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8 ⭒ Heiligabend

⟁ CW: Tod, Mord, Substanzmissbrauch, Selbstverletzung ⟁

24.12.1980

Bevor Sirius die Hand hob, um an der Tür der Potters zu klingeln, warf er einen Blick zu Remus und grinste schief.

"Okay, letzte Chance, umzukehren, sie haben uns noch nicht gesehen. Sonst müssen wir uns rausschleichen."

Remus lächelte und schüttelte den Kopf.

"Du weißt, dass wir nicht herkommen müssen," wiederholte er dann etwas ernster. "Wir können einfach wieder gehen, ich bin exzellent im Ausreden Finden. Und außerdem brauchen wir sicher überhaupt keine, die beiden verstehen es auch so."

"Schon gut, wirklich. Sie haben extra für mich kein Fleisch gemacht, natürlich müssen wir kommen. Außerdem müssen wir Harry sein Geschenk bringen." Er hielt das sorgfältig verzierte Päckchen hoch. "...Und jetzt klingel schon, es ist zu kalt, um ihre Tür noch eine Stunde anzustarren."

Kaum eine Sekunde, nachdem er geklingelt hatte, riss James schon die Tür auf und strahlte, als er sie dahinter entdeckte. Nachdem er Sirius in eine feste Umarmung gezogen hatte, hielt er inne und äugte zögerlich Remus, welcher nur seufzte.

"Prongs, ich bin nicht aus-" Er schnitt sich selbst das Wort ab und verdrehte leicht die Augen, als James und Sirius sich angrinsten, obwohl er sein eigenes Schmunzeln nicht verstecken konnte. Er hatte Sirius schwören müssen, nie wieder "Ich bin nicht aus Zucker" vor James zu sagen. Das letzte Mal war er Sekunden danach in Ohnmacht gefallen und hatte sich den Kopf an einer Treppe aufgeschlagen. "Jedenfalls wird eine Umarmung mich nicht umbringen."

"Da wäre ich mir bei James nicht so sicher. Ich bin überzeugt, dass die Hälfte meiner Quidditch-Verletzungen nur von James' Umarmungen nach dem Spiel waren. Mindestens eine von den angeknacksten Rippen."

"Du hast dich nie beschwert," erwiderte James und umarmte Remus wesentlich lockerer. Wahrscheinlich bemerkte er dabei die dicken Verbände um seinen Brustkorb, denn er musterte ihn noch intensiver. "So schlimm? Wir hätten es dir auch nicht übel genommen, wenn du nicht gekommen wärst, das weißt du doch."

"Ich weiß," beteuerte Remus. "Und wir sind hier. Ihr habt euch viel zu viel Aufwand gemacht und Sirius kann seinen Patensohn doch nicht unbeschenkt lassen."

James seufzte nach einem Moment angespannter Stille und zerzauste Remus die Haare, bevor er sie rein ließ. "Der Tag, an dem ich mal so etwas wie 'Du hast Recht, James,' höre... 'Mir geht es nicht gut, das heißt, ich sollte mich wohl einfach mal ausruhen'... Ich mache drei Kreuze auf meinem Kalender, ich schwöre es euch. Vielleicht sogar vier."

"Remus!", strahlte Lily, die den Kopf aus der Küche gesteckt hatte, und eilte auf sie zu. Sie drückte Sirius einen glucksenden Harry in die Arme, bevor sie Remus um den Hals fiel. Dieser ließ sich bis auf eine kurze Grimasse nichts anmerken.

"Es ist so schön, dich zu sehen!" Sie löste sich nur von ihm, um kopfschüttelnd die halb geheilte Wunde auf seiner Wange mustern zu können. "Was machst du nur schon wieder? Du hast doch versprochen, du bist vorsichtig."

Remus lächelte schief. "Ich fürchte nur, das interessiert den Wolf-"

Sirius entdeckte gerade rechtzeitig Dorcas, die sie grinsend vom Türrahmen aus beobachtete, und räusperte sich laut. "Was ist mit mir, Evans? Ich bin auch noch hier," beschwerte er sich gespielt beleidigt, um abzulenken. Remus warf ihm einen dankbaren Blick zu.

"Ja, aber wenn du mit James verheiratet bist, dann bin ich es mit Remus, Black," gab Lily seelenruhig zurück, bevor sie auch ihn umarmte. "Natürlich ist es auch schön, dich zu sehen." Harry, der gerade in der Bewegung war, nach seinen Haaren zu langen, quengelte, als sie ihn wieder an sich nahm.

Schließlich schlängelte sich auch Dorcas an ihr vorbei, um die beiden zu umarmen. "Kaum zu glauben, dass ich mal pünktlicher war als ihr," grinste sie.

Sirius sah sich nach der Garderobe um, an der James schon ihre Mäntel aufgehangen hatte. "Ich vermisse zwei Jacken und zwei Umarmungen. Wo sind Wormy und Marls?"

"Marlene feiert mit ihrer Familie," erklärte Dorcas und für einen Moment glaubte er, ihre gute Laune sah plötzlich ein wenig gedämpft aus.

Lily nickte und schob sie in Richtung Küche. "Pete auch, aber er hat versprochen, morgen vorbei zu kommen."

"Verräter," murmelte er kopfschüttelnd und zog eine Grimasse für Harry. "Dass sie es wagen können, deinen ersten Heiligabend zu verpassen, huh?" Harry strahlte ihn nur an.

"Die Kartoffeln brauchen noch eine Weile," verkündete James, als sie sich alle an einem Platz niedergelassen hatten. Dann warf er Sirius einen Blick zu und nickte hinter sich. "Pads, ich brauche dein Auge für Ästhetik im Vorgarten."

"...Mein Auge für Ästhetik?", hakte er belustigt nach, nachdem er ihm nach draußen gefolgt war und James rollte mit den Augen, fischte etwas aus seiner Hosentasche.

"Mir ist nichts besseres eingefallen, okay?" Er hielt ihm eine Zigarette hin.

"Du wolltest nicht mehr so viel rauchen, Prongs," merkte er an, nahm sie aber trotzdem entgegen.

"Ich weiß," seufzte er. "...Du hast ja recht." Dann zog er Sirius die Zigarette wieder aus der Hand und ließ sie zusammen mit seiner eigenen auf die Steintreppe fallen, bevor er den Zauberstab auf sie richtete und sie brennen ließ, bis nichts als ein Haufen Asche von ihnen übrig war.

"Hey, was haben deine Vorsätze mit meinen Zigaretten zu tun?" Traurig sah er zu, wie der Wind die Asche in den Sonnenuntergang wirbelte.

James schmunzelte. "Wenn ich nicht an Lungenkrebs sterben darf, dann du auch nicht. Ernsthaft, Padfoot. Wenn du auch nur eine Sekunde früher als ich ins Gras beißt, ich schwöre dir, ich finde einen Weg, deinem Geist den Hals umzudrehen."

Lachend kehrte er die Asche mit seinem Schuh von der Stufe, damit der Wind sie schneller verwehte. "...Also," sagte er schließlich. "Was ist mit dem Vorgarten? Und meinem Auge?"

"Naja, ich wollte ein Lilienbeet pflanzen und Lily hat mich zu kitschig genannt. Ich weiß genau, dass sie es eigentlich romantisch fand. ... Aber ich habe eigentlich nur eine Ausrede gebraucht."

"Ob du es glaubst oder nicht, das hatte ich fast schon vermutet."

Flackernd gingen die Straßenlaternen an, als sie schon eine Weile geschwiegen hatten, und tauchten alles in ein orangenes Licht. Der Himmel war ein rötliches grau, ein Schneesturm musste aufziehen.

James' Lächeln verblasste. "Er sieht schrecklich aus. Du auch."

"James Potter. Charmant wie eh und je."

Statt zu antworten, musterte James ihn eindringlich.

"Es war ein schlechter Mond. Er ist ziemlich nah an der Erde oder so, hat der Heiler gesagt." Still verfluchte er sich dafür, bei Sinistra nicht besser aufgepasst zu haben, um jetzt eine bessere Erklärung finden zu können.

"Ihr seht beide aus, als hättet ihr Wochen nicht geschlafen."

"Reg schlafwandelt, wusstest du das?", erwiderte er nur. Es war keine Lüge, und wenn James aufhören würde, nachzuhaken, dann wäre er auch nicht gezwungen, ihm eine weitere aufzutischen. Er starrte herab auf die Schneeflocken, die auf seinem Ärmel landeten. "Er hat schon früher manchmal Dinge gesehen, die nicht da waren, wenn er hohes Fieber hatte, aber jetzt steht er manchmal mitten in der Nacht im Mantel vor der Tür und will Horkruxe suchen, oder er glaubt, die Toten wären hinter ihm her... Eine Nacht, in der alle drei von uns durchschlafen, das ist wie ein Jackpot."

James schüttelte den Kopf, als wäre er mit der Erklärung nicht zufrieden. "Der Vollmond war vor drei Tagen. Er hatte noch nie so lang solche Verletzungen- da ist ja mehr Verband als Remus-, vor Allem nicht, seit wir bei ihm sind. Was, bei Godric, ist auf dieser Mission passiert?"

"Es ist nicht von Vollmond. Nicht nur," murmelte er und bereute es im nächsten Moment. "Hör zu, er will nicht, dass ich euch etwas erzähle, und ich habe nicht vor, mein Versprechen an ihn zu brechen. Lyall sagt, er wird sich vollständig erholen, wenn er vorsichtig genug ist und er wird nicht auf diese Mission zurück gehen. Es ist alles geklärt."

"Er wird nie erfahren, dass ich es von dir weiß. Oder, dass ich es überhaupt weiß," beteuerte James. "Pads, ich mache mir nur Sorgen um meine Freunde. Außerdem kennen wir beide Remus. Er und vorsichtig mit Verletzungen sein ist ein Widerspruch in sich selbst."

"Es ist eine Geheimmission. Es ist gefährlich, wenn ihr darüber Bescheid wisst. Wenn Todesser euch darüber ausfragen-"

"Wenn Todesser mich kriegen, hab ich ganz andere Probleme als Moonys Geheimmission."

Er seufzte frustriert. "Prongs, bitte zwing mich nicht-!"

James sah ihn durchdringend an, legte eine Hand auf seine Schulter.

"Schön, Fenrir Greyback hat ihn gebissen!"

"Ich weiß, aber-"

"Was? Woher?!"

"Er hat es mir erzählt. In der Sechsten, glaub ich?"

"Nein, nicht das- Weißt du noch, in der Siebten, als McGonagall so wütend auf Dumbledore war?"

James nickte verwirrt.

"Weil er Moony auf eine verdammte Mission in Fenrir Greybacks Pack geschickt hat! Er ist aufgeflogen und Greyback hat ihn gebissen, ein zweites Mal."

Auf einen Schlag wurde James kreidebleich und fing nur knapp seinen Zauberstab wieder auf, als er ihm aus der Hand fiel. "Was?! ...Deswegen die...", er gestikulierte zu seinem eigenen Brustkorb, vermutlich, um die Verbände anzudeuten.

Sirius nickte nur. "Lyall sagt, er war nicht weit davor, zu..." Er brachte es nicht über die Lippen. "Du weißt schon."

"Verdammt," fluchte James und fuhr sich schockiert durch die Haare. "Oh, fuck." Dann wurde sein Blick wütend. "Dumbledore hat ihn da hin geschickt? Dieser-..."

"Lyall wäre auch fast auf ihn losgegangen. Ich wünschte, er hätte es getan."

James lehnte sich an die Hauswand. Der Wind um sie herum heulte immer stärker. "Wie geht's dir?"

Verwirrt sah er zu ihm. "Ich bin nicht derjenige, der-"

"Ich weiß. Ich habe trotzdem dich gefragt. Oder willst du mir erzählen, dass dich das kalt lässt?" Er nickte zu seinen Händen und Sirius versteckte sie reflexartig hinter seinem Rücken.

"Sie sind trocken. Das ist die kalte Luft," murmelte er defensiv.

"Klar."

"Ich... Ich kann nicht anders, als damit klar zu kommen, oder? Wie soll ich für ihn da sein, wenn ich nicht irgendwie damit klar komme? Ich kann mich ja wohl kaum bei ihm darüber beschweren, dass ich Albträume und Panikattacken und was weiß ich darüber habe, wie er von Greyback gebissen wird. Und er, der dazu ein Recht hätte, weil er immerhin derjenige ist, dem es passiert ist, schließt sich lieber im Bad ein und denkt, ich würde es nicht mitbekommen."

James musterte ihn einen langen Moment schweigend, dann zog er ihn in eine feste Umarmung. "Wir könnten zusammen für ihn da sein. Wenn er mit uns reden würde."

"Mit uns reden und Moony ist ein Widerspruch in sich selbst."

"Da hast du wohl-", fing James an, dann zuckte er plötzlich heftig zusammen. "Regulus!"

Sirius wirbelte herum und vor ihnen stand tatsächlich Regulus, der die Kapuze seines vor Schnee fast nicht mehr als schwarz zu erkennenden Umhangs abstreifte. "Tut mir leid," murmelte er und musterte James belustigt. "Ich wollte euch nicht erschrecken. Aber es wäre auch ziemlich unhöflich gewesen, euch einfach zu unterbrechen, oder?"

"Pads, könntest du deinem Bruder bitte beibringen, sich nicht wie ein Geist an Menschen ranzuschleichen?!"

"Es kann ganz nützlich sein," sagte Regulus unschuldig.

"Ja, ganz nützlich, um Leuten verdammte Herzinfarkte zu verpassen!"

"Du bist zu schreckhaft, Potter."

"Und du bist zu sadistisch und machst das mit Absicht, Black!", jammerte James und hielt sich die Brust.

"Warum bist du überhaupt hier?", fragte Sirius und klopfte James lächelnd auf die Schulter. Der plötzliche Stimmungsumschwung war ihm mehr als recht.

"Es gibt etwas-"

"Pads, bei Merlin. Es ist Heiligabend, wozu ist er wohl hier?", unterbrach James ihn kopfschüttelnd und öffnete die Tür. "Komm schon, rein mit dir, wir haben mehr als genug gekocht, damit könnten wir wahrscheinlich sogar die Weasleys eine gute Woche lang durchfüttern."

Während James ihn ins Haus schob, warf Regulus Sirius einen perplexen Blick zu und setzte noch einmal an, sich zu erklären, doch James schien ihm gar nicht zuzuhören und beschwerte sich stattdessen lieber über den ganzen Schnee, den er von seinem Umhang abschüttelte, ehe er ihn an der Garderobe aufhängte.

"James, ihr habt mich doch überhaupt nicht-"

"Eingeladen? Wir dachten nur nicht, dass du kommen willst, aber jetzt bist du ja hier, also..."

Sirius quittierte Regulus' hilflosen Blick, während James ihn weiter zur Küche schob, mit einem schadenfrohen Grinsen.

"- weiß ich, dass er mir nicht antworten kann, Dorcas, aber du kannst mir nicht für eine Sekunde erzählen, dass er mich nicht verstehen kann, sieh ihn dir doch an," diskutierte Remus gerade, als sie wieder in die Küche kamen. Harry, den er in seinen Armen hielt, sah fast schon schmollend zu ihm auf, während Dorcas und Lily sie belustigt beobachteten. "Nicht wahr, Harry? Also, so leid es mir tut, du kannst kein Stück Kartoffel abhaben- Hey, wir dachten schon, ihr seid abgehauen," sagte er, als er sie im Türrahmen entdeckte.

"Wir haben einen Gast mitgebracht," erwiderte James und beschwor einen weiteren Stuhl herauf, während Regulus, der immer noch völlig überfordert aussah, den Rest der Runde begrüßte.

Als er Remus' nachdenklichen Blick auf ihnen lasten bemerkte, räusperte Sirius sich. "Lily, nimm den Rat eines Experten für Ästhetik: Ein Lilienbeet in eurem Vorgarten ist eine wundervolle Idee und hat überhaupt nichts mit Kitsch zu tun. Ich finde es tatsächlich sehr romantisch."

Auch Lily schien ihr langes Verschwinden etwas verdächtig zu finden, doch bei seiner Erklärung grinste sie. "Ich habe Dorcas und Remus auf meiner Seite. Es ist wirklich kitschig."

Bevor er sich setzte, legte James eine Hand auf Remus' Schulter und ließ sie etwas auffällig zu lang dort verweilen. Schließlich schien er dies selbst zu bemerken und Sirius konnte ihn förmlich nach einer Ausrede überlegen sehen, während er sich selbst neben Regulus setzte.

"Moony, du hast kaum etwas gegessen. Was, schmecken dir meine Kartoffeln nicht? Weißt du, wie viele Stunden ich dafür in der Küche verbracht habe? Vergiss das, wie viele Tage? Wie viel Schweiß und Tränen sie mich gekostet haben?", fragte er, gespielt vorwurfsvoll.

Remus' verwirrter Blick wurde zu einem Schmunzeln. "Verzeih mir. Ich bin nur müde, und außerdem will ich Harry nichts voressen."

Mit einem Kopfschütteln suchte James durch die Schüssel voller Kartoffelecken, bis er schließlich mit einem triumphanten Grinsen ein großes, augenscheinlich kaum gewürztes Stück hervorfischte. "Ta-da! Harry, als hätte er das gewusst, hat dein Dad natürlich die Würzmischung so unregelmäßig untergemischt, dass ein Stück für dich übrig bleibt. Und es ist weich und groß genug, bin ich nicht ein Genie?"

Harry klatsche strahlend in die Hände, als sein Vater ihm das Stück anbot, dann griff er es in beiden kleinen Händen und begann, wunschlos glücklich daran herumzunagen.

James selbst strahlte und ließ seinen Sohn nicht aus dem Blick, während er sich seinem eigenen Teller widmete.

Als Sirius seinen Blick durch die Runde schweifen ließ, taten ausnahmslos alle es James gleich. Sogar Regulus hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen und beobachtete Harry, zumindest, bis Lily die glückliche Stille durchbrach.

"Regulus, du isst nichts?"

Sein Lächeln und damit auch ihres und nach und nach das der anderen verblasste. "Nein. Es ist wirklich nett von euch, mich im Prinzip einzuladen, aber deswegen bin ich nicht hier." Regulus hob seine Gabel, schob damit jedoch nur die Kartoffeln auf seinem Teller umher. "... Der Dunkle Lord hat zu einem Treffen gerufen."

"Das hier ist nicht der Ort, um über solche Dinge zu sprechen," erwiderte Lily und warf Harry, der sich bei dem plötzlichen Stimmungswechsel verwirrt umsah, ein weiteres Lächeln zu.

"Ich glaube kaum, dass er mich versteht."

"Tut er auch nicht, aber ich will nichts darüber hören," antwortete sie, ohne den Blick von Harry abzuwenden oder ihr Lächeln abzusetzen.

"Doch, glaub mir."

"Sind es gute Nachrichten?"

"...Nein. Es gibt-"

"Dann will ich sie nicht hören. Nicht heute."

"Evans, es-"

"Nenn mich wenigstens Lily, wenn du an meinem Tisch sitzt. Und ich will es nicht wissen."

"Lily, es gibt einen Spion. Er hat einen Informanten, der viel zu nah an euch herankommt. Ich habe es selbst gehört."

Lily biss sich auf die Innenseite ihrer Wange. James aß schweigend weiter.

"Dumbledore meint, ihr solltet euch besser verstecken. Ihr könntet einen Geheimniswahrer für euer Haus haben. Aber das muss so schnell wie möglich geschehen."

"Nicht heute," wiederholte Lily. "Es ist Heiligabend. Nicht heute."

"Wir haben guten Grund, Dumbledore nicht mehr blind zu vertrauen," murmelte James, doch Regulus überging seinen Kommentar und sah stattdessen Lily entgeistert an.

"Hast du mir nicht zugehört? Ihr seid in verdammter Gefahr! Denkst du, der Dunkle Lord macht Weihnachtsferien?!"

Sirius räusperte sich, aber Regulus ignorierte ihn.

"Ich habe dich bestens verstanden, Regulus. Vielleicht hörst du mir ja nicht zu? Ich will heute nicht über solche Dinge reden, von ihnen hören, oder auch nur an sie denken. Das wirst du akzeptieren und du wirst es respektieren, sonst verlässt du mein Haus. Und vor Allem wirst du nicht vor meinem Sohn laut werden."

Tatsächlich antwortete Regulus etwas leiser. "Hast du vor, einfach zu ignorieren, was da draußen vor sich geht? Glaubst du, davon verschwindet es?"

Lily stand ruckartig von ihrem Platz auf. Sie griff einen Teller voller Yorkshire Puddings von der Arbeitsfläche und stellte ihn grob auf dem Tisch ab, dann sah sie Regulus in die Augen.

"Meine Eltern sind-", sie nahm einen tiefen Atemzug, setzte sich wieder und sprach ruhig weiter. "Meine Eltern waren Muggel. Ich weiß genau, was da draußen vor sich geht, besser als irgendjemand hier. Also wag es bloß nicht, mir vorzuwerfen, ich würde nicht genug daran denken, wie ihr Jagd auf Leute wie mich macht. Was ihr ihnen antut. Wag es nicht, mir einen Vorwurf zu machen, wenn ich einen Tag Frieden haben will."

"Ich gehöre nicht mehr zu ihnen," erwiderte Regulus.

James war währenddessen in seiner Bewegung eingefroren und ließ nun langsam seine volle Gabel sinken. " 'Waren'? Was heißt waren, Lily?"

"Sie sind gestorben," antwortete Lily sachlich und Sirius schien nicht der einzige zu sein, der sich beinahe an seinem Essen oder reiner Luft verschluckte.

"Was?!", keuchte er und Remus, der als einziger nicht schockiert schien, klopfte ihm auf den Rücken.

"Sie sind gestorben," wiederholte Lily und starrte auf die Tischdecke. "Mein Vater im Februar, meine Mutter im März. Sie waren alt, keine anderen Gründe. Aber ich konnte die Beerdigungen und die Gräber meiner Eltern nicht besuchen-" sie hob den Blick, um Regulus anzustarren und schüttelte James' tröstende Berührung ab, "- weil ich nicht wollte, dass Todesser meine Schwester und ihre Familie jagen."

Schockierte Stille machte sich in der Küche breit, nur gestört von Harrys leisem Gebrabbel.

"Mein Beileid, Lily. Ich wusste nicht vom Tod deiner Eltern und es war nicht meine Absicht, dich zu verletzen."

Sirius glaubte, noch nie so viel Mitleid von Regulus gehört zu haben.

Lily nickte knapp. "Es war auch nicht fair von mir, dich einen Todesser zu nennen."

Bevor Regulus noch etwas erwidern konnte, legte James eine Hand auf Lilys und musterte sie besorgt. "Warum hast du niemandem etwas gesagt?"

"Remus hat es herausgefunden," sagte sie, und für einen Moment richteten sich alle Augen auf diesen, der nur auf die Tischplatte sah, "aber ich wollte es euch nicht sagen. Was hätte es mir gebracht, wenn ihr es gewusst hättet? Ich will kein Mitleid, ich will nicht darüber reden oder darüber nachdenken, nicht heute und nicht, bis ich ihre Gräber besuchen kann." Sie drückte James' Hand und bemühte sich wieder um ein Lächeln. "Ich will nur einen Tag Frieden, okay? Einen Abend, ohne die ganze Zeit über diesen Krieg nachzudenken und absolut nichts tun zu können."

Dorcas stand auf und lächelte Harry an, auch, wenn sie ihren Schock nicht vollständig überspielen konnte. "Es ist Zeit für die Bescherung, nicht?"

Wenige Minuten später hatten sie sich im Wohnzimmer verteilt und James sah aus, als würde er jeden Moment vor Stolz platzen, während er Harry Dorcas und Marlenes Geschenk, eine Mini-Version seines alten Quidditch-Trikots, anzog. "Harry James Potter, du wirst der beste Quidditch-Spieler, den Hogwarts je gesehen hat, ich weiß es einfach. Du wirst deinen Dad selbst schlagen, fürchte ich."

Als Lily schließlich genug Fotos von Harry, von Harry und James, von Harry und Dorcas und von wem auch immer noch geschossen hatte, hielt Regulus plötzlich eine schmale, schwarze Box in der Hand und schien für einen Moment zu zögern, bevor er sie James und Lily entgegen streckte. "Hier, Harry. Lern früh, Koboldstein ist ein überraschend wichtiges Mittel für den sozialen Aufstieg."

James grinste, bis er die Packung öffnete und ihren Inhalt Lily zeigte. Er hielt überrascht einen schwarzen, mit goldenen Details marmorierten Koboldstein hoch.

Mit einem verlegenen Schmunzeln schüttelte Lily den Kopf. "Die sind wahnsinnig teuer für simple Koboldsteine. Das können wir doch nicht annehmen, Regulus..."

"Jeder Zauberer, der etwas auf sich hält, hat ein gutes Set Koboldsteine. Also, Harry, sieh gut zu und lerne vom Meister höchstpersönlich. Zuerst musst du die Steine..."

Sirius lehnte den Kopf an Remus' Schulter und musterte ihn. Jetzt, als er sich unbeobachtet zu glauben schien, weil der Rest scheinbar damit abgelenkt war, Harry Koboldstein zu erklären, war das matte Lächeln auf Remus' Gesicht vollständig verschwunden, während er in das Kaminfeuer starrte. Kurz traf Sirius James' besorgten Blick, dann rückte er näher an ihn.

"Moony?", fragte er so leise wie möglich, "Soll ich mir doch eine Ausrede überlegen?"

"Sie sollten jetzt auch bei ihrer Familie sein," murmelte Remus, "Sie sollten jetzt bei ihrer Familie sein und mit ihnen feiern können."

"Sirius, das ist wunderschön!", staunte Lily, bevor er tröstende Worte gefunden hatte, und musterte fasziniert das Mobilé, das sie gerade ausgepackt hatte. Sie sahen beide wieder zu ihr.

"Moony hat mitgeholfen," erklärte er. "Reg auch, aber nicht, ohne sich konstant zu beschweren, dass ich ihn dazu zwinge."

Harry griff nach einer der Stofffiguren- kleine Hirsche, Hunde, Ratten und Wölfe, die von den Armen des Mobilés hingen- und brabbelte etwas vor sich hin.

Sirius und James sahen zur gleichen Zeit überrascht auf.

"Hat er gerade 'Dad'-"

"-'Padfoot' gesagt?"

"Das war definitiv ein 'Dad'."

"James, ich liebe dich, aber du bist völlig taub. Ich habe klar und deutlich ein '-foot' gehört."

"Hey, was kann ich für deine Halluzinationen?", fragte James grinsend. "Hey, Harry, kannst du es nochmal sagen? Dad?"

"Ja, sag es nochmal. Padfoot. Pad-foot."

Harry sah verwirrt zwischen ihnen umher. "Huh?"

"Pad-foot," demonstrierte Sirius noch einmal.

James gab ihm einen Stoß in die Rippen. "Dad."

Sirius streckte ihm die Zunge raus. "Pad-foot. Dein super cooler Patenonkel, der dir dieses tolle Mobilé geschenkt hat. Pad-foot. Pad-foot. Komm schon, Kumpel, du musst schon mitarbeiten. Pad-foot."

"Dad hat dir heute dieses tolle Stück Kartoffel gegeben, erinnerst du dich? Außerdem ist Dad viel cooler als dein Patenonkel-"

"Jungs, ich habe beides gehört," unterbrach Dorcas sie grinsend. "Ihr verwirrt den Armen ja völlig."

"Ja, einigt euch doch einfach auf 'Dadfoot'," kommentierte Remus und Sirius stellte erleichtert fest, dass er wieder lächelte. "Ein perfekter Kompromiss."

Dann meldete sich auch Regulus zu Wort: "Vielleicht hat er auch nichts von beiden gesagt? Er ist doch noch viel zu jung, um wirklich zu sprechen."

"Eben." Lily nickte zustimmend und strich Harry durch die Haare. "Außerdem, sein erstes Wort wird 'Mum'."

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