Ich streckte meine linke Hand aus um das Zittern zu beobachten, dabei las ich auf meiner Uhr, dass mir nur noch vier Minuten blieben.

Gestern um etwa diese Zeit, hatte ich Abschied von meiner Familie genommen.

Meine Mutter war da gewesen und hatte mir Mut zugesprochen, aber sie konnte ihre Trauer nicht verbergen.

Mit mir würde ihr letzter Verwandter sterben, da kurz nachdem ich ins Gefängnis gekommen war, mein Vater gestorben war und vor wenigen Monaten auch meine Schwester, ihrem Herzleiden erlegen war.

Als meine Mutter ging, hatte sie Tränen in den Augen. Ich durfte sie noch ein letztes Mal in den Arm nehmen, ein letztes Mal durfte ich mütterliche Liebe spüren.

Dann war sie gegangen.

Wenig später war meine Frau mit unserem Sohn gekommen.

Es war natürlich schön sich noch ein Mal mit ihnen unterhalten zu dürfen, aber wir alle wussten, es war das letzte mal, dass wir uns unterhielten.

Nachdem ich mich von meinem Sohn verabschiedet hatte und ihm ein letzten Brief gegeben habe ging er hinaus um meine Frau und mich alleine zu lassen. Zuvor nahm er mich in den Arm und sagte mir, dass er mich lieben würde, ich durchhalten solle und er mich nie vergisst.

Anschließend nahm meine Frau mich in den Arm und küsste mich. Es war unser letzter Kuss; ich war mir dessen bewusst gewesen.

War ich bis dahin doch noch stark gewesen, waren mir bei dieser Umarmung die Tränen gekommen. Meine Frau hatte mich noch fester in den Arm genommen und auch sie, so hatte ich bemerkte, hatte zu weinen angefangen.

Als sie gegangen und ich wieder in meiner Zelle war, weinte ich minutenlang und zitterte.