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33 || Gegen den Rest der Welt


Highway to Hell - AC/DC


Ich hatte noch nie wirklich Angst vor der Schule gehabt. Noch nicht mal nachdem mich Misses Marquise in der Middle School vor der ganzen Klasse runtergemacht hatte, nachdem ich null Punkte im Vokabeltest geschrieben hatte. Drei Mal dürft ihr raten, in welchem Fach wohl.

Aber selbst da konnte ich drüber stehen. Mich hatten die Meinungen von anderen Leuten über mich noch nie besonders gekümmert, nur die von meinen Freunden und meiner Familie zählten für mich. Aber es war ein Unterschied, ob nur ein paar Leute falsche Vorurteile gegenüber einem hatten oder die ganze Schule.

Und so war mir, als ich heute morgen aufwachte, so kotzübel, dass ich mich am liebsten übergeben hätte. Nur das ich nicht krank war. Zumindest war ich an keiner Krankheit erkrankt, ich war einfach krank vor Angst.

Mittlerweile dürfte die ganze Schule von meinem Geheimnis wissen und ich sah die Blicke meiner Mitschüler schon vor meinem inneren Auge, wenn ich heute das Gebäude betreten würde. Die mitleidigen - oder noch schlimmer - die abwertenden Blicke, wenn sie ihre Köpfe zusammensteckten, um über mich zu tuscheln.

Die High School war die größte Gerüchteküche schlechthin. Der kleinste Fehltritt konnte einen wochenlang zum Gespött der Schule machen. "Hast du gesehen, dass Clarke gestern Klopapier aus der Hose hing? Selbst zum Arsch abwischen ist der zu unfähig" oder "Zoey soll mit dem neuen Sportreferendar geschlafen haben. Was für eine Schlampe!".

Ob in den Gerüchten auch nur ein Körnchen Wahrheit drin steckte, interessierte so gut wie niemanden. Erst wenn das nächste große Gerücht aufkam, gerieten die alten nach und nach in Vergessenheit.

Auch über Noah und mich hatte es in letzter Zeit einige Gerüchte gegeben, aber das war mir immer vollkommen egal gewesen. Höchstens Julie und Leila hatten mich darüber informiert. Im Gegensatz zu mir waren die beiden nämlich immer am Klatsch und Tratsch in unserer Schule höchst interessiert.

Aber egal wie cool ich mich auch gab, jetzt war es mir nicht mehr egal. Das hier wog schwerer, als "Hättet ihr jemals gedacht, dass Noah auf so jemanden wie Luna stehen würde?". Das hier betraf mein größtes Geheimnis, meinen wunden Punkt.

Es war mir so schwer gefallen, die Vergangenheit hinter mir zu lassen und jetzt würde alles nochmal aufgewühlt werden. Die nächsten Tage und Wochen würden die pure Hölle für mich werden, das wusste ich.

Der einzige Hoffnungsschimmer in diesem Meer aus Trübsal waren meine Freunde. Sie waren am Samstag den ganzen Abend bei mir gewesen, nachdem Ryan gegangen war und hatten mich wieder aufgebaut. Nachdem ich ihnen meine Version der Geschichte erzählt hatte, hatten sie mich ganz fest in den Arm genommen und ich hatte mich bei ihnen ausgeheult, bis keine Tränen mehr kamen.

Sie würden mir helfen, das durchzustehen. Ich war nicht alleine, sondern hatte die besten Freunde der Welt, die mir den Rücken stärkten.

Wahrscheinlich gab mir nur das überhaupt die Kraft, heute Morgen aus meinem Bett aufzustehen.

Mühsam quälte ich mich hoch und ging ins Bad, um mich zu duschen und fertigzumachen. Wäre ich nur so cool wie Emma Stone als Olive in "Einfach zu haben", dann würde ich mich jetzt extra besonders aufreizend anziehen, um genau die Vorteile der anderen zu erfüllen. Luna, die Schlampe. Aber so mutig war ich nicht. Ich wollte einfach, dass das alles so schnell und harmlos vorbeiging, wie möglich. Also zog ich mir nur eine schlichte Jeans-Hotpants und ein weißes Top an.

Dann lief ich runter in die Küche, um mit meiner Familie zu frühstücken, aber ich kriegte keinen Bissen runter. Mein Magen war wie zusammengeschnürt.

"Soll ich dich fahren?", bot Tyler mir an, doch ich lehnte dankend ab. Nate hatte mir versprochen, mich zu fahren. So musste ich wenigstens nicht alleine die Blicke über mich ergehen lassen, wenn ich bei der Schule ankam.

Schnell schnappte ich mir meine Tasche und noch eine Banane, falls ich doch noch Hunger bekam. Dann drückte ich Tyler und meinen Eltern ein kurzes Abschiedsküsschen auf die Wange und lief rüber zu Nate.

Er wartete schon bei seinem Auto auf mich und umarmte mich zu Begrüßung fest.

"Dann wollen wir mal", meinte er und lächelte mir aufmunternd zu. Ich scheiterte kläglich bei dem Versuch, sein Lächeln zu erwidern, mir war gerade alles andere als nach Lächeln zu Mute.

Wir setzten uns in Nates Auto Ingeborg und er fuhr los, wobei er das Radio aufdrehte. Er hatte es wohl im Gespür, dass mir gerade nicht nach reden war. Die ersten Klänge eines neuen Liedes ertönten und ich erkannte sie sofort. Highway to Hell - ein passenderes Lied könnte es für mich in diesem Moment wohl kaum geben, denn genauso fühlte ich mich. Auf einem Highway direkt in Richtung der Hölle.

Mit jedem Meter, den wir der Schule näher kamen, wurde ich nervöser. Meine Hände waren bereits ganz feucht vor Angst und als ich einen kurzen Blick in den Rückspiegel warf, sah ich, wie blass ich war.

"Wir können auch schwänzen", bot Nate an. Natürlich hatte er bemerkt, wie unwohl ich mich fühlte und wollte mir dadurch helfen. Aber ich musste das jetzt durchziehen, sonst würde es für mich immer schlimmer werden.

"Danke, aber geht schon", presste ich deshalb zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

"Wir schaffen das schon. Du, Leila, Julie, Logan und ich gegen den Rest der Welt", versuchte Nate mich aufzumuntern und legte seine Hand auf mein Bein. Und er hatte Recht. Wir hatten als Freunde schon so viel zusammen durchgestanden, dann würden wir auch das schaffen. Ich war nicht alleine und das war alles, was zählte.

Ich ergriff seine Hand und drückte sie leicht. "Klingt wie ein Filmtitel. Als Genre Horror", antwortete ich dann und zum ersten Mal an diesem Tag brachte ich ein Lächeln zu Stande.

"So lange du Regie führst, wird es bestimmt ein guter Film. Du darfst dich nur nicht von den unbedeutenden Statisten verunsichern lassen."

Ich nickte, Nathan hatte vollkommen Recht. Solange ich mich nicht unterkriegen ließ und selber die Regie in meinem Leben führte, würde irgendwann alles wieder gut werden.

Nathan brauste auf den Parkplatz vor der Schule und bog schneidig in eine Parklücke ganz am Ende ein. Es war noch nicht viel los, wir waren heute extra früher losgefahren. Suchend ließ ich meinen Blick über die Autos schweifen und stellte erleichtert fest, dass Noahs Aston Martin noch nicht hier stand.

Ich hoffte so sehr, dass er heute nicht zur Schule kommen würde oder ich ihm zumindest nicht begegnen würde. Ich brauchte einfach Anstand von ihm, denn jedes Mal wenn ich ihn sah, kamen alle Erinnerungen in mir hoch. Noch nie hatte ich einen Menschen so sehr geliebt und gleichzeitig so sehr verabscheut.

Ja, verabscheut, denn auch nach Freitag konnte ich ihn immer noch nicht hassen, aber ich fand es abstoßend, was er mir angetan hatte. Noch nie hatte mich ein Mensch so sehr verletzt wie Noah.

Und gerade deshalb, wollte ich ihn um alles in der Welt nicht sehen, denn ich wusste nicht, ob ich das auch noch aushalten würde. Ich war stark, in letzten Wochen hatte ich gelernt, stark zu sein, aber ich war nicht so stark - so stark konnte kein Mensch sein.

Meine einzige Hoffnung war es, dass Noah meine Abfuhr endlich verstanden hatte und mich von nun an in Ruhe ließ. Schließlich war es nur noch etwas weniger als ein Monat, bis das Schuljahr endlich endete. Dann müsste ich ihn nie wieder sehen und könnte ihn endlich vergessen. Obwohl, vergessen können, würde ich ihn wohl nie…

"Bist du bereit?" Nate warf mir einen fragenden Blick zu und auch wenn er versuchte, es zu verbergen, klang die Besorgnis in seiner Stimme doch deutlich heraus.

Ich nickte, obwohl ich mich alles andere als bereit fühlte. Mein Bauch tat höllisch weh und meine Hände zitterten vor Angst, aber je länger ich warten würde, desto schlimmer würde es werden. Also Augen zu und durch.

Nathan und ich stießen gleichzeitig die Autotüren auf, was wahrscheinlich ziemlich cool aussehen würde, wenn wir uns jetzt wirklich in einem Film befinden würden. So hatte ich bei dem knackenden Geräusch der Tür jedoch einfach nur Angst, dass sie gleich aus den Angeln fallen würde, schließlich hatte Ingeborg schon einige Jahre auf dem Buckel.

Dann liefen Nate und ich gemeinsam zum Schulgebäude. In diesem Moment war ich einfach unglaublich froh, dass noch so gut wie nichts los war, denn die neugierigen Blicke derer, die schon da waren, reichten mir völlig aus. Natürlich waren es nicht alle, die mich so unverhohlen anstarrten, aber die, die es taten, waren schon mehr als genug.

Hatten diese Menschen kein eigenes Leben oder wieso betrachteten sie mich wie eine Zirkusattraktion? Die labile Schlampe - neu im Zirkus Roncalli.

Ich stieß ein verächtliches Schnauben aus, folgte Nate dann aber einfach zu unserem Raum. An diese Blicke müsste ich mich wahrscheinlich in den nächsten Wochen gewöhnen. Ich war einfach nur froh darüber, dass Nathan und ich jetzt zusammen Biologie hatten und ich deshalb nicht auf mich alleine gestellt war.

Der Unterricht stellte sich auch als gar nicht so schlimm heraus. Eigentlich war er sogar alles ganz normal. Klar, die ein oder andere Person beäugte mich etwas kritischer als sonst, aber es gab kein Getuschel oder sonst was. Schließlich kannten mich alle aus dem Kurs, mit den meisten verstand ich mich sogar echt gut und sie wussten deshalb, dass das Gerücht nicht zutraf.

Das gab mir Hoffnung. Hoffnung, dass ich mir nur eingebildet hatte, dass es so schlimm werden würde. Vielleicht blieb es ja bei den einigen neugierigen Blicken wie auf dem Schulhof und selbst das würde sich nach ein paar Tagen wieder legen. Zum ersten Mal an diesem Tag fühlte ich mich fast schon optimistisch.

Als es klingelte, ließen Nathan und ich uns deshalb auch ganz normal mit den anderen Schülern aus dem Raum treiben, anstatt vorzueilen oder extra länger zu warten. Gemeinsam liefen wir den Flur entlang zu unseren Schließfächern, die direkt nebeneinander lagen.

Nachdem wir um die letzte Ecke gebogen waren, gab sich der Blick auf eine große Menschentraube vor den Spinden frei. Was war denn da los?

"Siehst du, was da los ist?", fragte ich Nate leise. Ich hatte echt keine Lust, mich da jetzt durchzuquetschen.

Nate zuckte jedoch nur die Schultern. "Keine Ahnung, ich sehe nichts."

Ich überlegte kurz, ob ich einfach darauf verzichten sollte, mein Mathebuch zu holen, doch Nathan war schon weitergegangen und ich folgte ihm. Augenblicklich richteten sich alle Blicke auf uns, naja eigentlich nur auf mich. Einige wirkten geschockt, einige schauten nur betreten zu Boden, einige lächelten mich mitleidig an und einige begannen zu lachen, als sie mich sahen.

Schmerzhaft zog sich mein Brustkorb zusammen, ausgelacht zu werden war noch ein ganz anderes Level, als einfach nur angestarrt zu werden.

Aber ich sah immer noch keinen Grund, warum sich so viele Menschen vor meinem Spind angesammelt haben sollten. Doch dann trat Bryce aus dem Basketball-Team einen Schritt zur Seite und gab somit den Blick auf meinen Spind frei.

Bei dem Anblick rutschte mir mein Herz in die Hose und es fühlte sich so an, als würde mir die Luft wegbleiben. Panisch versuchte ich Luft zu holen, doch dadurch atmete ich nur noch flacher. Ich war kurz davor zu hyperventilieren, das wusste ich, doch trotzdem gelang es mir nicht, meine Atmung zu kontrollieren. Es war, als wäre meine Luftröhre zugeschnürt. Mir wurde immer schwummeriger vor Augen. Verdammt…

"Luna! Luna, bleib bei mir! Fuck, nicht umkippen", hörte ich Nate neben mir fluchen, doch ich nahm seine Stimme nur wie durch Watte wahr. Sie klang so weit entfernt und verzehrt. Ich nahm noch nichtmal wirklich wahr, wie Nate mich an meinem Arm stützte. Eigentlich nahm ich gar nichts mehr wahr, außer dem Anblick, der sich mir bot.

Auf meinem Spind war in großen, roten Buchstaben das Wort "Schlampe" geschmiert. Darunter klebte ein Bild, wie ich Ryan am Freitagabend geküsst hatte.

In diesem Moment konnte ich keinen klaren Gedanken mehr fassen, ich war zu sehr überfordert. Ich hatte mich zwar innerlich darauf vorbereitet, dass der heutige Tag nicht einfach werden würde, aber so etwas hatte ich mir noch nicht mal in meinen schlimmsten Albträumen ausgemalt.

Wer tat mir das an und vor allem mit welchem Grund? Jedes Mal wenn ich dachte, es könnte nicht noch schlimmer werden, trat mein Leben nochmal nach.

"Wer von euch verdammten Wixxern war das?!", vernahm ich in diesem Moment eine mir nur allzu bekannte Stimme direkt hinter mir, welche mich aus meinem tranceartigen Zustand riss. Und es war nicht Nate, der gerade die anderen Schüler anschrie...

Noah schob sich rücksichtslos durch die Schülermenge und riss das Foto von Ryan und mir mit einen schnellen Bewegung ab, um es anschließend in seiner Hand zu zerknüllen. Dann ballte er die Hand zu einer Faust.

Er war wütend, sehr sogar. Sein ganzer Körper bebte und er starrte die anderen Schüler in Grund und Boden. Wie von selbst traten sie einen Schritt zurück und blickten beschämt auf den Boden.

"Ich habe gefragt, wer von euch miesen Kröten das war!" Noahs Stimme glich jetzt nur noch einem bedrohlichen Knurren und er funkelte die Leute um uns herum aus zusammengekniffenen Augen an.

Natürlich antwortete ihm niemand, dafür waren sie viel zu eingeschüchtert. An unserer Schule hatte sowieso schon jeder Respekt vor Noah, aber wenn er wütend war, wirkte seine Erscheinung nicht nur einschüchternd, sondern richtig beängstigend.

"Also, wenn ihr Feiglinge euch nicht traut, zuzugeben, was für erbärmliche Arschlöcher ihr seid, dann ist euch echt nicht mehr zu helfen! Aber ich warne euch, wenn ich noch einmal mitkriege, wie irgendjemand einen blöden Spruch über Luna bringt oder sie auch nur schief anguckt, dann schwöre ich, wird diese Person das bitterlich bereuen!

Nichts von dem, was ich am Freitag auf der Party über Luna gesagt habe ist wahr, sie ist der wundervollste Mensch, den ich in meinem ganzen Leben kennenlernen durfte. Also kümmert euch verdammt nochmal um eure eigenen armseligen Leben."

Nachdem Noah geendet hatte, breitete sich betretenes Schweigen über dem Schulflur aus. Man hätte eine Stecknadel zu Boden fallen hören, so leise war es. Ob die Leute einfach nur Angst vor Noah hatten oder die Aktion wirklich bereuten, konnte ich nicht sagen. Eigentlich war mir das auch egal, solange ich in Zukunft in Ruhe gelassen werden würde.

Und ich hoffte echt, dass Noah gerade dafür gesorgt hatte, denn schließlich legte sich niemand freiwillig mit Noah Collins an. Ich hatte ja selber gespürt, wie das enden konnte. Aber eins musste ich ihm lassen, er hatte sein Versprechen gehalten. Er hatte versprochen, dafür zu sorgen, dass ich in Ruhe gelassen werden und das hatte er gerade getan.

Aber richtig dankbar konnte ich ihm trotzdem nicht sein, schließlich hatte er mich erst in diese Situation gebracht. Und nur weil er unsere Mitschüler angeschrien hatte, hieß das nicht, dass sich ihre Meinung so schnell änderte. Auch wenn sie es in Zukunft nicht mehr offen zeigen würden, würden sie trotzdem noch schlecht von mir denken.

"So und jetzt verpisst euch, hier gibt es nichts mehr zu sehen!", knurrte Noah und brach somit das Schweigen. Nach und nach setzten sich die Schüler in Bewegung und verteiten sich auf dem Flur. Auch wenn wieder leise Gespräche einsetzten, konnte man die erdrückende Stimmung immer noch spüren.

Endlich hatte ich das Gefühl, dass nicht mehr alle Blicke auf mir lagen und ich konnte wieder freier atmen. Trotzdem breitete sich eine Gänsehaut über meinem Körper aus, denn eine Person starrte mich immer noch an. Noah.




Uhhhh was glaubt ihr, wie es jetzt weitergeht?

Dieses Mal müsst ihr bei dem Cliffhanger ja nur eine Stunde anstatt einer Woche warten🙈

Also, wir lesen uns gleich wieder! Ich freue mich schon😏💗

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