Fünfundzwanzig
Die Frau vor ihnen drehte sich zu ihnen um. „Lauft! Rein in den Wagen!"
Sie brauchten nicht mehr zu hören und schon half Jimin Yoongi auf. Als sie beide standen, drehten sie sich zu dem Van und liefen darauf zu. Der Ältere war noch ganz wacklig auf den Beinen, aber er ging voran. Zwei der Frauen stellten sich vor sie und halfen ihrer Partnerin, die ebenfalls näher kam.
Mit jedem Schuss zuckte das junge Paar zusammen und mit jedem Schritt hofften sie auf einen Ausweg. Das war noch nicht vorbei. Nicht an diesem Tag.
Am Wagen angekommen reichte ihnen eine Frau mit Zopf ihre Hand und zog sie hinein. Erschöpft ließen sich die beiden auf den Boden des Wagens fallen und nachdem sie sicher dort angekommen waren, folgten auch die anderen drei. Die Türen schlossen sich und das letzte, das man hören konnte, bevor der Wagen losfuhr, waren die stumpfen Geräusche von Körpern, die gegen den Wagen prallten.
Jimin erschrak, als noch ein Zombie an die Seite hinter ihm klopfte, und Yoongi hielt ihn sofort ein wenig fester. Sie versuchten sich zu beruhigen, einmal kräftig durchzuatmen. Sie hatten es geschafft...sie hatten es überlebt.
„Geht's allen gut?", fragte die Fahrerin, die sie erst jetzt bemerkten. Sie hatte hellbraune Haare, mit einem rötlichen Stich, die in kleinen Wellen über ihre Schultern fielen.
Sie alle nickten auf ihre Frage hin und Yoongi nahm Jimin's Hand in seine. Es schien sie jedes Mal ein wenig zu beruhigen, einfach weil sie wussten, dass sie noch einander hatten und es ihnen gut ging.
„Wir müssen zu unserer Gruppe zurück, sie machen sich sonst Sorgen!", sagte Jimin dann, immer noch vollkommen aufgeregt. Yoongi hätte ihn gern an einen sicheren Ort gebracht. Also noch sicherer, als es auf der Insel ging.
Die Fahrerin schüttelte knapp ihren Kopf. „Wir können gerade nirgends hin, die Straßen sind alle voller Zombies. Dank der paar Schüsse von grad eben. Ward ihr das?"
Yoongi schluckte. „Ja."
Ein leises Seufzen entfuhr ihr, aber sie ging nicht weiter darauf ein. „Wir fahren euch zu uns, dort könnt ihr eine Nacht bleiben, morgen bringe ich euch dann zurück."
„Okay.", sagte Jimin und blickte dann schüchtern in Gesichter der anderen, die ihnen gegenüber saßen. „Danke."
Die Frau mit dem Zopf meldete sich, mit einem aufmunternden Lächeln, zu Wort. „Ich bin Sunny."
Sie wies auf ihre Partnerinnen neben ihr. Eine hatte lange braune Haare und dunkle Kulleraugen. „Das sind Yoona..."
Die Frau, mit den kurzen braunen Haaren neben ihr, war die, die sie gerettet hatte. „...und Yuri."
„Unsere Blonde Schönheit hier vorne, heißt Hyoyeon.", sprach sie weiter. Die kurzhaarige Beifahrerin drehte sich glucksend nach hinten und gab Sunny einen kleinen Klaps auf den Arm. „Und Taeyeon ist unsere Anführerin."
Die Fahrerin sah stur geradeaus und ließ es bleiben ein Kommentar einzuwerfen. Vermutlich weil sie wusste, dass ihre Partnerinnen das für sie übernahmen. Sie fuhr ganz in Ruhe weiter. Sunny versuchte weiter ein Lächeln aufrecht zu behalten, damit das junge Paar vor ihnen sich nicht zu sehr fürchten brauchte, so kam es Yoongi vor. Und er war dankbar.
Nicht nur dafür, sondern auch für die Rettung. Es hätten sicher nicht viele getan, vor allem nicht, wenn sie sich nicht sicher sein konnten, ob sie nicht auch infiziert waren.
„Ist eure Gruppe groß?", fragte Sunny dann, um ein neues Thema einzulenken.
Yoongi nickte. „Wir sind viele. Und wir finden auch immer wieder irgendwelche Überlebende. Wie ist es bei euch?"
Daraufhin folgte Schweigen. Betrübt sahen die Frauen in ihre Augen, bevor sie ihren Blick auf den Boden richteten. Yoongi lag wohl richtig damit, dass sie einmal mehr in der Gruppe waren. Nur falsch damit, dass davon noch viele lebten.
Yuri lächelte leicht. Warum lächelte sie? Wollte sie ihn nicht schlecht fühlen lassen? „Wir waren mal neun."
Kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen, schnappte Jimin erschrocken nach Luft. Es waren nur noch fünf von ihnen hier in dem Wagen. Sie hatten also...vier Leute schon verloren. Sie hatten ihre Freunde sterben oder sich wandeln sehen. Er wollte sich gar nicht vorstellen, was mit ihm oder Yoongi in einem solchen Fall passieren würde.
Yoona weinte leise. Ihr liefen die Tränen ihren Wangen hinunter, die von Yuri sanft aufgefangen wurden. Vorsichtig zog sie sie näher an sich, um sie zu trösten. Auch wenn das vermutlich zwecklos war. Die Welt war unfair, das bewies diese Insel jedes Mal aufs Neue.
Hyoyeon schaute mitfühlend nach hinten, während Taeyeon einen festen Blick in den Rückspiegel warf.
Sunny lächelte die Jungs schwach an. „Wir waren eine Theatergruppe. Schauspieler, die rumkommen wollten. Wir haben sogar mal für Stunts kämpfen gelernt, aber es hat uns im Job nicht wirklich viel genützt."
„Dafür jetzt aber umso mehr.", lachte Hyoyeon leise, woraufhin Yoona noch ein letztes Mal schniefte.
Sunny stimmte nickend zu. „Ja, aber sie haben uns ziemlich überrascht...wir sind nicht alle da raus gekommen. Drei von uns sind am Tag des jüngsten Krieges gestorben, eine weitere haben wir vor einem Monat verloren."
Der Tag des jüngsten Krieges. So hatte sie den Tag des Ausbruchs genannt. Den Tag, an dem innerhalb von wenigen Stunden alles zerstört wurde. Yoongi hatte zwar zuvor schon darüber gedacht, dass es schlimmer sein mochte als jeder Krieg, aber so beschrieb man es wohl am besten.
Nur leider ein Krieg gegen Menschen, die unschuldig waren, als sie verwandelt wurden. Sie waren es immer noch. Er glaubte, dass sie nicht wussten, was sie da taten. Aber wer oder was konnte das schon sagen? Die Zombies? Ärzte?
„Wir sind vor ein paar Wochen auf eine kleine Gruppe von Studenten gestoßen, da haben wir auch noch einen rausholen können.", sagte Yuri und Yoona nickte zustimmend, wischte sich dabei kurz die Nase.
„Das heißt ihr seid die ganze Zeit allein gewesen?", fragte Jimin, was die Frauen ebenfalls mit einem Nicken kommentierten.
„Wie sieht es bei euch aus?", fragt Yuri.
„Wir kamen gerade am Bahnhof an..." Yoongi schaute zu seinem Freund und legte ihm einen Arm um seine Schulter, die Hand noch immer fest mit seiner umschlossen. Der Jüngere zuckte bei seinen Worten leicht zusammen. „Jimin's Mutter hat sich für ihn geopfert und wir konnten gerade noch so entkommen. Wir haben uns eine Woche lang in einer Wohnung versteckt bis uns ein paar Jungs gefunden haben. Sie haben uns mitgenommen."
Jimin kuschelte sich an Yoongi heran, der ihm sofort einen Kuss auf seinen Schopf drückte.
Sunny lächelte nun etwas wärmer und auch die anderen wurden aufmerksam. „Ihr seid zusammen?"
Yoongi lächelte ebenfalls stolz und nickte. „Knapp zwei Jahre schon."
„Wie schön...", sagt sie leise und sah die beiden ruhig an. „Ich hab das Gefühl, dass wir unsere gemeinsame Zeit jetzt mehr auskosten als vorher, weil jeder Moment der letzte sein könnte."
Yuri strich ihr traurig über den Rücken und Yoona griff, über Yuri hinweg, nach ihrer Hand.
„Wir haben uns.", sagte Hyoyeon und daraufhin sah Sunny zu ihr und lächelte schwach.
Ihr Blick war mehr traurig, als zufrieden. „Ja."
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Als sie bei der kleinen Gruppe am Haus angekommen waren, parkte Taeyeon den Van direkt vor der Tür. Sie fuhr dafür durch einen hohen und stabilen Gartenzaun, den Hyoyeon schnell aufschloss, damit sie reinfahren konnte. Als das Eisentor hinter ihnen zufiel und das Auto direkt vor der Tür zum Stehen kam, stiegen sie aus. Es wurde schon dunkel und die letzten Sonnenstrahlen fanden ihren Weg in die Gesichter der sieben. Es wärmte sie ein wenig auf, nachdem was sie an diesem Tag erlebt hatten.
Es war ein zweistöckiges Haus. Sie waren in einem Viertel angekommen, das frei von Hochhäusern war. Vielleicht war es etwas Gutes, vielleicht aber auch nicht. Doch Yoongi zählte jeden Platz auf dieser Insel zu „extrem gefährlich", also war es ihm für diese Nacht egal. Er wusste, dass sie sicher waren bei Taeyeon und den anderen. Er hatte erlebt wie Kyungsoo die Leute aus dem Lager beschützt hatte und erkannte diesen Willensblick auch bei der Anführerin dieser Gruppe wieder.
Yoongi hielt Jimin dicht bei sich, während die Frauen die beiden umzingelten und ihnen so das Gefühl von Sicherheit gaben. Sie gingen ins Haus und Yoona schloss die Tür hinter ihnen zu.
Es war...gemütlich. Es sah nach Zuhause aus. Es roch danach und war warm. Yoongi und Jimin konnten nicht anders, als einen kurzen Moment lang zu staunen. Nach zwei Monaten wirkte es schrecklich vertraut.
Sie standen im Flur, an der Schwelle zum Wohnzimmer. Die Vorhänge waren zurückgezogen, sodass man mit den letzten Sonnenstrahlen noch alles ohne Licht erkennen konnte.
Taeyeon sah sich um und lief einmal ins Wohnzimmer, Yuri nebenan in die Küche.
„Kleiner?", rief sie, aber es gab niemanden der antwortete.
Sie trat zurück in den Flur, und sah Yuri fragend an, die jedoch unwissend mit den Schultern zuckte.
Genervt verschränkte die Kupferhaarige ihre Arme. „Wo ist er schon wieder hin? Der Junge macht nichts als Blödsinn und das macht mich wahnsinnig."
„Er kommst schon noch wieder.", meinte Hyoyeon, wenn auch etwas beunruhigt.
Es ging wohl um den Studenten, den sie gerettet hatten und wegen dem sie sich große Sorgen machten. Er schien ausgerissen zu sein, was Yoongi stutzen ließ. Warum sollte man freiwillig und alleine nach draußen gehen?
(A/N: Lol ich chill auch lieber in meinem Bett.✌🏻)
Taeyeon schüttelte ihren Kopf. „Da rettet man seinem hübschen Arsch das Leben und das macht er daraus. Dieser Junge ist echt unfassbar."
„Was ist los?", fragte Jimin vorsichtig.
Yuri drehte sich zu ihnen. „Der Junge, den wir bei uns aufgenommen haben, haut öfter mal ab."
„Alleine?!", fragte Jimin alarmiert. Er konnte nicht fassen, wie rücksichtslos man hier sein konnte.
Yoona nickte sachte. „Ja und er weiß ganz genau wie gefährlich das ist."
Verdammt gefährlich, dachte sich Yoongi, aber behielt es für sich. Er wollte niemanden noch mehr beunruhigen.
„Was meinst du, wann kommt er wieder?", fragte Sunny.
Taeyeon stemmte ihre Hände in die Hüfte. „Bei dem Jungen weiß man nie."
Sie schaute in die Runde und den Männern in ihre Augen, immer noch mit dieser steinernen Miene. Yoongi ertappte sich dabei, wie er sich fragte, ob sie sie retten wollte oder einfach nur vorsichtig bei allem war. Wollte sie die Kontrolle behalten? Denn das würde verflucht schwierig werden in dieser Stadt.
„Kommt lasst uns was essen, er taucht schon wieder auf." Sie blickte ein paar Sekunden lang aus dem Fenster, so als würde sie ihn gleich sehen. „Mehr können wir im Moment eh nicht tun, es wird schon dunkel draußen."
Die anderen vier nickten und Yoona drehte sich mit einem Lächeln zu den Jungs um, die sich immer noch aneinander festhielten. Sie zeigte ihnen die Couch, auf der sie für diese Nacht schlafen konnten. Sie machten sich noch ans Kochen und schon bald standen Kimchi, Reis und Hühnersuppe auf dem Tisch.
Ein weiterer Tag war überlebt.
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Oh!GG meine Lieben!!! It's Oh!gg!!!
And I'm back again - sry für's warten :( Menno ich fühl mich jedes Mal schlecht.
But it's OH!GG!!! I mean?! Aaaah...Lil' touch killt mich jedes Mal.
Es ist so schade, dass es kaum Leser für meine Stories gibt. Manchmal komm ich mir dann echt blöd vor...
Aber ich bin natürlich auch gern mit meinen Treuen in Kontakt🥰
Thanks4reading
💜
~safemenow
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