,,Hallo? Kann ich rein kommen?", fragte jemand vor meiner Türe. Ich öffnete die Tür, die zu meinem Zimmer führte. Eines der VKs, das zweite Mädchen und die, die blaue Haare hat, stand vor mir und lächelte mir entgegen. ,,Brianna? Richtig?", fragte sie.
Ihr Name war Evie. Sie war die Tochter der Bösen Königin. ,,Ja.", antwortete ich. ,,Hat mein Bruder dich zu mir geschickt?", fragte ich und wandte mich zum Gehen zu. ,,Nein. Ich wollte nur...ja. Er hat zu mir gesagt, dass du du dich immer allein einschließt. Du brauchst jemanden. Einen Jungen vielleicht.", sagte sie. ,,Nett von dir, dass du mir helfen willst, aber ich habe leider noch etwas für die Schule zu tun.", sagte ich und schloss die Tür. Doch sie hielt die Tür auf. ,,Wir können doch zusammen lernen.", sagte sie. ,,Es ist echt nett von dir. Aber bitte sag meinem Bruder, dass ich mir meine Freunde alleine aussuche.", sagte ich.
Ich war nicht gerade höflich und sehr zickig in diesem Moment. Ich kam mir vor, wie Audrey. Es war die Eifersucht, die Angst um meinem Bruder, es war alles so kompliziert.
Ich fühlte mich nicht wie eine Prinzessin. Ich fühlte mich, als hätte das Böse, das jeder in sich trägt, die Oberhand ergriffen.
,,Ben!", schrie ich nach meinem Bruder.
,,Hast du komplett den Verstand verloren. Ich brauche keine neuen Freunde. Und erst recht nicht die, die du mir aussuchst.", sagte ich wütend. ,,Aber Evie ist doch nett.
Und es gibt so viele nette, junge Männer auf der Schule...", sagte er. ,, Jetzt willst du mir auch doch sagen, dass ich einen Freund brauche. Hier ist keiner von ihnen geeignet für mich. Zufrieden?", sagte ich. Ich war so wütend auf ihn. Ich stieß ihm die Krone, die er auf hatte, vom Kopf. Ich drehte mich um und ging davon. ,,Ben? Was ist los?", fragte Bens Freundin Mal. ,,Nichts. Es mir nur die Krone vom Kopf gefallen.", log er sie an.
*Ach, jetzt bin ich ihm auch noch peinlich.*
Als die Nacht hereinbrach schlich ich mich hinunter und suchte die Limousine. Ich hatte mit einen unserer Fahrer abgemacht, dass wir uns hier, im Hof, treffen und er mich zur Insel der Verlorenen bringt. Dort stand die schwarze Limousine. ,,Guten Abend.", sagte ich und stieg ein. ,,Zur Insel?", fragte der Fahrer. ,,Genau. So wie abgemacht. Ich kann doch darauf vertrauen, dass Sie kein Wort darüber neben meinen Eltern oder sonst jemanden verlieren?", fragte ich. ,,Ja, Prinzessin.", sagte mein Fahrer. ,,Benötigen Sie noch etwas?", fragte er, bevor er den Motor startete und wir los fuhren. ,,Diese Frage muss ich verneinen. Ich habe alles, was ich benötige.", sagte ich. Ich wollte hier weg.
Auf der Insel angekommen, stieg ich aus.
Ich suchte den Friseursalon, den Evie so gerne mochte. Neue Frisur, neue Persönlichkeit. Ich ging hinein und ließ meinen Blick durch den Raum schweifen.
Überall war es bunt und chaotisch. Also genau das Gegenteil von meinem Zimmer in Auradon. ,,Hallo?", fragte ich. Ein Mädchen, das genauso chaotisch und bunt ,wie ihr Friseursalon, gekleidet war, kehrte gerade Haare vom Boden weg. Sie trug bunte Kopfhörer und summte leicht mit. Als sie mich sah, erstarrte sie für einen kurzen Moment. ,,Oh. Hallo, Prinzessin.", sagte sie und machte einen kleinen Knicks.
,,Bitte nicht. Hier bin ich keine Prinzessin. Hier will ich keine Prinzessin sein.", sagte ich. ,,Was kann ich für Sie tun, Prinzessin.", sagte sie. ,,Du kannst mich mit du und Brianna, Brie oder Rianna ansprechen. Ok?", sagte ich. ,,Ok. Als was möchtest du gerne haben?", fragte sie. ,,Eine Veränderung. Etwas, was mein böses Ich zeigt.", sagte ich und setzte mich auf den Stuhl. ,,Wie weit kann ich gehen?", fragte sie. ,,So weit, wie du willst. Ich vertraue dir.", sagte ich.