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35 || Herz oder Vernunft?


Let You Down - NF

Tatsächlich hatte ich fast die ganze Nacht wachgelegen und nachgedacht.

Sollte ich Ria anrufen oder lieber nicht? Wollte ich meine leiblichen Eltern kennenlernen, nachdem sich mich einfach weggegeben hatten? Und warum meldeten sie sich jetzt erst? Tausend Fragen schossen mir durch den Kopf, auf die ich keine Antwort wusste. Es gab nur eine Möglichkeit, ich musste sie anrufen.

Direkt nachdem ich heute Morgen aufgewacht war, hatte ich Rias Nummer gewählt, aber bevor sie abheben konnte, hatte ich doch aufgelegt. Nicht weil ich es mir anders überlegt hatte, aber weil mich einfach zu große Angst überkommem hatte. Was würde passieren, wenn ich sie anrief? Was würde sich alles verändern?

Zur Zeit gab es so viele Veränderungen in meinem Leben, dass ich wenigstens einige Konstanten behalten wollte und die beiden Pole, an die ich mich immer wenden konnte, waren zum einen meine Freunde und zum anderen meine Familie. Nein, ich würde Ria jetzt noch nicht anrufen. Nicht, weil ich es nicht mehr wollte, sondern einfach, weil ich etwas mehr Zeit brauchte. Ich verschob das Telefonat einfach nur.

Nun saß ich gähnend am Küchentisch und trank die dritte Kaffeetasse in Folge. Zwei Nächte hintereinander mit kaum Schlaf waren einfach zu viel für mich. Wahrscheinlich sorgte nur der Koffein dafür, dass ich mich überhaupt aufrechthalten konnte.

Dementsprechend war meine Motivation für den heutigen Schultag gleich null. Ich war mir sicher, dass das Getuschel und die komischen Blicke meiner Mitschüler trotz Noahs Aktion gestern, noch nicht vollkommen aufhören würden. Es würde sich zwar niemand mehr trauen, mich offen anzugreifen, aber niemand konnte beeinflussen, was die Leute dachten oder worüber sie lästerten.

Aber das würde sich in den nächsten Tagen nach und nach legen, spätestens wenn das nächste große Gerücht oder Ereignis die Runde machte. Zumindest war ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen, diese paar Tage würde ich schon noch überstehen.

Trotzdem verspürte ich ein beklemmendes Gefühl in meinem Bauch, als ich zu Nate rüberlief. Ich fühlte mich lange nicht so schlimm wie gestern, aber gut war etwas anderes.

Nate wartete schon bei seinem Auto auf mich und wir begrüßten uns mit einer Umarmung, bevor wir uns in seinen Wagen setzen und er losbrauste.

"Ich schreibe heute einen Spanisch-Test und ich habe so Schiss", beklagte sich Nate und verzog sorgenvoll das Gesicht.

"Ach komm, das wird schon. Ansonsten malst du noch eine Giraffe unter den Test und dann kriegst du noch einen Extrapunkt", sprach ich ihm Mut zu.

Nates Spanischlehrer Mister Santos war ein absoluter Giraffenfan und das wusste jeder. In seinem Klassenraum hingen mehrere Giraffenposter und er besaß sogar eine Krawatte mit dieser Musterung. Ich hatte schon gehört, dass einige Schüler bei ihm für kleine Giraffenzeichnungen einen Extrapunkt gekriegt hatten, vielleicht würde Nate das ja auch. Obwohl, bei seinem künstlerischen Talent wäre ich mir nicht so sicher, vielleicht gab es da sogar einen Abzug für die malerische Vergewaltigung der Giraffen.

"Ich werde es mir überlegen. Ich hoffe, du drückst mir die Daumen." Nate schien noch nicht ganz überzeugt.

"Klar", meinte ich, dann redeten wir noch etwas weiter über belanglose Dinge.

Es tat gut, mit Nate über Gott und die Welt zu reden, so war ich wenigstens von dem kommenden Tag abgelenkt. Zumindest für einen kurzen Moment, denn in diesem Moment bogen wir bereits auf den Parkplatz.

Es gehörte schon fast zu meinen morgendlichen Ritualen, mich als erstes panisch nach Noahs Wagen umzublicken, wie auch jetzt. Der schwarze Aston Martin stach mir auch sofort ins Auge und mir entfuhr ein kurzer Seufzer. Warum war Noah denn jetzt schon da? Es war doch noch so früh und sonst kam er immer auf den letzten Drücker.

Seine Freunde waren offensichtlich auch noch nicht da, denn er lehnte alleine an seinem Auto und bließ den Rauch seiner Zigarette aus. Wie er so da stand, wirkte er echt einsam und verlassen. Sein Gesicht war fahl und blass und seine langen Finger umklammerten krampfhaft die glühende Kippe.

Es ging Noah nicht gut, dass konnte ich auch aus dieser Entfernung sagen und ich verspürte einen Stich in meinem Herz bei dieser Feststellung. Da war keine Genugtuung, dass er jetzt genau so litt, wie ich in den letzten Wochen, ich fühlte mich einfach nur grässlich.

Aber wieso ging es Noah überhaupt so schlecht? Ich war für ihn doch nur eine Wette gewesen und er liebte mich nicht, zumindest nicht auf die Art, wie ich ihn. Irgendetwas schien er schon für mich zu empfinden, sonst wäre er gestern nicht vor der versammelten Schule für mich eingestanden, aber mir geradeheraus zu sagen, dass er mich liebte, konnte er nicht.

Und was war eigentlich aus dem Mädchen geworden, mit dem ich ihn im Café gesehen hatte? Es gab noch so viele ungeklärte Dinge zwischen uns und das würde auch so bleiben. Ob das gut war oder nicht, konnte ich nicht sagen.

"Willst du auch mal aussteigen?", riss mich Nate aus meinen Gedanken. Er hatte mir sogar schon die Tür geöffnet und trommelte abwartend mit seinen Fingern auf dem Metall. Ich hatte das gar nicht mitbekommen, so sehr war ich von Noah abgelenkt gewesen.

"Ja, sorry", murmelte ich entschuldigend und meine Wangen nahmen vor Scham eine leicht rote Farbe an. Nate hatte bestimmt bemerkt, wie ich Noah angestarrt hatte.

Schnell stieg ich aus und schnappte mir meine Tasche. Dann lief ich mit Nate zusammen zum Schulgebäude, ohne Noah auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen. Auch wenn ich mich nicht umdrehte, hatte ich das Gefühl, dass Noah mich genau beobachtete, sein Blick brannte sich förmlich in meinen Rücken und ich wie von selbst überkam meinen Körper eine Gänsehaut. Ich fühlte mich echt unwohl unter seinem stechenden Blick und war deshalb froh, als wir endlich das Gebäude erreichten und hinter der dicken Glastür verschwanden.

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"Luna! Luna, nicht einschlafen." Logan boxte mir spielerisch seinen Ellbogen in die Seite, aber ich reagierte nicht darauf. Dafür war ich einfach zu müde.

Am liebsten würde ich mich einfach hier und jetzt auf diesen Tisch legen und einfach schlafen. Der Unterricht am heutigen Vormittag hatte mich komplett ausgelaugt und die Wirkung des Koffeins meiner drei Kaffeetassen hatte mit jeder Stunde mehr nachgelassen. Jetzt lag ich, mehr als ich saß, am Mensatisch und konnte meine Augen kaum noch offen halten.

"Wenn du mir einen Kaffee besorgst, halte ich vielleicht noch etwas durch. Aber bitte komplett schwarz", murmelte ich als Antwort.

Eben in Französisch war ich tatsächlich kurz eingenickt, doch Leila hatte mich zum Glück rechtzeitig wieder geweckt, bevor die Lehrerin es bemerkt hatte. Misses Tardiff hatte mich sowieso auf dem Kieker, auch wenn sich meine Noten in letzter Zeit deutlich verbessert hatten. Wahrscheinlich befürchtete sie, dass dies nicht mit rechten Dingen vor sich ging, denn in ihren Augen war ich schließlich der dümmste Mensch der Welt. Ich war also nur knapp dem Nachsitzen entkommen.

"Wenn es die Dame so wünscht", antwortete Logan grinsend und stand auf. Er machte eine Verbeugung, was meinen anderen Freunden ein herzhaftes Lachen entlockte. Dann lief er zur Essensausgabe und kehrte kurz darauf mit einer dampfenden Tasse zurück.

"Danke, Logan, du bist mein Retter", bedankte ich mir überschwänglich und stürzte mich auf die Tasse, als hinge mein Leben davon ab.

Ich nahm einen großen Schluck und - es kam, wie es kommen musste - ich verbrannte mir richtig hart die Zunge. Prustend spuckte ich den heißen Kaffee zurück in die Tasse und stieß ein lautes "Fuck" aus.

Meine Freunde konnten sich daraufhin nicht mehr halten vor Lachen. "Du bist auch einmalig dumm", presste Leila unter Lachentränen heraus.

Erst wollte ich ihr noch einen gespielt bösen Blick zuwerfen, doch dann zog etwas anderes meine Aufmerksamkeit auf sich, nämlich das Kreischen einiger Mädchen. Irritiert blickte mich um, um den Grund für die Aufruhr zu entdecken.

Mir fielen fast die Augen, als ich sah, was dort passierte. Noah, Ashton, Ryan und Daniel stolzierten in pinken Ballett-Tütüs in die Mensa und zogen dabei eine große Box hinter sich her, aus der "We're All In This Together" von High School Musical dröhnte.

Ich blinzelte einmal und kniff mir in den Arm, um zu überprüfen, ob ich träumte. Aber das, was sich hier gerade vor meinen Augen abspielte, war real, verdammt real. Fassungslos betrachtete ich das Spektakel, dass sich nun vor mir darbot.

Die vier Jungs stiegen jeweils auf einen Tisch und performten einwandfrei die Choreographie aus dem Film und das in ihren pinken Tütüs. Die ganze Mensa war erfüllt von Schreien und Gelächter und alle Schüler holten ihre Handys heraus, um die Show zu filmen. Es kam schließlich nicht alle Tage vor, dass sich die beliebtesten Jungs der Schule grundlos zum Affen machten.

Obwohl… war diese Aktion überhaupt grundlos?

In diesem Augenblick ging mir ein Licht auf. Natürlich hatte diese Showeinlage einen Grund! Noah und seine Freunde machten sich gerade zum Gespött der Schule, damit ich vergessen wurde. Nach dem heutigen Tag würde niemand mehr über mich reden, alle würden sich darüber lustig machen, wie die Bad Boys der Schule in pinken Ballett-Tütüs in der Mensa aufgetreten waren.

Für mich hatte Noah schon mit seiner Aktion gestern, sein Versprechen eingehalten, als er mich vor allen Schülern verteidigt hatte, aber ihm hatte das offensichtlich noch nicht gereicht. Auch er wusste, dass ein Gerücht an dieser Schule nur durch ein neues, noch besseres Gerücht oder Ereignis verdrängt werden konnte. Und dafür sorgte er gerade.

Ich merkte, wie sich meine Augen mit Tränen füllten. Warum musste er nur jetzt so viel für mich kämpfen, wo ich doch einfach nur mit ihm abschließen wollte? Warum hatte er das nicht früher tun können, als es noch etwas zum Retten gegeben hatte? Es bedeutete mir unglaublich viel, was er gerade für mich tat und es zeriss mich innerlich. Wie konnte ich ihm nur weiterhin die kalte Schulter zeigen, wenn er sich so für mich einsetzte?

Aber ich musste es tun. Selbst wenn ich ihm noch eine Chance geben würde, würde das wieder aufs Selbe hinauslaufen. Früher oder später würde Noah mich wieder von sich stoßen und mich so sehr verletzten, dass ich zusammenbrechen würde. Und das könnte ich nicht noch öfter aushalten.

Mittlerweile hatten die Jungs ihre Tanzeinlage beendet und verließen unter tosendem Applaus die Mensa. Mein Blick lag immer noch auf ihnen, ich war viel zu gebannt, als das ich ihn abwenden könnte.

Ash zwinkerte mir kurz zu, als er sah, wie ich zu ihnen rüberguckte. Noah schien das zu bemerken, denn er folgte dem Blick seines Freundes.

Plötzlich starrte ich direkt in Noahs Augen. Seine eisblauen Augen schauten mich so intensiv an, wie noch nie und ich musste hart schlucken. Verdammt, jetzt würde er die Tränen in meinen Augen sehen, dabei wollte ich doch so unbedingt stark wirken.

Doch Noah nickte mir nur kaum merkbar zu, dann wendete er seinen Blick ab. Auch wenn er nichts sagte, wusste ich genau, was diese Geste sagen sollte. Ich hab's geregelt, du wirst jetzt in Ruhe gelassen.

Ich wollte etwas antworten, sei es auch nur ein kleines Lächeln, aber Noah sah nicht mehr zu mir. Sein Blick war starr auf den Boden gerichtet und kurz darauf hatte er die Mensa auch schon verlassen.

Mit einer schnellen Bewegungen wischte ich mir die Tränen aus den Augenwinkeln, bevor ich mich wieder meinen Freunden zuwendete.

"Wow", war das Einzige, was Leila hervorbrachte. Sie blickte immer wieder von der Stelle, wo die Jungs eben noch getanzt hatten, zu mir und zurück. "Daniel hat mir echt nichts davon erzählt." Sie war sichtlich beeindruckt von der Aktion, aber auch die anderen wirkten positiv überrascht.

"Du kannst mir nicht sagen, dass Noah dich nicht liebt, Luna."

Überrascht wandte ich mich um. Dieser Satz von der Person, von der ich es am wenigsten erwartet hätte. Nate sah mir fest in die Augen, bevor er weitersprach.

"Ich sehe doch, wie er dich ansieht und das eben hätte echt nicht jeder getan. Ich habe keine Ahnung, warum dieser Idiot dir nicht einfach sagen kann, dass er dich liebt, weil du es offensichtlich nur so begreifst, aber er zeigt es dir jeden Tag aufs Neue. Ich sage nicht, dass du ihm das, was er dir angetan hat, einfach so vergeben sollst, aber er liebt dich aufrichtig und das solltest du bedenken."

Alle Blicke richteten sich überrascht auf Nate, dem die Aufmerksamkeit sichtlich unangenehm war, denn er blickte nervös auf den Tisch. Ich wusste, dass er in mich verliebt war und wahrscheinlich hegten auch die anderen teilweise eine Ahnung, deshalb hätte niemand damit gerecht, diese Worte gerade aus seinem Mund zu hören.

Aber er hatte Recht, er hatte verdammt nochmal Recht! Noah liebte mich, auch wenn ich es erst aus dem Mund eines anderen hören musste, um es zu begreifen.

Das stellte mich jedoch erneut vor eine Frage, denn bisher konnte ich meinen Kontaktabbruch zu Noah immerhin damit begründen, dass er mich unglaublich verletzt hatte und mich nicht liebte. Jetzt tat er jedoch alles, um das wieder gut zu machen, doch ich hatte Angst.

Ich hatte Angst, noch einmal verletzt zu werden, wenn ich ihm jetzt vergab. Was sollte ich nur tun? Sollte ich auf mein Herz oder auf die Vernunft hören?





Halli Hallo und Willkommen zurück!😊

Noah gibt sich ja echt alle Mühe, Luna wiederzugewinnen. Glaubt ihr, sie wird sich für ihr Herz oder ihre Vernunft entscheiden?

Ich wünsche euch allen eine schöne Restwoche und ein schönes Wochenende💗

Btw bitte hört euch das Lied zu dem Kapitel an. NF macht so unglaublich tolle Musik und viel zu underrated 😍💗

Piss später, aber nicht vor meiner Haustür

(Ich habe ganz viele neue Verabschiedungen gefunden, also freut euch auf die nächsten Wochen😂😂)

Amy

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