best friends; chris evans
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»Kommst du?« Hörst du Chris schon von oben rufen.
Du hebst deinen Blick und siehst die Leiter an, dann fällt dein Blick auf deine Hände, in denen du allen möglichen Süßkram hältst.
»Wie soll ich da hochkommen, du Scherzkeks?« Rufst du und Chris streckt seinen Kopf aus der Öffnung des Baumhauses.
»Mit der Leiter, das wäre schon ein Anfang«, lacht er und du verdrehst deine Augen, ehe du die Chipstüte nach oben schmeißt, er sie jedoch locker auffängt.
»Angeber«, brummst du leise.
Schnell wirfst du ihm auch die anderen Tüten hoch, ehe du langsam die Strickleiter nach oben kletterst.
Du hasst diese Leiter, doch der Ausblick, den ihr aus diesem Baumhaus habt, lohnt sich jedes Mal. Außerdem kannst du nur dort oben alleine mit Chris sein.
Ihr kennt euch schon wirklich lange; du weißt gar nicht mehr, wie ihr aufeinander getroffen seid.
Von dem einen auf den anderen Tag gab es einfach nur euch beide. Auch das ist mittlerweile etliche Jahre her. Damals wart ihr Kleinkinder, heute seid ihr beinahe erwachsen.
Ihr habt wirklich alles zusammen durchgestanden, du bist ihm so dankbar für eure Freundschaft, doch ein Gedanke lässt dich seit Wochen nicht mehr schlafen.
In deinem Kopf gibt es nur noch Chris, alles dreht sich um ihn. Du weißt, wie schwachsinnig es ist, keiner ist perfekt - doch Chris ist es für dich.
Du hast Angst, eure Freundschaft zu zerstören, aus diesem Grund redest du nicht darüber. Auch wenn ihr eigentlich über alles reden könnt.
Als du die letzte Sprosse erklommen hast, schwingst du dich in das Baumhaus, wo Chris es sich schon auf vielen Kissen und mit einer Decke bequem gemacht hat.
Kurz gleitet dein Blick aus dem Fenster und du erblickst den Wald, der sich direkt hinter deinem Garten erhebt.
Sanfte Rottöne geben der Atmosphäre einen romantischen Touch.
»Kommst du?«, fragt Chris und sieht dich an.
Du warst so in deinen Gedanken, dass du einige Zeit nur da gestanden und aus dem Fenster gestarrt hast.
»Natürlich«, du reißt deinen Blick und lässt dich neben Chris nieder.
Dieser beugt sich nach vorne und macht einen Film auf Netflix an, ehe er sich zurück ins Kissen kuschelt. Nervös sitzt du neben ihm, seine Nähe lässt dich nicht klar denken.
Du weißt, dass es ganz normale, zufällige und meist flüchtige Berührungen sind; doch jedes Mal lassen sie dein Herz schneller schlagen.
»Ist dir schon wieder kalt?«, schmunzelt Chris und deutet auf deine Gänsehaut.
Natürlich, dir ist kalt.
»Mhm«, murmelst du nur. Sofort legt Chris einen Arm um dich und zieht dich näher an ihn ran. Während dein Blick zu dem Laptop wandert, wo gerade das Intro läuft.
Sein Duft benebelt deine Sinne und du kannst dich zu keiner Sekunde auf den Film konzentrieren.
Einzig und allein Chris, auf dessen Brust du liegst, schwebt in deinem Kopf.
»Das ist so ein Klischee«, murrst du und verdrehst die Augen.
Tatsächlich hast du es geschafft, wenigstens ein wenig von dem Film mitzukriegen.
»Paris?«, fragt Chris. Du hebst deinen Kopf von seiner Brust und siehst ihn an.
Sofort verlierst du dich in seinen blauen Augen. »Warum müssen die Flitterwochen immer in Paris sein? Weil es die Stadt der Liebe ist? Ich meine, jedes Paar ist anders und hat eine andere Geschichte. Warum also dorthin wo jeder hingeht?«
Kurz zögert Chris, immer noch schaut ihr euch in die Augen. Dein Herz droht dir in deiner Brust zu platzen und du hast Angst, er würde das viel zu schnelle Pochen hören - was eigentlich lächerlich ist.
Es wäre so einfach, den Abstand zwischen euch zu schließen, doch du bist ein Schisser.
Lieber verdrängst du deine Gefühle für ihn, sodass du ihn nicht als deinen besten Freund verlieren kannst.
»Wo würdest du denn deine Flitterwochen verbringen?«, fragt er mit rauer Stimme und kurz wandert sein Blick zu deinen Lippen, ehe er dir wieder direkt in die Augen sieht.
So gut es in deiner liegenden Position geht, hebst du deinen Kopf.
»Ich weiß es nicht, ich denke, ich würde irgendwo in den Bergen hinwollen. Der glitzernde Schnee, die Eiseskälte und dazu in die Sauna und in den beheizten Pool.« Chris fängt während du darüber schwärmst an zu grinsen.
»Es klingt wirklich schön« sagt er und du nickst.
»Wo würdest du deine Flitterwochen gerne verbringen?«, fragst du ihn.
Chris' Blick wird intensiver und du bist froh zu liegen, andererseits hätte deine Beine dich nicht mehr halten können.
»Mit der richtigen Frau an meiner Seite ist mir jeder Ort recht«, leicht lächelt ihr euch an. Dieser Moment ist so intensiv, dennoch nutzt keiner ihn aus.
Nichtsahnend, dass es eines eurer letzten gemeinsamen Abende für eine lange Zeit ist.
Nichtsahnend, dass ihr das gleiche für den anderen fühlt, nur zu viel Angst habt, eure Freundschaft zu zerstören.
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