5... alles
PoV Ruby
Es klingelt und langsam erhebe ich mich, um meine Sachen einzupacken. Jetzt war die letzte Stunde, bevor wir Ausfall hatten, und zwar Französisch Leistungskurs... mitten in meiner Bewegung halte ich inne und dabei fällt mir der Stift, den ich gerade einpacken wollte, klirrend auf den Boden. Scheiße, Leistungskurs, den hatte ich zusammen mit Isa, Fuck. ,,Verdammte Scheiße" fluche ich leise und mein Atem beschleunigt sich bei dem Gedanken an Isabelle ungewollt. Fragend guckt mich Felix an. ,,Ru?". Er kommt auf mich zu, hebt den Stift auf und legt ihn in meine Federtasche. ,,Ruby, was ist los?" fragt er jetzt besorgt und legt mir eine Hand auf die Schulter. ,,Felix, kommst du?" höre ich Rosie rufen und Felix dreht sich in ihre Richtung. ,,Ich komm gleich, geht schon mal vor." Daraufhin ist Rosie, zusammen mit Finn und Anja, auch schon verschwunden und Felix bleibt bei mir stehen. ,,Hey, Ruby, was stimmt mit dir nicht. Du bist total blass und hast riesige Pupillen" Er guckt mich besorgt an und ich schüttle mich hastig, um die Panik in mir irgendwie weg zu bekommen. ,,Ich kann nicht..." will ich ihm gerade erklären, da packt er auch schon meine Sachen zusammen und schultert meine Tasche, dann nimmt er mein Handgelenk und zieht mich aus dem Klassenzimmer. ,,Komm, ich bring dich ins Sekretariat, dir geht es auf gar keinen Fall gut."
Ich stolpere ihm hinterher und sehe nur verschwommen, wo wir sind. Gerade verlassen wir das Nebengebäude und laufen über den Innenhof auf das Haupthaus zu. Mir ist schlecht und schwindelig zugleich, keine gute Kombi.
,,Hey, alles okay?" Es ist Hannah. Sie steht plötzlich vor mir und hält mir die flache Hand auf die Stirn. ,,Fuck, du glühst ja. Felix was ist passiert?" Hannah wendet sich von mir ab und dreht sich zu Felix, der direkt neben mir steht. ,,Keine Ahnung. Sie wurde einfach nach dem Unterricht richtig blass und jetzt bringe ich sie ins Sekretariat, wir ham eh nur noch eine Stunde, also ist das schon okay." Hannah nickt und drückt mich einmal vorsichtig, dann zieht Felix mich weiter und wir steigen die Stufen in den ersten Stock hoch. Felix klopft an der dunklen Tür an und wartet nicht auf ein Herein, sondern öffnet sie einfach langsam. Er geht zu dem weißen Tresen, hinter dem die Sekretärin sitzt und gerade irgendetwas am Computer tippt, und ich folge ihm zögerlich. Die Frau vor uns gibt ein fragendes ,,mh?" von sich und mustert uns. ,,Rubea geht es nicht gut." erklärt Felix schnell. Sonst nennt er mich nie bei meinem vollen Namen, das klang irgendwie unpassend. 'Rubea' ich hasste diesen Namen.
Frau Klatschmohn, die Sekretärin, nickt und mustert mich kurz, dann dreht sie sich dem PC zu und fragt: ,,Klasse und Name?" ,,10a, Rubea Kaschka" antwortet Felix wieder an meiner Stelle und ich lächle ihm dankend zu. Ohne einen Kommentar greift die Sekretärin nach dem Telefon und wählt die Nummer meiner Mutter, aber niemand geht ran. ,,Ist jemand bei dir Zuhause?" fragt sie mich und ich überlege kurz. ,,Meine Mutter könnte einkaufen sein..." sage ich dann und sie nickt. Daraufhin wendet sie sich an Felix. ,,Was habt ihr jetzt noch für Stunden?" Bitte, nein, ich kann nicht wieder zurück in die Klasse, nicht zu Isabelle. Das geht einfach nicht. Ich würde außerdem jetzt auch noch zu spät kommen und ich will nicht, dass sie sich sorgen um mich macht.
Schnell drücke ich Felix Hand, um ihm zu signalisieren, das ich auf gar keinen Fall zurück in den Unterricht kann und er nickt leicht. ,,Eine Stunde noch" sagt er dann wahrheitsgemäß.
,,Okay", sie legt das Telefon hin und steht auf. ,,Könntest du Rubea nach hause begleiten und sicherstellen, dass sie sicher dort ankommt?" Sofort nickt Felix eilig und ich atme erleichtert auf. Wir verabschieden uns von der Sekretärin und verlassen das Schulgebäude dann.
Stumm laufen wir neben einander her, bis mir einfällt, wo wir jetzt eigentlich hin gehen. Zu mir nachhause, zu meiner Mutter! Panisch bleibe ich stehen und mache Anstalten einfach wegzurennen. Schnell kommt Felix auf mich zu und hält mich an den Schultern fest, dabei guckt er fragend und besorgt an. ,,Nicht zu mir nachhause..." sage ich leise und hoffe es reicht ihm als Erklärung und dass er mich versteht. ,,Okay, alles gut. Dann gehen wir halt zu mir, keine Panik". Ich lächle ihn dankend an und dann laufen wir langsam wieder los. Ich merke gar nicht, wie er sein Handy aus der Tasche holt und es entsperrt. Doch dann hält er mir einen Kopfhörer hin, aus dem ich schon die ersten Töne von Salvation von Skillet hören kann. Lachend stecke ich ihn mir ins Ohr und so laufen wir, begleitet von guter Musik, bis zu ihm nachhause weiter.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro