Das vertrauen
Die Wochen vergingen und das einzige was ich tun konnte war auf diesem Verdammten Bett sitzen und die Wände, oder aus dem Fenster zu starren. Billy befreite mich jeden Tag ein paar Minuten von diesen Verdammten Ketten, damit ich mich umziehen, waschen, duschen, oder auf Toilette gehen konnte. Dabei stand er immer stets vor der Tür, damit ich ja nicht das weite suchen konnten, doch das war hier eh unmöglich. Die Fenster waren mit einem schloss versehen und ließen sich nur mit einem kleinen Schlüssel öffnen, also wozu diese ständige Kontrolle?
Billy fuhr dennoch jeden Tag zur seiner Firma, arbeitete und tat wahrscheinlich so, als wäre alles wie immer, doch ich war mir sicher das Dinah bereits schon ein paar mal bei ihm gewesen war, schließlich hatte sie Wochenlang nichts mehr von mir gehört. Dinah war nicht dumm, sie hatte sicher bereits nach ein paar Tagen gemerkt das ich nicht wegen der Sache mit Sam nicht zur Arbeit gekommen war und so wie ich meine Freundin kannte, war sie sicher auch schon nach ein paar Tagen bei mir gewesen, um zusehen wie es mir geht. Billy würde auffliegen wenn er so weiter machen würde und mich nicht endlich frei ließ. Immer wieder hatte ich ihm gesagt das ich nichts sagen würde, wenn er mich gehen lassen würde, doch er vertraute mir da nicht, schließlich war ich ein Cop und wer vertraute bitte einem Cop, der komplett durchgedreht war?
Ich hatte Billy die letzten Wochen so oft gesagt das ich ihn irgendwie Verstand und auch das er nichts dafür konnte, dass er so war. Es war nicht seine Schuld, denn seine Vergangenheit hatte ihn zu dem Mann gemacht, der er heute war. Es war nicht mal gelogen, denn aus irgendeinem Grund war es die Wahrheit. Ich verstand ihn und ich wollte ihm helfen, vielleicht kam diese Hilfe Jahre zu spät, aber ich wollte ihm dennoch irgendwie helfen. Dieser Mann brauchte einfach mal jemandem in seinem Leben, der wie Frank damals wirklich für ihn da war. Es hörte sich vielleicht merkwürdig an, aber Billy's Art hatte nichts daran geändert, dass ich ihn mochte, einfach aus dem Grund, das er nichts für dieses krankhafte verhalten konnte. Er fühlte sich alleine, das war doch klar. Erst hatte seine Mutter ihn verlassen, dann hatte seine Freundin ihn verletzt und quasi im Stich gelassen und dann Castle, er hat seinen tod vorgetäuscht und Billy dachte er hätte ihn auch noch verlassen und das für immer, doch ich würde das nicht tun! Ich würde nicht einfach wieder aus seinem Leben verschwinden, denn selbst jetzt wo ich in seinem Haus an Ketten hing, bedeutete er mir noch immer etwas. Klar machte sein Verhalten mir oft Angst, aber ich hatte die letzten Wochen gemerkt, das er mir nichts tun würde, denn sonst hätte er mich schon längst verletzt, oder getötet.
Ich hatte mich gerade fertig angezogen und rieb mir danach etwas die Handgelenke, die gerötet und auch etwas blau waren. Billy hatte so viel Anstand und hatte mir nicht beim umziehen zu gesehen und das obwohl er schon alles an mir gesehen hatte, jeder Ander hätte das vermutlich mehr als nur ausgenutzt.
Als ich fertig war drehte ich mich zu Billy und hielt ihm meine Hände wieder hin. "Ich bin fertig", sagte ich ruhig und sah wie er sich langsam zu mir umdrehte und auf mich zu kam. Er drückte meine Hände sanft nach unten und sah mir dabei in die Augen. Du kannst dich in diesem Haus frei bewegen, raus kommst du ohne mich hier aber nicht, nicht solange ich dieses Haus und alle Türen mit einem Code geschützt habe", erklärte er mir und setzte sich auf die Bettkante, während er mich sanft an der Hand neben sich zog. Ich war dennoch verwirrt darüber das er mir die Ketten nicht wieder umlegt und mir gesagt hatte dass ich mich frei bewegen konnte. "Ich habe in den letzten Tagen gemerkt, das ich dir anscheind vertrauen kann. Du verstehst mich, das weiß ich, das würde niemand. Niemand würde so denken wie du, aber du verurteilst mich nicht. Ich weiß nicht wieso, vielleicht weil du doch etwas empfindest und selbst gemerkt hast, dass egal was ich tue, das zwischen uns trotzdem echt ist", Billy seine Stimme klang verdammt ruhig und sein Blick war wieder genauso, wie vor ein paar Wochen bevor er mir sein wahres Gesicht gezeigt hatte.
Billy sah mir genau in die Augen und und Strich mir sanft meine Haare hinters Ohr, was ich zuließ, ohne dabei zusammenzucken, oder ausweichen zu wollen.
"Ich will dir helfen okay!? Ich will das du dir helfen lässt, wenn von keinem anderen dann von mir Billy.. bitte", sagte ich, während das 'bitte' eher ein Flüstern war, was Billy dennoch verstand. " Du hilfst schon damit in dem du nicht bist wie die anderen Menschen die ich ein Leben lang um mich hatte, denn jeder hat mich verlassen oder enttäuscht, aber du… du hättest jetzt einfach aus dem Zimmer rennen, oder mir eine Ohrfeige geben können, mich versuchen mit einem polizeigriff zu überwältigen, aber stattdessen Sitzt du genau hier. Genau neben mir und siehst mir in die Augen, nachdem ich dich quasi ausgeknockt habe und hier fest gekettet habe", sagte er ruhig und er hatte recht, ich hätte all das tun können und dennoch saß ich ruhig bei ihm. Viele Leute und gerade Dinah würden das hier nicht verstehen und wenn ich ehrlich war Verstand ich es selbst nicht, aber mir lag etwas an diesem Mann!
"Mir liegt was an dir Billy, egal ob du mich hier angekettet hast oder nicht. Ich mochte diesen Mann den ich kennengelernt habe sehr wirklich, aber…", setzte ich an und machte eine kurze Pause, ehe ich weiter redete. "Aber ich weiß das dieser Mann vermutlich irgendwo da drin steckt", sagte ich und legte meine Hand auf seine Brust, während sein Blick auf meiner Hand ruhte. "Ich weiß es, ich weiß das es nicht deine schuld ist, ich vermute das du nicht mal so sein willst, auch wenn das hier alles andere als normal ist, bedeutest du mir was", sagte ich leise, aber dennoch ehrlich. Billy's Blick glitt wieder hoch zu meinen Augen, ebenso wie meine zu seinen und ich mich für einen Moment in seinen dunkelbraunen Augen verlor, auch wenn es völlig absurd war. Doch anstatt das er darauf antwortete, legte er seine Hand auf meine, die noch immer auf seiner Brust lag und stand auf, während er mich leicht mit sich hoch zog. "Komm wir gehen nach unten", meinte er nur, verschränkte meine Finger mit seinen und führte mich vom obersten stockwerk, mit den vielen Zimmern, eine große Treppe runter in den untersten Stockwerk, welches mindestens genauso groß war, wie das oben, vielleicht sogar noch etwas größer. "Was ist mit Dinah? Sie wird mich suchen und bestimmt schon Millionen mal versucht haben mich anzurufen", sagte ich, nachdem Billy mich in die große offene Küche geführt hatte, die in einem modernen und strahlenden weiß den Raum erhellte. Billy hatte mein Handy seid dem ich hier war und ich hatte keine Möglichkeit mit Dinah, oder sonst wem Kontakt zu haben. "Mein Vater dreht sicher auch schon durch vor Sorge, ich hab dir gesagt wie schnell er Panik bei meinem Job bekommt", redete ich ruhig auf Billy ein, in der Hoffnung das er mir mein Handy geben würde, doch so dumm würde er vermutlich nicht sein. "Ich vertraue dir Kate, aber ich vertraue dir noch nicht genug, um dir dein Handy wiederzugeben. Ich hab das schon geregelt, ich habe Dinah und deinem Vater geschrieben das du eine Auszeit brauchst nach der Sache mit Sam und du für eine Weile weg gefahren bist", erklärte er. "Billy das ganze ist Wochen her, denkst du nicht das sie skeptisch werden? Ich würde niemals so lange wegbleiben ohne mich zu melden und das wissen die beiden", sagte ich ruhig und sah Billy dabei genau an. "Hör zu, ich habe einen Auftrag mit Anvil. Ich habe eine Sicherheitsfirma das weißt du und ich muss mit meinen Leuten den Gouverneur sicherheit bieten. Du kommst mit und wenn du genau das tust was ich sage und in meiner Nähe bleibst, dann bekommst du dein Handy am Tag für eine Stunde, während ich dabei sitze okay?", schlug er mir den Deal vor. Einen moment lang überlegte ich, stimmte aber dennoch zu. "Okay, ich Verlass mich darauf", willigte ich schließlich ein, was Billy leicht nicken ließ. "Du kannst dich auch darauf verlassen. Ich würde alles für dich tun Kate, wenn du genau das tust was ich sagen!", sagte Billy und stand so dicht vor mir, das ich mit dem Rücken an den Kühlschrank gedrückt wurde, da Billy seinen Oberkörper mit etwas mehr Druck gegen meinen presste, was mir gerade schon wieder etwas Angst machte. Als er das jedoch merkte, entfernte er sich ein paar Schritte von mir und sah von mir ab, so als würde er sich schlecht fühlen wenn er mir Angst machte. "Tut mir leid.. lass uns etwas essen und dann müssen wir los", meinte er, was mich leicht nicken ließ, was er zwar nicht sah, da er noch immer von mir absah, aber etwas sagen wollte ich gerade auch nicht.
Ich wusste selbst das es dumm war jemanden zu mögen der krank war und einem Angst machte, es ergab keinen Sinn das wusste ich selbst, doch ich konnte nichts dagegen tun, er war mir wichtig und vermutlich würde ich für diesen Mann auch so einiges tun, wenn es nötig war!
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