-14-
Taylor
Ich sitze in Maddys Wohnzimmer und nippe an meinem Weinglas. Momentan versuche ich den beiden Männern, aber vor allem Jonathan aus dem Weg zu gehen.
Es ist jetzt drei Tage her, als er mich so peinlich berührt hat stehen lassen. Ich schäme mich für mein Verhalten. So, so sehr.
Ich habe meiner besten Freundin erzählt, was zwischen uns dreien abgeht und sie hat nichts anderes zu tun als verträumt aus dem Fenster zu schauen.
Sie ist einfach unverbesserlich!
„Warte nur, bis dich beide zusammen verwöhnen! Oh Mann, du Glückspilz! Du lebst wahrhaftig meinen Traum!", schwärmt sie noch gedankenverloren.
Laut seufze ich auf. „Maddy! Hörst du mir überhaupt zu? Er hat mich einfach stehen lassen. Ich war ganz bestimmt mies und jetzt versuchen wir beide uns so gut es geht, aus dem Weg zu gehen." „Und Mason?", fragt die barbiehafte Schönheit nach.
„Den habe ich die letzten Tage so gut wie nicht zu Gesicht bekommen. Er scheint ziemlich beschäftigt zu sein. Oder aber, Jonathan hat ihm von unserer miesen Nummer erzählt und hat jetzt auch kein Interesse mehr an mir."
Ich nehme noch einen Schluck von meinem Wein. Von oben ertönt Kinderlachen und Gepolter. Die Mädchen haben sichtlich Spaß.
„Und fandest du es denn schlecht?" Ich reiße die Augen auf und und schnappe nach Luft. „Himmel nein! Es war mit Abstand meine erotischste und schönste sexuelle Erfahrung! Wenn ich da an Nate denke... rein, raus, tschüss!" ein unangenehmer Schauder überkommt mich und ich muss mich unwillkürlich schütteln.
„Ich glaube, du interpretierst seine Reaktion falsch. Du sagtest doch, dass ihr danach noch innig miteinander gekuschelt habt. Er macht mir jetzt nicht so den Anschein, als wäre er der Kuscheltyp. Vielleicht war er selbst etwas überfordert?"
Ich zucke mit den Schultern. „Keine Ahnung, Maddy. Vielleicht sollte ich einfach mit ihm reden?" „Das ist eine fantastische Idee! Geh jetzt gleich nach Hause und schau, ob er zu Hause ist. Die Kinder können gerne noch eine Weile spielen und hier auch zu Abend essen."
Also erhebe ich mich widerwillig und lasse mich von Maddy zum Ausgang schieben. Sie kehrt mich schon förmlich raus und ich blicke einer verschlossenen Türe entgegen.
Ich seufze laut auf und mache mich auf den Weg. Wenige Augenblicke später stehe ich in unserem Flur und lausche, ob ich jemanden höre. Nichts.
Die Treppe hochsteigend, überlege ich mir, wie ich das Gespräch beginnen könnte, doch mir fällt nichts Gutes ein.
Gerade will ich an Jonnys Tür klopfen, als nebenan die Tür aufgeht und Mason raustritt. „Na Kleine. Was machst du hier? Suchst du Jonny? Muss ich etwa eifersüchtig werden?", grinst er anzüglich.
Ich spüre die aufsteigende Hitze in meinem Gesicht und wende mich peinlich berührt ab. „J-ja. Also... eigentlich wollte ich nur kurz mit ihm reden, da unser letztes „Aufeinandertreffen" irgendwie komisch geendet hat."
„Hmmh. Er ist nicht da. Aber vielleicht möchtest du ja mit mir darüber reden. Vielleicht kann ich dir ja etwas Aufschluss über die Psyche meines Freundes geben? Immerhin kennt ihn niemand so gut, wie ich."
Kurz überlege ich, während er mein Zögern als ein „Ja" wahrzunehmen scheint. Denn im selben Moment streckt er seine Hand nach mir aus, die ich zögernd auch ergreife und mich mit ihm in sein Zimmer ziehen lasse.
In seinem Reich angekommen, führt er mich zu seinem Bett und wir setzen uns. „Jonny hat mir erzählt, das ihr miteinander geschlafen habt. War es denn gut?", fragt er mich geradeheraus.
Mein Blick gleitet zu Boden und ich beginne nervös meine Finger zu kneten. „Ja... es-es war unglaublich.", gebe ich ehrlich zu. „Ich weiß auch, dass er dich hat stehen lassen."
Meine Wangen werden wieder warm und ich spüre die Röte aufsteigen. „Das muss dir nicht unangenehm sein, Kleine. Ich denke, er mag dich mehr, als ihm lieb ist."
Das gesagte muss ich mir erstmal durch den Kopf gehen lassen. „Wie meinst du das?", frage ich nun doch nach.
„Naja, weißt du, er ist eigentlich nur ein Ficker, kein Kuschler und auch kein Liebhaber. Aber ich habe ihn jetzt schon öfter mit dir beobachtet. Er ist um dein Wohl besorgt, möchte, dass du dich wohlfühlst und genießt einfach deine Nähe, auch ohne Sex. Er mag dich und das macht ihm Angst,"
Oh. Okay.
„Gib ihm etwas Zeit, klarzukommen. Es liegt nicht an dir!" Der wunderschöne Mann, mit dem perfekten Gesicht, zieht mich auf seinen Schoß und legt sanft seine Lippen auf meine. Seine Hand vergräbt sich in meine Haare und die andere Hand umgreift meine Taille.
Meine Arme legen sich automatisch um seinen Nacken. Ich drücke mich enger an ihn und genieße den atemberaubenden Kuss. Langsam löst sich Mason von mir und sieht mir tief in die Augen.
„So leid es mir auch tut, aber ich muss jetzt los. Ich habe noch einen Termin, den ich wahrnehmen muss." Enttäuschung kommt in mir auf. Aber das möchte ich ihm nicht zeigen. Noch immer sehen wir einander an. Noch immer hält er mich fest an Ort und Stelle. Zaghaft nicke ich ihm zu.
„Baby, ich würde gerne mehr Zeit mit dir verbringen. Ich will dich gut fühlen lassen.", raunt er mir den letzten Satz zu. „Wie wäre es, wenn du heute Abend, wenn die Kinder schlafen, zu mir hochkommst?" Seine strahlenden blauen Augen blitzen auf.
„Ich... ich weiß nicht. Ich fühle mich komisch dabei, dass ich mit Jonathan geschlafen habe und das Gleiche heute Abend mit dir mache." Seine Mundwinkel zucken, seine Hand fährt meine Seite entlang.
„Du machst dir zu viele Gedanken. Genieße es. Genieße uns beide. Jonny hat damit kein Problem, genauso wenig habe ich ein Problem damit, wenn du mit ihm schläfst. Aber wenn es dir besser damit geht, dann kann ich ihn heute Abend auch dazuholen."
„Ich... Nein. Ich weiß nicht." Ich wende meinen Blick von ihm ab und merke, wie ich rot werde. Der Gedanke daran, mit beiden gleichzeitig intim zu werden, löst leichte Panik in mir aus. Aber gleichzeitig schießen mir heiße Blitze in meinen Unterleib. Was ist, wenn ich schlecht im Bett bin, so wie Nate es immer sagt. Dann enttäusche ich gleich beide.
Mit seiner Hand dreht er meinen Kopf wieder zu sich und küsst mich erneut. Jedoch nur ganz zart.
„Denk nicht so viel nach. Das kannst du auch heute Abend noch entscheiden.", lächelt mich dieser wahnsinns Mann an. Ich nicke und erhebe mich.
Eine Weile bleibe ich noch in seinem Zimmer stehen und beobachte ihn dabei, wie er sich sein Shirt über den Kopf zieht und Oberkörper frei auf seinen Schrank zugeht. Oh Shit! Er ist einfach zu heiß! Seine Muskeln blitzen bei jeder seiner Bewegungen hervor. Er ist so unglaublich definiert.
Er dreht sich zu mir um und grinst mich wissend an. „Heute Abend bekommst du mehr davon, Kleine." Augenblicklich werde ich rot und und senke meinen Blick.
„Ich... gehe dann mal...", stottere ich und ergreife die Flucht.
Mason
Ich muss noch immer grinsen. So schüchtern, die Kleine. Aber das werden wir ihr schon noch austreiben.
Sie hat es drauf, mich nur mit ihrem unschuldigen Blick hart zu machen. Ich kann den heutigen Abend kaum erwarten. Ich denke, ich werde sie mir vorerst alleine nehmen. Wenn sie dann mehr will, hole ich Jonny dazu.
Nachdem ich mich umgezogen habe, verlasse ich das Haus und laufe zu meinem Wagen. Der Handwerker- Transporter, der hier schon seit Wochen immer wieder mal steht, nervt mich. Noch immer werden wir observiert. Wann geben die endlich auf?
Ich fahre los und merke nach einiger Zeit, dass ich verfolgt werde. Im Rückspiegel erkenne ich zwei Männer. Das sind bestimmt die Cops.
Seufzend wähle ich Jonnys Nummer und warte darauf, dass er annimmt. „Alter, wo bleibst du denn? Hier ist einiges zu tun!", schnauzt mich mein bester Freund an.
„Ja, ich weiß. Sorry, aber es ist was dazwischen gekommen. Ich gehe jetzt einkaufen und dann solltest du heim kommen, damit wir zusammen kochen können." Es ist still am anderen Ende. Jonny schnaubt genervt und ergreift wieder das Wort.
„Alles klar, ich mache mich auf den Weg." Er legt auf und ich steuere den nächsten Supermarkt an. Er weiß genau, wenn ich so eine gequirlte Scheiße rede, dass ich nicht kommen kann, da ich observiert werde. Unsere Telefone sind ebenfalls angezapft.
Wir haben natürlich einen Haufen Wegwerfhandys. Aber da ich am Fahren bin, war das jetzt die einfachste Lösung.
Im Supermarkt nutze ich tatsächlich die Gelegenheit und kaufe alles Nötige für die Woche ein. Der Kühlschrank sah vorhin ziemlich leer aus.
Diese Idioten. Wie kann man nur so stümperhaft jemanden beschatten. Das würde selbst ein Fünfjähriger bemerken. Die zwei Kerle aus dem Wagen folgen mir durch die Gänge. Ich lasse mir jedoch nichts anmerken und setze meinen Einkauf fort.
Jonny und ich kommen zeitgleich zu Hause an. Von den zwei Cops ist keine Spur mehr zu sehen. Der Handwerker Van wird wohl wieder übernommen haben.
Voll beladen gehen wir in die Küche und beginnen die Tüten auszuräumen. Von Taylor und den Kindern ist nichts zu sehen oder zu hören. Wir sind also allein.
„Diese Deppen! Wann geben die denn auf?" Jonnys Laune ist im Keller. Dafür hätte er nicht mal was sagen müssen. Ein Blick in sein Gesicht und es ist klar, dass er mächtig abgefuckt ist.
„Sind die Jungs noch in der Halle?", erfrage ich. Denn die Ware muss auf den Markt und unsere potentiellen Käufer warten darauf.
„Ja, sie sind noch da und strecken das Koks. Danach beginnen sie abzupacken. Wenn das so weitergeht, verlieren wir zu viel Zeit und damit die Kunden. Die warten nicht gerne, das weißt du." Ich nicke lediglich.
„Die werden bestimmt bald aufgeben. Ansonsten müssen wir uns was einfallen lassen. Nun aber zu einem erfreulicheren Thema. Heute Abend werde ich Taylor flachlegen. Willst du nicht dazukommen?"
Abwartend sehe ich Jonny entgegen und studiere seine Mimik. Ich lese ihn wie ein offenes Buch. Eifersucht, Verlangen, und tatsächlich Unsicherheit kann ich erkennen.
„Ich weiß nicht, Mann. Was sagt Taylor dazu?" Der Dunkelhaarige kratzt sich nachdenklich im Nacken. „Sie war sehr unsicher aber ich glaube, nicht abgeneigt. Ich denke, wenn sie erstmal geil ist, wird sie sich darauf einlassen."
„Hmmh. Mal sehen. Nimm sie erstmal allein. Ich werde es mir noch überlegen." Das dachte ich mir schon. Der Kerl weiß einfach nicht, wohin mit seinen Gefühlen. Und ich glaube, es passt ihm eigentlich nicht, dass ich sie ficken werde. Aber da muss er jetzt durch, wenn er nicht mit mir spricht und sagt, was Phase ist.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro