
Kapitel 1
Mühsam machte Verity die Augen einen kleinen Spalt auf. Verschwommen sah sie Leute, die sich über sie gebeugt standen. Männer und Frauen in silbernen Masken, die nur die Hälfte ihrer Gesichter bedeckten. Die Masken waren zwar komplett weiß und eigentlich nicht weiter außergewöhnlich, jedoch waren sie durch und durch mit kunstvollen Symbolen bedeckt, die sich aus elegant geschwungen Linien zusammensetzten. Aus den Augen der Fremden sprach Besorgnis. Träumte Verity das vielleicht? Ihr blieb kaum Zeit sich das zu Fragen, als sie wieder in die Tiefen der Finsternis gezogen wurde.
Verity kam allmählich zu Bewusstsein. Langsam machte sie ihr Augen auf. Ihr Blick richtete sich an die an die hohe Decke, wo ein prunkvoller, mit Prismen aus Glas reich verzierter Kronleuchter hing und den Raum in einem schwachem Schein erleuchtete. Unter sich spürte sie etwas weiches und warmes. Sie erkannte, dass sie in einem breitem Bett lag, das mit dunkelroter Bettwäsche überzogen war. Sie wusste nicht, wo sie sich befand. Es sah nicht gerade nach einem Krankenhauszimmer aus, zumal es in dem Raum kein weiteres Bett gab und die steinernen Säulen eher an ein Bauwerk aus dem 14. Jahrhundert erinnerte, wie solche, die sie aus Geschichtsbüchern kannte. Mühsam versuchte Verity sich auf zu rappeln und stützte sich dabei an der Bettkante ab, erst jetzt wurde ihr bewusst, dass jeder einzelne Muskel in ihrem Körper brannte, als wäre sie stundenlang gerannt. Ihre Beine versagten ihr den Dienst und Verity viel zurück in das Bett. Ihr Kopf schwirrte.
“Bleiben Sie doch ruhig liegen.“ Das kam aus der hintersten Ecke des nicht allzu großen Zimmers. Als Verity ihren Blick nach der Stimme richtete, erkannte sie eine hochgewachsene, schlanke Frau, die fast schon majestätisch in einem großem mit einem Blumenmuster verziertem Sessel thronte. Sie musterte Verity aus ihren dunklen Augen, als wäre sie etwas einzigartigen, etwas das niemand bin her gesehen hatte. Verity wollte etwas sagen. Wie etwa wer sind Sie? Was ist hier los? Doch alles was sie zustande brachte war ein klägliches, stöhnähnliches Geräusch. Doch offenbar stand ihr ihre Verwirrung ins Gesicht Geschrieben, denn die Frau stand auf und durchquerte mit wenigen schritten den Raum. Sie trug schwarze Kleidung, die sich elegant an ihren Körper schmiegte. Ihre hellbraunen Locken hatte sie akkuratem du einem Pferdeschwanz gebunden “Mein Name ist Felicia Healwey“, sagte die Frau mit einer Festen aber sanfter Stimme und ohne jegliche Vorrede. “Mache dir keine Sorgen, bei uns bist du in Sicherheit.“ Die Frau- Felicia- hielt Verity eine kleine Tasse mit irgendeiner dampfenden Flüssigkeit engegen. “Trink das, dann wirst du dich gleich viel besser fühlen“, forderte sie Verity auf. Sollte sie das wirklich trinken? Vermutlich nicht. Aber sie hatte tatsächlich Durst. Ihre Kehle fühlte sich so trocken an, als hätte sie seit Tagen nichts getrunken. Mit wenigen Schlucken kippte sie die Flüssigkeit, die garnicht so heiß war, wie sie aussah und seltsam nach Tomaten schmeckte, runter und sank zurück in das große, dunkelrote Kissen. Sie fühlte sich in der Tat wacher und kräftiger, ihr Kopf dagegen drohte immernoch zu exportieren oder in Tausende kleine Splitter zu zerspringen. Zu ihrer Überraschung lies wenige Minuten später auch dieses Gefühl allmählich nach. “Was... ist mit mir passiert?“, erkundigte sich Verity schließlich. Selbst in ihren eigenen Ohren hörte sich ihr Stimme gedämpft und hohl an.
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