Der Gouverneur
Billy hatte sich nach dem Essen direkt seinen Anzug angezogen und mir ein schwarzes und figurbetontes Kleid, was mir bis zur Hälfte meiner Oberschenkel ging und dazu noch schwarze high heels. So etwas trug ich wirklich eigentlich nie, nicht mal auf Geburtstagsfeiern.
Als ich fertig war, kam ich aus dem Badezimmer, welches sich in meinem Zimmer befand, während Billy sich langsam umdrehte und direkt lächeln musste als er mich sah. "Du solltest so etwas öfter tragen", meinte er, als er geradewegs auf mich zukam. Billy nahm meine Hand in seine und drehte mich einmal um mich selbst, so das er mich komplett betrachten konnte. "So wie du aussiehst wirst du mir keinesfalls von der Seite weichen verstanden?", fragte er als er seine Finger um meinen Kinn legte und mir dabei genau und auch ernst in die Augen sah, was mich leicht nicken ließ. "Gut, dann lass uns los", meinte Billy und ging mit mir schließlich die groß Treppe mit dem schmalen Geländer nach unten, während meine Schuhe auf den schwarzen Fliesen der Stufen Geräusche von sich gaben.
Unten hielt Billy mir einen schwarzen Mantel so hin, das ich direkt mit meinen Armen durch die Ärmel konnte. Er konnte ein absoluter Gentleman sein, da konnte man schließlich auch einfach nicht merken wie durchgedreht dieser Mann war.
Billy zog sich ebenfalls eine Jacke über die zu seinem Anzug passte und ging dann zu der Tür und gab einen Code ein, das jedoch so, das ich ihn nicht sehen konnte. Klar konnte ich das verstehen, aber das Bedürfnis einfach abzuhauen, hatte ich schon lange nicht mehr. Ich wusste selbst wie verrückt sich das anhörte, aber es war einfach so und für meine Gefühlslage konnte ich schließlich nichts, so etwas konnte man nicht einfach kontrollieren, oder abstellen. Ich wusste das mich Dinah und jeder andere vermutlich für komplett wahnsinnig halten würden wenn sie das wüssten, oder sogar vielleicht auch sehen würden, aber darüber machte ich mir jetzt gerade eher weniger Gedanken.
Ich ließ mich von Billy aus dem großen Haus führen und wartete dann am Auto, während Billy sein Haus wieder mit diesem Code abgesicherte hatte. Er hielt mir die Beifahrertür auf, weswegen ich gleich Einstieg und mich anschnallte.
Es war einfach nur verrückt das ich mich so anziehen musste, weil wir in ein sehr teures Hotel fuhren, nur damit Billy's Leute den Gouverneur beschützen konnten, nur weil dieser ein intensiv geben sollte. Billy hatte mir erzählt das wohl ein Terrorist hier war und ein ehemaliger Soldat komplett durchdrehte und Bomben hier in New York in die Luft fliegen ließ. Als er mir das sagt hatte, dachte ich erstmal an Castle, doch Billy versicherte mir das er niemals unschuldigen Menschen weh tun würde und das die beiden ein Treffen hatten, als die erste Bombe in die Luft gegangen war und dennoch dachte die ganze Welt das es Frank Castle war, denn seit ein paar Tagen wusste jeder darüber Bescheid das der Punisher Quick lebendig war und jeder Cop hinter diesem Mann her war, also auch Dinah. Dinah würde ihre Antworten von Castle wollen, doch dazu müsste sie ihn erstmal bekommen.
Als auch Billy Einstieg, fuhr dieser direkt los und schnallte sich erst während der Fahrt an, während ich einen kurzen Blick von ihm auf mir spürte. "Hast du die Armbänder um?", fragte er schließlich, was mich direkt auf meine Handgelenken sehen ließ. Billy hatte mir ziemlich große Armreifen gegeben, damit sie die blauen flecken und die rötungen von den ketten überdeckten. "Ja, man sieht nichts", versicherte ich ihm und sah den rest der Fahrt über aus dem Fenster.
Wir mussten schon einige Minuten fahren bevor wir an diesem riesigen und Luxuriösem Hotel ankamen. Billy parkte den Wagen und stellte den Motor ab, ehe er sich etwas zu mir drehte und mein Kopf sanft in seine Richtung drehte, damit ich ihn ansehen musste. "Noch mal, was tust du jetzt?", fragte Billy mich direkt, was mich innerlich etwas seufzen ließ. "Ich bleib in deiner Nähe, stelle nichts dummes an und begleite dich überall hin", wiederholte ich seine Worte, die er mir bevor wir gefahren sind, gefühlte tausend mal gesagt hatte. "Gut", mit dieser Aussage gab er mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen, der aber auch so schnell wieder vorbei war, das ich nicht mal die Chance hatte, diesen zu erwidern.
Billy half mir schließlich beim aussteigen, ehe er mir seinen Arm hin hielt in dem ich meinen Arm einhakte und gemeinsam mit ihm zur Eingangshalle des Hotels gingen, wo bereits schon Billy seine Leute warteten die alle ihre Arbeitskleidung an hatten und auf den Jacken groß ANVIL drauf stand. "Okay, ihr teilt euch alle auf, vier von euch kommen mit mir, zwei bleiben oben draußen vor der Tür des Zimmers vom Gouverneur und zwei von euch werden bei ihm im Zimmer bleiben, also alle auf ihre Posten!", hörte ich Billy's Stimme, die ernst klang und fast schon so harsch wie beim Militär, wo er anscheind einiges mitgenommen hatte, sowohl positive, als auch negative Dinge.
Mit dem Fahrstuhl fuhr ich mit Billy und seinen vier Mitarbeitern in den obersten Stock, wo wir ausstiegen und sich die zwei seiner Leute draußen auf dem Gang positionierten, während Billy an der Tür klopfte, die von einem Assistenten des Gouverneurs geöffnet wurde. "Billy Russo, Inhaber der Sicherheitsfirma Anvil, der Gouverneur erwartet mich", Billy klang wieder vollkommen normal, so als hätte er nur diese Seite an sich, doch ich wusste es schließlich besser. Hinter dieser charmanten und ruhigen Fassade, steckte ein Psychopath, der dringend Hilfe brauchte!
Der Assistent ließ uns eintreten, während der Gouverneur uns schon gesehen hatte und sein Telefonat direkt beendete, nur um wenig später zu uns zukommen. "Mr. Russo freut mich sehr sie kennenzulernen, ich hörte ihre Firma sei die beste", sagte der Mann mittleren alters in einem Anzug, der lange nicht so gut aussah wie Billy's. Die beiden Männer schüttelten sich die Hände, während Billy wieder komplett seine Fassade aufgesetzt hatte. "Ist sie, alle meine Leute sind hier positioniert, ebenso wie zwei vor der Tür und diese beiden werden von innen die Tür bewachen", sagte Billy, als der Blick des Gouverneurs jedoch zu mir glitt, konnte ich deutlich Billy's Blick sehen und er versuchte sich zusammen zu reißen. "Ich wusste nicht dass sie eine so hübsche Assistentin mitbringen", sagte der Gouverneur und gab mir einen Handkuss, was wirklich mehr als nur unangenehm war, dennoch lächelte ich, schließlich war Billy beruflich hier und das wollte ich ihm nicht versauen. "Sie ist keine Assistentin, sie ist meine Verlobte und ich mag es wirklich nicht, wenn man sie so anstarrte", meinte Billy höflich, aber dennoch ernst. Das ich seine Verlobte war, war mir jedoch neu. Ich wusste allgemein nicht mal was das zwischen uns war, oder ob überhaupt in irgendeiner Hinsicht eine Beziehung zwischen uns war. Was das war wusste ich einfach nicht, vielleicht wusste Billy es selbst nicht.
"Ich bitte um Verzeihung Mr. Russo, ich wusste nicht dass sie ihre Verlobte mitbringen", meinte der Gouverneur, in dessen Stimme ziemlicher Respekt herauszuhören war. Als Billy sein Handy klingelte nahm er seine freie Hand und holte dieses aus seiner Hosentasche hervor. "Die beiden bleiben bei ihnen, ich muss da ran gehen tut mir leid", entschuldigte Billy sich höflich und verließ mit mir das Zimmer und ging mit mir auf den Gang, während ich meinen Arm von Billy's löste, so das er in Ruhe telefonieren konnte. "Russo!", ging er schließlich mit einem neutralem Ton ran, doch als er die Stimme an der anderen Leitung hörte, hörte man leichte Freude in der Stimme. "Frank! Du bist also hier. Sag mir wo du bist und ich komme", sagte Billy, doch er hörte noch kurz zu was Castle zusagen hatte, ehe er anscheind einfach aufgelegt hatte. Er steckte sein Handy wieder weg und zog mich sanft an der Hand um eine Ecke des langen Gangs. "Castle ist hier? Ist er verrückt?", fragte ich Billy, denn wenn irgendwas passierte und hier Cops auftauchen würden, dann wäre Castle mehr als nur am Arsch. "Wir müssen ihn finden, bevor ihn irgendjemand hier sieht!", Billy's Stimme klang ernst und begeistert schien er auch nicht gerade zu sein, das Castle hier durch die Gänge spazierte. "Okay", stimmte ich ihm zu und machte mich mit Billy auch direkt auf die Suche nach ihm. Wir fingen unten in der Eingangshalle an, doch Billy zog mich kurz darauf auch schon wieder um die Ecke. "Was ist?", fragte ich und war etwas verwirrt, das er mich wieder um eine Ecke gezogen hatte. "Dinah steht da, keine Ahnung was sie will. Bleib hier, warte und lass dich nicht von irgendwelchen Typen anquatschen!", entkam es Billy ernst, ehe er mich auch schon stehen ließ und geradewegs auf Dinah zuging. Keine Ahnung was Dinah hier wollte, oder was sie von Billy zu wollen schien, denn irgendwie sah es so aus, als hätte sie nur auf ihn gewartet.
Ich musterte die Leute die hier lang gingen, während Billy und Dinah sich unterhielt, doch diese Unterhaltung wurde direkt unterbrochen, als ein lauter Alarm im gesamten Hotel los ging und viele Leute sich nach draußen flüchteten. Ich sah mich gerade etwas um, bis ich bemerkte dass Billy weg war. Verdammt, er konnte mich doch nicht einfach hier stehen lassen. Ich trat aus der Ecke hervor in der Billy mich hat stehen lassen und lief den Gang entlang, um Billy irgendwie zu finden, aber in dieser Menschenmenge würde das alles andere als leicht sein. Ich betrat schließlich das Treppenhaus und lief dieses hoch, was auf diesen Verdammten Schuhen wirklich anstrengend war, dennoch lief ich weiter hoch und kam irgendwann etwas außer atem ganz oben an, doch vor der Tür des Gouverneurs lagen beide Sicherheitsleute von Billy mit einem kopfschuss am Boden und die Tür zu dem Zimmer schien aufgesprengt worden zu sein. War das Castle gewesen? Ich musste diesen Mann finden und das so schnell wie möglich.
Wieder lief ich durchs Treppenhaus und nach ein paar Stockwerken, sah ich wie ein schwarzgekleidete Mann die Treppen runter rannte und zwei Stockwerke unter mir die Tür auf ging. "Homeland Security! Lass sie die Waffe fallen Castle!", hörte ich eine Stimme, die ich seit Wochen nicht mehr gehört hatte.
"Dinah!", flüsterte ich leise und eher zu mir selbst, zum Glück hatte sie das nicht gehört, doch als die Tür neben mir aufsprang, richteten sich Dinah's und Castles Aufmerksamkeit natürlich nach oben, wo Billy aus der Tür hervor trat und seine Waffe auf Dinah richtete. "Lass die Waffe fallen Dinah!", sagte Billy ernst und nun sah meine beste Freundin auch mich. "Kate?", fragte sie mich verwirrt und überrascht zugleich, ehe ihr Blick wieder zu Billy ging. "Du richtest gerade eine Waffe auf einen Cop Russo! Nimm die Waffe runter, Castle ist mein Gefangener!", sagte Dinah, ehe Billy die Waffe auf Castle richtet und ihm einen streifschuss am Kopf verpasste, als dieser abhauen wollte, doch bevor irgendjemand noch etwas sagen oder tun konnte, kamen zwei Polizisten und legten Billy und Dinah Handschellen an, nachdem sie ihn die Waffen abgenommen hatten. Ich sah Billy an und wusste das ich ihm eigentlich nicht von der Seite weichen sollte, aber als ich sah wie Castle die Treppe runter rannte, lief ich ihm einfach nach, ich hörte noch wie Billy mir nach rief, doch ich ignorierte es so leid wie es mir gerade tat. Ich war unbewaffnet das war mir klar, aber ich konnte Castle doch nicht einfach entkommen lassen!
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