Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

14 ⭒ Überleben

⟁ CW: Verletzungen, Folter, Mord/ Tod ⟁

17.10.1981

"Er kann doch nicht weit gekommen sein. Was, wenn sie ihn wieder gefunden haben?", murmelte James nervös vor sich hin, auch wenn er keine Antwort erwartete, denn Peter saß als Wormtail auf seiner guten Schulter. Wenn man sie überhaupt gut nennen konnte, denn irgendwie tat ihm einfach alles weh. Lily würde ihn umbringen.

Wäre er nicht so konzentriert, dass jedes kleine Geräusch ihn aufschrecken ließ, so hätte er es wahrscheinlich überhört, doch am Ende des verlassenen Ganges, den er entlangschlich, murmelte jemand vor sich hin. Noch dazu war er sich ziemlich sicher, die Stimme zu erkennen.

Lily, Harry, Sirius, Remus, Regulus, wiederholte er wieder und wieder in seinen Gedanken. Du kannst dir keinen Fehler erlauben.

Seine Hand zitterte, so fest umklammerte er Peters Zauberstab, den dieser ihm überlassen hatte. Er hielt den Atem an, bemühte sich, seine Schritte noch leiser zu setzen. Ein massives Eisenschloss hing dort aufgesprengt von der Tür, die einen Spalt offenstand, einen schmalen Streifen von blassem Licht durch den Flur fallen ließ.

"Wirst du wohl endlich kooperieren?", zischte die Stimme, und diesmal konnte er nicht mehr leugnen, sie zu kennen.

James presste den Rücken gegen die Wand neben der Tür, riskierte einen vorsichtigen Blick in den kleinen Raum, der nicht mehr als eine Besenkammer zu sein schien. Dort sah er die große, dunkle Figur, die sich über etwas außerhalb seines Sichtfelds beugte, die strähnigen schwarzen Haare, die ihr dabei vor das Gesicht fielen. Severus Snape.

"Ich habe keine Zeit für diesen Unsinn, Lupin!"

James drehte sich der Magen um, und bevor er auch nur daran dachte, zu überprüfen, ob noch mehr Todesser im Raum waren, oder sich zu verwandeln, stürmte er mit erhobenem Zauberstab in die Kammer.

"Expelliarmus! Weg von ihm, du Bastard, WEG VON IHM!"

Snape sah ihn schockiert an, weise genug, ihm aus dem Weg zu stolpern, als er auf Remus zustürzte, welcher im Gegensatz dazu ruhig, völlig teilnahmslos in der Ecke saß und ins Nichts starrte. James' Blut kochte, mehr als das, brannte in seinen Adern, als er ihn hektisch musterte. Er trug kein Shirt, eine beängstigende Menge an Blut trocknete auf seiner Brust, aus einem Schnitt quer über seine Kehle. Er saß so gerade da, dass James klar die dunkle Narbe links unter seinen Rippen erkennen konnte, die Abdrücke jedes einzelnen Zahns, der sich dort- er musste sich zwingen, wegzusehen.

"Pete," murmelte er, beobachtete noch, wie dieser von seiner Schulter sprang, sich zurück verwandelte und zu Remus kniete, dann ging er auf Snape los, packte ihn beim Kragen und warf ihn gegen die nächste Wand.

"Potter-!" James' Faust gegen seinen Kiefer schnitt ihm den Satz ab.

"Du schleimiger Bastard!", knurrte er, und als Snape sich nach einem gezielten Schlag in die Magengrube krümmte, zog er seinen Kopf an den Haaren wieder hoch, damit er ihm in die Augen sah. "Was hast du ihm angetan, huh? Komm schon, raus mit der Sprache, ich will es dir nur zurückzahlen. Und keine Scheu vor Details, ich bin ein äußerst großzügiger Mensch."

Snape sah keuchend zu ihm auf, und schon der Ansatz des verdammten selbstgefälligen Grinsens auf seinem Gesicht machte James den Vorsatz, ihn noch nicht umzubringen, schwer.

"Potter, einfältig wie in guten alten Zeiten. Ich habe ihm nichts getan."

Er griff nach seinem Arm und drehte ihn gegen das Gelenk, bis Snape zischte. "Versuch es erst gar nicht, Schniefelus. Was hast du getan?"

"Nichts, nichts, nichts!", Snapes Stimme wurde mit jedem Mal höher, bis James für einen Moment nachließ. "Frag ihn doch!"

Erst jetzt kam es ihm in den Sinn, Snape mit dem Zauberstab zu drohen, und er presste ihn fest in die Seite seines Halses, während er zu Remus sah, der sich nicht aus seiner Position bewegt hatte.

"Moony? Was hat er mit dir gemacht?"

"Nichts," sagte Remus nur.

"Nichts? Aber-"

Snape nutzte James' Verwirrung und duckte sich aus seinem Griff hervor.

"Was sollte ich aus ihm herausbekommen, das er nicht schon Lestrange gesagt hat?"

James starrte ihn sprachlos an.

"Ich habe versucht, ihn hier raus zu bekommen, wenn du es genau wissen willst, Potter. Also- Viel Spaß dabei, ihn zur Vernunft zu bringen. Und bevor du auf irgendwelche Gedanken kommst: ihr beiden seid mir herzlich egal, das hab ich nur für Lily getan."

Er hob seinen Zauberstab wieder auf und rieb sich den Kiefer, bevor er aus der Besenkammer stolzierte, und wie früher ließ ihn der Umhang, der dabei hinter ihm wehte, wie eine übergroße Fledermaus aussehen.

James sah ihm noch immer verwirrt hinterher, unsicher, was er fühlen sollte. "Snape!", rief er nach einigen Momenten, doch er schien schon längst verschwunden. "... Danke," fügte er gemurmelt an und rüttelte sich aus seiner Trance, um sich zu Remus zu hocken. "Hey, Moony. Wie geht's dir?"

Remus schwieg.

Er warf einen Blick zu Peter, der nur unsicher mit den Schultern zuckte.

"Gut, dann... Denkst du, du kannst gehen?"

"Nein."

James ließ ein weiteres Mal hektisch einen Blick über seine Beine schweifen. Kein Blut, das durch den Stoff seiner Hose sickerte, keine seltsam abstehenden Gliedmaßen. Erschöpfung, vermutlich war es reine Erschöpfung. Außerdem hatte er offensichtlich einiges an Blut verloren...

"Nein? Verdammt. ... Naja, dann..." Er kreiste seine Schultern, bemüht, dabei nicht im geringsten das Gesicht zu verziehen. "Wenigstens wird es mal nützlich, dass du so dürr bist. Komm schon, ich trag dich, wir bringen dich raus hier. Du weißt schon, wie in alten Zeiten, bevor Pads dich für sich beansprucht hat."

"Nein."

Schon in der Bewegung, einen Arm unter seine Schultern zu schlingen, hielt er inne. "Nein? Moony, was...?"

"Ich bleibe hier."

"Was?"

"Moony, du musst dir keine Sorgen machen, wir holen dich hier raus," meldete sich auch Peter von seiner anderen Seite zu Wort.

Remus schüttelte den Kopf. "Ich werde nicht gehen. Ich warte hier."

Über seinen Kopf hinweg, worüber Remus sich seltsamerweise dieses mal nicht aufregte, teilten er und Peter einen verwirrten Blick.

"...Worauf?", hakte Peter schließlich vorsichtig nach und Remus sah zu ihm.

Er sagte es, als sei es völlig offensichtlich. "Auf Madam Lestrange und Greyback. Ich warte, bis sie zurückkommen. Wie sie es befohlen hat."

James' Magen verkrampfte sich ein weiteres Mal.

Madam Lestrange.

Madam.

Er kämpfte gegen den Drang, sich zu übergeben und sprang stattdessen auf, um in der Kammer auf und ab zu gehen.

Peter starrte Remus skeptisch an. "Was, bei-"

"Hör zu, Moony. Remus. Das ist nicht der Zeitpunkt, um den Helden zu spielen und dich selbst zu opfern, klar?"

"James... Ich glaube, das ist es nicht.... Etwas ganz anderes."

Für einen Moment starrte er Peter nur an, bis er realisierte, was er meinte. Beinahe glaubte er, spüren zu können, wie sein Herz in seiner Brust einen Schlag aussetzte.

"Komm schon. Wir müssen gehen, okay?" Er versuchte, Remus aufzuhelfen, doch dieser riss sich aus seinem Griff los.

"Nein!", zischte er und verschränkte die Arme vor seiner Brust. "Ich warte hier."

James schüttelte ihn, doch hinter seinen Augen war weiter nichts als Leere.

"Nein, nein, wir müssen gehen, hörst du? Du kannst nicht hierbleiben und auf sie warten. Welchen Befehl auch immer sie dir gegeben hat, du kämpfst jetzt gefälligst dagegen an! Wir müssen dich in Sicherheit bringen. Und Regulus und Sirius finden. "

Remus hob den Kopf. Hinter seinen Augen schien sich endlich etwas zu regen. "Sirius?"

"Sirius. ...Bitte? Komm schon, ich will nicht betteln."

Sein Kopf dröhnte, seine Ohren klingelten, ein dumpfer, pochender Schmerz ließ keinen Fleck seines Körpers verschont. Trotzdem öffnete Sirius die brennenden Augen, denn diese Stimme erkannte er...

"...Reg? Regulus!" So sehr jede Faser seines Körpers protestierte, er kämpfte sich eilig auf. Alles um ihn herum drehte sich, doch er stürzte auf seinen Bruder, der ihn mit großen Augen ansah, zu und zog ihn so grob an sich, das ihre Brustkörbe mit einem dumpfen Geräusch gegeneinander prallten.

"Ow, Sirius, ow ow ow warte-", protestierte dieser leise, doch Sirius konnte sich nicht mehr dazu bringen, seine Arme zu lockern. Langsam sanken Regulus' angespannte Schultern herab, dann schloss er selbst die Arme um ihn, klammerte sich mit einer Hand in seine Jacke und vergrub das Gesicht in seiner Schulter. "Sirius..."

"Du lebst."

"...Scheint so."

Er hielt ihn auf eine Armlänge Abstand, um ihn zu mustern. Er war leichenblass und der Ärmel seines Hemdes hatte sich völlig mit Blut vollgesogen, doch sonst konnte er ihm keine neuen Verletzungen ansehen. "Bist du okay? Was haben sie mit dir angestellt?"

"Noch bin ich kein Werwolffutter, das ist die Hauptsache," murmelte Regulus. "Lass uns nur von hier verschwinden. -Was ist mit dir? Das sah nicht gut aus."

"Sie haben die Treppe..." Er sah sich um. Er war in einem demolierten Zimmer gelandet, ein riesiges Loch klaffte in einer der Wände. Dann ließ er Regulus los und stolperte auf die Treppe, oder das, was von ihr noch übrig war, zu.

"Prongs! Wormy!"

Nichts außer Trümmer, die zwei Todesser und ein Ordensmitglied, dessen Gesicht bis zur Unkenntlichkeit blutüberströmt war, unter sich begraben hatten. Und- eine Entdeckung, bei der sich sein Magen umdrehte- eine abgerissene, blutige Hand, an ihr ein silberner, breiter Verlobungsring, wie Benjy Fenwick ihn immer trug.

"Sie sind nicht hier, ich hätte sie gesehen, als ich nach dir gesucht habe," sagte Regulus. Er schwankte, als er auf ihn zukam, schüttelte jedoch Sirius' stützenden Arm, stolz wie immer, ab.

"Das heißt, sie leben?"

"Oder sie...- Ja. " Er wusste es zu schätzen, dass Regulus ausnahmsweise versuchte, seinen Pessimismus zu verstecken, wenn auch nicht sonderlich erfolgreich. "Sie leben. Ich bin mir sicher."

"Gut." Er sah sich um. Für einen Moment glaubte er, aus dem Augenwinkel eine Bewegung gesehen zu haben und hielt inne, doch kein Angreifer kam hinter der Ecke hervor. "Wir müssen sie finden- Remus. Weißt du, wo Remus ist?"

Der kleine Funke Hoffnung, der in ihm aufgekommen war, erlosch sofort wieder, als Regulus leicht den Kopf schüttelte.

"... Tut mir leid, sie haben uns getrennt, als der Orden hier aufgetaucht ist-"

"Muss dir nicht leid tun, ist ja nicht deine Schuld. Wir finden ihn sch-" Er erstarrte. Diesmal war er sich sicher, eine Ecke schwarzen Stoffs hinter der Ecke verschwinden gesehen zu haben. "Hast du...?", flüsterte er und hielt James' Zauberstab hoch.

Regulus schüttelte den Kopf und starrte selbst alarmiert die Ecke an, also schob er ihn hinter sich, während er darauf zu schlich. Wenn es mehr als einer wäre, dann hätten sie sie doch sicher schon angegriffen...

"Hey, wir haben dich gesehen! Zeig dich!", rief er, versuchte so bedrohlich wie möglich zu klingen und hielt James' Zauberstab fester.

Einen Moment lang, in dem er angespannt die Luft anhielt, geschah nichts und er machte einen weiteren, lauteren Schritt auf die Ecke zu.

Dann trat dort eine schwarze Figur hervor, unter ihrer tiefen Kapuze fielen lange, weißblonde Haare über ihre Brust. Sie hob den Blick und für einen langen Moment starrten er und Narcissa Malfoy sich nur an.

Er musterte sie argwöhnisch. Warum zog sie nicht den eigenen Zauberstab? Ihre Arme waren unter ihrem Umhang versteckt, sie schien etwas großes vor sich zu tragen.

Narcissa rümpfte die Nase. "So sieht man sich wieder." Aus dem Augenwinkel sah er ihren rechten Arm zucken.

"Accio Zauberstab!", rief er, bevor sie ihn zücken konnte und nickte Regulus zu, ihn aufzufangen, ohne den Blickkontakt abzubrechen. "Ja, so sieht man sich wieder," wiederholte er, "liebste Cousine. Also, wohin wolltest du-"

"Sirius," unterbrach Regulus ihn und er sah zu ihm. "Das ist..."

Er hielt nicht einen, sondern zwei Zauberstäbe in der Hand. Ein kurzer, grauer, mit einem silber verzierten Griff, Narcissas... und Remus'.

Sein Magen überschlug sich, und er wusste nicht, ob aus Hoffnung oder Angst. Narcissa bleib unbewegt stehen, als er bedrohlich weiter auf sie zukam. "Wie kommst du an den?"

"Sie hat ihn mir abgenommen," antwortete Regulus, dann stürmte er plötzlich auf Narcissa zu und hielt ihr den Zauberstab unter ihr Kinn. "Du warst dabei, als sie uns getrennt haben. Wo ist er?"

Narcissas spielte unbeeindruckt und sah zwischen den Brüdern hin und her. "Wo ist wer?"

"Wo habt ihr den Werwolf hingebracht?", zischte Regulus.

"Ich weiß es nicht," gab Narcissa nun selbst zischend zurück, "Bellatrix war noch nicht fertig mit ihm-"

Die Beule unter ihrem Umhang wimmerte. Beinahe synchron sahen alle drei von ihnen darauf herab, schließlich trafen sich ihre Blicke wieder. Narcissa schluckte, dann straffte sie die Schultern und starrte sie herausfordernd an.

Regulus weitete plötzlich erschrocken die Augen und machte einen Schritt rückwärts.

"Draco?", flüsterte er.

Narcissa zog ihren Mantel ein wenig zur Seite und offenbarte eine Locke blonder Haare, die dort aus einem Bündel Decken hervorragte. "Also, Regulus?"

Regulus warf ihm einen hilflosen Seitenblick zu.

Er zog ihn ein wenig hinter sich und starrte Narcissa vernichtend an, den Zauberstab noch immer angriffsbereit auf sie gerichtet. "Verschwinde. Und hoffe, dass der Rest von uns genau so nett zu dir ist. Oder die anderen Todesser, wenn sie dich fliehen sehen."

Narcissa verdeckte das Kind wieder mit ihrem Umhang und eilte ohne ein weiteres Wort davon, das Kinn gereckt.

Mehrere Menschen lagen am Ende des kurzen Korridors am Boden. Sirius glaubte, sechs Todesser zu zählen, die ein Paar Figuren, gegen die Wand zusammengesackt, umringten.

Er schluckte, musterte den breiten Streifen Blut, dort, wo eine von ihnen an der Wand herabgeglitten sein musste. Aus der großen, dunklen Lache, die sich unter ihr ausbreitete, blickten ihm sein eigenes und Regulus' blasses Gesicht gespiegelt entgegen. Gerade wollte er sich zwingen, darüber zu steigen, als er sie aus dem Augenwinkel die Hand bewegen sah.

"Hey!" Er stolperte zu ihr, und als er ihre Schultern griff, erkannte er sie als den Prewett-Bruder mit den langen Haaren wieder, der mit weiten Augen zu ihm aufsah. "Gi'eon," sagte er, doch seine Stimme war kaum mehr als ein unverständliches Gurgeln. "Gi'eon..."

Seine Hände schlossen sich wie Schraubstöcke um Sirius' Oberarme, drückten so fest zu, dass Sirius sich unter anderen Umständen Sorgen gemacht hätte, dass er ihm die Arme brechen würde.

"Gi-de-on...", es schien ihn einige Kraft zu kosten, die Silben deutlich hervorzubringen. "Bitte."

Sirius warf einen hilflosen Blick zu Regulus, der neben dem anderen Bruder kniete. Der Prewett vor Sirius hustete, ein feuchtes, rasselndes Geräusch, mit dem Blut zwischen seinen Lippen förmlich hervorsprudelte, und griff noch fester zu. "Helft ihm, helft ihm, bitte helft ihm," für einen Moment zumindest war seine Stimme wieder klarer, "Helft Gideon, Molly..."

Sirius starrte überfordert auf ihn herab und klammerte sich an den ersten klaren Gedanken, der ihm kam. "Molly, Molly, richtig, sie wartet bestimmt auf euch, oder? Wir bringen euch zu ihr, okay? Okay, hoch mit dir, komm schon-"

Fabian schrie vor Schmerzen, als er auch versuchte, ihm langsam aufzuhelfen, und Sirius verwarf sein Vorhaben eilig wieder.

"Okay, okay, dann nicht! Dann nicht. Nicht so, wir könnten- Reg, hilf mir doch-"

"Fabian!" Moody stürmte plötzlich auf sie zu. Der Auror schob Sirius grob zur Seite, packte den Prewett unter den Armen und musterte ihn hektisch. "Prewett, mach keinen Unsinn!"

Sirius' Kehle schnürte sich zu. Solche Sorge hatte er noch nie in Moodys Stimme gehört und wollte es auch nie wieder.

Statt an Sirius klammerte sich der Prewett jetzt, sichtbar mindestens genau so fest, an Moody. "Gideon," wiederholte er, und langsam kehrte das Gurgeln in seiner Stimme zurück.

"Wir kümmern uns um ihn. Er ist okay," versicherte Moody und warf aus dem Augenwinkel einen auffordernden Blick zu den Blacks.

Es schien völlig überflüssig, denn Gideons weit aufgerissene Augen hatten schon die ganze Zeit unbewegt ins Nichts gestarrt, doch Regulus legte dennoch die unversehrte Hand gegen seinen Hals, nur um sie nach einigen Sekunden wieder zurückzuziehen und Moody mit einem leichten Kopfschütteln anzusehen. Die Hand, mit der Gideon nicht seinen Zauberstab hielt, war feucht mit tiefrotem Blut, als hätte er noch versucht, sie gegen die Wunden seines Bruders zu pressen.

"Er ist nur bewusstlos," sagte Sirius laut.

Fabian hustete wieder, doch kein Blut quoll diesmal über seine Lippen. Stattdessen wurde das rasselnde Geräusch seines Atems immer tiefer, immer dicker, seine Atemzüge immer flacher, schneller, panischer. "Mo-ody?"

"Gute Arbeit, Fabian. Fantastische Arbeit."

".. Gideon?"

"Er ist okay. Wir kümmern uns um ihn," wiederholte Moody.

Fabian schien ihn gar nicht zu hören. Er nahm einen flachen, rasselnden Atemzug, machte ein hohes, abgeschnittenes Geräusch tief in seinem Rachen dabei. Dann atmete er nicht mehr aus.

Seine Mundwinkel verzogen sich.

Sirius wusste nicht, ob es eine Grimasse vor Schmerz und Angst oder ein Lächeln war, doch was immer es war, es sollte für immer in Fabian Prewetts Gesicht stehen.

Langsam ließ Moody ihn los, lehnte ihn an seinen Bruder. Dann zog er ihre Umhänge ein wenig zurecht, legte sie so, dass der schwarze Stoff ihre Gesichter verschleierte.

Schließlich las er ihre Zauberstäbe auf und streckte sie den Blacks entgegen. "Ihr werdet sie nehmen und benutzen, oder wollt ihr weiter unbewaffnet hier durch, damit ihr Opfer völlig sinnlos ist?!", bellte er, als sie beide ihn nur zögerlich ansahen.

"Wir haben Zauberstäbe," erwiderte Regulus schließlich und schien wie Sirius den Blick nicht lang von den Zwillingen losreißen zu können.

"McKinnon meinte, sie haben sie euch abgenommen," knurrte Moody gereizt und trieb sie weiter, durch einen langen Raum, an dessen Wänden in langen Regalen verschiedenste Trophäen verwahrt waren.

"Narcissa ist geflohen," sagte Regulus und hielt ihren Zauberstab hoch. "Wir haben ihr den Zauberstab abgenommen."

Sirius tat es ihm mit dem von James gleich. "James hat mir seinen gegeben."

Entgeistert sah Moody zu ihm. "Du willst mir erzählen, es reicht nicht, dass James Potter höchstpersönlich hier duchstolzieren muss, er hält auch einen Zauberstab für unnötig?!"

"Niemand erkennt ihn, wenn er verwandelt ist-"

"Ihr seid eine Bande von leichtsinnigen Idioten! Idioten, Black, und ich drehe euch den verdammten Hals um, wenn euch noch mehr zustößt-!"

Die Tür am Ende des Raums, auf die sie zusteuerten, wurde von der anderen Seite aufgeworfen. Ein Todesser und einige Greifer stürmten in den Raum und stockten, als sie sie entdeckten. Über das Gesicht des Todessers zog sich ein schiefes Grinsen, eine krumme Narbe durch seine Oberlippe bis unter sein Auge offenbarte dabei einige seiner weißen Zähne. Er sah jung aus, vielleicht gerade so alt wie die Prewetts... es gewesen waren, vervollständigte die böse Stimme in seinem Kopf. Irgendwie kam es ihm vor, als hätte er ihn schon einmal gesehen.

"Sieh an, die Blacks," sagte er, als würde er nur Besuch begrüßen. "Und Alastor Moody. Askabans bester Zulieferer, welche Ehre," fügte er an, als Moody sich vor ihnen aufbaute und verbeugte sich spöttisch.

Regulus starrte ihn überrascht an. "Evan."

Für einen Moment schwand sein Grinsen. "Hast du mich vermisst? Glaub mir, ich finde es wirklich schade, dass wir uns so wiedersehen müssen, Reg. Du stehst auf der falschen Seite."

Regulus richtete den Zauberstab auf ihn, doch es schien ihn einige Kraft zu kosten. Erst jetzt fiel Sirius auf, dass er ihn mit der linken Hand hielt, womit wieder frisches Blut von seinem völlig durchtränkten Ärmel tropfte, schließlich war seine rechte, seine Zauberstabhand, gebrochen. "Das gleiche könnte ich zu dir sagen, Rosier," erwiderte er, während Sirius so unauffällig wie möglich versuchte, sich ein wenig vor ihn zu schieben.

"Ich wusste es." Rosier wehrte Moodys Fluch scheinbar mühelos ab und deutete den Greifern um ihn mit einem Kopfnicken, zuzugreifen. "Weißt du, ich habe dich sogar verteidigt. 'Ihr müsst euch täuschen, er kann nicht der Spion sein, nicht Regulus Black'. Wir dachten, der Orden hätte dich erwischt, dass wir dich in Askaban wiederfinden würden, oder dass du in irgendeiner dreckigen Gasse von London liegst- Schnappt ihn und seinen Bruder, dann bringen wir die beiden zurück zu Lestrange, und lebendig - Aber eigentlich wussten wir alle, dass du nichts als ein elendiger, feiger Verräter bist. - Lasst mir Moody," befahl er, als einer der Greifer den Zauberstab auf Moody richtete, während die anderen drei auf Sirius und Regulus losgingen, "Ich hatte schon lang kein vernünftiges Duell mehr."

"Petrificus Totalus!", Sirius hatte den Moment, in dem der Greifer seine Aufmerksamkeit auf Rosier gerichtet hatte, ausgenutzt und dieser fiel starr rückwärts. Mit einem leicht triumphanten Grinsen widmete er sich den drei anderen. Regulus schien einige Schwierigkeiten zu haben, auch wenn er sonst zumindest passabel im Duellieren war.

Ein grüner Lichtblitz zuckte an ihnen vorbei, musste Moody knapp verfehlt haben, und schlug stattdessen in einem der hohen Regale in ihrer Nähe ein, dessen Holz zerbarst. Laut klirrend fielen einige Trophäen zu Boden, eine aus Glas zersprang in tausende Scherben. Das Holzregal, oder das, was von ihm noch übrig war, schwankte träge, dann kippte auch es vorwärts und riss das noch intakte Regal neben sich mit herab.

Sirius zog Regulus gerade rechtzeitig noch mit sich aus dem Weg, das schwere Holz begrub einen der Greifer unter sich.

Nachdem sie alle für eine Sekunde schockiert auf die Stelle gestarrt hatten, an der er eben noch gestanden hatte, gingen die anderen beiden wieder auf sie los.

Auch unter normalen Umständen, musste Sirius zugeben, wäre dies kein einfacher Kampf gewesen, schon der puren Anzahl an Greifern gegen die von ihnen geschuldet. Und jetzt war er gezwungen, mit James' Zauberstab zu kämpfen, der sich in seiner Hand fremd anfühlte und auch seine Befehle nicht ohne etwas Widerstand auszuführen schien. Seine Schutzschilde hielten kaum einen einzigen Fluch, bevor sie zersprangen, der Expelliarmus, den er auf einen Greifer richtete, ließ seinen Zauberstab nur matt in seiner Hand zucken und zu Boden fallen, der Greifer fing ihn nahezu mühelos auf.

Neben sich konnte er Regulus schwanken sehen, die Flüche ihn immer knapper verfehlen.

"Verschwindet von hier," knurrte Moody ihnen zu, ohne den Blick von Rosier abzuwenden. Vielleicht sah er sie mit seinem magischen Auge an. Er wehrte einen seiner Flüche ab und warf sofort einen zurück, der den Todesser für einen Moment taumeln ließ, bevor er seine Balance zurückbekam. "Was macht ihr noch hier, auf mich warten?!"

Der Greifer, mit dem Sirius sich duellierte, schien nachzulassen, und endlich gelang es ihm, ihn zu schocken, gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie Regulus der Zauberstab aus der Hand sprang und er einige Schritte rückwärts stolperte.

"Reg!" Knapp erwischte er seinen Arm und hielt ihn aufrecht.

Moody sah sich zu ihnen um, warf einen Schutzzauber zwischen sie und den Fluch, den der Greifer auf sie jagen wollte und-

"Achtung-!"

Er drehte sich den Bruchteil einer Sekunde zu spät zurück und ein roter Lichtblitz streifte sein Gesicht. Der Auror keuchte und taumelte einen Augenblick, dann fiel er auf die Knie und sackte vorwärts.

"Moody!" Sirius nutzte den Überraschungsmoment, um den übrigen Greifer zu schocken, dann stürmte er auf den Auror zu und zog Regulus mit sich, den Zauberstab auf Rosier gerichtet, der Moody mit einem noch breiteren Grinsen als vorher beobachtete und den eigenen Zauberstab auf Sirius richtete.

"Das war ein gutes Duell," lachte er atemlos, und trat näher an ihn heran. "Aber jeder Spaß muss auch ein Ende haben. Du hast dich gut geschlagen, Alastor Moody, aber die Blacks gehören wohl uns..."

Moody stützte sich mit einem Arm auf dem Boden auf, die andere Hand hielt er über seine Nase gepresst. Blut strömte unter ihr sein Gesicht und dann seinen Hals herab. Er hob den Blick und sah Rosier vernichtend in die Augen.

"Du kriegst sie nicht."

"Oh? Du hast recht, verzeih mir, ich habe vergessen, wie überlegen sie mir sind. Expelliarmus."

Sirius sprang der Zauberstab in einem hohen Bogen aus der Hand.

Rosier hielt seinen auf ihn gerichtet. "Keine Bewegung," grinste er. "Und jetzt werden wir schön brav zurück zu Lestrange gehen. Imp-"

Plötzlich, schneller, als irgendjemand im Raum reagieren konnte, zückte Moody wieder den Zauberstab.

"Avada Kedavra!"

"Moody!"

Statt dem Auror schrie der Todesser auf, dann fiel er zu Boden, die Augen für immer schockiert aufgerissen.

Keuchend richtete Moody sich auf, riss einen Streifen Stoff von seinem Umhang, um ihn gegen seine Nase zu pressen. Er musterte die beiden Brüder, die ihn sprachlos ansahen, argwöhnisch. "Verletzt?", fragte er schließlich.

Regulus schüttelte langsam den Kopf und löste den Arm aus Sirius' Griff. "Nur keine Duelle mehr."

"...Nicht mehr als vorher," ergänzte Sirius perplex und las ihre Zauberstäbe wieder auf.

"Dann raus hier. Der Salon ist in der Nähe, von da aus ist es nicht mehr weit bis zum Foyer."

"Sie haben ihn umgebracht," sagte Regulus plötzlich. Er hatte sich nicht vom Fleck bewegt und starrte auf Rosier herab.

"Ja. Was ist, trauerst du um einen alten Freund?"

Sirius musterte ihn entgeistert. Konnte ihn das wirklich so kalt lassen? "Wir sind die gute Seite! Die gute Seite tötet nicht!"

"Die gute Seite tötet nicht gern, " korrigierte Moody grimmig. "Aber wenn es notwendig ist. Jeder Mord ist ein Stück deiner Seele, das mit verloren geht, ihr solltet froh sein, wenn Leute es für euch tun. Oder denkt ihr, wir werden die Todesser mit Expelliarmus und Stupor besiegen, während sie sich durch uns einfach durchmorden?"

Sirius haderte um Worte, während sie dem Auror hinterherstolperten, durch einen weiteren, langen Flur. "Aber es war nicht notwendig! Du hättest ihn auch schocken können! Das ist es doch, was uns von ihnen unterscheidet! Dass wir uns nicht auf ihr Level herablassen, dass wir nicht morden und foltern und -"

"Glaubst du wirklich, es gibt keinen Unterschied zwischen denen, die andere töten und quälen, weil ihre Eltern Muggel sind oder sie sich gegen sie auflehnen und denen, die sie töten, um die Anderen zu schützen? Dann bist du zu naiv für diesen Krieg. So wirst du ihn nicht überleben."

"Das gleiche sagen Todesser auch. Dass sie sich nur vor den Muggeln verteidigen, die die Herrschaft an sich reißen wollen!"

"Der Unterschied ist," Moody stieß die Tür zu einem Raum auf, aus dem bereits die Geräusche eines hitzigen Kampfes drangen, "die gute Seite lügt nicht, wenn sie das sagt. In diesem Krieg gibt es keinen Platz für Helden, wann versteht ihr das endlich?"

Sie waren zurück im Salon. Der Nebel hatte sich aufgelöst, so dass man klar die Verwüstung sehen konnte, die der Kampf verursacht hatte. Ein Kronleuchter lag zerschmettert am Boden, die Fenster waren zerstört, die Tapete hing in Fetzen von den Wänden, an einer Stelle streckte sich eine riesige schwarze Spur von etwas, das wie eine gigantische Stichflamme aussah, darüber.

"Stupor!", rief dann eine Stimme, die er erkannte, und auch Moody schien aufmerksam zu werden. Sein magisches Auge kreiste in seiner Höhle, dann zog er Regulus und Sirius entschieden mit sich, nachdem er einen Desillusionierungszauber auf sie gelegt hatte.

Tatsächlich standen sie kurz darauf vor Dorcas, die schwer atmend an einer Wand lehnte, neben Marlene, der an einer Seite ihres Kopfes die Haare wild abstanden, bis auf wenige Zentimeter abgesengt.

"Ich habe die Blacks," sagte Moody und gestikulierte zu ihnen. Er hatte es wohl als unnötige Mühe angesehen, den Zauber perfekt auszuführen, so lang er nur tat, was er sollte und sie so tarnte, dass sie auf den ersten Blick nicht auffielen. Als er an sich herabsah, stellte er außerdem wenig erfreut fest, dass der Zauber bereits nachließ.

Dorcas sah den Auror alarmiert an. Jetzt hatte er keine Hand mehr frei, um sich den Stoff gegen die Nase zu pressen, und Sirius erhaschte den ersten frontalen Blick auf sein Gesicht und biss sich auf die Zunge, um nicht zu würgen. Ein ganzes Stück Fleisch schien seiner Nase einfach zu fehlen, Rosiers Fluch hatte es sauber abgeschnitten.

Dann verengte sie die Augen und musterte die Stelle, an der die beiden Blacks standen. "Es wird reichen, um sie hier rauszubekommen, oder?"

"Wenn wir keine Zeit mehr verschw-"

"Lass mich los!", hörte er in der Entfernung eine Stimme und der Rest von Moodys Satz ging unter.

Sirius sah sich so schnell nach ihr um, dass ihm für einen kurzen Moment schwarz vor Augen wurde, doch es war völlig unwichtig. Diese Stimme würde er unter tausenden wiedererkennen, so leise sie auch unter all dem Lärm des Gefechts war.

"LASS MICH LOS!"

"Remus!" Er stürmte in ihre Richtung, der Rest der Gruppe stürzte ihm alarmiert hinterher.

Wieder webten sie sich geschickt durch die Duellierenden hindurch. Mit Unbehagen fiel ihm auf, dass er direkt auf die Tür zum Keller zusteuerte.

"Lass mich los! Nein! Er ist noch da drin! Lass mich-!"

"Moony, hör mir doch zu, wir haben ihn da rausgeholt, er ist nicht mehr dort! Wahrscheinlich ist er schon in Sicherheit!", rief James. "Sie ist versiegelt, wir können sie nicht einfach wieder öffnen! Er ist nicht mehr hier!"

Marlene und Moody räumten zwei Todesser aus dem Weg zu der Kellertür, und tatsächlich offenbarten sie dahinter James und Remus.

Remus, der auf die Kellertür einschlug, als würde er versuchen, sie mit bloßen Händen zu zerstören, und, der Beule in dem dunklen Holz nach zu folgern, auf dem besten Weg dahin war. Und James, der mit einem Arm um ihn versuchte, ihn wegzuziehen, und mit dem anderen den Zauberstab -Peters Zauberstab- auf sie richtete, bis er sie erkannte und ihn erleichtert sinken ließ.

"Dorcas, Marls, seid ihr-"

"Wo ist er? Wo ist Sirius?!", fragte Remus schwer atmend, die Augen weit aufgerissen. Er sah aus wie ein gehetztes Tier, sein Oberkörper war völlig blutverschmiert.

Sirius brauchte einen Moment, um zu Sinnen zu kommen, dann löste er den Desillusionierungszauber, der wahrscheinlich auch so kurz davor gewesen war, zu versagen, und stürzte auf Remus zu.

"Pads!", keuchte James überrascht.

Remus schien einen Moment länger zu brauchen, um es zu realisieren, doch dann stolperte er ihm entgegen, griff sein Gesicht in beiden, blutigen Händen und drückte ihm einen langen, festen Kuss auf die Lippen.

Sirius vergrub die Hand in seinen Locken, rieb mit der anderen über seinen kalten Rücken. Er hatte seinen zerschnittenen Sweater nicht mehr an.

Als sie es schließlich wagten, sich voneinander zu lösen, gerade sicher genug, dass der andere sich nicht sofort in Luft auflösen würde, wurde Sirius plötzlich peinlich bewusst, dass Moody sie die ganze Zeit beobachtet hatte.

"Wo- Wo ist Pete?", fragte er, um abzulenken, und James hob Wormtail, den Sirius vorher bei der Kellertür gar nicht gesehen hatte, auf seine Schulter.

Remus ließ ihn los, und Sirius beobachtete überrascht, wie er Regulus, dessen versagender Desillusionierungszauber ihn nur noch etwas gespenstisch durchsichtig erscheinen ließ, sich umarmte.

"Können wir dann endlich?", meldete Moody sich nur genervt zu Wort und alle nickten.

Sirius zog James' Jacke aus, um sie Remus über die Schultern zu legen. Dann gab er ihm und James ihre Zauberstäbe zurück und zog selbst den von einem der Prewetts, so falsch es sich auch anfühlte.

"Potter," zischte Moody, denn James machte plötzlich keine Anstalten, sich zu verwandeln. Die Gruppe sah ihn verwirrt an.

James zog einen Ärmel seines Shirts herab, um seine Schulter zu offenbaren. Die Haut dort war großflächig mit dunklem Blut unterlaufen. Während Sirius das Gesicht verzog, grinste er nur schief. "Ein humpelnder Hirsch bringt uns nicht viel, oder?"

Der Auror musterte ihn missmutig. "Erinner dich an mein Versprechen."

James nickte und warf Sirius ein lockeres Grinsen zu, eines, wie er es schon viel zu lang nicht mehr gesehen hatte, eines, mit dem er immer das Quidditch-Feld betreten hatte, eines voller Adrenalin und Zuversicht.

Hinter Moody arbeiteten sie sich vorwärts, verdächtig mühelos. Das Foyer, um das Moody sich Sorgen gemacht hatte, war gespenstisch leer, drei dunkle Figuren waren reglos gegen die Wände zusammengesackt.

Die Appariergrenze am Ende der Auffahrt war schon in Sichtweite, ihre vorsichtigen Schritte wurden zu einem Sprint, und sie schien zum Greifen nahe-

"Da vorn!"

Und in der Entfernung hörte er die unverkennbare, kalte Stimme Lord Voldemorts. "Lasst sie nicht davonkommen!"

Ein helles Licht blitzte über die Auffahrt. James neben ihm keuchte überrascht, dann erklang nur noch ein dumpfes Geräusch. Ein Aufprall.

Strauchelnd kam er zum Stehen, wagte es nicht, hinter sich zu sehen. "Prongs?"

Als wären seine Organe mit tonnenschweren Steinen ersetzt, als seien Wurzeln durch seine Füße gewachsen, er konnte sich nicht vom Fleck bewegen.

"James, steh auf."

"Sirius! Komm schon, es sind nur noch ein paar-", rief eine Stimme in der Entfernung, "Black!", eine andere. Es interessierte ihn nicht, wem sie gehörten.

Schleichend langsam hob er den Zauberstab. "Rennervate."

James blieb regungslos im Kies liegen, machte keine Anstalten, sich wieder aufzukämpfen.

"Scheiße, ist das- James!"

Verschwommene Figuren stürmten an ihm vorbei, doch als er sich endlich aus seiner Starre riss und selbst auf James zugehen wollte, packte ihn eine schwere Hand und zog ihn mit sich.

"Nein," er versuchte erfolglos, sich loszureißen. "Nein, JAMES!"

Die Hand ließ nicht nach, zerrte ihn Meter für Meter von dem reglosen Körper im Kies weg, und sie disapparierten.


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro