Dreiundzwanzig
Kim Jaeyoung und seine Frau Kim Sohee hatten sich seit Wochen nicht aus dem Haus begeben. Es war ein wahres Wunder, dass der Suchtrupp sie tatsächlich gefunden hatte. Sie waren ihnen unendlich dankbar, als sie zu ihnen ins Auto stiegen. Wegen dem Angriff der Zombies bewegten sie sich lieber wieder zurück zum Lager, denn sie wollten kein weiteres Aufsehen erregen, das die verwandelten Kannibalen anlocken würde.
Auf dem Rückweg saß Sohee neben ihrem Mann und Jimin, der ihr mit freundlichem Lächeln Fragen über Fragen stellte, was die beiden aber nicht zu stören schien. Im Gegenteil, sie plauderten gern drauf los, das sah Yoongi ihnen an. Sie waren so lange allein gewesen, es war ihm klar, dass es aufregend war wieder mit Menschen zu reden. Und sie sprachen so gern über ihr kleines ungeborenes Mädchen.
Kyungsoo schaute ab und zu mit einem Lächeln nach hinten, Jihyun, Tae und Hobi, neben Yoongi, blieben still und hörten zu. Vielleicht konnten sie ja eine etwas bessere Seite an den Toden von diesem Tag sehen. Vielleicht war es ihnen möglich darüber nachzudenken, dass sie es für diese Menschen und ihr ungeborenes Kind getan hatten.
Aber das war so einfach gesagt... Es war die reinste Folter, das konnte Yoongi sehen.
Sie kamen ohne etwas Proviant in das Lager zurück, doch jeder der Anwesenden kümmerte sich sofort um das Ehepaar. Sogar die sonst so stillen oder meckernden Leute halfen ihnen es etwas bequemer zu haben. Yoongi fing an dieses Lager mit seinen Bewohnern immer mehr zu mögen.
Sie waren Ärzte. Jaeyoung und Sohee. Sie hatten sich auf der Arbeit drei Jahre zuvor kennengelernt und erwarteten in weniger als zwei Monaten ihre Tochter. Was ebenfalls ein Glück für alle war, denn bisher war kein einziger Arzt anwesend gewesen. Nur ein paar Leute, die einen erste Hilfe Kurs belegt oder ihren Rettungsschwimmer gemacht hatten. Sie bekamen sofort ein Zimmer und etwas zu essen. Durch die einfachen Gerichte in dem Haus waren beide etwas magerer geworden.
Yoongi war dankbar, dass er mit Jimin in seinen Armen einschlafen konnte.
In dieser Nacht allerdings konnten sie nicht lange schlafen. Jimin wachte durch ein paar Stimmen vor ihrer Tür auf, darauf folgte ein wildes Klopfen. Er setzte sich auf und rüttelte an Yoongi's Schulter, der es mit einem schweren Seufzen kommentierte. Jimin stand auf und lief zur Tür, um diese zu öffnen. Taehyung und Hoseok traten ein und sahen ihn unruhig an.
„Kyungsoo ist weg."
Yoongi brauchte nicht mehr lange um wach zu werden und, gleich nachdem er und sein Freund sich angezogen hatten, begaben sich die vier auf die Suche nach ihrem Anführer.
„Woher wisst ihr, dass er weg ist?", fragte Yoongi, der Jimin seine Jacke um die Schultern legte.
„Ich wollte nochmal nach ihm sehen.", sagte Taehyung. „Er bekommt leicht Albträume und vermutlich auch heute wieder nach dem Angriff. Aber er war nicht in seinem Zimmer und Hobi hat ihn auch seit Anfang der Bettruhe nicht mehr gesehen."
„Wir sollten Chen fragen.", meinte der braunhaarige Lockenschopf, während er mit eiligen Schritten voranging. Sie liefen aus dem Hotel heraus und auf eine der Mauern gleich rechts zu. Als sie stehen blieben, kam ihnen Jongdae entgegen.
„Chen.", sagte Taehyung.
„Was ist los?" Stirnrunzelnd musterte er den Jüngeren, sein Gewehr im festen Griff. Er übernahm meist die Nachtwache, auch wenn er tagsüber mit auf Suche kam.
„Kyungsoo ist nicht in seinem Zimmer, weißt du wo er ist?"
Der Schwarzhaarige schluckte. „Sicher, dass er sich nicht nur etwas zu trinken holen gegangen ist?"
Tae schüttelte seinen Kopf und wirkte ganz aufgelöst. „N-nein, ist er nicht. Wir haben schon überall gesucht und dann haben Yoongi und Jimin ihn auch nicht gesehen. Wir sind zu dir, weil wir dachten, dass du es weißt. Was wenn er nach draußen ist? Oh Gott, was wenn-"
„Tae, beruhige dich.", sagte Jimin und stellte sich vor ihn. „Wir werden ihn finden. Stimmt's?"
Fragend wendete er sich an Chen, der seine Lippen aufeinander gepresst hatte, jedoch nickte.
„Ja, das werden wir..." Er dachte einen Augenblick lang nach. „Und ich glaub, ich weiß auch wo er ist."
Überrascht folgten ihm die anderen herunter in die Garage. Einer der Wachen, die hier unten zu geben waren, kam auf sie zu.
„Bitte sag mir nicht, dass du ihn rausgelassen hast!", kam es sofort von Chen.
Der Angesprochene verdrehte bloß die Augen. „Natürlich nicht, du Idiot. Ich würde ihn niemals alleine rauslassen. Er sitzt in einer der Wagen und wartet auf Jules und Seo. Die beiden wollten ihn begleiten. Ich konnte es ihm nicht ausreden, aber vielleicht ja ihr."
„Danke."
Und wann bedankte sich Jongdae denn mal?
Die kleine Gruppe lief zum Auto. Die Beleuchtung in der Nacht war noch schlimmer, als am Tag. Es gab kaum Licht, dass genug von ihrer Mimik preis gab. Eine düstere Atmosphäre.
„Do, steig da sofort aus!", rief Chen ihm durch die Autoscheibe zu. Keine fünf Sekunden später stand der Anführer vor ihnen. „Was soll das werden?"
„Na was wohl, das siehst du doch."
„Ich sehe einen Dummkopf."
Kyungsoo schniefte einmal trocken und blickte zur Seite. „Wir haben heute kein Essen besorgen können, ich werde mich auf den Weg machen und-"
„Und was?!", brüllte Chen. „Huh?! Du bist der größte Idiot, wenn du denkst, dass es clever ist in der Nacht rauszufahren, um in irgendeinen Supermarkt noch Reste zu finden!"
„Jongdae, ich bin für dieses Lager verantwortlich und es braucht Hilfe."
„Es wird auch eine Nacht mit weniger Essen klar kommen.", sagte Hoseok. „Soo, wir würden es sogar noch in drei Monaten mit rationierter Einteilung schaffen!"
„Das Risiko will ich aber nicht eingehen!", meinte nun auch der Anführer laut.
Taehyung war den Tränen nahe, weswegen Kyungsoo wieder weg blickte. Er konnte den Jüngeren so nicht sehen, so verletzt. „Du bist vielleicht für dieses Lager da, aber du bist doch nicht dafür verantwortlich dein Leben aufs Spiel zu setzen!"
Chen schaute ihn böse an. „Wenn du jetzt fährst, dann gehst du das Risiko ein deinen Mann nie wiederzusehen."
„Ich komme wieder.", antwortete Kyungsoo sofort und atmete einmal tief durch, um sie wieder ansehen zu können. „Ich bin vorsichtig und-"
„Was wenn du es nicht schaffst?", fragte Yoongi und mit einem mal war es ruhig. „Wenn wir dich verlieren, wer soll diese Leute dann anführen, Soo?"
Der Blick, dem ihn der Ältere zuwarf, war zerreißend.
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Vollkommen unbeeindruckt nahm er die Bestellungen der Mädchen auf, die ihn die ganze Zeit mit ihren Flirtsprüchen auf die Nerven gingen. Es war mal wieder ein stressiger Tag in dem Café. Er würde sogar lieber lernen, als den ganzen Studenten dabei zuzusehen, wie sie versuchten es sich gegenseitig recht zu machen. Er konnte erkennen, wer mit wem befreundet war - eine wahre Freundschaft, während andere sich nur um ihr Image kümmerten. Das war so gar nicht sein Leben. Er versuchte immer er selbst zu sein.
Als er wieder hinter den Tresen kam, schaute ihn seine Kollegin Heize an und grinste. Fragend zog er eine Augenbraue nach oben und gab dem Jungen an der Kaffeemaschine die Bestellungen.
„Was ist los?", fragte er sie.
„Ach nichts Besonderes. Nur ein echt super süßer Typ, der dir schon die ganze Zeit bei der Arbeit zusieht."
Er hätte sich beinahe an seiner eigenen Spucke verschluckt, hätte sie ihn am Kinn gepackt und mit dem Gesicht in die Richtung gedreht, wo sie „den Typen" gesehen hatte. Als er ihn erkannte, war Kyungsoo für einen Moment sprachlos. Wow.
Wuschige, hellbraune Haare und große braune Augen. Er versteckte sein Gesicht hinter einer Tasse Kaffee, aus der er vermutlich nicht einmal trank, seine Wangen waren gerötet. Hatte er sie bemerkt?
Kyungsoo wartete noch eine Sekunde, dann wendete er sich von ihm ab und sah Heize an. „Und...jetzt?"
„Sprich ihn an.", meinte sie schmunzelnd.
„Ich muss noch die Mädchen da hinten bedienen." Ihm entfloh ein nervöses Lachen, was sie zum kichern brachte.
„Die übernehme ich, du bist sowieso genervt von ihnen. Vermutlich haben sie nicht mehr herausbekommen als die üblich dämlichen Sprüche, hab ich nicht recht?"
Kyungsoo nickte. „Sie waren so furchtbar, wie immer."
„Dann mal los. Sein Freund winkt eh gerade." Einer ihrer Kollegen wollte schon zu dem Tisch am Fenster gehen, da stoppte ihn Heize. „Hey, du hast hier noch genug zu tun."
„Was denn?", fragte er verwirrt und sie drückte ihm das Tablett für die Mädchen in die Hand. „Tisch sieben und jetzt zackig!"
Der arme Kerl war echt schnell einzuschüchtern, aber Kyungsoo lächelte Heize nur an und ging dann zu den beiden jungen Männern, von dem der eine ihn angrinste. Der gut aussehende Typ allerdings sah schüchtern auf den Tisch und spielte mit der Serviette herum. Süß.
„Hi, wie kann ich helfen?", fragte Kyungsoo.
„Ich wollte mir noch einen Kuchen bestellen und mein Freund hier" - Kyungsoo meinte, dass er ihn unter dem Tisch mit dem Fuß anstieß, weswegen der schöne Fremde hochschreckte - „denke ich auch."
„Na klar, was darf's sein?", fragte Kyungsoo. Kuchen, was für ein Klischee. Als er zu ihm sah, verschlug es ihm fast die Sprache. Nahm man die Kaffeetasse weg, war er noch schöner.
Und niedlicher.
„Ä-ähm..." Er blinzelte ein paar Male und dazu noch recht schnell. Scheiße, er ist aufgeregt. „Ich nehm einfach n-nur noch einen Kaffee."
Kyungsoo brauchte einen Moment. Sie sahen sich in der Zeit in die Augen. „Okay."
Er schaffte gerade mal ein paar Schritte, da hielt ihn der Kuchen-Typ wieder auf, in dem er ihm auf die Schulter tippte. „Er brauch doch noch was."
Damit war er zur Toilette verschwunden und Kyungsoo stand alleine da, bei dem hübschen Unbekannten. „Sorry, du wolltest noch was bestellen?"
„Ja. Ich meine nein! Ich meine..." Er schluckte und sah sich kurz um, so als könnte er Kyungsoo nicht richtig in die Augen blicken. „Ähm..."
Er murmelte etwas Unverständliches, was Soo nicht verstand. „W-was?"
Na klasse, jetzt werde ich selber nervös.
Der Braunhaarige räusperte sich. „W-würdest du dich mal m-mit mir...äh..."
Oh Gott...
Kyungsoo sah ihn mit großen Augen an, sein Mund ging langsam auf. Er wusste selbst nicht was das sollte, warum er auf einmal nicht mehr die Fassung behalten konnte. „W-wollen wir heute was essen gehen?"
Hab ich das gerade echt gefragt?!
Überrascht sah ihn der andere an, doch lächelte dann. Er war erleichtert. „Ja, sehr gerne. Wann hast du Schluss? I-ich könnte dich abholen."
„Das klingt gut." Es brauchte echt einige Mühe, sich das breite Grinsen zu verkneifen, als er sich über die Lippen leckte und sich durch die Haare fuhr.
Der Braunhaarige streckte seine Hand raus und las sein Namensschild. „Freut mich sehr, Kyungsoo."
Er lachte leise. „Freut mich auch...?"
„Ich-"
„Und hat's geklappt?", fragte sein Freund grinsend, der mit einem Mal neben ihnen stand.
Der Schöne verdrehte genervt die Augen, aber Kyungsoo konnte nicht böse sein. Er hatte soeben jemanden kennengelernt, von dem er nicht einmal wusste, wieviel er ihm bedeuten würde.
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Fröhlichen ersten Advent 😘💜
Also, liebe Leser: das wundervolle Ehepaar = die Schauspieler von 100 Days My Prince
Love their characters in the series, die beiden waren absolut goldig
Hopeuenjoy
💜
~safemenow
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