9 ⭒ Diebesgut
⟁ CW: Mord, Tierquälerei ⟁
30.01.1981
Wie sich im Januar herausstellte, sollten weder Sirius, noch James oder Lily mit ihren Wetten über Harrys erstes Wort recht behalten.
Stattdessen zeigte Harry an diesem Nachmittag, an dem sie die Potters besuchten, um Lilys Geburtstag zu feiern, auf den Anhänger an der Kette, die James ihr geschenkt hatte, und verkündete stolz: "Schnatz!"
James grinste den gesamten restlichen Tag so breit, dass Sirius sich schon Sorgen machte, sein Gesicht würde so bleiben.
⁂
Hogwarts war noch viel schöner, als er es in Erinnerung gehabt hatte, eine leichte Schneeschicht schmückte im Februar noch seine Dächer und das Gelände.
Als Filch sie fünf offensichtlich nur widerwillig durch das Tor eintreten ließ und zum Eingang begleitete, wünschte Sirius sich mehr als je zuvor, hier zu sein, um ein weiteres Schuljahr anzutreten. Er wusste, dass es nicht völlig der Wahrheit entsprach, doch trotzdem kam es ihm so vor, als wären zu Schulzeiten seine größten Sorgen irgendwelche Hausaufgaben und Prüfungen gewesen, die er wohl jederzeit ohne zu zögern dagegen tauschen würde, auf Lord Voldemort persönlich Jagd zu machen.
"Hey, seht mal, sie steht noch," bemerkte er dann, freudig überrascht, und Remus und Peter folgten seinem Blick zur Peitschenden Weide, während Marlene und Dorcas sich nur skeptisch ansahen.
"Ich werde nie verstehen, warum ihr so fasziniert von dem Ding wart," merkte Marlene grinsend an, dann trat sie ihnen voran in das Schloss.
Es überraschte ihn kaum, dass er sich in den Gängen noch immer beinahe sofort orientieren konnte. Schließlich hatten sie sieben Jahre damit verbracht, jeden Weg durch Hogwarts genau zu studieren und sich noch dazu sämtliche geheime Passagen einzuprägen. "Ich werde nie verstehen, wie ihr nicht fasziniert davon sein könnt. Es ist ein riesiger, intelligenter Baum, der Menschen umbringen könnte," gab er grinsend zurück und sah sich auf dem Gang um, musterte die Schüler, die an ihnen vorbeiströmten. Einige erwiderten seinen Blick verwirrt.
"...Und jetzt?", fragte Marlene nach einigen Momenten ratlos.
"Wir müssen den Raum finden."
"Und du bist sicher, dass es da drin ist?"
"Ziemlich. Es ist der beste Ort, etwas in Hogwarts zu verstecken."
Plötzlich richteten sich alle Blicke auf einen Punkt hinter ihn, auch einige Schüler blieben auf dem Korridor stehen.
"Welcher Ort?", fragte eine ihm bekannte Stimme und als er sich umdrehte, sah er auf zu Professor McGonagall, die sie musterte, die Hände in die Hüften gestemmt. Dann seufzte sie. "Es sieht falsch aus, ohne Potter und Evans. ...Tee?"
"Verzeihung, Minnie, wir haben etwas ziemlich wichtiges zu tun, sonst wirklich immer gerne, aber-"
Bei dem Spitznamen unterdrückte sie ein Schmunzeln. "Und ihr solltet mich besser kennen, als zu glauben, dass das eine Einladung war, die ihr ablehnen könnt. Tee," wiederholte sie.
Damit schob sie sie geradewegs durch die Gänge in ihr Büro und schloss die Tür hinter sich, legte einen unausgesprochenen Zauberspruch auf diese und beschwor vier weitere Stühle herauf. "Setzt euch."
Während sie ihrer Aufforderung widerstandslos nachkamen, setzte sie eine Teekanne auf, dann nahm sie selbst hinter ihrem Schreibtisch platz.
Sie sahen sich in angespannter Stille an, bis der Tee fertig war.
Mit einem Schlenker ihres Zauberstabs servierte sie ihn, und Sirius war mehr als dankbar dafür, eine Ausrede zu haben, um ihr nicht mehr in die Augen sehen zu müssen.
Etwas übereifrig nahm er einen Schluck von dem Gebräu und verbrannte sich prompt die Zunge.
"Was hat er euch aufgetragen?", fragte sie schließlich, als er sich knapp von seinem folgenden Hustenanfall erholt hatte.
"Was?" Keuchend strich er sich über die wässrigen Augen.
McGonagall faltete die Hände auf der Tischplatte. "Was hat Dumbledore euch aufgetragen? Warum seid ihr hier?"
"Diesmal war es nicht unbedingt Dumbledores Idee. Wir waren zur falschen Zeit am falschen Ort, um es so auszudrücken," antwortete Remus schließlich.
"Und das heißt?"
Sirius seufzte und stellte seine Tasse ab. "Mein Bruder hat etwas herausgefunden und uns sieben verraten. Im Prinzip ist es der Schlüssel, um Voldemort zu besiegen."
Die Lippen der Professorin zogen sich zu ihrer typischen schmalen Linie. "Und das wollt ihr allein auf euch nehmen? Mal wieder?"
"Wir unterschreiben das Todesurteil von jedem weiteren, dem wir davon erzählen. Voldemort darf nicht erfahren, dass wir davon wissen, oder es ist alles umsonst."
Für einen Moment schwieg McGonagall nur. "...Also, was müsst ihr tun? Wie kann man euch dabei helfen?"
Es würde wohl nichts nutzen, darum herum zu reden, entschied Sirius. "Wir müssen etwas aufspüren, das Rowena Ravenclaw gehört hat, in einem versteckten Raum. Und wir brauchen Basiliskengift."
Sie seufzte erneut und richtete ihre Brille. "...Wisst ihr, es sollte bezeichnend sein, dass es mich nicht mehr ansatzweise schockiert, wenn ich euch mich um ein hochtödliches Gift fragen höre. Wenigstens versucht ihr nicht mehr, es schlecht als rein hypothetische Fragen zu verkaufen. ...Also, ich kann euch auch rein hypothetisch nicht helfen, an Basiliskengift zu kommen, wie ihr sicher wisst, steht schließlich eine Strafe von etlichen Jahren in Askaban darauf, es unerlaubt zu besitzen. Und sicher wisst ihr auch, dass Auroren erst vor wenigen Wochen einige Flaschen konfisziert haben. Oder, dass das Ministerium alle Asservate in der Aurorenabteilung aufbewahrt- ...Was ist mit dem versteckten Raum? Und Rowena Ravenclaw?"
"Von jedem Gründer von Hogwarts ist mindestens ein Objekt vererbt, richtig? Gryffindors Schwert, Slytherins Medaillon..."
"Ein Diadem von Ravenclaw und ein Kelch von Hufflepuff. Beide sind schon lang verschollen. Ich nehme also an, ihr wollt sie finden?"
Er nickte. "Laut Regulus hat Voldemort ihm erzählt, dass er das Objekt von Ravenclaw in Hogwarts verstecken musste, nachdem Professor Dumbledore ihn als Professor für Verteidigung gegen die dunklen Künste abgelehnt hat, in einem Raum, den er den "Raum der verlorenen Dinge" genannt hat. Regulus sagt, die Hauselfen haben ihm vom Raum der Wünsche berichtet, wir glauben, damit ist der gleiche Raum gemeint. Wir haben ihn selbst schon einige Male benutzt, aber wir wissen nicht mehr, wo er ist."
In Gedanken verfluchte er sich und die Rumtreiber dafür, dass sie nicht länger nach einem Weg gesucht hatten, den Raum trotz des Unortbarkeitszaubers auf ihm auf der Karte einzutragen. Dann hätten sie nur noch die Karte aus Filchs Büro zurückstehlen müssen.
McGonagall schien hellhörig zu werden. "Der Da-und-fort-Raum?"
"Sie kennen ihn?", fragte Peter überrascht.
Sie schmunzelte. "Ob ihr es glaubt oder nicht, auch ich war mal jung. ...Manchmal haben wir ihn benutzt, um nachts für Quidditch zu trainieren. Die Professoren haben es nie herausgefunden."
Remus lehnte sich angespannt vorwärts. "Wissen Sie, wo er ist?"
Nachdenklich rührte sie in ihrem Tee herum. "Es ist lang her, aber ich glaube, es war ein langer Korridor, gegenüber hing ein großer Wandteppich."
"Hogwarts hat sieben Korridore mit Wandteppichen...", murmelte Sirius und versuchte verzweifelt, seine Erinnerungen klarer werden zu lassen, das Motiv des Teppichs zu erkennen. Die meiste Zeit jedoch, die sie den Raum gebraucht hatten, um vor Lehrern zu flüchten oder Beweismittel zu verstecken, hatten sie ganz sicher keine Zeit gehabt, um die Wände davor zu betrachten.
"Es waren Trolle darauf, glaube ich," fügte McGonagall zögerlich hinzu, als der Raum in konzentrierte Stille verfallen war.
Plötzlich sprang Peter aus seinem Stuhl auf. "Ich hab's! Barnabas! Im siebten Stock, Barnabas der Bekloppte, der den Trollen Ballett beibringt!"
"Pete, du bist genial!" Sirius hätte ihn vor Freude küssen können, beließ es aber zunächst dabei, seine Haare zu zerzausen. "Also, Professor, es war schön, Sie zu sehen, aber wir müssen jetzt wirklich-"
"Sirius-!" Während die anderen schon aus dem Büro stürmten, hielt McGonagall ihn an einem Ärmel zurück und sah ernst zu ihm herab. "Niemand von euch schuldet Dumbledore etwas, verstanden?"
Er nickte und bemühte sich, ihr dabei in die Augen zu sehen, so unangenehm eindringlich ihr Blick auch war.
Langsam ließ sie seinen Ärmel los. "Gut. Versucht zumindest, nicht zu sterben, versprich mir das. Jagt nicht leichtsinnig die Gefahr."
"Sie haben mein Ehrenwort. Ich fürchte nur, Professor, die Gefahr jagt uns," erwiderte er mit einem schiefen Lächeln, dann eilte er den anderen hinterher.
Zeig mir den Raum der verschwundenen Dinge.
Der Raum schien größer als die große Halle selbst, mit meterhohen, gewölbten Decken, an die die riesigen Stapel von Gerümpel, ein besseres Wort fand Sirius nicht, um es zu beschreiben, dennoch heranragten.
Als hätte man den Inhalt von ganzen Wohnungen einfach in den Raum gebracht und dort aufgestapelt, ragten dort Türme hervor aus uralten Stühlen und Schränken und Kleidung, zerbrochenen Statuen, Gemälden, deren Einwohner sie schon längst verlassen hatten, Stapel um Stapel von Büchern... Er setzte seine Schritte vorsichtig, sicher hatte sich niemand darum gekümmert, ob diese Türme auch stehen bleiben würden.
Staub hing schwer in der Luft, hatte sich auf einigen Objekten sicher eine Hand hoch abgesetzt.
Marlene hielt inne, den Zauberstab vor sich gehoben, und schloss die Augen, murmelte leise vor sich hin. Kurz sahen sie sich an, dann schienen sie sich alle einig zu sein, lieber ihr zu folgen, statt wahrscheinlich Stunden ohne irgendeinen Anhaltspunkt durch diese Mülllandschaft zu geistern.
"So dunkle Magie hinterlässt Spuren," erklärte sie und navigierte sie tatsächlich scheinbar zielgerichtet durch die Stapel, "Das Problem ist nur, dass es für mich nicht mehr als ein undeutliches Gefühl ist."
"Du warst doch ein Hufflepuff," seufzte Dorcas irgendwann. "Die sind gut darin, Dinge zu finden. ...Hey, keine Sorge, du bist toll, ohne dich hätten wir nicht Mal einen Ansatz," tröstete sie Marlene, die sich frustriert die Haare raufte. Sie schien die Spur verloren zu haben.
Sirius schwieg. Die Stimmung war gereizt, wie konnte sie das auch nicht sein, wenn man seit sicher einer Stunde nach einem Stück von Lord Voldemorts Seele suchen musste und absolut nichts fand. Er lehnte sich gegen eine alte Kommode, von der der dunkle Lack schon absprang, um nach einer logischen Herangehensweise zu überlegen.
"Pads, Vorsicht-!"
Remus eilte zu ihm und fing gerade rechtzeitig die Steinbüste auf, gegen die er dabei mit seinem Ellenbogen gestoßen war. Eine blasse, staubige Perücke auf ihrem Kopf konnte er nicht mehr vor dem Fall bewahren, sie rutschte herab, doch als sie auf dem Boden aufkam, machte sie ein seltsames klirrendes Geräusch.
Vorsichtig, mit den Fingerspitzen, hob Sirius die Perücke auf. Darunter, matt glänzend im trüben Licht des Raums, lag ein silbernes Diadem in Form eines Adlers.
⁂
Im März entschieden sich die Potters schließlich doch dafür, Dumbledores Rat zu befolgen und sich zu verstecken, auch, wenn James Sirius' Groll auf den Schulleiter weiterhin teilte.
"Seid ihr wirklich sicher, dass ich es sein soll?", fragte er ein weiteres Mal, als sie sich im Vorgarten aufstellten.
James nickte und murmelte dann weiter nervös den Zauberspruch vor sich hin, als hätte er Angst, ihn zu vergessen.
"Wirklich, wirklich sicher?"
"Bist du sicher? Du musst es nicht tun," sagte Lily, trat aus dem Kreis um sie herum hervor und legte ihm eine Hand auf den Arm.
Für einen Moment hielt er inne und bemührte sich, seine Nerven zu beruhigen. Eigentlich hatte er keine Wahl, er konnte nur zustimmen. Natürlich, sie hätten noch Remus, Peter, Marlene oder Dorcas, aber das würde bedeuten, er würde es einem anderen überlassen müssen, James und Lily zu beschützen, und könnte nur tatenlos zusehen.
Es war keine Wahl.
Er nickte.
Lily rieb ihm über den Arm und versuchte, aufmunternd zu lächeln, auch, wenn es ihr offensichtlich einiges abverlangte. "Okay. Das bedeutet uns wirklich viel, ich hoffe, das weißt du."
Dann stellte sie sich zurück in den Kreis, James griff seine Hand fest in seiner eigenen und sah ihm in die Augen, dann legte er die Spitze seines Zauberstabs gegen sein Herz.
"Se-", fing er an und schien Schwierigkeiten zu haben, es auszusprechen.
Sirius drückte seine Hand fester und nickte ermutigend.
"Secretum custodiendum commendo, " flüsterte James nach einigen Anläufen und sah ihm in die Augen.
Er hielt den Atem an. Vielleicht war es nur Einbildung, doch er glaubte, die metaphorischen Gewichte auf seinen Schultern förmlich spüren zu können. Wenn er das Geheimnis annahm, dann trug er die Verantwortung für ihr Leben. Er konnte nicht anders. Er musste.
Dann straffte er die Schultern, konnte im Augenwinkel die erwartungsvollen Gesichter sehen, die ihn beobachteten.
Für James. Für James, für Lily, für Harry.
"In fide custodiam," sagte er, und ein helles Licht entsprang aus James' Zauberstab, ein seltsames, warmes Gefühl durchströmte ihn.
Dann löste es sich wieder auf und sie standen noch immer im Vorgarten der Potters, in dem James und Lily plötzlich gleichzeitig auf ihn losstürzten, um ihn zu umarmen.
Es schien sich nichts verändert zu haben, bis auf die erdrückende Schwere auf seinen Schultern.
⁂
Andromeda warf einen Blick auf die beiden Jungen vor ihrer Haustür, bevor sie sich zurück in die Wohnung drehte. "Ted, Besuch!"
"Wer?"
"...Familie!"
"Familie?!", rief Ted alarmiert zurück.
Grinsend trat Andromeda einen Schritt zur Seite, um sie in den Flur zu lassen. "Der gute Teil!"
Ted steckte den Kopf aus dem Wohnzimmer, und hinter ihm ein junges Mädchen mit quietschpinken, kurzen Haaren.
"Hi, Andy," grinste Sirius und seine Cousine zog ihn in eine feste Umarmung.
Dann äugte sie Regulus, der das Geschehen still beobachtet hatte, und für einen Moment füllte sich die Luft mit einer angespannten Stimmung, bevor sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete.
"Ich wusste, dass du irgendwann zur Vernunft kommst, Idiot! Ich wusste es," seufzte sie und schloss auch ihn in ihre Arme.
Wenige Minuten später saßen sie in Andromedas Wohnzimmer, ihr und Ted gegenüber über dampfenden Tassen Früchtetee, da Andromeda schon immer keine anderen Teesorten gemocht hatte.
Ted musterte schweigend Regulus. Dieser wiederum schien völlig fasziniert von Nymphadora, die unüblich brav auf dem Boden saß und mit Teds Zauberstab versuchte, den Löffel in ihrem Tee zu drehen. Von Zeit zu Zeit wechselten ihre Haare dabei ihre Farbe.
Als sie seinen Blick bemerkte, sah sie zu ihm auf und grinste, bevor ihnen kaum eine Sekunde später eine perfekte Kopie von Regulus' Gesicht entgegenblickte.
Überrascht legte der wahre Regulus den Kopf schief. "Ist sie ein-?"
"Metamorphmagus," vervollständigte Ted für ihn und musterte seine Tochter liebevoll, dann wurde sein Blick wieder finsterer, als er zu Regulus sah. "...Der jüngste Todesser, der je das Dunkle Mal bekommen hat."
"Und der jüngste Todesser, der ihn stürzen wird," erwiderte Regulus ruhig und schien sich gar nicht bewusst zu sein, dass seine Hand dabei unaufhörlich über seinen linken Unterarm rieb. "Aber es wäre äußert vorteilhaft, wenn das niemand erfährt, bevor wir vor vollendeten Tatsachen stehen."
Andromeda nickte und schien nach einem Weg zu überlegen, die Stimmung aufzulockern. "Also, warum seid ihr hier, hat mein geliebtes Tantchen euch doppelt verbannt?"
"Mich hat sie nicht verbannt, ich bin nur ausgezogen," korrigierte Regulus leise.
Sirius lehnte sich auf der Couch zurück. "Was, kann ich nicht einfach so meine Lieblings-Slytherin besuchen kommen?"
"Hey," beschwerte Regulus sich und Sirius grinste.
"Sorry, aber die meiste Zeit in Hogwarts konnten wir uns gegenseitig absolut nicht ausstehen."
Das schien Regulus zu besänftigen. "Okay, fair."
Belustigt musterte Andromeda die beiden. "Ihr seid trotzdem aus einem anderen Grund hier, oder?"
"Okay, ertappt. Wir brauchen etwas für den Orden," gestand Sirius und unterdrückte seine Zweifel, ob es wirklich sinnvoll war, hier her gekommen zu sein. Es bestand eine kleine Chance, dass sie ihnen helfen konnte, und diese mussten sie nutzen.
Andromeda musterte sie. "Was gibt es, das nur ich habe, und das dem Orden helfen könnte...? - Ihr leiht euch ganz sicher nicht meine Tochter aus."
"Was? Nein! Wir brauchen etwas aus dem Gringotts-Verließ der Lestranges. Hast du irgendeinen Weg, dort reinzukommen?"
"Was braucht ihr? Geld? Davon habe ich auch genug- Dora, würdest du auf dein Zimmer gehen?" Mit einem plötzlich besorgten Blick sah sie ihrer Tochter hinterher, bevor sie sich wieder ihren Cousins zuwandte.
"Kein Geld," erklärte Regulus. "Bellatrix hat ein Objekt in ihrem Verließ, das wir brauchen. Ein spezifisches."
Durch den Spalt in der Wohnzimmertür sah Sirius Nymphadora, deren Gesicht bei dem Namen die Züge von Bellatrix' annahm, während sie scheinbar versuchte, sie zu belauschen. Mit einem schmalen Lächeln und einem Kopfnicken deutete er ihr, der Aufforderung ihrer Mutter Folge zu leisten. "Wir dachten, du bist unsere beste Chance, rein zu kommen. Immerhin ist sie deine Schwester."
Andromeda lachte trocken und sah plötzlich schrecklich unglücklich aus. "Wahrscheinlich würde sie die Hälfte des Schatzes in ihrem Verließ dafür hergeben, dass sie es nicht mehr wäre."
"Kommst du in das Verließ?", drängte Regulus und Sirius versuchte, ihm mit einem Blick zu deuten, dass das nicht der richtige Zeitpunkt war.
Doch Andromeda hatte sich bereits wieder gefasst und legte eine Hand um die von Ted auf ihrem Oberarm, dann schüttelte sie den Kopf.
"Kommst du irgendwie an ein Haar von ihr, dann könnten wir es mit Vielsafttrank versuchen?"
Andromeda und Sirius schüttelten gleichzeitig den Kopf.
"Das Ministerium und Moody stellen uns keinen Vielsafttrank zur Verfügung, wenn wir keinen genauen Zweck angeben und beweisen können," sagte er und Regulus seufzte frustriert.
"Gringotts hat Vorrichtungen, die magische Tarnungen wie den Vielsafttrank auflösen können," ergänzte Andromeda.
"Wenn du noch in den Gunsten deiner Familie stehst, dann kannst du Bellatrix doch sicher einfach fragen, ob sie dich in ihr Verließ lässt?", meldete sich Ted zu Wort.
Regulus schüttelte den Kopf. "Sie wird mich in ihrem Verließ nicht allein lassen, also kann ich es nicht stehlen und ersetzen, ohne, dass sie es bemerkt. Und außerdem bräuchte ich einen Grund, warum ich in ihr Verließ will. Ich kann wohl kaum behaupten, dass wir Geldprobleme haben."
"Warum nicht?", warf Andromeda ein. "Letztes Jahr, da hattest du Drachenpocken, richtig? Wie auch immer du es geschafft hast, sie dir noch Mal einzufangen und sie dann auch noch zu überleben... Ich nehme an, die Heiler werden eine ordentliche Summe gekostet haben."
"Wir haben das Erbe meines Vaters." Regulus schien für einen Moment zu zögern, bevor er resignierte. "Ich hatte nicht wirklich die Drachenpocken. ...An Silvester bin ich auf eine geheime Mission gegangen, um ihn zu stürzen. Die Drachenpocken sind eine Lüge, um zu tarnen, warum ich plötzlich verschwunden war und zu keinen Treffen mehr gekommen bin. Eigentlich war ich sicher, dass ich nicht zurückkommen würde, also sollte Mutter erzählen, ich sei tödlich an Drachenpocken erkrankt, wenn die Verwandschaft oder Todesser nach mir suchen. Offensichtlich habe ich aber überlebt, deswegen war ich offiziell nur schwer krank. Sie lügt trotzdem für mich, vielleicht glaubt sie ja, ich würde dann zu ihr zurückkommen."
Für einen Moment musterten die Tonks' ihn nur überrascht.
Sirius überbrückte die Stille. "Das Ministerium versinkt gerade im Chaos. Du könntest behaupten, sie konnten euch das Erbe noch nicht ausstellen?"
Bei diesem Vorschlag lachte Ted. "Schließlich heißt es nicht: Was können wir gegen die Inkompetenz des Ministeriums tun, sondern: Was kann die Inkompetenz des Ministeriums für uns tun."
"Ich bin sicher, ich kann ein paar Gerüchte verbreiten, dass ihr in Geldnot seid," sagte Andromeda grinsend. "Dann lässt sie dich sicher mit in ihr Verließ, um etwas Geld zu leihen, du warst ja immer der Lieblingscousin von ihr und Cissa. Und dann... Warum nimmst du nicht deinen Hauselfen mit, der kann das Ding stehlen, während du sie ablenkst?"
Regulus schüttelte heftig den Kopf. "Nein. Ich habe schon zu oft seine Treue für meine eigenen Zwecke ausgenutzt. Dann geh ich lieber allein."
⁂
Es war fast eine ganze Woche nach ihren Besuch bei den Tonks', als Sirius plötzlich die Idee kam, seltsamerweise an einem selten ruhigen Abend, an dem seine Gedanken überall, nur nicht bei Horkruxen, waren. Im Hintergrund lief leise ihr Fernseher - Regulus würde es nie zugeben, doch er war offensichtlich heimlich fasziniert von den Muggel-Seifenopern - während Sirius über Remus' Schulter dessen Buch mitlas.
Dann schlug er sich plötzlich die Hand vor die Stirn und die anderen beiden sahen erschrocken zu ihm.
"Reg, du musst nicht allein gehen. Zu Bellatrix. Ich kann dich doch begleiten!"
"Was?" Regulus warf einen belustigten Blick zu Remus, der ihn ebenfalls skeptisch äugte. "Willst du jetzt doch noch darum betteln, wieder in die Familie zu dürfen? Oder denkst du, Bellatrix lässt dich einfach so mit rein?"
"Ich bin ein Animagus, schon vergessen? Und so, wie Andy es erklärt hat, sollten mir die Sicherheitsvorrichtungen dabei nichts anhaben können, und selbst wenn, kann ich mich immer noch schnell genug zurück verwandeln, wenn du Bellatrix ablenkst."
Regulus schien der Hälfte seiner Erklärung gar nicht mehr zugehört zu haben. "Du bist ein was?!"
Jetzt war auch Sirius verwirrt. "Ein... Animagus. Warte, wusstest du das noch nicht? Ich habe mich doch vor dir sogar schon verwandelt."
"Hast du?"
"Weihnachten? Ich hab Greyback gebissen."
Regulus verdrehte die Augen. "Verzeih mir, da war ich wohl leicht abgelenkt von dem Fakt, dass du gerade unbewaffnet auf Fenrir Greyback losgegangen bist."
Er stand vom Sofa auf, um sich für wenige Sekunden zu verwandeln. Dann verwandelte er sich zurück und breitete mit einem schiefen Grinsen die Arme aus. "Darf ich vorstellen: Dein Hund Padfoot."
"Ich bin kein Hundemensch," murmelte Regulus und verschränkte die Arme.
"Tja, Pech gehabt, dann hat Miss Black mich dir eben geschenkt, die hat es doch noch nie ehrlich interessiert, was du wirklich magst. Oder du musst McGonagall fragen, ob sie mit dir bei Gringotts einbricht. ...Außerdem kannst du ganz gut mit Hunden umgehen."
Mit skeptisch verengten Augen musterte Regulus ihn, dann schien er es zu realisieren. "Du warst der Streuner vorm Grimmauldplatz! Oh, du verdammter- Eine ganze Woche hab ich dich durchgefüttert!" Ungläubig boxte er ihn in die Schulter.
Sirius grinste schief. Kurz überlegte er, ob er Regulus erzählen sollte, dass er auch nach Neujahr oft als Hund bei ihm gelegen hatte, damit er nicht wieder sein Gesicht sah, wenn er aufwachte, doch er machte sich zu große Sorgen um das Wohl seiner anderen Schulter.
"...Aber dann kannst du nicht Padfoot heißen. Und Sirius sollte ich dich vielleicht auch nicht nennen."
"Wie dann?"
Regulus überlegte einen Moment und zuckte dann mit den Schultern. "Procyon?"
"Wie kreativ. Statt dem hellsten Stern im Großen Hund den im Kleinen Hund, das fällt ihr bestimmt nicht auf," grinste Sirius, "Bellatrix ist nicht dumm."
"Willst du sofort auffliegen?! Ich nenne meinen Hund ganz sicher nicht Padfoot."
"Hey, Padfoot ist ein völlig legitimer Name," meldete Remus sich empört zu Wort.
Sirius pflichtete ihm bei. "Ich bitte dich, du hast auch die streunende Katze, die du auf der Straße gefunden hast, Pebbles genannt, weil sie auf Kies saß. ...Und sie stolz so ziemlich jedem gezeigt, der sich mit dir unterhalten hat. 'Das hier ist Pebbles!', " imitierte er einen jungen Regulus und streckte Remus breit grinsend eine imaginäre Katze ins Gesicht. "Ich glaube kaum, dass du derjenige bist, der sich über unkreative Namen beschweren darf."
Regulus verschränkte die Arme. "Du bist ignorant wie immer. Pebbles hieß nicht nur Pebbles, weil ich sie auf einem Kiesweg gefunden habe, sie war auch klein und rund und grau. Das ist allemal kreativer, als meinen Hund danach zu benennen, dass er Tatzen hat."
Sirius verschränkte die Arme. "Ich weiß ja nicht."
Ein sehnsüchtiges Lächeln breitete sich auf Regulus' Gesicht aus. "Sie war eine gute Katze. Eine der zutraulichsten und bravsten, die ich je gesehen habe. Ich weiß noch, dass Mutter sie gar nicht ausstehen konnte, sie meinte, das würde mich verweichlichen. Es schien, als wäre es ihr ganz recht, als sie weggelaufen ist."
Sirius sah ihn einen Moment schweigend an. "... Reg, das habe ich dir nie erzählt, aber ich glaube, Pebbles-"
Regulus' Schmunzeln verschwand, stattdessen ersetzt durch eine düstere Vorahnung. "Sie... ist nicht weggelaufen, oder?"
Er nickte langsam und Regulus starrte auf seine Hände herab.
"Sag bloß, die anderen beiden auch nicht?"
Als er leicht den Kopf schüttelte, lächelte sein Bruder nur bitter.
"Ha, und ich habe immer gedacht, ich wäre der schlimmste Katzenbesitzer der Welt."
"Tut mir leid, Reggie, ich hätte es dir nicht erzählen sollen. ...Du darfst mich Procyon nennen, wenn du willst?", bot er versöhnlich an.
Regulus' Lächeln wurde wieder ehrlicher. Er drehte sich zu Remus, der sie still beobachtet hatte. "Er braucht einen Haarschnitt. Procyon muss wie der feinste Zuchthund Englands aussehen."
"Whoa, hey- Hey! So leid tut es mir auch nicht-", protestierte er, doch Remus schien bereits überzeugt.
"Protest ist nutzlos Pads, er hat recht. Du brauchst auch schon länger mal wieder ein Flohbad..."
⁂
Bellatrix' Verließ war düster, zwischen den meterhohen Regalen voller wertvoller Erbstücke und Tellern, Schalen, Schmuckstücken, Pokalen und unendlichem weiteren Gerümpel konnte man nicht anders, als sich eingeengt zu fühlen.
Heimlich war er fasziniert, dass es tatsächlich geklappt hatte. Niemand schien es zu wagen, Regulus Black zu verwehren, seinen Hund mit sich zu bringen, und keine der Sicherheitskontrollen hatten auf ihn reagiert.
Während Bellatrix Regulus den neuesten Klatsch über die Familie erzählte, sah er sich in dem Verließ um. Sein Blick blieb an einem goldenen Kelch hängen, der nicht weit von ihnen in einem Regal stand.
So einfach konnte es doch sicher nicht sein...?
Er warf einen Blick zu Regulus und Bellatrix, die diesem gerade eine filigrane Goldkette zeigte, und näherte sich dem Kelch, in dem sich seine Schnauze grotesk verzerrt spiegelte.
Nein, das konnte er nicht sein. Er war nur aus reinem Gold, und es war wohl nicht abwegig, zu vermuten, dass ein Erbstück Helga Hufflepuffs auch nur einen kleinen Hinweis auf ihr Haus tragen würde.
Andererseits war er so bestens getarnt...
Seine Nase berührte das Metall, welches mit einem Mal flammend heiß wurde.
Mit einem Winseln sprang er rückwärts, der Kelch fiel klirrend zu Boden und teilte sich plötzlich in zwei, dann teilten sich die beiden ein weiteres Mal, und ein weiteres...
Regulus packte ihn beim Halsband und zog ihn an sich.
"Procyon! Dummer Hund!", zischte er, bevor er ihn wieder losließ und sich zu Bellatrix wandte. "Tut mir leid, normalerweise ist er wirklich gut erzogen, nur manchmal wirklich einfältig..."
Er biss Regulus zur Rache in den Knöchel, bevor er sich weiter nach dem Kelch umsah.
Mit einer schnellen Bewegung ihres Zauberstabs brachte Bellatrix die Kelche zum Stoppen und musterte ihn missbilligend. "Flagrante und Geminio," sagte sie und machte einen weiteren Schlenker mit dem Zauberstab. "Äußerst nützlich gegen Diebe, aber ich löse sie wohl besser auf, bevor dein Köter noch mehr Chaos verursacht."
Am liebsten wollte er Bellatrix auch in den Fuß beißen, doch zunächst hatte etwas anderes Priorität: ihr Blick war bei dem Lärm nicht zu ihm geschnellt, sondern in eine ganz andere Richtung, ein erster, panischer Instinkt.
Dort, hoch oben in einem der Regale, stand ein einzelner, goldener Kelch, und selbst verschwommen erkannte er den Dachs, der darauf eingraviert war. Sein Herz fing an, hektisch in seiner Brust zu pochen.
Wie sollte er nur je den Kelch bekommen? Er konnte schlecht den Zauberstab benutzen, um ihn zu holen und auszutauschen, und Bellatrix lang genug ablenken, damit Regulus es könnte, auch nicht.
Und so hoch zu springen, das ganze auch noch unauffällig, war ebenfalls keines seiner Talente. Sie hätten Remus, diesen Riesen, mitnehmen sollen, der wäre vielleicht auf Zehenspitzen an den Kelch gekommen, dachte er frustriert.
Dann musterte er die Stelzen, aus denen die Regale bestanden. Sie waren hoch und sahen schwer aus, doch nicht sonderlich stabil. Ein weiteres Mal sah er sich nach Regulus um, der ihm einen flüchtigen, unruhigen Blick zuwarf, bevor er sich wieder Bellatrix widmete. Bald würden ihm sicher die Vorwände ausgehen, um ihnen noch mehr Zeit in dem Verließ zu gewinnen.
Entschlossen packte er eine der Stelzen und zog daran. Zunächst rutschte sie mit einem lauten Geräusch nur ein Stück über den Boden, doch bevor die anderen beiden reagieren konnten, zog er ein weiteres Mal kräftig daran und schließlich gelang es ihm, den Fuß des Regals vom Boden zu ziehen.
Es schwankte ein wenig, und Bellatrix sah es entgeistert an, dann fiel es wie in Zeitlupe vorwärts, schlug krachend auf dem Boden auf, riss gleich zwei Böden eines weiteren mit sich und verteilte klirrende Galleonen, Ketten, Schilder, Helme und Goldteller im ganzen Verließ.
Bellatrix schrie entsetzt und er nutzte das Chaos, um den kleinen goldenen Becher zu erhaschen, bevor Regulus ihn wieder an sich zog und ihn ausschimpfte.
"Elendiger Köter!", keifte Bellatrix. "Bei Salazar, du hast Glück, dass du teuer warst, oder ich würde dir den Hals umdrehen!"
Er gab sich reumütig, versteckte winselnd die Schnauze im Stoff von Regulus' Mantel und ließ den Kelch vorsichtig in die Tasche dort fallen.
"Geminio," flüsterte dieser, dann rannte er zu Bellatrix, die schon dabei war, alles wieder aufzulesen, und schob mit einer geschickten, schnellen Bewegung die Kopie des Kelches unter den Haufen von Wertsachen. "Merlin, ich weiß nicht, was in ihn gefahren ist! Er hat doch nichts zerstört, oder?"
Bellatrix gab ihm keine Antwort, kramte stattdessen panisch durch den Haufen, bis all ihre Anspannung mit einem Mal von ihr abfiel.
Erleichtert sah sie herab auf den falschen Kelch in ihrer Hand.
⁂
Sirius ließ beinahe den Zwei-Wege-Spiegel fallen, als Regulus an diesem Abend in die Wohnung stürmte. Er hatte noch nicht einmal die schwarze, mit silbernen Ornamenten verzierte Maske vollkommen von seinem Gesicht gezogen.
Auch die anderen vier im Wohnzimmer richteten den Blick überrascht auf ihn.
"Ich hab ihn," keuchte er und legte die Maske auf dem Kaffeetisch ab, ein breites Grinsen auf seinem Gesicht. "Ich hab ihn."
"Wie kannst du es wagen, Lily zu unterbrechen, wenn sie uns 'Der Zauberer und der hüpfende Topf' vorließt?", fragte Sirius empört. "Entschuldige dich bei dem Geburtstagskind, sofort." Er streckte ihm den Spiegel entgegen, aus dem Harry, Lily und James ihnen entgegenblickten.
Regulus verdrehte nicht einmal die Augen über Sirius' Kommentare, sondern winkte den Potters nur, immer noch grinsend. "Tut mir leid, Harry, aber ich habe den letzten Horcrux!"
Alle sahen schockiert auf. Das Märchenbuch war mit einem Mal vergessen.
"Lucius Malfoy versteckt irgendwo auf seinem Anwesen ein altes Tagebuch. Das ist der letzte Horkrux." Eilig streifte er seinen Mantel ab. "Und ganz zufällig gibt Malfoy in knapp zwei Monaten einen Ball. Ich könnte jemanden als entfernte Verwandte ausgeben und sie so reinschmuggeln. Aber wen?"
"Es bleiben nicht mehr viele Kandidaten, schätze ich," sagte Sirius und sah sich in dem Wohnzimmer um. "Ich kann nicht dort aufkreuzen und Padfoot- Procyon wird Bellatrix wohl die nächsten Jahre nicht sehen wollen. Moony ist auch zu riskant. Das heißt, es bleiben nur noch Wormy, Dorcas und Marls."
"Es ist besser, wenn es zwei sind. Drei sind zu auffällig, aber ein einzelner ist in zu viel Gefahr."
Peter seufzte erleichtert.
"Ein Ball voller Todesser? Ich passe," beschwerte sich Marlene und Dorcas nickte zustimmend.
"Außerdem, Reg, ich weiß nicht, wie ich dir das jetzt beibringen soll... Ohne Vielsafttrank wird uns so schnell niemand für verwandt halten," ergänzte sie und gestikulierte an sich herab, dann hielt sie zur Betonung ihren dunklen Arm gegen den im Vergleich fast weißen von Sirius.
"Ich sagte doch, entfernte Verwandte. Wer soll es sonst machen, James und Lily?"
Remus schmunzelte. "Natürlich, Regulus, nimm James mit. Du kannst ihn ja einfach als deinen Cousin vierten Grades aus den USA, Jim Porter, vorstellen. Fällt bestimmt niemandem auf."
Als Dorcas und Marlene sich schließlich geschlagen zu geben schienen, ließ Regulus sich nachdenklich auf die Couch sinken, dann zog er ein Blatt Papier hervor und fing an, hektisch darauf zu schreiben. "Ihr seid reinblütig, ihr habt sicher eine ungefähre Ahnung, wie solche Bälle ablaufen."
"Weitere schlechte Nachrichten: Meine Eltern wurden ermordet, bevor sie den ersten großen Ball zu meinem fünfzehnten Geburtstag geben konnten," versuchte Dorcas ein letztes Mal, Protest anzubringen, welcher bei Regulus auf taube Ohren stieß.
"Ich werde euch als Verwandte aus... Frankreich vorstellen, meine Großtante zweiten Grades ist dorthin gezogen, ihr müsst nur noch ein wenig Französisch lernen, und wir müssen euch neue Namen zulegen..."
Tröstend klopfte Sirius Dorcas auf die Schulter. "Ihr schafft das schon."
Marlene schüttelte den Kopf. "An unseren Fähigkeiten hat hoffentlich niemand gezweifelt. Ich kann mir nur so viele schönere Dinge vorstellen, als einen ganzen Abend nur von Todessern umringt zu sein und mit ihnen feiern zu müssen."
Unbeirrt fuhr Regulus fort. "Aber wir sollten wirklich nicht zu nah verwandt sein. Erstens fällt es sonst auf mich zurück, wenn ihr scheitert, und zweitens kommt meine geliebte Frau Mutter sonst noch auf die Idee, mich mit einer von euch statt mit diesem Selwyn-Mädchen verheiraten zu wollen."
Sirius prustete in seinen Tee.
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