Kapitel 7✔
Überarbeitet am: 28.08.2017
Kapitel 7
„Zwischen euch hat sich noch immer nichts geändert oder?", hatte mich Bill gefragt. Die Frage kam so plötzlich, dass ich für eine kurze Zeit, den Sänger einfach nur mit großen Augen aufgerissen an schaute. Es stimmte. Zwischen uns hatte sich nichts geändert, zwischen uns war nichts mehr in Ordnung, zwischen uns war alles kaputt gegangen und auch wenn ich lange um meinen Bruder gekämpft hatte, hatte ich es irgendwann aufgegeben. Ich hatte aufgeben um ihn zu Kämpfen, dass mein Bruder wieder an meiner Seite war, den ich alles erzählten konnte, der immer für mich da war aber ich hatte leider viel zu spät gemerkt, dass zwischen uns nichts mehr sowie früher sein wird und genau dies tat in meinem Herz weh.
„Nein.", flüsterte ich mit einer brüchigen Stimme, die ich immer wieder unterdrückt hatte. Ich wollte keinem zeigen, dass ich verletzt bin, dass ich kaputt bin, ich wollte jeden zeigen, dass ich stark bin und genau aus diesem Grund räusperte ich mich und sprach mit einer etwas lauteren und sicheren Stimme: „Also warum ich eure Hilfe brauche ist ganz einfach. Tom würdest du bei meinem Auftritt mich auf der Gitarre begleiten und Bill würdest du einmal zu hören, wie ich in die Nacht Singe, was man verbessern könnte oder ob ich die Ton lange überhaupt treffe?"
Ohne auf eine Antwort von den Jungs zu warten drückte ich Tom eine Gitarre in die Hand und Bill drückte ich sanft auf meinen Bett, was er mit einem Augen verdrehen kommentierte aber sagte dennoch nichts. Ich nickte den Gitarristen zu, der mir mein nicken erwiderte und kurz darauf hörte man die sanften Töne von in die Nacht. Genau richtig zum Einsatz fing ich auch schon an zu singen und dachte an die alte Zeit. Erinnerungen von meinem Bruder und mir kamen vor meinen Augen, wie wir zusammen gelacht hatten, wie wir zusammen frei waren und ich ihm einfach alles erzählen konnte ohne das er mich ausgelacht hatte. Er war immer an meiner Seite und war mein Retter in meiner Not. Ich musste nichts sagen, wenn es mir schlecht ging, er war immer für mich da. Wir waren wie Zwillinge, so nah standen wir uns. Uns sah man außerhalb der Schule immer nur zu zweit uns gab es nur in Doppelpack. Wir gingen zusammen die Herausforderungen an, doch mir war klar, dass die Zeit vorbei war, dass wir zusammen einen Weg gingen. Er ging seinen eigenen Weg und ich ging meinen Weg und genau dies tat weh. Ich brauchte meinen großen Bruder an meiner Seite, ich brauchte ihn bei mir, ich brauchte seine Wärme, seine Sicherheit, doch er war so weit entfernt wie noch nie. Dieses Lied, was ich gerade sang erinnerte mich an die Zeit mit ihm, es erinnerte mich wie glücklich mein Bruder und ich zusammen waren bevor er meine Seite verlassen hatte.
Ich sang die letzten Zeilen des Liedes und die letzten Töne von der Gitarre verstummten leise. Erwartungsvoll schaute ich in die braunen Augen von Bill, die dunkel geschminkt waren. „Was soll ich dazu sagen?", fragte mich Bill in einem strengen Ton, was mein Herz in die Hose rutschen ließ. Doch es dauerte nicht lange bevor aus seinem ernsten Gesichtsausdruck ein Lächeln auf den Lippen zu sehen war als er mit einer sanfteren Stimme sagte: „Du gehörst einfach auf die Bühne, das habe ich dir schon so oft gesagt Sera aber du willst ja einfach nicht hören, wenn dir jemand etwas sagst."
Ich schämte mich für die Narben, die ich auf meinen Körper hatte, denn die Narben erinnerten mich als ich in Deutschland war, als ich dort gelebt hatte und dort die schrecklichste Erinnerungen hatte, die ich jemals gemacht hatte. Seit ich zwölf war, war ich nicht mehr in Deutschland gewesen und ich vermisste das Land wirklich, denn dort hatte ich Bill, Tom, Gustav und Georg kennen gelernt aber ich war auch froh dort weg zu sein, denn ich wusste genau, wenn ich zurück nach Deutschland gehen würde, würde die Erinnerung in mir wieder auftauchen, die ich versuchte zu verdrängen, die ich ganz tief in meinem Kopf eingesperrt hatte und nie wieder ans Licht lassen würde.
Niemals"
Genau pünktlich um viertel nach acht saßen alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen auf einen Baumstamm, während die Jury an ihrem Tisch saß und die Gäste, die hier waren hinter der Jury saß. Alle Mädels hatten wegen der Wärme einen Bikini an und natürlich hatten sie eine super Figur und auch die Jungs trugen eine Badeshorts, manche trugen dazu ein T-Shirt, ein Männertop oder welche warne Oberkörperfrei. Natürlich gefiel es den Jungs, das die Mädels im Bikini waren, was mich innerlich die Augen verdrehen ließ.
„Sera Hope.", iss mich eine weibliche Stimme aus meinen Gedanken, sodass ich kaum merklich zusammen zuckte. Ich war so tief in meinen Gedanken gewesen, das ich gar nicht auf gepasst hatte, was manchmal vorkommen konnte. Unsicher und mit zu viel Nervosität stand ich von meinen Platz auf und setzte mich auf den vorderen Hocker, der hinter war für Tom, der mich auf der Gitarre begleitet.
„Was hast du dir für ein Lied ausgesucht?", fragte Zayn Malik in einem neutralen Ton, doch ich wusste, dass er mich nicht leiden konnte sowie die anderen Jungs von One Direction, da ich ihre Musik und sie selbst als idiotisch, als Lügner und Betrüger bezeichnet hatte, was auch stimmte.
„In die Nacht von Tokio Hotel.", beantwortete ich seine Frage und als Antwort bekam ich von der Jury ein nicken, was hieß das ich anfangen sollte. Hinter mir ertönten die ersten Töne von der Gitarre und ich wartete darauf, dass mein Einsatz kam, den ich perfekt getroffen hatte. Während ich die ganze Zeit sang und den Schmerz raus ließ, der in meiner Brust war schaute ich die ganze Zeit in die blau-grauen Augen von Louis, der mich ebenfalls an schaute. Kein einziges Mal unterbrach ich den Blickkontakt während ich sang, kein einziges Mal schaute ich woanders hin, während ich mir den Schmerz von der Seele sang.
Eine einzelne Träne floss über meine Wange als die Gitarre sowie ich verstummte. Ich konnte hier nicht sitzen und auf das Urteil der Jury warten während ich vor ihnen weinte. Ich wollte nicht, dass er mich so verletzt sah, dass er mich schwach sah. Er sollte nicht sehen, was er hinter lassen hatte als er gegangen war.
Ohne groß darüber nach zu denken sprang ich von dem Hocker auf, auf den ich gesessen hatte und rannte zurück zu meiner Hütte. Es tat weh in seine Augen zu schauen, die mich nicht erkannten. Hatte er mich wirklich vergessen? Hatte er mich aus seinem Leben gestrichen? Bedeutete ich ihm überhaupt noch etwas oder war ich ihm völlig egal geworden? Liebt mich mein Bruder noch sowie früher? Ich wollte ihn zurück an meiner Seite haben, ich wollte meinen großen Bruder wieder haben, ich wollte in seinen Armen sein und ihm sagen, wie sehr ich ihn brauchte.
Ein lautes Klopfen riss mich aus meinen Gedanken als ich mich weinend im Spiegel beobachtete „Bist du okay Sera? Darf ich reinkommen?", fragte eine besorgte Stimme, die zu Selena gehörte. „Mir geht es gut.", log ich meine Freundin an: „Ich mach mich noch eben frisch, dann komm ich raus." Ich schminkte mich ab und zog das lästige Kleid aus, wo drin es viel zu warm war.
Man konnte deutlich meine Narben sehen, die ich nicht mochte, die ich immer wieder versucht hatte zu verstecken, doch das Leben war kein Versteckspiel sondern die Wahrheit und vor der Wahrheit sollte man nicht weglaufen. Ich werde meinem Bruder zeigen, was aus mir geworden ist als ich für sechs Monate in Deutschland war. Ich wollte mich nicht mehr schämen, dass ich die Narben an meinem Körper hatte und ich durfte mich von den Narben nicht mehr runter ziehen lass, was ich immer zu gelassen hatte. Ich lief nicht mehr vor meinen Problemen und Ängste weg sondern ich stellte mich ihnen um sie zu lösen, um stärker zu werden. Die Menschen, da draußen sollten sehen wer ich wirklich bin, wie ich wirklich bin und warum ich anders als sie bin, was ich schon alles erlebt hatte.
Ich zog mir einen schwarzen Bikini an und eine schwarze kurze Badeshorts für Mädchen an.
„Ich werde kämpfen.", gab ich mir selber Mut als ich meine Hütte verließ, die mich frech angrinste als sie sagte: „Wurde auch mal Zeit, Sera."
Zusammen liefen wir schweigend und mit schnellen Schritten zurück zu den Anderen, die uns förmlich anstarrten als sie uns entdeckt hatten. Es interessierte mich nicht, dass sie mich anstarrten, dass es eine Unterbrechung gab. Ich musste mich sammeln, ich musste mich einmal selbst finden und genau dies hatte ich getan. Mit einem zufriedenen setze sich Selena zu den Jurymitgliedern und nicht nur sie hatte ein zufriedenen Gesichtsausdruck aufgesetzt sondern auch die Jungs von Tokio Hotel, Five Seconds of Summer und Justin Bieber natürlich.
„Was ist mit deinem Gesicht passiert?", fragte Simon und unterbrach somit als erster das Schweigen, was mir nur etwas auf die Nerven ging.
„Ich wurde mit einem Messer angegriffen.", meinte ich Achselzuckend als ob das normalste auf der Welt wäre, was einem passieren könnte.
„Wann ist das passiert?", fragte Harry zögernd nach, es schien so als hätte er Angst irgendetwas falsches zu sagen, was ich mit einem schmunzeln kommentierte.
„Als ich für sechs Monate in Deutschland war." Mein Blick wanderte einmal kurz zu Louis, der mich mit weit geöffneten Augen anstarrte.
„Kann das sein?", fragte Louis sich selbst und starrte mich noch immer unglaubwürdig an. Alle Augenpaare wanderten zu dem Sänger, der gerade gemerkt hatte, wer vor sich stand. Immer wieder flüsterte der blond-braunhaarige Junge meinen Namen vor sich hin bevor seine Augen noch größer werden als sie schon vorher waren. „Sera Hope ist... aber wie?", fragte er sich wieder und schaute mich noch immer an als wäre ich ein Geist, als wäre ich nicht, als würde er sich alles nur ein bilden, doch ich antwortete mit einer kalten Stimme: „Genau, die bin ich." Langsam ließ sich mein Bruder wieder auf seinen Stuhl sinken, der vorhin aufgesprungen war und vergrub seinen Kopf in seine Hände.
„Was ist hier los?", fragte ein blondhaariges Mädchen, die genauso wie die anderen nicht verstand, was hier los war, was mir aber auch egal war, denn mein Bruder hatte es endlich verstanden, wer vor ihm stand. Er hatte endlich seine Schwester wieder erkannt. Harry legte meinen Bruder eine beruhigende Hand auf den Rücken, der noch immer seinen Kopf in seine Hände vergruben hatte.
„Louis? Ist sie?", fragte Liam zögernd nach, doch bevor der braunhaarige Junge seine Frage zu Ende stellen konnte nickte der Angesprochene nur. Liam musterte meinen Körper von oben bis unten und in seinen braunen Augen konnte man die Besorgnis ablesen, was keine Kunst war, denn sie stand ihn mitten auf der Stirn geschrieben.
„Wir machen eine Unterbrechung."; bestimmte Simon in einem strengen Ton und verlangte keine Widerrede: „Alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen außer Sera gehen sofort in ihre Häuser zurück." Zögernd standen die anderen auf und schauten sich verwirrt und fragend um, dabei musste sie natürlich in einer Lautstärke reden, die jeder mitbekam und jeder hören konnte, was sie sagten aber dies war mir egal. Die Kamera wurde aus gemacht und das Kamerateam verschwand ebenfalls sodass nur noch One Direction, Tokio Hotel, Five Seconds of Summer, Justin Bieber, Simon, Selena und ich hier waren und unter uns waren.
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