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when we first met; steve rogers
In der Nacht wirst du wach, als du deinen kratzigen Hals spürst. Suchend siehst du dich in deinem Zimmer um, das von dem schwachen Mondlicht beleuchtet wird.
Als du keine Wasserflasche ausmachen kannst, schwingst du seufzend deine Beine aus dem Bett, schlüpfst in deine Hausschuhe und trottest auf leisen Sohlen in die Küche. Nur in einem großen T-Shirt was du aus dem Kleiderschrank deines Vaters entwendet hast, läufst du durch den stillen Flur.
Du holst dir ein Glas aus dem Schrank hinaus, läufst zu dem Wasserhahn und lässt Wasser in dein Glas fließen. Leise summst du vor dich hin, bis das Glas komplett voll ist.
»Habt ihr etwas Eis?«, reißt dich eine Stimme aus deinen Gedanken und erschreckt, drehst du dich herum und siehst Steve, der in der Tür steht. Ein leiser Schrei verlässt deinen Mund und schnell schlägst du dir die Hand auf den Mund.
Sofort ist Steve bei dir und legt seine große, warme Hand auf deinen Rücken. »Verzeih mir, ich wollte dich nicht erschrecken«, sagt er entschuldigend.
»Schon gut, ich bin einfach ein sehr schreckhafter Mensch«, grinst du leicht und hebst ein Stück deinen Kopf, sodass du ihn ansehen kannst.
Scharf ziehst du die Luft ein, als du das lila gefärbte Veilchen siehst. »Was ist passiert?«, fragst du erschrocken.
Automatisch hebst du deine Hand und legst sie sanft auf die Wange, während du das Veilchen inspiziert. »Nichts wildes«, haucht er mit rauer Stimme. Kurz zuckt er zusammen, als du leicht über die Stelle fährst.
Vorwurfsvoll siehst du ihn an. »Wer war das?«, fragst du mit einer Stimme, die keine Widerworte duldet.
Immer noch liegt deine Hand auf seiner Wange. Leise seufzt Steve und blickt an dir vorbei. »Ich hatte eine kleine Auseinandersetzung mit deinem Vater«, gibt er dann letztendlich zu.
»Er hat dich geschlagen?«, fragst du ihn entsetzt.
Langsam nimmst du die Hand von seiner Wange. »Ich hole dir Eis«, murmelst du und drückst dich an ihm vorbei.
Du verschwindest in dem angrenzenden Raum, wo eure Tiefkühltruhe steht. Schnell schnappst du dir gefrorene Erbsen - normales Eis habt ihr nicht - und gehst wieder zurück zu Steve, der an der Theke gelehnt steht.
Vorsichtig stellst du dich vor Steve hin. Sanft treffen eure Augen aufeinander, stillschweigend seht ihr euch an, bevor du die gefrorenen Erbsen auf sein blaues Auge legst.
Automatisch wandert seine Hand auf deine und ein wohliges Kribbeln breitet sich auf deiner Haut aus.
Kurz verweilt ihr so, ehe du dich räusperst und du ihm deine Hand entziehst, wodurch er das Eis selbstständig auf sein Auge drücken muss.
»Aus welchem Grund hat er dich geschlagen?«, du legst deinen Kopf schief und siehst ihn fragend an.
Dein Vater ist manchmal sehr speziell, doch schlägt er nicht einfach wahllos um sich herum - eigentlich.
Kurz seufzt er auf. »Ihm hat es nicht gefallen, wie ich seine Tochter angeschaut habe«, sagt er ehrlich und verwundert hebst du deinen Kopf. Schief lächelt er dich an.
»Oh, das tut mir leid«, sagst du vollkommen überrumpelt.
»Tony hat einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt; das war mir von Anfang an klar...«, schmunzelt er, doch du verstehst nicht, wie er das so locker sehen kann.
Du nickst, Tony hat schon immer die Jungs verjagt, die dich zu lange angeschaut haben.
Aus diesem Grund hattest du bisher auch nur einen Freund - es hat nicht lange gehalten - ihm hat dieses Versteckspiel nicht gefallen, doch jetzt weißt du, dass er sowieso nicht der richtige war.
»Aber das ist doch kein Grund...«, nervös kaust du auf deiner Unterlippe rum, dein Herz schlägt dir bis zum Hals. So eine krasse Reaktion hattest du noch nie, nicht mal bei deinem Ex Freund.
»Wenn er von meinen Gedanken wüsste, würde er mich wahrscheinlich foltern und danach auf qualvolle Weise töten«, sagt er und macht einen Schritt auf dich zu.
»Das hier«, sagt er und deutet auf sein Auge, was von der Erbsentüte verdeckt wird. »Ist nichts im Gegensatz dazu«, spricht er während er dir tief in die Augen schaut.
Du verlierst dich in seinen Augen und kriegst keinen Ton raus.
Stumm siehst du ihn einfach an. Fühlt er auch diese innerliche Anspannung? Dieses Gefühl, was durch deinen ganzen Körper zieht, wenn du ihn nur ansiehst.
»Gute Nacht, Liv«, flüstert er leise.
Sein Blick wandert auf deine zitternden Lippen, dann schenkt er dir noch ein warmes Lächeln und lässt dich alleine. Du starrst hinter ihm her, siehst seine Rückenmuskeln, die unter seinem T- Shirt ein Spiel spielen.
~
In deinem Zimmer zurück liegst du noch lange wach und denkst über seine Worte nach.
»Wenn er von meinen Gedanken wüsste, würde er mich wahrscheinlich foltern und qualvoll töten.«
Wie ein Mantra wiederholst du seine Worte, immer und immer wieder.
Was meint er damit? Du weißt wirklich nicht, worauf er hinaus will. Es macht dich verrückt was für eine Auswirkung dein Körper auf seine Anwesenheit hat. Du hast ihn vielleicht zwei oder dreimal gesehen, doch wenn du bei ihm bist, fühlst du dich sicher.
Bestimmt wirst du einfach nur krank.
Nach Ewigkeiten, in denen du dir deinen Kopf zerbrichst, schläfst du endlich ein, wirst jedoch am Morgen ziemlich unsanft von Jarvis geweckt.
Es ist wirklich das erste Mal, dass du verfluchst, dass du keinen Privatunterricht mehr hast, wo du fast im Pyjama in den Unterricht fallen kannst.
Total müde schlürfst du nach unten, wo du auf deinen Vater triffst, der dir sofort eine Kaffeetasse in die Hand drückt.
»Guten Morgen!«, grinst er gut gelaunt, kriegt von dir jedoch nur ein Brummen.
»Morgen« , murmelst du dann doch, als du seinen kritischen Blick auf dir spürst. »Schlecht geschlafen?«, fragt er und du nickst einfach.
Du nimmst einen Schluck von deinem heißgeliebten Kaffee.
Tony seufzt, ehe er auf seine Armbanduhr schaut.
»Komm, ich fahre dich«, sagt er und geht Richtung Tür. Verwundert siehst du ihm hinterher.
»Du hast mich noch nie zur Schule gefahren...«, meinst du unsicher. Er zuckt mit seinen Schultern und dreht sich zu dir um.
»Es gibt immer ein erstes Mal, also komm jetzt. Wir wollen doch nicht, dass du zu spät kommst«, zwinkert er und für dich ist es wirklich ein Rätsel, wie er so gut gelaunt sein kann.
Du nimmst den letzten Schluck aus deiner Tasse, bevor du deinen Rucksack holst und deinem Vater in die Garage folgt, wo er schon in einem Sportwagen auf dich wartet.
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