16 || Weniger denken, mehr fühlen
Kiss You - One Direction
"Du hast was?!" Leila sah mich fassungslos an, während Logan sich an seinem Essen verschluckte und hustend versuchte, seine bereits zerkauten Spaghetti nicht aus Versehen in mein Gesicht zu spucken, wofür ich ihm sehr dankbar war.
"Du durftest ernsthaft Noahs Auto fahren?! Sein über alles geliebtes Baby?", wiederholte Leila das, was ich meinen Freunden gerade erzählt hatte, als könnte sie es dadurch besser begreifen.
"Spinnst du Leila?" Julie zeigte ihr einen Vogel. "Luna erzählt uns gerade, dass sie verdammt nochmal Noah fucking Collins geküsst hat und du fragst nur, ob sie wirklich sein Auto fahren durfte?!
"Man muss Prioritäten setzen", verteidigte sich Leila. "Uns war doch allen klar, dass es früher oder später darauf hinauslaufen würde, dass Luna und Noah miteinander rummachen, aber dass er sie mit seinem Auto fahren lässt, hätte ich niemals erwartet."
Ich sah sie überrascht an, mir war im Gegensatz zu ihr wohl nicht bewusst gewesen, dass das mit Noah und mir so enden würde, schließlich hatte ich ihn am Anfang verachtet. Gleichzeitig musste ich darüber schmunzeln, wie sehr meine Freunde am Eskalieren waren, nachdem ich ihnen von meinem gestrigen Tag erzählt hatte. Nur Nate saß schweigend neben mir und starrte auf seinen Teller.
Ich stieß ihm leicht meinen Ellenbogen in die Seite. "Alles okay bei dir?", fragte ich ihn vorsichtig.
"Ja, alles gut", winkte er ab. "Ich bin nur ein bisschen müde."
Auch wenn ich wusste, dass Nate versuchte, mich mit einer lahmen Ausrede abzuspeisen, hakte ich nicht nach. Wenn er mir sagen wollte, was bei ihm los war, dann täte er es von selbst. Ich wollte ihn jetzt nicht vor allen dazu drängen, sondern lieber nochmal mit ihm alleine darüber sprechen, was bei ihm in letzter Zeit los war.
"Und wie geht das bei dir und Noah jetzt weiter?", riss mich Logan aus meinen Gedanken.
"Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung", antwortete ich und stieß einen kurzen Seufzer aus. "Ich wollte eigentlich nochmal persönlich mit ihm reden, aber ich habe ihn heute noch kein einziges Mal in der Schule gesehen."
Ich hatte fast die ganze Nacht wachgelegen und über Noah und mich nachgedacht und was aus uns werden würde oder eben nicht. Ich wünschte mir eine richtige Beziehung, aber gleichzeitig wusste ich, dass Noah eben nicht dieser Beziehungs-Typ war. Und überhaupt, interpretierte ich in diesen Kuss schon wieder zu viel hinein? War es für ihn vielleicht nur eine einmalige Sache?
"Man, Luna. Du denkst schon wieder viel zu viel nach. Schalte doch einfach mal deinen Kopf aus und hör auf dein Herz. Gib euch beiden einfach noch etwas mehr Zeit und glaub mir, dann kommt das alles von alleine", riet mir Leila, als hätte sie meine Gedanken lesen können.
Und sie hatte Recht, (wie sie es ausdrücken würde, hatte sie immer Recht) ich machte mir schon wieder zu viele Sorgen um nichts und fragte mich Fragen, die noch gar nicht an der Zeit waren.
"Weniger denken, mehr fühlen", pflicht auch Julie ihr bei. "Das wird schon, da bin ich mir sicher."
"Vielen Dank, ihr Lieben, das hat mir echt geholfen. Ich könnte euch alle knuddeln", bedankte ich mich überschwänglich. Die Worte meiner Freunde hatten mir gerade wirklich Hoffnung gegeben, wofür ich ihnen unendlich dankbar war.
"Bloß nicht", rief Logan, bevor ich meinen Aussage tatsächlich in die Tat umsetzen konnte. "Du hast noch Tomatensoße am Mund und mein Shirt ist neu."
Schlagartig brachen wir alle in Gelächter aus, dieser Typ war einfach unverbesserlich.
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Nervös blickte ich auf mein Handy. Eigentlich müsste Noahs Basketball-Training schon seit einigen Minuten aus sein, aber bis jetzt war noch keine Spur von den Jungs zu sehen. Hatte ich sie vielleicht doch verpasst?
Ich ging ein paar Schritte vor der Halle auf und ab, als ich plötzlich hinter mir das Öffnen einer schweren Tür und mehrere Stimmen vernahm. Schnell drehte ich mich um und sah wie Noah, Ashton, Daniel und noch einige mir nur vom Sehen bekannte Jungs die Sporthalle verließen.
Alle trugen eine große Sporttasche unter dem Arm und unterhielten sich angeregt. Noah war parallel dazu dabei, seine Haare mit einem Handtuch abzutrocknen, offensichtlich hatte er gerade noch geduscht.
Dan war der Erste, der mich entdeckte. "Hey, Luna", rief er und winkte mir zu. "Wartest du auf uns?"
Ich nickte und trat näher. "Noah, hast du vielleicht kurz Zeit? Ich würde gerne mit dir sprechen." Ich spürte, wie meine Hände anfingen zu schwitzen und schob sie deshalb in meine Hosentaschen. Verdammt, warum war ich nur so aufgeregt?!
Noah schien meine Nervösität zu bemerken, denn er musterte mich skeptisch. "Klar, was gibt es denn, Lu?"
Ich wollte jetzt nicht vor seinen Freunden über uns sprechen, deshalb blieb ich still und suchte verzweifelt nach einem Weg, ihn von seinen Freunden zu trennen, ohne unhöflich zu wirken.
Noah schien mein Schweigen jedoch richtig zu deuten, denn er meinte zu seinen Freunden: "Fahrt ruhig schon los, wir sehen uns dann später am Strand."
Die beiden schalteten ebenfalls sofort und verabschiedten sich von uns. Noah hingegen griff nach meiner Hand und zog mich zu einer nahegelegenen Bank, wo wir uns hinsetzten.
"Also, was willst du mir jetzt sagen?" Er sah mich fragend an und ich hatte das Gefühl, dass in seinem Blick auch ein Hauch von Unsicherheit lag.
Ich atmete einmal tief ein und wieder aus, um mich zu sammeln, dann antwortete ich ihm. "Unser Kuss gestern...", setzte ich an, wurde aber direkt wieder von Noah unterbrochen. "Hat es dir nicht gefallen? Ich wollte dich zu nichts drängen, wirklich."
Plötzlich schien er noch nervöser zu sein, als ich es war. Eine warme Woge durchflutete meinen Körper, bei dieser Feststellung. Irgendwie war es unglaublich niedlich zu sehen, dass selbst der eiskalte, arrogante Badboy Noah Collins plötzlich Selbstzweifel bekam.
"Oh Gott, nein!", erlöste ich ihn jedoch von seiner Angst. "Lass mich bitte einfach ausreden." Als Noah nickte, fuhr ich fort. "Ich fand unseren Kuss schön, sehr sogar und er hat mir unglaublich viel bedeutet. Ich mag dich, Noah, mehr als nur meinen Nachhilfelehrer oder einen Freund, aber ich weiß nicht, ob es dir auch so geht. Ich möchte mir jetzt nicht wegen eines Kusses falsche Hoffnungen machen, deshalb hoffe ich, dass du mir jetzt ehrlich antwortest. Empfindest du auch etwas für mich?"
So jetzt war es raus, endlich hatte ich mich überwunden und Noah darauf angesprochen. Nervös blickte ich ihn an und wartete auf seine Antwort.
Noah schien das alles jedoch noch kurz verarbeiten zu müssen, denn er ließ sich reichlich Zeit mit seiner Antwort, was für mich eine reine Folter war. War es falsch gewesen, ihn darauf anzusprechen? Hatte ich es jetzt verkackt?
"Mir hat unser Kuss auch etwas bedeutet, so wie jeder Moment, den ich mit dir verbringe. Du bist der Grund, weshalb ich morgens mit einem Lächeln auf den Lippen aufwache und an schlechten Tagen, bist du das Licht am Ende des Tunnels, das ich sehe und das mich leitet. Ich habe noch nie für einen Menschen so starke Gefühle empfunden, wie für dich. Du bist das erste Mädchen, das mich so nimmt, wie ich bin und mich nicht verbessern möchte. Und genau deshalb möchte ich, dass das zwischen uns klappt. Ich möchte nichts überstürzen, aber ich möchte auch nicht mehr ohne dich sein. Vielleicht sollten wir einfach damit anfangen, uns richtig zu daten und dann gucken, was passiert?"
Noah sah mich erwartungsvoll an, während sich mein Herz anfühlte, als würde es vor Freude zerspringen. So etwas Schönes hatte noch nie jemand zu mir gesagt.
Noah gab mir immer wieder das Gefühl, etwas besonderes zu sein und gewollt zu werden. Ryan hingegen hatte mir immer das Gegenteil vermittelt, nämlich, dass ich leicht austauschbar wäre.
Auch wenn sie sich auf den ersten Blick sehr ähnelten, waren die beiden doch von Grund auf verschieden. Und das hatte ich anfangs vollkommen übersehen und Noah deshalb verurteilt.
Aber jetzt war es an der Zeit, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und in die Zukunft zu blicken, das spürte ich. Egal was passierte, ob es klappen würde oder nicht, am Ende würde sich herausstellen, ob es sich gelohnt hatte. Auch wenn ich Königin der schlechten Entscheidungen war, hatte ich das Gefühl, nun endlich einmal die Richtige zu treffen.
"Das klingt toll", antwortete ich Noah deshalb und legte meine Hand in seinen Nacken, um ihn näher zu mir heranzuziehen. Er legte seine Hände auf meine Hüften und zog mich ebenfalls näher zu sich, bis unsere Lippen schließlich aufeinander trafen.
Wir küssten uns voller Leidenschaft und Verlangen und ich fühlte mich wie auf Wolke 7. Alle Ängste, alle Sorgen schienen so klein, wenn ich mit Noah zusammen war. Es war einfach perfekt.
Als wir uns nach einiger Zeit völlig außer Atem voneinander lösten, strahlten wir beide übers ganze Gesicht.
"Und ich hatte eben noch Angst, dass du mir wieder vorwirfst, dass ich dich nicht ehrlich mögen würde", lachte Noah und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
"Ich glaube, das haben wir geklärt", erwiderte ich, ebenfalls lachend, wobei mir eine Strähne ins Gesicht fiel.
Noah strich sie vorsichtig zurück hinter mein Ohr. "Du bist wunderschön, Luna Montgomery", hauchte er leise und verteilte sanfte Küsse auf meinem Hals, welche ein angenehmes Kribbeln auf meiner Haut hinterließen. Gleichzeitig tobten die Schmetterlinge in meinem Bauch, bei jeder seiner Berührungen.
"Hast du Lust heute mit zum Strand zu kommen?", fragte Noah mich, nachdem er wieder von meinem Hals abgelassen hatte.
"Sehr gerne, wenn das für die anderen kein Problem ist", antwortete ich ihm.
"Nein, die freuen sich. Dann kannst du auch endlich Sally kennenlernen, sie löchert mich schon seit Wochen damit, wann ich dich ihr endlich vorstelle." Noahs Augen leuchteten begeistert.
Ich brannte auch darauf, Sally endlich kennenzulernen. Sie schien Noah echt viel zu bedeuten, deshalb nickte ich.
"Super, ich hole dich dann um 15 Uhr ab", erklärte mir Noah. "Soll ich dich jetzt eigentlich noch nach Hause fahren? Du hast doch deinen Bus bestimmt schon verpasst, oder?"
Ich zuckte mit den Schultern. "Ich kann ruhig gehen, aber so wie ich dich kenne, bringst du mich eh rum."
Noah lachte. "Du kennst mich einfach zu gut. Komm mit."
Er stand auf und streckte mir seine Hand entgegen, die ich ergriff und so gingen wir zusammen zu seinem Auto. Und auch wenn wir noch kein richtiges Pärchen waren, fühlte es sich unglaublich gut an.
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Pünktlich um 15 Uhr klingelte es an unserer Haustür und Asthon stand davor. Ich blickte hinter ihn und sah, dass Noah noch im Auto wartete. Ich begrüßte ihn und griff dann schnell nach meiner Tasche.
"Soll ich die für dich tragen?", bot Ash bei einem Blick auf die bis oben vollgepackte Strandtasche an.
"Das ist lieb von dir, aber ich schaffe das schon", lehnte ich dankend ab, woraufhin Ashton nur die Schultern zuckte. Dafür öffnete er mir jedoch die Kofferraumtür und half mir dabei, die Tasche hineinzuquetschen.
Nachdem wir das geschafft hatten, schrie Ashton so unerwartet "Shotgun", dass ich beinahe einen Herzinfarkt erlitt und sprintete förmlich zur Beifahrertür. Lachend setzte ich mich deshalb auf die Rückbank.
"Hey Luna", begrüßte mich nun auch Noah. "Du kannst dich auch gerne nach vorne setzten, Ashton hat kein Problem damit, mit dir den Platz zu tauschen." Ich sah im Rückspiegel, wie Noah Ashton ärgerlich anfunkelte.
"Er hat zuerst 'Shotgun' gerufen, wir können doch nicht die Regeln brechen", nahm ich Ash deshalb in Schutz. "Ich hoffe aber für dich, Ash, dass du gute Musik hast."
Und die hatte er. So grölten wir die Fahrt über zu 'All The Small Things', 'Africa', 'Highway to Hell' und 'Last Resort' mit, bevor wir am Strand ankamen.
Auf dem Parkplatz warteten bereits, Dan, Ryan, Leila und ein weiteres Mädchen, welches wohl Sally sein musste auf uns. Ich war überrascht und gleichzeitig erfreut, Leila zu erblicken, sie hatte mir gar nicht gesagt, dass Dan sie auch eingeladen hatte.
"Du bist also Luna? Noah hat schon so viel von dir erzählt", begrüßte mich Sally, die sofort auf uns zugelaufen war, mit einem breiten Grinsen.
"Die bin ich. Und du bist Sally, oder? Freut mich dich kennenzulernen."
Ich lächelte zurück und musterte das blonde Mädchen kurz. Sie war braungebrannt, ihre Haare fielen in sanften Wellen über ihre Schultern und sie besaß ein so strahlendes Lachen, dass man sofort angesteckt wurde. Sie war mir direkt sympathisch. Dann umarmten wir uns zur Begrüßung.
Nachdem alle ihre Sachen aus den Autos geholt hatten, liefen wir gemeinsam zum Strand. Die Jungs gingen vor, wir Mädchen folgten ihnen mit etwas Abstand und unterhielten uns. Leila gab gerade die Geschichte zum Besten, wie sie in ihrer ersten Fahrstunde aus Versehen in ein Polizeiauto gerollt war. Sie hatte zwar mittlerweile ihren Führerschein bestanden, aber eigentlich dürfte man dieses Mädchen trotzdem nicht am öffentlichen Verkehr teilnehmen lassen, zur Sicherheit aller.
So breiteten wir auch unsere Handtücher nebeneinander aus, Noah sicherte sich schnell den anderen Platz neben mir.
"Ihr scheint euch ja gut zu verstehen", raunte er mir ins Ohr und deutete mit seinem Blick auf Sally.
"Auf jeden Fall, wir lästern die ganze Zeit über dich", neckte ich ihn lachend.
Er erwiderte mein Lachen und wuschelte mir kurz durch die Haare. "Wusste ich es doch." Dann stand er auf. "Wer kommt alles mit ins Wasser?"
Die Jungs und Leila äußerten begeistert Zustimmung und auch ich wollte bereits mein Top ausziehen, doch Sally hielt mich zurück. "Geht ruhig schon vor, Luna und ich kommen gleich nach."
Noah warf uns kurz einen irritierten Blick zu, aber die anderen waren bereits dabei, sich ihrer Klamotten zu entledigen, um kurz darauf ins Wasser zu rennen. So zog auch Noah sich sein T-Shirt über den Kopf und bot einen Anblick, der mir jedes Mal den Kopf verdrehte. Sein trainierter Körper war einfach nur zum Anbeißen.
"Ihr kommt aber wirklich gleich nach?", versicherte er sich nochmal, bevor er schließlich auch den anderen folgte.
Nun waren Sally und ich endlich alleine und ich sah sie gespannt an.
"Falls du dich wunderst, ich wollte einfach kurz mit dir alleine sprechen und dazu wären wir wohl heute sonst kaum gekommen", erklärte sie mir.
"Ich wollte dir nur sagen, dass ich es toll finde, dich jetzt endlich kennengelernt zu haben. Noah spricht seit einigen Wochen nur noch von dir, ich glaube, du hast ihm echt den Kopf verdreht und nun weiß ich auch wieso. Du bist einfach super lieb und hübsch. Wie auch immer, auf jeden Fall geht es ihm seitdem viel besser, er ist glücklicher, er lacht mehr und er raucht weniger.
Ich hätte nie gedacht, dass jemand einen so großen Einfluss auf ihn haben könnte und das nach so kurzer Zeit schon. Ich hoffe echt, dass das mit euch beiden klappt, denn weißt du, selbst wenn er es nicht zeigt, ist Noah sehr zerbrechlich. Er hat es nicht leicht in seinem Leben und gerade deshalb kann er eine Person wie dich gebrauchen, die ihm beisteht. Noah hat seine Launen, ich weiß, aber ich hoffe, du siehst, was du an ihm hast. Er ist echt ein toller Kerl und er hat es verdient, glücklich zu werden."
Als Sally geendet hatte, lächelte sie mich sanft an, während ich sie wahrscheinlich nur sprachlos mit halb offenen Mund anstrarrte. Das, was Sally mir da gerade alles offenbart hatte, war echt einiges zum Verarbeiten. Ich war total gerührt darüber, wie sehr sie sich um Noah sorgte und wie ehrlich sie zu mir war.
Und sie hatte Recht, Noah war trotz all seiner Macken ein toller Mensch, der es verdient hatte, geliebt zu werden und ich würde alles dafür geben, um diese Person zu sein.
Ich räusperte mich kurz. "Danke, Sally. Ich verspreche dir, dass ich für ihn da sein werde und ihn nicht verletzen werde. Noah bedeutet mir auch unglaublich viel", antwortete ich ihr, wobei meine Stimme plötzlich ganz heiser klang.
"Das weiß ich doch." Sally lächelte mich sanft an. "Du bist das Beste, was ihm passieren konnte." Dann schloss sie mich erneut in eine Umarmung.
Als wir uns wieder von einander lösten, nutzte ich die Gelegenheit Sally die Frage zu stellen, die mir schon seit gefühlten Ewigkeiten auf der Zunge brannte. "Warum ist eigentlich Noahs Verhältnis zu seiner Familie so schlecht?"
Sally sah mich überrascht an. "Das hast du auch schon mitgekriegt? Viel weiß ich auch nicht darüber, Noah spricht über dieses Thema grundsätzlich gar nicht, aber ich glaube er hat vor allem Schwierigkeiten mit seinem Vater und seinem Bruder und seine Mutter hängt da halt mitdrin."
Ich nickte, so viel hatte ich mir auch schon gedacht. "Und seine blauen Flecken", fragte ich weiter. "Weißt du woher die kommen?"
Sally blickte traurig zu Boden. "Ich habe einen Verdacht. Anfangs dachte ich noch, er würde sich einfach beim Spielen im Garten verletzt haben, aber ein blaues Auge kommt nicht von ungefähr.
Irgendwann wollte er auch gar nicht mehr bei sich zu Hause mit mir spielen, sondern nur noch zu mir kommen, da waren wir ungefähr 10 Jahre alt. Und jetzt, acht Jahre später, ist sein Körper immer noch von blauen Flecken geziert, da gibt es für mich nur eine logische Erklärung und das ist eine verdammt schreckliche...-"
"Was ist eine verdammt schreckliche, logische Erklärung?" Noah erschien vor uns und sah uns fragend an. Geschockt warfen Sally und ich uns einen Blick zu, wir hatten Noah beide gar nicht kommen sehen. Zum Glück hatte er den Rest des Gesprächs nicht mitbekommen.
Sally schaltete etwas schneller als ich. "Wir haben über Biologie gesprochen, über Darwinismus und das eben nur die Stärksten einer Art sich durchsetzen können, was schrecklich, aber eben logisch ist", erklärte sie.
Noah zog skeptisch eine Augenbraue hoch, er schluckte diese Notlüge offenbar nicht. "Na dann", sagte er gedehnt, als würde er uns die Chance geben, unsere Story noch mal zu ändern. "Kommt ihr jetzt auch endlich?"
Sally und ich nickten beide überschwänglich, wir waren einfach nur froh, weiteren Nachfragen entgangen zu sein. Schnell streiften wir unsere Klamotten ab.
"Wer als erstes im Wasser ist", rief ich und sprintete los. Sally und Noah folgten mir. Nach wenigen Schritten hatte Noah mich bereits eingeholt und hielt mich an den Hüften fest.
"Du auf jeden Fall nicht", meinte schelmisch grinsend nachdem er mich komplett ausgebremst hatte und nun an mir vorbeizog. Ich zeigte ihm dafür meinen Mittelfinger, den er jedoch von hinten nicht mehr sehen konnte.
Tatsächlich kam ich auch erst als Letzte im Wasser an, was jedoch eigentlich Noahs Schuld war. Spielerisch wütend stürzte ich mich auf ihn und versuchte ihn unter Wasser zu drücken, doch er war natürlich stärker als ich und hielt sich oben. Er drehte sich zu mir um und hob mich an meinem Po hoch, sodass sich meine Beine, fast wie von selbst, um seine Hüfte schlungen.
"Glaub ja nicht, dass ich dich jetzt küssen würde, nicht nach eben." Ich versuchte Noah böse anzugucken, was mir jedoch reichlich misslang.
"Oh Baby, dann küsse ich eben dich", erwiderte er lachend, da lagen seine Lippen auch schon auf meinen und er hatte Recht, ich erwiderte den Kuss natürlich. Mit jedem Kuss wurde ich süchtiger nach ihm, als wäre er eine Droge bei der man die Dosis erhöhen musste, um high zu bleiben. Eine verdammt schöne Droge, von der ich nie wieder clean sein wollte.
Buenos Dias amigos!
Ich wünsche euch mit diesen Kapitel schon mal schöne Ostertage und hoffe, dass ihr die freie Zeit und das gute Wetter genießt🌞💗
Ich hatte mir überlegt, ob ich sozusagen als Osterspezial ein extra Kapitel außer der Reihe am Montag veröffentliche. Ich hoffe, ihr habt da Lust drauf🙈
Was haltet ihr eigentlich von der Dating-Sache mit Noah und Luna? Unnötig oder genau das Richtige für die beiden?
Dann bis dieses Mal schon Montag!😏💕
Asta la Pasta
Eure Amy
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