
열한장 • 𝗰𝗵𝗮𝗽𝘁𝗲𝗿 𝗲𝗹𝗲𝘃𝗲𝗻
Stumm stand Wooyoung einfach Mitten im Diner, zwischen Jin-ho und Yeji, welche neben dem Fremden stand, den sie Yunho genannt hatte. Der Omega starrte angewurzelt zu seiner Kollegin, wagte es nicht ein Wort über seine Lippen zu bringen. In seinem Kopf schrieen allerdings die Stimmen gnadenlos durcheinander. Immer wieder drang die Panik hervor und ließ Wooyoungs Atem immer schneller werden. Was sollte er jetzt machen? Sollte er an dem Paar vor ihm vorbeirennen? Oder wäre es besser, wenn er sich auf der Toilette des Diners verstecken würde?
Wooyoungs Augen wanderten durch das Diner, wanderten zur Tür. Es wäre die beste Möglichkeit, welche er hatte. Einfach die anderen ablenken und aus dem Diner verschwinden, sie ignorieren und so schnell wie möglich über den Berg laufen. Allerdings machte ihm in diesem Moment wieder jemand einen Strich durch die Rechnung. Denn gerade als der Omega sich innerlich dazu entschieden hatte, an Yunho und Yeji vorbei durch die Tür zu verschwinden, wurde eben diese wieder geöffnet und Wooyoung konnte nicht glauben, wen er da sah.
In der Tür stand Seonghwa in einem schwarzen Anzug und mit einem sanften Blick in seinen Augen, wobei dieser sich mit einem Hauch von Überraschen gemischt hatte. Dabei war sein Blick nicht auf Wooyoung gerichtet, sondern auf den jungen Mann mit den türkisfarbenem Haar. Der Omega musste bei dem Anblick schlucken.
»Yunho? Was machst du denn hier?«, fragte der Neuankömmling verwirrt und blieb vor ihm stehen, sah dem Angesprochenen direkt in die Augen. Dieser schmunzelte und zog die junge Frau an der Hüfte näher zu sich, ehe er seinen Blick zu ihr gleichen ließ.
»Meine Freundin abholen, was denkst du denn?« Er hauchte einen sanften Kuss auf Yejis Lippen, ehe er sich wieder zu dem Beta vor ihnen wandte. »Und was machst du hier?« Genau diese Frage stellte sich wahrscheinlich jeder andere hier. Auch Wooyoung hatte sich diese Frage gestellt.
Seine Augen lagen weiterhin auf dem Beta, bewegte sich dabei kein einziges Stück. Wooyoung ließ seinen Blick zu keiner Zeit von Seonghwa weichen, sondern beobachtete ihn mit einer Mischung von Überraschung und Verwirrung. Innerlich konnte sich der Omega denken, weshalb Seonghwa da war. Allerdings glaubte er nicht daran, das dies der Wahrheit entsprechen würde, weshalb er diesen Gedanken schnell wieder verwarf. Immerhin war es Wooyoung gewesen, welcher bei ihrem Streit am Morgen die tragende Rolle gespielt hatte.
Seonghwas Blick wanderte von Yunho zu dem Omega, sah diesem somit in die Augen und ließ den Jüngsten mit einem Mal wieder erstarren. Für wenige Sekunden sahen sich die beiden einfach nur in die Augen, ehe der Beta seinen Mund öffnete und auf Yunhos Frage antwortete.
»Ich wollte Wooyoung abholen. Wie ich sehe, habe ich es noch zur richtigen Zeit geschafft«, schmunzelte er zum Ende hin leicht und begrüßte dann auch den Omega, dessen Augen sich mit einem Mal geschockt weiteten. Allerdings wusste Wooyoung tief in seinem Inneren auch, dass diese Altion nichts weiteres war als ein Vorwand, um mit ihm reden zu können.
Zitternd atmete Wooyoung ein und aus, während er weiterhin mit sanftem Blick in die Augen des Betas blickte. Der Kloß in seinem Hals, welcher sich für kurze Zeit gelöst hatte, kam wieder zurück und wurde mit jeder vergehenden Sekunde, welche er weiterhin in Seonghwas Augen blickte, immer größer.
»I-ich...«, fing Wooyoung irgendwann leise an und versuchte einen Satz von sich zu geben. Allerdings brach er sofort wieder ab, als er merkte, wie seine Stimme zitterte und er keinen richtigen Satz herausbringen würde. Stattdessen schloss er seine Lippen wieder und senkte seinen Blick auf den Boden Boden.
Auf einmal schienen alle Blicke auf ihm zu liegen und der Omega fühlte sich unter diesen einfach nur klein. Hinzu kam, dass Panik in seinem Inneren aufkam und sein Atem dadurch schneller wurde. Wooyoung balm das Gefühl, also würde er seinen Körper nicht mehr richtig unter Kontrolle haben. Denn als er versuchte sich zu beruhigen, wurde sein Atem nur noch schneller und die Panik stieg noch weiter an. Er konnte sogar spüren, wie Tränen in seinen Augen aufkamen.
So stand Wooyoung nun also in dem Diner und fühlte sich unter den Blicken der anderen so, als würde der Raum zum einen größer werden, aber andererseits als würden die Wände auf ihn zu kommen. Immer wieder versuchte er tief durch zu atmen, doch kam nur ein zitterndes Schnappen über seine Lippen. Fest kniff er seine Augen zusammen und ballte seine Hände zu Fäusten. Doch auch das half ihn nicht und sein Atmung wurde immer schneller.
Die Umgebung nahm er nicht mehr richtig war. Die Geräusche waren in den Hintergrund gerückt und der Omega konnte nur das Blut in seinen Ohren rauschen hören und die Blicke der anderen vier auf sich spüren. Seine Brust zog sich zusammen und hinderte ihn daran, richtig Luft holen zu können.
Gerade als er versuchte seinen Körper zu bewegen, sich aus dem Diner zu begeben, da er hoffte, dass ihm frische Luft vielleicht helfen konnte, spürte er auf einmal einen Griff an seinem Handgelenk. Als Wooyoung aufsah, konnte er den Hinterkopf von Seonghwa sehen, welcher den Omega hinter sich her aus dem Diner zog. Immer noch mit schnappender Atmung stolperte der Jüngere dem Beta hinterher.
Bevor der junge Koreaner sich selbst fragen konnte, was überhaupt los war, was der Ältere eigentlich tat, stoppte der Beta auch schon, drehte sich zu dem Omega um und hielt ihn an dessen Schultern fest, stoppte ihn somit. Wooyoung sah mit Tränen in den Augen zu dem Älteren auf, atmete zitternd und immer noch schnappend ein und aus. Er konnte zwischen den Tränen sogar erkennen, wie sich Seonghwas Lippen bewegten, doch konnte er nicht verstehen, was der Ältere von sich gab.
Verzweifelt versuchte der Beta Wooyoung zu beruhigen. Immer wieder sagte er sanfte Worte, wischte ihm dabei die Tränen von den Wangen, doch verstand Wooyoung keines seiner Worte. Er konnte nicht einmal seine Umgebung richtig erkennen und das machte dem Omega nur noch mehr Angst und trieb seine Panik nur weiter an.
Die beiden standen fast fünf Minuten in der Kälte der Nacht, an der frischen Luft, und Seonghwa versuchte den Jüngeren verzweifelt zu beruhigen. Nach einiger Zeit jedoch bekam Seonghwa eine Idee. Er zog den Omega sanft in seine Arme und fuhr immer wieder sanft über Wooyoungs Rücken, summte dabei leise eine Melodie, welche mit der Zeit ihren Weg zu den Ohren des Omegas fand.
Zuerst drang die Melodie nur ganz leise, kaum hörbar an Wooyoungs Ohren. Mit der Zeit jedoch wurde das Summen immer klarer und beruhigte den jungen Koreaner. Er schloss seine Augen und lehnte sich in die Umarmung des Älteren, dabei fühlte er sich auf einmal so leicht an. Seine Atmung regulierte sich wieder langsam, sein Herzschlag wurde wieder ruhig und ging regelmäßig.
Die beiden standen noch mehrere Minuten nachdem sich der Omega beruhigt hatte einfach vor dem Diner. Sie genossen einfach die Nähe des anderen. Wooyoung genoss auch das sanfte Streicheln des Älteren über seinen Rücken, gab sich den Berührungen einfach hin. Jedoch kam in dem Omegs der Drang auf, sich bei dem Älteren zu entschuldigen für das, was er alles getan hatte.
»Tut mir leid, Hyung...«, murmelte er dann leise gegen Seonghwas Brust und krallte sich etwas in das Oberteil des Betas, um Halt zu finden. Gleichzeitig löste er sich ein wenig, sah zu dem Älteren auf und in dessen Augen, da dieser sich leicht gelöst und seinen Blick gesenkt hatte. Sanft strich der Ältere mit seinem Daumen über die Wange seines Gegenübers, während er ihn mit der anderen an der Hüfte festhielt. Seonghwas Blick sah ihn sanft und mit einem warmen Blick an.
»Ich muss mich entschuldigen, nicht du, Kleiner«, sagte er mit einer ebenso sanften und warmen Stimme. »Ich hätte so etwas nicht sagen dürfen. Du bist stark genug für so etwas, ich will einfach nur nicht, dass du dir zu viel aufbürdest. Wenig Schlaf ist nicht gut für die Gesundheit.« Diese Worte erwärmten Wooyoungs Herz auf so vielen Ebenen, dass er nicht genau wusste, was er sagen sollte. Er versteckte einfach sein Gesicht in Seonghwas Halsbeuge und schniefte leise auf, da Tränen ihn wieder über die Wangen liefen.
»Ich... Aber ich hab überreagiert...«, murmelte er dann leise in Seonghwas Halsbeuge. Dieser strich wieder sanft über Wooyoungs Rücken, ein leises Seufzen verließ dessen Lippen dabei.
»Vielleicht hast du recht, aber zu einem Streit gehören immer zwei. Es ist also genauso meine Schuld. Ich hätte dich anders darauf ansprechen sollen«, kam es mit ruhiger Stimme von dem Beta, ehe er wieder nach unten zu Wooyoung sah. Dieser hatte vor einiger Zeit angefangen zu zittern und sah nun ebenfalls wieder zu Seonghwa auf. Auch wenn er zitterte, sah er dem Beta mit einem starren Blick an.
»Und jetzt ab ins Auto mit dir, nicht dass du dich noch erkältest, weil du wegen mir hier draußen rumgestanden bist«, kam es schmunzelnd von dem Älteren, welcher sich kurz darauf zusammen mit Wooyoung umdrehte und den Omega zu seinem Auto führte. Der Jüngere schlang nach Seonghwas Worten seine Arme um seinen Oberkörper, folgte dann dem Älteren mit langsamen Schritten zu dessen Auto.
Der schwarze Volkswagen stand etwas abseits vom Diner, doch konnte man ihn gut erkennen. Wie der Gentleman, welcher der Beta war, öffnete dieser Wooyoung die Tür auf der Beifahrerseite. Ohne eine Wort nahm der Omega Platz. Doch kaum saß er, stoppte er und hielt Seonghwa davon ab, die Tür wieder zu schließen.
»Ich hab meine Sachen nicht... mein Rucksack ist noch im Diner...«, kam es leise von dem Omega, welcher von unten herab zu dem Älteren aufsah. Der zuerst verwunderte Blick Seonghwas verwandelte sich zu einen verständnisvollen und ein sanftes Lächeln legte sich auf die Lippen des Betas.
»Keine Angst, ich hol deine Sachen und dann fahren wir, okay?« Nach diesen Worten beugte er sich leicht über den Jüngeren, um den Autoschlüssel in das Zündschloss zu stecken und die Heizung anzuschalten, ehe er sich wieder aufrichtete. Ehe Wooyoung etwas sagen konnte, ertönte wieder die Stimme des Betas.
»Es wird bald wärmer. Hier hast du meine Jacke, damit du nicht frierst, bis die Heizung richtig funktioniert.« Seonghwa zog sein Jacket aus und legte es über den Oberkörper des Omegas. Er ließ auch keine Widerrede zu. Und kurz darauf hatte er auch die Autotür wieder zugeschlagen und ließ einen leicht verdutzten Omega zurück.
Als dieser realisierte, was gerade passiert war, färbten sich seine Wangen rot und er senkte seinen Blick von dem Fenster nach unten auf seinen Schoß. Seonghwa hatte ihm seine Jacke gegeben, dass er nicht fror. Und er hatte für ihn extra die Heizung angestellt. Diese Gesten lösten in Wooyoung wieder eine Wärme aus, welche er nur zu gern empfing. Dennoch verwirrte den Omega diese Handlungen des Älteren ebenso.
Mehrere Minuten vergingen, in denen Wooyoung einfach nur in dem Auto saß und auf den Beta wartete. Dabei bemerkte er, wie es im Inneren des Autos langsam wärmer wurde und deutlich machte, dass die Heizung langsam anfing zu wirken. Trotzdem kuschelte sich der Omega in das Jacket von Seonghwa. Er hatte es sogar angezogen und roch leicht an dem Stoff. Wooyoung schloss seine Augen und nahm den Duft des Betas in sich auf.
Es war ein angenehmer Geruch, welcher für Wooyoung etwas wie Familie bedeutete. Eine leichte Wolfnote vermischte sich mit Seonghwas Eigengeruch und ließ den Omega noch weiter entspannen. So merkte er nicht, wie sich der Beta näherte. Erst als dieser die Tür der Fahrerseite öffnete und sich in das Auto setzte, schreckte der Jüngere auf. Leicht zuckte er zusammen, als er hörte, wie die Tür zugeschlagen wurde, und wandte seinen Kopf zur Seite.
Erleichtert atmete er aus, als er den Beta erkannte, welcher Wooyoungs Tasche und auch dessen Jacke nach hinten auf die Rückbank legte, ehe er sich dem Omega neben sich widmete. Ein sanftes Lächeln lag wieder einmal auf Seonghwas Lippen, während er sich anschnallte.
»Also, auf nach Hause, Kleiner«, sagte er entschlossen und half Wooyoung ebenfalls beim anschnallen, ehe der Beta sich wieder nach vorne wandte. Kurz darauf startete er den Motor und fuhr von dem Parkplatz des Diners, ließ ohne ein weiteres Wort das Gebäude hinter ihnen. Ein angenehme Stille breitete sich zwischen den beiden Wölfen aus, welche nur von den leisen Klängen des Radios durchbrochen wurde. Doch diese Melodie, die erklang, kam Wooyoung bekannt vor.
Vorsichtig legte der Omega seine Finger um den Drehknopf, welcher die Lautstärke regelte, um das Radio etwas lauter zu schalten. Langsam und in einem angenehmen Tempo wurde das Radio lauter, bis es schließlich mit einer angenehmen Lautstärke das Auto erfüllte. Ein Lächeln legte sich auf Wooyoungs Lippen, als er bemerkte, welches Lied gerade lief. No one else like that von Lee Seungchul. Und ohne groß darüber nachzudenken, fing der Jüngere der beiden an zu singen.
Er legte seine Gefühle in seinen Gesang und tobte sich aus. Es war für ihn eine Mischung aus Schmerz, Leidenschaft und Fröhlichkeit, welche der Omega in seine Stimme legte. Dabei bemerkte er die überraschten Blicke nicht, welche der Beta neben ihn immer wieder zu ihm gleiten ließ. Denn Wooyoung hatte seine Augen geschlossen und blendete seine Umgebung aus. Es gab in diesem Moment nur ihn und die Musik.
Als das Lied endete, öffnete Wooyoung wieder langsam seine Augen. Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen und man konnte die Entspannung des Jüngeren sehen. Es hatte ihm gut getan zu singen. Und das wollte Seonghwa dem Jüngeren auch sagen.
»Also das war... wow... einfach nur wow, Wooyoung...« Geschockt riss Angesprochener seine Augen auf und wandte seinen Blick zur Seite. Somit sah er in das lächelnde Gesicht des Betas, welcher seinen Blick jedoch auf die Straße vor ihn gerichtet hatte. Eine verlegene Röte bildete sich auf Wooyoungs Wangen und sofort sah er nach unten auf seinen Schoß. Er konnte es nicht verhindern, dass er sich ertappt und verlegen fühlte, vielleicht auch etwas schämte.
Der Omega hatte sich einfach in der Musik verloren und seine Umgebung ausgeblendet. Dabei mochte er es nicht besonders vor anderen zu singen. Und das Kompliment, welches Seonghwa ihm gegeben hatte, machte es ihm auch nicht leichter. Im Gegenteil, es verstärkte die Röte auf Wooyoungs Lippen nur noch mehr.
»Du brauchst dich nicht schämen oder verlegen werden, Kleiner. Deine Stimme ist atemberaubend«, lächelte der Beta noch mehr und versuchte den Jüngeren mit diesen Worten zu beruhigen, doch hatte dies nur zur Folge, dass der Omega nervös an dem Saum von Seonghwas Jacket, welches er immer noch trug, herumfummelte.
Dies blieb von dem Älteren nicht unbemerkt und er blickte kurz zu dem Omega. Kurz darauf drückte er etwas an dem Radio herum, ehe auf dem Display "Track01" auftauchte und kurz darauf ein weiteres bekanntes Lied das Auto füllte. I am the Best von 2NE1. Und ehe Wooyoung sich versah, ertönte eine angenehme männliche Stimme den Raum, welche sich mit den Stimmen der Sängerinnen vermischte.
Der Omega sah auf und blickte Seonghwa an, welcher wirklich anfing mitzusingen. Ab und zu blickte der Ältere zur Seite zu dem Omega und deutete diesem an, ebenfalls mitzusingen. Es dauerte einige Zeit, ehe Wooyoung leicht seine Augen verdrehte und mit immer noch rosigen Wangen leise ebenfalls in das Lied und den Gesang mit einstieg.
Je mehr Zeit verging, desto selbstbewusster wurde Wooyoung mit seinem Gesang in Seonghwas Nähe. Die beiden Wölfe genossen es und machten aus der Autofahrt ein Karaoke nur für die beiden. Sie sangen entspannt ein Lied nach dem anderen, genossen dabei jede einzelne Sekunde davon. Beide fühlten sich wohler denn je und konnten beide eine Seite zeigen, welche nicht viele von ihnen kannten.
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