Meeresrauschen
Jetzt stehen wir hier, am Bahnhof einer fremden Stadt und warten auf den Bus, auf den Bus der uns in unseren Ferienort bringt. An den Ort, wo ich als Kind immer mit meinen Eltern und
Lennart war.
Der Bus kommt und wir steigen ein. 20 Minuten später sind wir da. Von der Bushaltestelle laufen wir zum Campingplatz und melden uns dort erstmal an.
Nachdem wir uns angemeldet haben und die Nummer für unseren Zeltplatz erhalten haben, gehen wir zu unserem Zeltplatz, bauen dort dann auch unser Zelt auf. Schnell wirft sich Till noch ein Handtuch über die Schultern und dann gehen wir uns erstmal was zu essen bei einem der Bäcker holen.
Als wir beim Bäcker waren, machen wir uns auf zum Strand, unsere Badesachen haben wir schon an, für den Fall dass wir auch schon ins Wasser wollen.
Am Strand angekommen setzten wir uns in den Sand und essen erstmal unser Essen vom Bäcker.
Hier zu sein ist einfach wieder wunderschön.
Das Meer rauscht, die Möwen schreien und ein salziger Duft steigt mir in die Nase.
Ich lehne mich an Till und schaue den Wellen zu.
Ich: „Es ist schön wieder hier zu sein."
Till: „Hier ist es sehr schön."
Ich: „Allgemein der Ort ist schön, warte Mal ab bis zu den anderen Strand gesehen hast, da kann man noch mehr machen wie an diesem Strand."
Till: „Vielleicht lern ich da sogar surfen.“
Ich: „Ja das kann man da, hab ich vor 5 Jahren auch mit Lennart schon gemacht."
Till: „Dann muss ja wohl nur noch ich surfen lernen."
Ich: „Wir haben ja genügend Zeit, da können wir vieles machen. Du kannst surfen lernen,
noch mehr Sport machen als du eh schon machst, wir können uns die Sterne anschauen, vielleicht ja am Strand."
Till: „Du hast ja voll die Pläne gemacht."
Ich: „Das sind keine Pläne, nur Gedanken. Hast du dir etwa keine Gedanken gemacht, was du alles machen willst.“
Till: „Doch schon.“
Ich: „Na was denn?
Till: „Mit dir zusammen den Urlaub genießen, Surfen lernen und den Sonnenuntergang und
auch den Sonnenaufgang am Meer sehen. Und was wir unbedingt machen müssen, ist uns Pizza irgendwo zu holen, uns damit an den Strand setzen und die dort dann essen."
Ich: „Du Romantiker."
Till: „Tja nur für dich lasse ich auch meine romantische Seite heraus."
Ich: „Da bist du aber unglaublich nett zu mir."
Till: „Ich weiß, nur für dich.“
Ich: „Da bin ich beruhigt.“
Er dreht sich zu mir, schaut mir in die Augen und küsst mich. Viel zu schnell löst er sich von mir und steht auf.
Till: „Bereit für ne Runde Meer?“
Ich: „Immer."
Wir ziehen unsere Kleidung aus, sodass wir nur noch in Badeklamotten sind und rennen
anschließend rein ins Meer.
Die Miene, die Till zieht ist einfach großartig und ich fange kurz darauf an loszulachen.
Natürlich lässt er sich das nicht gefallen, taucht kurz unter und ehe ich mich Umschau kann, falle ich schon ins Wasser. Ich schlucke Salzwasser und als ich wieder auftauche lacht Till nun auch. Ich fange eine Wasserschlacht an in die Till auch nach wenigen Sekundeneinsteigt.
Nach kurzer Zeit hab ich auch keine Lust mehr und höre auf Wasser in Richtung Till zu spritzen stattdessen geh ich langsam auf ihn zu und umarme ihn. Till schlingt nun auch die Arme um mich und sieht mich an. Er gibt mir einen kurzen Kuss auf die Stirn. Wir bleiben so stehen, die nächste Welle prallt mit Schwung gegen uns, dann werden wir von der Welle umgerissen und tauchen beide erstmal ab. Unter Wasser lösen wir uns und tauchen lachend wieder auf. Gemeinsam gehen wir raus zu unseren Sachen und machen uns dann auch auf
den Rückweg zu unserem Campingplatz.
An unserem Zelt angekommen, machen wir erstmal uns was zu essen, es gibt Nudeln mit.Tomatensoße, ganz einfach und ganz schnell, denn Till und ich haben echt Hunger.
Nachdem wir unser Geschirr und die Töpfe abgespült hatten, sind wir noch einmal kurz zum.Meer gelaufen. Am Strand setzten wir uns auf eine Mauer und lehne mich an Till.
Ich: „Und was machen wir morgen? Im Meer baden, die Küste entlang laufen oder doch
lieber was anderes?“
Till: „Hetz mich nicht. Lass uns doch einfach morgen spontan schauen was wir machen
wollen."
Ich: „Gehöhrt zu spontan schauen auch ausschlafen?“
Till: „Ja du Schlafmütze.“
Ich wurde immer müder, Till aber neben mir auch. Hand in Hand machten wir uns zurück zum Campingplatz. Nachdem wir in unserem Zelt verkrochen waren, sind wir auch beide schnell eingeschlafen.
Am nächsten Tag schliefen wir aus und als wir dann auch wach waren, besorgten wir uns beim Bäcker etwas zum Essen. Danach gingen wir erstmal auf Erkundungstour. Auch wenn ich mich hier etwas auskannte, hat es sich in den letzten 5 Jahren doch mehrere Dinge verändert oder ich hab sie einfach vergessen. Nach unsere Erkundungstour waren wir auch
noch etwas für die nächsten paar Tage einkaufen, manche Dinge wie Nudeln oder Reis haben wir auch noch dabei, aber lieber haben wir Mal vorgesorgt. Am Nachmittag sind wir dann durch die Dünen zum großen Strand gelaufen, dort waren wir natürlich beide im Meer und hatten unseren Spaß oder lagen auch einfach nur am Strand und haben die Ruhe genossen.
Der nächste Tag verlief genauso ruhig wie der Tag davor. Wir haben Spiele gespielt, waren im Schwimmbad vom Campingplatz, waren bei Ebbe am Strand spazieren und kochten uns Abends Reis mit einer kleinen Gemüsepfanne.
Es vergingen zwei Wochen in denen Till surfen lernte, ich auch ab und zu Mal wieder aufdem Surfbrett stand und mir meine Kenntnisse von vor 5 Jahren wieder ins Gedächtnis rief, zu dem genossen wir die Zeit zusammen am Meer, wanderten die Dünen entlang, sammelten viele Muscheln und Schnecken, gingen bei Ebbe am Strand spazieren, entdeckten für uns das Zelten, machten eine Kanutour und genossen unsere Zeit zusammen am Strand. Wir schauten uns den Sonnenuntergang und den Sonnenaufgangan. Haben Pizza am Strand gegessen und sind danach bis tief in die Nacht am Strand geblieben, haben die Sterne angesehen und Sternschnuppen am Himmel gesucht.
Es war unglaublich schön.
Ich hab Leute durch Zufall getroffen, mit denen ich als kleines Kind hier gespielt hab und jeden Sommer wieder gesehen hab, wir haben dann Telefonnummern ausgetauscht. Auch Till fand es dann toll mit anderen Leuten zu reden und wir trafen uns öfters an den Abenden noch am Strand und spielten Gruppenspiele zusammen. Das war auch schön wieder die zutreffen.
Unser Sommer allein war unglaublich schön und ich kann ihn so gar nicht wirklich
beschreiben, weil's so schön war.
Zum letzten Mal stehen wir jetzt nun hier an einem der Strände, an dem wir unseren
Sommer verbracht hatten.
Ich will gar nicht gehen, einfach hier bleiben, für immer bis an unser Lebensende zusammen mit Till.
Till steht nun gegenüber von mir und schaut mich an.
Till: „Bist du bereit zu gehen?“
Ich: „Wann ist man schon mal bereit zu gehen?“
Till: „Heißt es nicht man soll gehen wenn es am schönsten ist?"
Ich: „Ich will nicht gehen."
Till: „Dann kommen wir halt jeder Zeit zurück, wenn wir wieder hier ans Meer wollen."
Ich: „Das klingt gut, aber ich wünschte wir könnten diesen Moment einfach anhalten."
Ich lehne mich an Till, sodass mein Kopf auf seiner Schulter liegt und schlinge meine Arme um ihn. Er tut es mir gleich. Ich höre sein Herzschlag und sein atmen, er ist ruhig und entspannt.
Ich höre auch das Meeresrauschen, paar Möwen schreien noch, auch das werde ich sehr vermissen.
Ich bewege meinen Kopf und sehe Till an, erst jetzt merke ich, dass er mich die ganze Zeit angestarrt hatte. Wir schauen uns ins die Augen und kurz darauf küsst Till mich. Jetzt würdeich gerne die Zeit anhalten, diesen Moment für immer und ewig einfangen und immer wieder
abspielen lassen. Der Kuss ist so schön und zieht mich wieder in magisch in eine andere.Welt. Im Hintergrund höre ich leise Meeresrauschen, aber der Rest ist komplett weg.
Nach einer kurzen Ewigkeit lösen wir uns langsam wieder aus dem Kuss. Tills Lippen zieren ein Lächeln, ich erwidere sein Lächeln. Zurück in die reale Welt holt mich ein Klicken und ein Blitz. Bin etwas geblendet von dem Blitzlicht, somit sehe ich nur jemanden mit einer Kamera, kann aber noch nicht erkennen wer es ist. Langsam kommt er auf uns zu und dann erkenne
ich ihn auch. Es ist Joel in Begleitung von Chloé, zwei meiner Kindheitsfreunde die ich jeden Sommer hier früher getroffen hab. Ein Glück können beide mittlerweile fließend Deutsch, sodass Till sich auch mit Joel problemlos unterhalten konnte und ich nicht übersetzen musste. Selbst Till verstand sich mit ihm und Chloé gut und auch mit deren Freunden.
Joel: „Wir wollten euch nicht stören, aber ihr beide zusammen seid einfach so süß und
diesen Moment musste man einfach einfangen."
Chloé: „Ihr strahlt immer so ne beruhigende, aber auch magische Art aus."
Joel: „Wir wissen es ist euer letzter Abend hier und wir wollen euch auch nicht stören, aber vielleicht habt ihr ja noch Lust mit uns etwas zu machen."
Till schaut mich kurz an und dann nicken wir beide.
Ein letzten Abend mit Chloé und Joel. Wir holen uns Pizza und was zu trinken und setzen uns anschließend damit an den Strand. Danach spielen wir nochmal Spiele und später kommen auch noch Freunde von Chloé und Joel dazu. Es entstehen noch weiter lustige Bilder und wir wollten beide somit noch weniger gehen.
Till und ich versprachen Joel und Chloé, zum nächstbesten Zeitpunkt wieder sie zu besuchen, aber sie versprachen uns auch, uns in Erfurt zu besuchen. Chloé umarmte mich und flüstert mir kurz zu ich werd dich vermissen, ich antworte darauf nur ich dich auch. Danach umarmte ich kurz Joel und dann verließen Joel und Chloé uns und auch den Strand.
Till und ich gingen zum letzten Mal zum Wasser.
Gerade ging die Sonne am Horizont unter, da stellte Till mir die gleiche Frage wie vorhin.
Till: „Bist du bereit zu gehen?“
Ich: „Vielleicht mehr als vorhin."
Er hält mir seine Hand hin, ich nehme sie lachend an, er zieht mich zu sich und legt seine Arme nun um mich.
Till: „Das war wirklich schön hier mit dir."
Ich nicke, schließe die Augen und atme noch einmal tief ein. Ein letztes Mal steigt mir der salzige Geruch in die Nase.
Ich: „Jetzt bin ich bereit zu gehen!"
Ich nehme Tills Hand und schaue der Welle noch zu, die gerade den Strand erreichte.
Danach wende ich den Kopf vom Meer ab, schaue Till an und zusammen verlassen wir den Strand. Niemand sagt was, das Meeresrauschen dringt noch Mal in unsere Ohren und wir verlassen den Strand langsam und leise.
~ The End ~
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