Achtunddreißig
„Was ist denn mit euch los?", waren Chen's ersten Worte, als sie aus dem Van stiegen. „Ihr seht so aus, als hättet ihr-"
„Lebende Leichen sich gegenseitig bekämpfen sehen?", beendet Kyungsoo seinen Satz. Dann fuhr er sich erschöpft über sein Gesicht. „Ja, ja das haben wir."
Chen blieb kurz stumm und sah dann zu Hobi. „Ist das Wahr?"
Hoseok nickte nur, während die anderen aus dem Wagen stiegen und von den Treppen her Chanyeol und Woozi dazukamen. Chen bemerkte Taehyung's blasses Gesicht und trat näher, um sein Kinn zu heben und ihn genauer zu mustern. Dem Jüngeren schien es gar nicht weiter aufzufallen.
„Geht es dir gut?", fragte Jongdae mit sanfter Stimme, bei der sich Hoseok leicht erschreckte.
Doch Tae nickte nur und sah dann mit traurigen Augen zu Boden. „Sie haben sich einfach gefressen, Chen..."
„Hey."
„Sie hatten solchen Hunger, dass sie sich..." Er war den Tränen nahe. Diese Welt war eindeutig zu deprimierend und Tae hatte das nicht verdient, dachte sich Chen. „Sie waren nicht mehr sie selbst."
„Das sind sie nie. Das weißt du doch. Wir haben es selbst schon erlebt."
„Ja...", hauchte Tae aus. „Jihan hat das nicht verdient."
„Wer ist Jihan?", fragte Jimin, der nun neben ihnen zum Stehen kam.
Kyungsoo blickte bei der Erwähnung des Namens alarmiert auf und tauschte einen nervösen Blick mit Hobi aus. Yoongi runzelte die Stirn und ließ von seinem Vater ab, der Woozi näher zu sich zog.
Chanyeol runzelte die Stirn. „Jihan? Dein bester Freund? Was ist mit ihm?"
„Äh - ich...", stotterte Kyungsoo, ohne wirklich etwas rauszubekommen.
„Soo." Der Anführer drehte sich zu Yoongi, der ihm eindringlich in die Augen sah. „Erzähl uns jetzt was hier los ist."
„Was meinst du?"
„Du bist ein ganz schlechter Lügner, weißt du das?", meinte Yoongi. Er konnte nicht glauben, dass das gerade passierte und er begann an seinem Anführer zu zweifeln. „Was spielt ihr hier? Ihr habt irgendwas zu verbergen, es wissen nur ihr vier davon und glaubt ja nicht, dass keiner von uns da was mitbekommen hat."
„Was meinst du eigentlich?", fragte nun auch Jungkook interessiert.
„Ich rede davon, dass Hoseok, Kyungsoo, Taehyung und Chen immer nervöse Blicke austauschen, sobald es um nähere Informationen der Zombies geht. Woher wisst ihr so viel und warum versucht ihr immer abzulenken?"
„Yoongi, das ist nichts, was-"
„Was?", fragte er gereizt. „Wenn du uns nicht sagst, was hier los ist, können wir dir doch gar nicht mehr vertrauen."
Kyungsoo sah verzweifelt in Yoongi's Gesicht und suchte nach einem Ausweg. „Ihr würdet das nicht verstehen.", flüsterte er.
Yoongi's Gesichtszüge entspannten sich auf seine Worte hin und er legte eine Hand auf die Schulter seines Anführers. „Wir werden nicht urteilen, wenn wir es wissen. Wir werden nur böse, wenn wir nicht eingeweiht werden. Soo, wir sind doch ein Team, also lass uns dir helfen."
Sein Freund atmete zittrig ein und hielt sich an seinem Ehemann fest. Tae betrachtete ihn aus mitfühlenden Augen, doch hierbei konnte nichts helfen. Sie mussten es ihnen sagen.
„Okay..." Er schluckte kurz. „Kommt mit."
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„Moment mal, hier war ich schonmal.", meinte Jungkook, als sie einen Gang neben dem Treppenhaus entlangliefen. Es war dunkel und wirkte kälter. „Hier war-"
Doch er stoppte, als er Tae's Gesicht neben sich ansah. Der Ältere von beiden schien mit jedem Schritt nervöser zu werden und obwohl Jungkook hätte sauer sein müssen, da er ihn damals davon abgehalten hatte etwas wichtiges über dieses Lager herauszufinden, nahm er seine Hand in seine eigene, um ihn ein wenig zu beruhigen. Denn egal was es war, nichts könnte ihn über diesen wundervollen Menschen schlecht denken lassen.
Tae spürte ein paar warme Finger zwischen seine und schrak hoch, nur um dann ein zögerliches Lächeln als dank seinem Kookie entgegenzubringen.
„Hier ist es.", sagte Soo leise.
Chen und Hobi schlossen für einen Moment die Augen und atmeten einmal tief durch, dann sprang das Schloss vor der Tür auf. Nun blieb jeder kurz still.
„Egal, was ihr jetzt seht. Schreit nicht los.", warnte Kyungsoo, woraufhin jeder nickte.
Als sie in den Raum traten, nahmen sie erst einmal die hohen Gitterstäbe eines Käfigs in der Ecke war. Doch als Kyungsoo hinter ihnen die Tür schloss, sprang mit einem Mal eine Gestalt hoch, die vorher auf dem Boden hockte. Erschrocken fuhren einige von ihnen zurück, jedoch hielt der Käfig das Wesen auf noch näher auf sie zuzukommen. Die dreckigen Augen und fahle Haut sagten schon alles, dennoch brauchte Yoongi die Bestätigung.
„Es ist ein Zombie."
„Nein.", sagte Soo, ohne die Augen vom Wesen zu nehmen. Er trat ein paar Schritte näher, ohne jegliche Angst zu zeigen, eher war es Trauer. „Sein Name ist Jihan. Er ist mein bester Freund."
Das was von seinem besten Freund noch übrig war geisterte nun als toter Mensch durch den Käfig. Er sah etwas abgemagert aus, doch sonst fehlte ihm nur noch Tageslicht und eine Dusche. Er hatte einen Maulkorb umgelegt bekommen, so festgebunden, dass er ihn nicht abbekommen konnte. Yoongi's Herz zog es zusammen, als er sich vorstellte, dass das auch jemand seiner Familie hätte sein können.
„Soo!" Erschrocken kam Chanyeol auf ihn zu und nahm seine Hand. „Wie konnte das passieren?"
Kyungsoo's Lippe zitterte, als er sich in einem Lächeln versuchte. „Wir waren einkaufen. Tae und Jongdae liefen voraus, da kamen die ersten. Wir konnten uns verstecken und nach einigen Stunden hatte es sich auch wieder beruhigt. Als wir Hobi fanden und ein paar weitere Leute, da kamen erneut ein paar der Zombies. Es ging alles so schnell, ich..." Er brach kurz ab und sah zu dem wildgewordenen Wesen im Käfig, das immer noch versucht durch die Gitterstäbe zu kommen. „Ich weiß nur noch, dass er von mir gezerrt wurde. Als wir das Lager aufbauten, bat er mich darum ihn gleich zu erschießen, aber ich konnte es nicht. Und dann..."
„Und dann hab ich vorgeschlagen, dass wir ihn hier unten verstecken.", meinte Hobi. Er sah Kyungsoo dabei an und schluckte kurz. „Jihan hat mich gerettet. Ich verdanke ihm mein Leben und wer weiß...vielleicht kann ich mich ja eines Tages bei ihm dafür bedanken."
Die Stimmung im Raum war erdrückend, sogar Chen blieb ruhig und das war ein äußerst seltener Anblick.
„Wieso hat er eine Maske auf?", fragte Jimin dann.
„Es war der zweite Morgen, an dem er sich verwandelt hatte.", begann Taehyung nun zu sprechen. „Jihan hat von uns rohes Fleisch aus dem Supermarkt bekommen, weil wir dachten, dass ihm das a-auch reicht. Und anscheinend hat es ihm auch geschmeckt, n-nur dann..."
„Er hat angefangen sich selbst zu fressen.", beendete Chen für ihn. „Tae lief vollkommen aufgelöst auf mich zu und wusste nicht was zu tun war. Als ich ihn so gesehen habe, wusste ich es selbst nicht. Ich hab Jihan einfach bewusstlos geschlagen."
„Daraufhin haben Hoseok und ich eine Maske besorgt, durch die er sich nicht hindurchbeißen kann.", sagte Soo und sah wieder in ihre Augen. „Von ihm haben wir unser ganzes Wissen und wegen ihm konnten wir euch nichts sagen. Ich werde ihn nicht gehen lassen oder ihn töten. Und das wird auch keiner von euch."
„Das könnten wir nicht.", meinte Yoongi, woraufhin Jimin zustimmend nickte. „Das liegt nicht in unserer Hand, zumindest so lange nicht, wie er keinen von uns angreift. Und da er das nicht kann..."
„Danke.", sprach Soo leise.
„Er wäre auch ein guter Weg ein Gegenmittel herzustellen.", kam es mit einem Mal aus der Ecke, in der Namjoon und sein jüngster Sohn standen. Woozi bedachte sie alle mit einem neutralen Ausdruck, bevor er weiter sprach. „Wenn ich ein paar Blutproben nehme, könnten wir es versuchen."
„Dazu bräuchten wir ein Labor.", meinte Chanyeol. Er hatte mit Yoongi's Bruder zusammen in dem Forschungslabor gearbeitet.
„Nicht unbedingt, wir brauchen nur ein paar Hilfsmittel, die wir uns aus jedem Laden holen könnten."
„Wir sollten wohl vorher erst einmal das Funkgerät testen, denn dann können wir immer noch nach einem Gegenmittel suchen.", sagte Chen. „Es wäre weniger gefährlich, als da jetzt nochmal rauszugehen, wo wir doch wissen, dass es jetzt einen Jubelchor um sich fressende Zombies gebildet hat."
„Chen hat recht.", meinte Tae, weswegen der Ältere ihn kurz überrascht ansah.
„Wenn hier die Regierung auftauchen sollte, ist euer Freund da ganz sicher tot.", meinte Namjoon. „Wir wissen doch gar nicht, wie die drauf sind."
Kyungsoo sah zu dem Wesen. „Wir brauchen diese Rettungstrupps. Wir müssen hier weg. Und wenn es dann dazu kommen sollte, dass sie Jihan sehen, werde ich das schon hinbekommen. Wir brauchen ihn doch immerhin für die Studien, oder?"
Als er mit Woozi einen Blick austauschte, grinste dieser.
„Also gut.", sagte Namjoon. „Dann ran an die Arbeit."
Doch Yoongi stoppte jeden. „Wartet. Mein Vater hat mich gerade auf etwas echt geniales gebracht. Wenn wir davon ausgehen, dass die Regierung nicht so einfach herkommt, weil sie bisher noch nichts weiter getan hat, dann wäre es doch gut etwas als Bestechung zu nutzen."
„Was meinst du?", fragte Hoseok stirnrunzelnd.
„Männer, lasst uns ein paar Banken ausrauben."
Chen grunzte amüsiert, doch Jungkook sah ihn nur fragend an.
„Hyung, wir brauchen kein Geld sondern Nahrung und Hilfe."
Tae nickte zustimmend. „Ja, ist es da nicht etwas unnötig Geld zu holen?"
„Eben nicht.", meinte jetzt auch Chen grinsend. „Wir können uns mit dem Geld hier rauskaufen. Denn was lieben reiche Leute noch mehr als Macht?"
„Geld.", nickte Yoongi zustimmend. „Wir können uns frei kaufen, Geld für Forschungszwecke sammeln, um ein Gegenmittel herstellen zu können. Wir können damit Überlebende suchen lassen und die Familien der betroffenen auszahlen. Einige werden wahrscheinlich Arztrechnungen bezahlen oder zur Therapie müssen. Wir könnten mit Geld endlich mal was Gutes tun."
Kyungsoo schmunzelte, das erste Mal, seit er den Raum betreten hat. „Also gut. Männer?" Er sah in die Runde und wusste, jeder war einverstanden. „Werden wir zu Gesetzlosen!"
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So das waren zwei an einem Tag - ich hab die tatsächlich letzte Woche schon geschrieben, aber ich war krank und hatte auch sonst keine Zeit gefunden zu Updaten. Hoffentlich gefallen sie euch :)
Meine Lieben... 💜
Ich möchte euch nicht all zu sehr erschrecken, aber bald schon werde ich nichts mehr auf diesem Account hochladen. Vlt habt ihr es mitbekommen, in letzter Zeit gab es weniger von mir zu hören und ich hab auch meine Gründe dafür - nichts schlimmes, ehrlich ich verspreche es! Jedenfalls werde ich das auch noch auf mein Nachrichtenboard ausführlicher erklären.
Das hier wird vermutlich meine letzte Story sein und ich habe sie auch schon gekürzt, aber keine Sorge alles wichtige ist drinnen geblieben! Ich möchte nur ehrlich mit euch sein.
Ich liebe euch wirklich, ihr seid immer so wunderbar zu mir und ihr werdet mir als Publikum fehlen, aber ich kann nicht weiter an diesen FF's schreiben, tut mir ehrlich leid.
I hope you will forgive me
...
~safemenow
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