
4.Kapitel
»Du kannst dich nicht selber finden, indem du in die Vergangenheit gehst. Du findest dich selber, indem du in die Gegenwart kommst.« - Eckhart Tolle
Ámbar
Es war wohl Tatsache, dass ich mich langsam entscheiden musste. Allerdings hatten meine Gedanken soeben etliche Sprünge in jegliche Vergangenheiten gemacht, was mir die Entscheidung nicht gerade erleichterte. Manchmal hatte ich das Gefühl mein Leben würde jede Chance ausnutzen, um mir eins reinzuwürgen! Abgesehen davon, dass ich in den letzten, nennen wir sie problematischen, Tagen wieder an Matteo Balsano dachte, zog mich der Drang zur Entscheidung ebenfalls in die Tiefe.
Genau so verzweifelt meine Situation war, fühlte ich mich. Die Frage, ob ich das Alles nochmal ertragen wollte schlich sich in meinen Kopf und wollte diesen anscheinend auch nicht ganz so schnell wieder verlassen. Die gähnende Stille sowie die Leere meines Zimmers riefen wohl meine abgeneigte Stimmung hervor. Der zusätzliche Regen, welcher an das Fenster zu meiner linken prasselte verstärkte dies nur auf melancholische Weise.
Der Tag begann zugegebenermaßen mit Unstimmigkeiten meiner Person. Ich fühlte mich wie in einer schlechten Argumentation, zu welcher ich zum Verfassen gezwungen wurde. Stunden würde ich vor dem Schluss sitzen, da ich weiß Gott nicht wusste. wie meine Entscheidung nun ausfallen sollte. Schließlich konnte ich mich schlecht mal eben so für Pro oder Kontra entscheiden.
Allerdings wäre ein Schluss gar nicht nötig, würde ich noch im Hauptteil stecken.
Ich kratzte mich am Hinterkopf, da meine Gedanken schon wieder abschweiften. Früher hätte ich mir für solche Festlegungen unendlich Zeit gelassen. Doch durch das Ultimatum meiner Tante, die schnellstmögliche Lösung zu finden, war meine Entscheidung gelegentlich auf eine doch ziemlich kurze Zeitspanne begrenzt. Mit jeder Sekunde fühlte sich mein Kopf schwerer an und die unerträgliche Ruhe brachte mich zum Wahnsinn.
Zu gern hätte ich jetzt meinen kleinen Tisch neben dem Bett umgeworfen und meiner Wut freien Lauf gelassen, doch ich hielt mich zurück. Sonst würde ich noch als gewalttätig betitelt und das entsprach nicht meiner Art.
Die Stadt meiner Vergangenheit rückte in meine Überlegungen. Ich musste in dieser Stadt lernen, dass alle nur das sagen, was du hören wolltest.
Damals ging mein Herz unter, es sank ganz tief und das alles wegen einem einzigen Moment. Doch dieser Moment entsprach nur zu gut meinen damaligen Albträumen. Ich wurde mit der Zeit vorsichtiger, da ich nicht wusste ob die Kraft in mir stark genug für eine zweite Enttäuschung war.
Ebenfalls hatte ich so ein Gefühl, dass ich an alles Mögliche dachte, außer natürlich an die Frage. Europa oder zurück nach Buenos Aires?
Matteo
Mein bester Freund bekam mich schließlich doch aus meinem Haus. Eigentlich hatte ich beschlossen den ganzen Tag nur drinnen herumzugammeln aber ich hatte nicht an die unwahrscheinlich große Überzeugungskraft Gastons gedacht.
Dennoch musste er mir versprechen sein Mundwerk gegenüber jeglichen Mädchen zu schließen, wenn ich zu ihm ins Roller kommen würde.
Aus einem unerklärlichen Grund verstand er mein Desinteresse an „seinen Girls" nicht, ständig wollte er mich irgendwelchen Mädchen vorstellen.
Das rief nur ein tiefes Augenverdrehen in mir hervor.
Als ich das Roller betrat schob ich meine Sonnenbrille hoch und fuhr durch meine Haare.
Ich würde lügen wenn ich sagen würde, dass ich mir meiner Attraktivität nicht bewusst war. Jedesmal sah ich schließlich das Zuzwinkern und das Kichern der Mädchen in meiner Nähe. Aber ich hatte nur Interesse an einer.
Gaston verstand mich in dieser Hinsicht nicht. Aber er lebte auch, was Mädchen anbelangte eher nach dem Motto nie genug.
Ich dachte allerdings nicht so darüber und dies führte das ein oder andere Mal zu Auseinandersetzungen zwischen uns. Dennoch war er mein bester Freund und ich akzeptierte es, auch wenn man über seine Ansichten was Mädchen anbelangte streiten konnte.
"Hey Matteo", begrüßte mich Gaston und schlug in meine Hand ein.
"Hey Kumpel", sagte ich und zog einen Stuhl zu ihm ran, auf welchem ich mich platzierte.
"Hab dich also doch aus deinem Zimmer herausbekommen", grinste er und klopfte auf meine Schulter.
"Mhm", murmelte ich geistesabwesend.
"Matteo, immer noch Blondie?", sagte Gaston genervt.
"Irgendwann verstehst auch du, was Liebe ist", legte ich dar.
"Sorry Matteo aber ich bin der Meinung, dass man mit Spielzeug spielen sollte", schmunzelte er daraufhin spöttisch.
Ich war kein Freund dieser Sprüche aber meist ignorierte ich dergleichen und seufzte laut.
"Jaja", entgegnete ich. Meine Mundwinkel zogen in die Tiefe als sich kurz nach unserer Konversation zwei Mädchen neben Gaston platzierten.
"Hey Ladys", begrüßte mein Kumpel die beiden, welche genau seiner Resonanz entsprachen.
"Das ist Matteo", führte er die unfreiwillige Bekanntschaft herbei.
Da ich wie er eigentlich wissen sollte kein Interesse hatte, stand ich von dem Stuhl auf.
"Wo willst du denn hin Champion?", fragte mein Kumpel und lief mir hinterher.
"Gaston! Ich kann Ámbar nicht vergessen und du machst mich ständig bei irgendwelchen Mädchen bekannt", antwortete ich entrüstet.
"Komm runter Matteo, ich wollte dich lediglich auf andere Gedanken bringen", protestierte er.
"Wie oft muss ich mich noch wiederholen?", entgegnete ich und ließ meine Augen kreisen.
"Ámbar ist mehr für mich als ein Spielzeug, wie es deine Mädchen für dich sind!", erklärte ich aufgebracht.
"Lass dir halt nicht helfen!", sagte Gaston unbeeindruckt und ging zurück zu seinem Tisch.
Wutaufbrausend drehte ich mich um und spürte einen Widerstand. der gegen mich knallte.
"Gitarrist!", beschwerte ich mich entgeistert. Darauf hatte ich jetzt noch weniger Lust.
"Deine Anwesenheit hatte mir gerade noch gefehlt", fügte ich fassungslos hinzu.
"Deine Visage ist auch nicht mein Lieblingsanblick Matteo!", sagte Simón erzürnt .
***
Hoffe euch hat das Kapitel gefallen🙈💘 spürt irgendwer Matteos Wut? xD😂😂
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