17.09.1980

In diesem Jahr brach der Herbst schlagartig über sie herein.

Vor einer Zeit, die sich wie eine Ewigkeit anfühlte, hatte der Mensch, der Clement Garner einmal gewesen war, Gefallen gefunden an den Rottönen, in denen die Natur in dieser Zeit erstrahlte, an den Temperaturen, die zumindest eine Zeit lang ein Mittelmaß zwischen brennender Hitze und eisiger Kälte zu finden schienen.

Dieses Jahr und eine längere Zeit schon jedoch fand er es nicht mehr oft in sich, sich an diesen Dingen zu erfreuen. Jetzt erfüllten ihn die orange-gelben Eichen, die die Auffahrt zum Anwesen der Lestranges flankierten, nur mit einem tiefen Unmut, mit etwas, das man schon fast als Ekel bezeichnen konnte.

Das alte Anwesen, er war sich nicht einmal sicher, wem es gehört hatte, war vom Orden aufgespürt worden, also hatten sie ein neues gebraucht. Er konnte sich noch klar daran erinnern, wie Bellatrix Lestrange sich beinahe überschlagen hatte, um dem Dunklen Lord ihres anzubieten.

Hätte er nicht zu fürchten, dass der Dunkle Lord es irgendwie erfahren könnte, so wollte er ihn in seinen Gedanken am liebsten dafür verfluchen, immer in diesen Zeiten des Jahres zu großen Versammlungen zu rufen.

Kurz vor dem Tor zog er seine Maske ab und nickte Rhona, ihrer Listenführerin, zu. Heute hatte sie ihre Nägel mit einem aggressiven knallpink lackiert, fiel ihm auf.

In der letzten Zeit hatten Clement Garner und Rhona sich beinahe schon etwas angefreundet. Sie war wohl die einzig erträgliche Todesserin, die er kannte. Zwar versuchte sie, angsteinflößend zu sein, doch es gelang ihr nicht ansatzweise so gut wie Bellatrix oder den Carrows.

Als er den Blick schweifen ließ, entdeckte er einen ihm nur zu bekannten Schopf rabenschwarzer, kurzer Locken und setzte eilig seine Maske wieder auf.

"Was?", fragte Rhona verwirrt.

Er nickte zu Regulus Black, der kurz vor dem Eingang elegant gegen eine Säule lehnte und sich mit Evan Rosier unterhielt. "Wir kennen uns. Ich... Naja, ich vertraue ihm nicht."

Zu seiner Erleichterung zuckte Rhona mit den Schultern. "Niemand tut das. Scheint zumindest nicht so, seit er Neujahr ewig untergetaucht ist und dann mit einer dummen Ausrede wiederkam, als wäre nichts passiert... Es fehlt nur noch ein kleiner, konkreter Beweis, dass er für den Orden spielt, dann ist er hinfällig. Woher kennst du ihn?"

"Nicht unbedingt ihn, aber seinen Bruder. Wenn er wirklich auf der Seite des Ordens ist und mich erkennt, dann... bin ich der Hinfällige. Das darf auf keinen Fall passieren." 

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