber das war ein großer Fehler."
Sie holte tief Luft, bevor sie weiter redete. „Er hat mich mit meiner besten Freundin betrogen. Also jetzt ist sie meine ehemals beste Freundin, wie du dir sicher denken kannst."
Das war wirklich hart und wohl eines der schlimmsten Dinge, das einem Mädchen passieren konnte.
„Das tut mir sehr leid für dich", sagte ich leise und griff automatisch nach ihrer Hand.
„Als das passiert war, dachte ich, dass ich nie wieder zu jemandem Vertrauen haben könnte. Aber dann habe ich dich getroffen und alles war plötzlich anders. Natürlich hab ich mich gefragt, warum..."
Sie schaute mich jetzt an, als ob ich ihr die Antwort darauf geben könnte.
„Weißt du, Sammy", sagte ich, „mir geht es irgendwie genauso. Aber ich weiß, warum ich dich will."
„Warum denn?" Sie war so süß, wenn sie mich so anschaute wie gerade im Augenblick.
Mit einem breiten Grinsen antwortete ich: „Weil ich mich echt in dich verliebt habe."
Dann küsste ich sie zuerst auf ihre Nase und anschließend auf den Mund. Ich spürte, wie ihre Arme sich um meine Nacken legten und sie den Kuss erwiderte. Jetzt wollte ich auch einen Schritt weiter gehen und als meine Zunge um Einlass bat, gewährte sie diesen ohne zu zögern. Unser Kuss wurde dermaßen heiß, dass ich dachte, ich würde innerlich verbrennen.
Sammy war wirklich eine Frau der extra Klasse, in jeder Beziehung. Nachdem wir ein wenig Atem geschöpft hatten, stellte sie mir eine Frage, bei der ich ein wenig ins Schwitzen geriet.
„Was war eigentlich mit diesem Mädchen, dass du zurücklassen musstest?"
Mist, wie sollte ich das denn jetzt erklären, ohne sie anzulügen? Fieberhaft überlegte ich, was ich darauf antworten sollte, denn viel Zeit blieb mir nicht, ohne dass Sammy vielleicht misstrauisch werden würde.
„Weißt du", begann ich schließlich zögernd, „sie ist unendlich weit weg von hier."
Irgendwie entsprach das ja schon der Wahrheit, zumindest ein bisschen. Das Jahr 1983 war sehr weit entfernt vom Jahr 2013.
Sammys blaue Augen schauten mich traurig an. „Wie weit denn? Also in Stunden, Tagen oder Kilometern?"
Einmal tief durchatmen war jetzt angesagt, bevor ich antwortete: „In Kilometern kann ich es nicht sagen aber es sind gefühlte dreißig Jahre."
Lizzys hübsches Gesicht tauchte vor meinem inneren Auge auf, nachdem ich das ausgesprochen hatte. Dreißig Jahre waren eine unendlich lange Zeit. Wie würde sie jetzt wohl aussehen? Ob sie verheiratet war und Kinder hatte? Sie hätte meine Mum sein können, dessen musste ich mir immer bewusst sein.
„Dann muss sie ja am anderen Ende der Welt leben", meinte Sammy erstaunt und brachte mich somit wieder in die Realität zurück.
„So ungefähr." Ich lächelte schwach und hoffte, dass die Fragestunde nun zu Ende sein würde.
Doch meine Gebete wurden leider nicht erhört. „Warum ist sie nicht mit dir nach London gegangen?"
Eine durchaus berechtigte Frage, die ich nun so gut es ging, beantwortete.
„Sie hätte alles zurücklassen müssen. Ihre Freunde, ihre Familie, ihre komplettes Leben und den Ort wo sie hingehört."
Die Zeit, wo sie hingehörte, wäre die eigentliche Wahrheit gewesen, doch das durfte ich nicht aussprechen, denn dies blieb mein Geheimnis.
Es klang schon ein wenig theatralisch, was ich da von mir gegeben hatte, aber irgendwo entsprach es der Wahrheit. Und was das Wichtigste von allem war: meine Botschaft kam bei Sammy an, denn sie sagte mit traurig klingender Stimme: „Das tut mir leid für dich und irgendwie auch für sie, obwohl ich jetzt den Nutzen davon habe."
Gott, sie war einfach so genial in ihrer Denkweise, dass ich unwillkürlich schmunzeln musste. Auch wenn der Gedanke an Lizzy manchmal noch wehtat, spürte ich, dass das blonde Mädchen, das neben mir saß, mein Herz besaß. Wir konnten unsere Augen nicht voneinander lösen, als wir nebeneinander saßen und bevor ich richtig realisierte, was geschah, nahm Sammy eine Decke und wir machten es uns auf dem breiten Sofa gemütlich. Sie lag in meinem Arm, mit einem Lächeln im Gesicht, welches sie mir zugewandt hatte.
Da ich nicht widerstehen konnte, begann ich sie zu küssen, was Sammy jedoch sofort erwiderte. Irgendwie übten wir beide eine heftige Anziehungskraft aufeinander aus, die sich nicht abstellen ließ und die ich auch gar nicht abstellen wollte. Aus den Minuten wurden Stunden und aus den Stunden eine ganz Nacht, die wir miteinander verbrachten. Aber außer dass wir uns küssten und streichelten, passierte nichts.
Sammy hatte mir klar gemacht, dass sie Zeit benötigte und ich wollte auf keinen Fall irgendetwas zwischen uns kaputt machen, indem ich gewisse Dinge übereilte. Denn auf jemanden wie Sammy hätte ich ewig warten können.
Irgendwann mussten wir aber tatsächlich eingeschlafen sein, denn als ich erwachte, krochen zu meinem Erstaunen einige Sonnenstrahlen aus den Jalousien hervor. Sonne in London, wenn mal das kein gutes Omen war! Mein Blick ging nun zu Sammy, die noch selig in meinem Arm schlief, was automatisch ein Lächeln auf meinem Gesicht produzierte. Ich hatte mich wirklich total in dieses süße Mädchen verliebt.
Mit meinem freien Arm tastete ich nun nach meinem Handy, welches auf dem Couchtisch lag, um nach der Uhrzeit zu schauen. Es war viertel nach elf und somit wirklich Zeit zum Aufstehen, denn mein Magen knurrte bereits heftig. Da der Plan sich einfach davon stehlen und Frühstück holen, nicht funktionierte, weil Sammy mit Sicherheit aufwachen würde, wenn ich mich erhob, entschloss ich mich dazu, sie vorsichtig zu wecken.
Zuerst platzierte ich einen sanften Kuss auf ihrem Mund und dann flüsterte ich ihr ins Ohr: „Aufstehen du kleine Schlafmütze, es ist schon viertel nach elf."
Amüsiert beobachtete ich nun, wie ihre Augenlieder langsam zu flackern begannen, um sich anschließend zögerlich zu öffnen. Als sie mein Gesicht erblickte, lächelte sie.
„Hey, Niall", murmelte sie, noch immer ein wenig verschlafen.
Dann trafen ihre Lippen auf meine und wir versanken in einem sehr innigen Guten-Morgen-Kuss. So hätte ich jeden Morgen aufwachen können, das wäre perfekt gewesen. Nach einer gefühlten Ewigkeit lösen sich unsere Lippen voneinander und Sammy sagte: „Ich hab jetzt richtig Hunger, und du?"
„Ich auch", antwortete ich wie aus der Pistole geschossen.
„Fein, dann lass uns aufstehen und Frühstück machen. Ich hab Eier da, Speck, Toastbrot und ich glaube, Marmelade ist auch noch im Kühlschrank."
„Das hört sich verdammt gut an", musste ich zugeben. „Aber ich bin für die Rühreier zuständig", setzte ich hinzu.
„Ok." Ihr verschmitztes kleines Lächeln ließ mein Herz schon wieder höher schlagen. Warum hatte ich sie nicht schon viel früher getroffen? Mir wären so viele nichtssagende Affären erspart geblieben. Doch dann dachte ich für einen kurzen Moment an Lizzy. Diese Erfahrung und den Augenblick, in dem ich ihr das Leben gerettet hatte, wollte ich auf keinen Fall missen. So gesehen passte zeitlich wirklich alles perfekt zueinander.
Nachdem wir aufgestanden waren, suchte Sammy das Badezimmer auf, um zu duschen, während ich das Innere des Kühlschranks genauestens untersuchte, um schließlich mit der Zubereitung der Rühreier anzufangen. Gerade als diese fertig waren, betrat sie mit einem Bademantel bekleidet die Küche. Als ich mich fragte, was sie darunter trug, wurde mir schon wieder heiß. Gott sei Dank bemerkte sie meine Blicke nicht, denn sie deckte schnell den Tisch, damit wir essen konnten.
„Die Rühreier sind echt klasse und der Tee auch", lobte sie mich.
„Danke. Wenn ich schon auf deiner Couch übernachte, dann kann ich mich wenigstens am nächsten Tag mit einem guten Frühstück revanchieren, oder?"
Sie lächelte mir zu, während ihre blauen Augen über meinen nackten Oberkörper glitten. Andere Menschen musste dafür eine Menge Geld im Fitness Studio hinblättern, ich bekam das Training gratis und dann auch noch während meiner Arbeitszeit. Das erklärte ich auch Sammy, als sie danach fragte.
„Ihr habt also einen oder mehrere Fitness Trainer, die euch während der Tour begleiten", fasste sie zusammen.
„Ja, genau."
„Das finde ich ziemlich cool und die Trainer scheinen wohl alles richtig zu machen", lautete ihr Urteil.
Wenn das kein Kompliment war! Ich musste prompt grinsen und Sammy lachte.
„Was machst du denn heute noch?", fragte ich, nachdem ich den letzten Bissen von meinem Teller gegessen hatte.
„Ein bisschen lernen und dann treffe ich mich mit einer Freundin und du?"
„Ich bin heute Abend auch mit einigen Kumpels verabredet", erwiderte ich. „Aber wenn du nichts vor hast, könnten wir uns morgen sehen."
Sie strahlte mich an, dass mir schon wieder ganz warm ums Herz wurde.
„Aber erst am Nachmittag, denn ich schaue zum Mittagessen bei meinen Eltern vorbei. Meine Mum kocht extra mein Leibgericht!", berichtete sie mit einem Augenzwinkern.
„Kann deine Mum gut kochen?"
„Sehr gut! Ich glaube, du würdest sterben für ihr Essen!"
„Das klingt toll, mein Dad kocht auch super."
„Hat er dir beigebracht, so leckere Rühreier zu machen?"
„Nein, das war ich ganz alleine, da hatte ich meine kreative Küchenphase", antwortete ich schlagfertig, worüber Sammy schon wieder lachen musste.
Nach unserem ersten gemeinsamen Frühstück fuhr sie mich mit ihrem kleinen weißen Flitzer nach Hause. Sie hatte darauf bestanden, dass sie das tun durfte, was ich sehr süß fand. Sammy war einfach ein sehr aufmerksamer, liebevoller Mensch und ich war froh, dass sich alles so gut zwischen uns entwickelte.
„Mach's gut, wir sehen uns morgen", verabschiedete ich mich von ihr, nachdem wir uns ausgiebig geküsst hatten.
Dann sprang ich aus dem Wagen und lief mit schnellen Schritten zum Hauseingang. Kaum war ich in meinem Penthouse angekommen, meldete sich mein Handy. Es war Louis.
„Hey Nialler, alles fit?", erkundigte er sich.
„Ja klar und bei dir?"
„Alles Bestens. El liegt gerade völlig fertig neben mir und ich hatte meinen Spaß."
Ich wusste, dass er mich wieder verarschen wollte, doch heute sprang ich nicht darauf an.
„Komm zur Sache, Louis", sagte ich stattdessen.
„Ach komm schon, Kleiner, ein bisschen Spaß wird doch wohl noch erlaubt sein!"
„Meine Freundin würde das bestimmt nicht toll finden, wenn ich mir sowas erlauben würde." Ich wollte ihn gleich über die Sachlage aufklären
„Moment mal..., deine Freundin? Redest du etwa von der kleinen Blondine, mit der du die ganze Zeit flirtest?", fragte er neugierig.
„Sammy, ganz richtig. Wir sind seit gestern fest zusammen."
„Oh cool! Ich gratuliere dir! Sie ist wirklich eine Granate!"
Ich musste vor mich hin grinsen, als ich ihn so reden hörte. Aber ich wusste, dass er mir mein Glück durchaus gönnte, wie die anderen Jungs auch.
„Also Niall, weswegen ich eigentlich anrufe", begann er, „wir werden uns am Montag, um sechzehn Uhr vor Isabels Laden treffen."
„Oh nein, muss das sein?"
„Ja, es muss sein. Du willst doch auch hinter das Geheimnis kommen, oder etwa nicht?"
Gott sei Dank konnte Louis mein lautes innerliches Seufzen nicht hören.
„Na ja, wenn es unbedingt sein muss, dann komme ich mit."
„Bravo, ich wusste, dass du uns nicht im Stich lassen würdest. Harry ist auch mit von der Partie."
Das beruhigte mich nun ein wenig, da hatte ich wenigstens jemanden, der auf meiner Seite stehen würde, sollte die ganze Sache eskalieren.
„Ok, Niall, wir sehen uns dann am Montag."
„Bis dann, Louis."
Ich konnte nur hoffen, dass das Zusammentreffen mit Isabel nicht schon wieder in einer Katastrophe enden würde.
Das Wochenende verging so rasend schnell, wohl auch, weil ich immer beschäftigt war. Am Samstagabend traf ich mich mit unserer irischen Clique in einem Pub und am Sonntag hatte ich ein Date mit Sammy.
Wir verbrachten dieses zunächst in einem Café, in welchem wir uns die Bäuche mit Kuchen vollschlugen und besuchten anschließend ein Kino. Da wir in der letzten Reihe saßen und das Kino auch nicht gut besucht war, weil der Film schon mehrere Wochen lief, hatten wir unsere Ruhe. Dies bedeutete aber auch, dass wir nicht allzu viel von der Handlung des Films mitbekamen, da wir mit anderen Dingen beschäftigt waren.
Eines konnte ich nach dem Film auf jeden Fall sagen: Sammy konnte super gut und vor allem lange küssen, ohne das ihr die Luft ausging.
Nachdem wir das Kino verlassen hatten, kamen wir auf die Idee, noch ins Nandos zu fahren, da uns beide schon wieder der Hunger plagte. Am heutigen Abend aßen wir jedoch nur Chicken Burger, die super schmeckten und führten währenddessen eine ziemlich gute Unterhaltung. Als ich Sammy nach Hause brachte, wurde mir wieder einmal bewusst, wie schnell doch die Zeit vergangen war.
„Wann sehen wir uns denn wieder?", fragte sie, als ich den Wagen vor dem Haus parkte, in welchem sich ihr Apartment befand.
Im Geiste ging ich meinen Terminplan durch und antwortete dann: „Wie wäre es mit Mittwochabend?"
„Das klingt gut, ich muss am Donnerstag erst später in der Uni sein."
„Perfekt."
Natürlich stieg ich mit aus, um Sammy zur Haustür zu bringen, welche sie auch sofort öffnete. Doch sie ließ mich nicht einfach so gehen, sondern zog mich in den Hausflur, wo wir hemmungslos zu knutschen begannen. Das war mir sogar lieber als auf der Straße, wo uns jeder hätte beobachten können. Es gab absolut keinen Stadtteil, in dem ich vor den Paparazzi wirklich sicher war und ich wollte Sammy auf keinen Fall zu früh diesem ganzen Medienrummel aussetzen. Sie sollte sich langsam daran gewöhnen und vor allem nicht sofort mit Schlagzeilen aus den Klatschblättern konfrontiert werden. Jedenfalls nicht am Anfang unserer Beziehung.
Nachdem wir uns ausgiebig voneinander verabschiedet hatten, fuhr ich zu meinem Penthouse zurück, wo ich noch eine Sendung im TV anschaute und mich dann ins Bett legte.
Der Montag begann regnerisch und kalt, meiner Stimmung entsprechend, als ich an Isabel dachte. Die alte Hexe würde uns ganz sicher wieder etwas antun wollen, davon war ich überzeugt. Aber ich hatte zugesagt und wollte meine Freunde unter gar keinen Umständen im Stich lassen. Wenn wir etwas erreichen konnten, dann auf jeden Fall gemeinsam.
Trotzdem stand ich am Nachmittag um kurz vor vier mit ziemlich gemischten Gefühlen vor dem Laden und wartete auf das Eintreffen meiner Bandkollegen. Liam war schließlich der Erste, der auf mich zugelaufen kam.
„Hey, Nialler, alles fit?"
„Klar und bei dir?"
„Alles bestens. Die anderen kommen gleich, Louis hat mich gerade angerufen", plapperte er drauf los.
Irgendwie war ich total aufgeregt. Ob unsere Theorie wohl stimmte? Vielleicht würde Isabel gar nichts dazu sagen und uns sofort hinauswerfen. Bevor ich jedoch noch weiter darüber nachdenken konnte, tauchten Louis, Harry und Zayn vor unseren Augen auf. Nach einer kurzen Begrüßung betraten wir alle gemeinsam den Laden.
„Oh, die Jungs von One Direction geben sich mal wieder die Ehre", hörten wir Isabels Stimme.
„Geht es euch gut und habt ihr eure Reise ins Jahr 1983 gut verkraftet?", fragte sie mit einem Lächeln im Gesicht, das eine leichte Übelkeit in mir aufsteigen ließ. Ich wollte nicht schon wieder in eine andere Zeit transferiert werden. Nicht jetzt, wo ich so eine super süße Freundin hatte! Glücklicherweise schien Isabel aber nichts dergleichen im Schilde zu führen.
„Kann ich etwas für euch tun?", fragte sie freundlich.
Sie konnte tatsächlich freundlich sein, welch eine Überraschung!
„Ja, das können Sie", erwiderte Louis vorlaut. „Wir haben da eine Theorie was diese Zeitreisen und die Kugeln betrifft."
„Eine Theorie?" Sie zog ihre Augenbrauen erstaunt nach oben. „Da bin ich aber jetzt sehr gespannt darauf."
Nun erzählte Louis von den Wurmlöchern, sowie dieser exotischen Materie und beendete seine Ausführungen damit, dass wir glaubten, dass diese leuchtenden Kugeln etwas mit den Zeitreisen zu tun hätten. Daraufhin begann Isabel schallend zu lachen.
„Ja, ja, die Wurmlöcher. Viele Wissenschaftler glauben, dass es so funktioniert aber das stimmt nicht."
„Wie funktioniert es denn dann?", fragte Liam.
Isabel kam nun einen Schritt näher, bevor sie antwortete. „Das darf ich euch nicht sagen aber es gibt auf jeden Fall keine Wurmlöcher. Sonst würde ja die Zeitmaschine nicht existieren."
„Und was ist mit diesen Zeittoren? Wir dachten, das sind vielleicht die Wurmlöcher?", meinte Zayn leicht verunsichert.
„Ach Jungs, ihr seid so herrlich unbedarft, was das angeht aber ihr habt mit einer Sache Recht. Die Kugeln hängen tatsächlich mit diesen Zeitreisen zusammen."
Nun wurde es echt interessant.
„Warum dürfen wir denn nicht wissen, wie das funktioniert?", fragte Harry mit seinem treuherzigen Hundeblick, der die meisten Frauen schwach werden ließ.
Jetzt seufzte Isabel laut. „Weil ich euch dann zu Mitwissern machen würde und ihr dann als Torwächter eingesetzt werden würdet. Das wollt ihr wohl kaum, oder?"
Wir starrten uns gegenseitig fragend an.
„Hören Sie", begann Louis erneut, „wir werden diese Information sicher nicht weiter geben, aber wir möchten es zu gerne wissen, zumal wir ja auch eine Zeitreise mitgemacht haben. Denken Sie nicht, dass wir es verdient hätten, die Wahrheit zu erfahren?"
Er konnte die Leute wirklich gut bequatschen, das musste man ihm lassen. Aber Isabel war auch dagegen immun, zumindest größtenteils. Sie ließ sich jedoch dazu herab, wenigstens ein bisschen zu erzählen.
„Die Kugeln besitzen eine Verbindung zu den Zeittoren und die Zeittore zu der Zeitmaschine. Mehr darf ich euch nicht sagen und ich hoffe, ihr versteht das."
In jenem Moment mussten wir so tun, als ob wir es verstehen würde, doch ich wusste auch, dass Louis nicht aufgeben würde.
Kaum waren wir aus dem Laden verschwunden, sagte er auch schon zu uns: „Wir werden wieder hierher kommen und der Alten so lange auf die Nerven gehen, bis sie uns die Wahrheit sagt."
Wie das wohl eines Tages enden würde? Als ich Louis' nächsten Satz vernahm, begann mein Herz schon wieder wie verrückt zu schlagen.
„Vielleicht sollten wir Niall mal alleine hinschicken. Er hat schließlich die Kugel gefangen."
Das meinte er doch nicht ernst?
„Hör zu, Louis, ich halte das für keine gute Idee", stammelte ich, während sich kleine Schweißperlen auf meiner Stirn bildeten.
„Aber warum denn nicht? Der Einfall ist genial! Und weißt du was, Niall? Ich begleite dich, weil ich sie ja damals verschlampt habe!"
Zayn musste vollkommen verrückt sein. Und die restlichen drei auch, denn sie stimmten sofort zu. Jetzt hatte ich den Salat. Ich war ein unfreiwilliger Auserwählter geworden. Da half wohl nur noch beten, dass nichts Schlimmes passierte.
„Ok, ich mach's aber nur unter einer Bedingung", kam es jetzt entschlossen von mir.
„Und welche ist das?", wollte Louis wissen.
„Ich bestimme denZeitpunkt, wann ich das tue."
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Niall will es also tatsächlich wagen, nochmals zu Isabel zu gehen. Was haltet ihr davon?
Und wie gefällt euch die Entwicklung zwischen Sammy und ihm?
Mögt ihr es, dass sie sich langsam näher kommen?
Wie gefielen euch seine Erlärungen bezüglich Lizzy?
Danke für euren Support zu dieser Story. ♥
LG, Ambi xxx
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