Kapitel 10✔
Überarbeitet am: 29.08.2017
Kapitel 10
Ich wusste nicht wie lange ich hier noch saß als Liam mit Zayn gegangen war und ich einfach das Meer angestarrt hatte als würde es eine Lösung für meine Probleme haben, doch es hatte keine Lösungen für mich oder Antworten für mich.
Leider.
Langsam stand ich von dem Baumstamm auf und beschloss eine Weile zu laufen. Ich wollte noch nicht zurück zu meiner Hütte, wo ich so oder so keinen Schlaf fand und meine Gedanken noch mehr verrücktspielten als sie es eh schon waren. Mein Kopf war gesenkt, meine Gedanken waren überall nur nicht da wo sie sein sollten. Ich lief einfach schweigend vor mich hin und bemerkte gar nicht wo ich entlang lief. Erst als ich meinen Kopf hob schaute ich direkt auf mehrere Villas, die vor mir standen. Dort wohnten sie. Dort wohnten die Jury und unsere Gäste in den einzelnen Villas. Auf der ersten Tür, die ich erblickte stand ‚One Direction' drauf und obwohl ich da nicht gehen sollte und ich eigentlich schon in meiner Hütte schlafen sollte, ging ich doch auf die Villa von One Direction zu.
Ich wusste das die Gruppe ein Interview hatte aber ob es vorbei wusste ich es. Meine Hand zitterte als ich an der Tür klingelte und wartete das jemand sie auf machte. Ich hatte keine Ahnung warum ich dies getan hatte oder warum ich jetzt hier war, vielleicht wollte ich einfach nicht mehr alleine sein. Schon als kleines Kind mochte ich es nicht alleine zuhause zu sein oder alleine in meinem Zimmer zu schlafen und dies hatte sich heute kaum geändert.
Es dauerte eine Weile bis die Tür endlich auf gemacht wurde und mein Bruder vor mir stand. Er sah mich unglaubwürdig an als er fragte: „Sera?" Louis lehnte sich gegen die Tür an und schaute auf mich herab, da er größer war als ich, was auch keine Kunst war, da ich noch nie wirklich besonders groß gewesen war.
„D-d-darf ich rein kommen, wenn ich nicht störe. I-ich.", stotterte ich drauf los bis meine Stimme am Ende doch versagte aber von dem Gesicht von meinem Bruder erschien nur ein breites Lächeln, was mich erleichterte.
„Komm rein."
„Danke." Louis schloss die Tür hinter mir. Zusammen liefen wir ins Wohnzimmer, zu mindestens dachte ich dies aber ich es war mir auch egal wo mein Bruder mich hin führte.
„Wer hat geschellt?", wollte eine Stimme mit einem starken Akzent wissen, die nur von Niall kam, da er der einzige mit einem irischen Akzent war. Erwartungsvoll das Louis mit der Sprache raus rügt, wer geschellt hatte schauten sie ihn an, doch anstatt die Frage von Niall richtig zu beantworten sagte mein Bruder nur: „Jemand ganz besonderes für einen von euch."
„Harry hast du etwa eine Freundin?", fragte Niall in einem lachenden Ton, doch bevor Harry antworten konnte kam Zayn ihm zuvor: „Nein aber Liam hat eine Freundin."
„Wir sind nicht zusammen.", verteidigte sich der Angesprochene mit einer schwachen Stimme, die wohl selbstbewusst sein sollte aber sie war es nicht. Harry wollte gerade seinen Mund öffnen um irgendetwas zu sagen und da mich die Gruppe noch nicht bemerkt hatte fiel ich Harry einfach mal ins Wort und zischte drohend: „Noch ein dummen Spruch von euch oder irgendeinen dummen Kommentar und ihr könnt euch von eurem kleinen Freund verabschieden, wenn ihr überhaupt einen besitzt."
„Noch immer so frech wie früher.", grinste Zayn mich belustigt an, was ich jedoch ignorierte. Ich ließ mich neben Liam auf der Couch fallen, der für mich Platz gemacht hatte. Das einzige was mich an allem verwundert war, dass Louis sich auf den Schoß von Harry setzte, der seine Arme um ihn legte und ihn noch näher an sich heran zog. Mit hochgezogenen Augenbrauen schaute ich den ältesten von den beiden an, der meinen Blick erwidert. Auch wenn wir eine lange Zeit nicht mit einander geredet hatten und uns kaum gesehen hatte, konnten Louis und ich uns ohne Wörter noch immer unterhalten, was ziemlich lustig war, denn Niall stöhnte genervt auf als er sagte: „Könnt ihr das mal sein lassen?"
Zögernd wandte ich meinen Blick von meinem Bruder ab und schaute den Iren belustigt an.
„Wie läuft es bei dir?", erkundigte sich Zayn bei mir, der meine Aufmerksamkeit gewann und ich den Sänger anschaute.
„Soweit ganz gut."
„Hast du dich entschieden?", fragte mich plötzlich Liam, der neben mir saß und mich mit seinen wunderschönen braunen Augen anschaute.
„Was denkst du denn?", stellte ich ihm eine Gegenfrage anstatt eine Antwort zu geben. Mit einem Lächeln auf den Liam lehnte Liam sich in der Couch zurück und sagte zufrieden: „Hab ich doch gesagt." Ohne wirklich darüber nach zu denken was ich tat nutzte ich die Gelegenheit aus und legte meine Beine über das Ende der Couch und legte meinen Kopf auf die Beine von Liam und starrte einfach nur die weiße Decke von der Villa an.
„Ist es ungewohnt für dich?", flüsterte mein Bruder in die Stille hinein, doch anstatt zu Antworten blieb ich stumm und schloss meine braunen Augen.
Wisst ihr als ich in Deutschland war fühlte ich mich alleine. Meine Klasse, wo ich sechs Monate war hasste mich und warum wusste ich nicht. Nur weil ich einen Bruder habe, der Louis Tomlinson heißt? Louis hatte so viel in seinem Leben geschafft und ich wollte ihn einfach nur stolz machen, wisst ihr? Ich wollte ihm zeigen, dass mich solche dummen Tussen mich nicht fertig machen konnten. Nach einer Zeit, wo ich ihn immer angerufen hatte oder ihm Nachrichten geschrieben, doch er ging nie ran oder schrieb zurück. Es gibt eigentlich nur einen Grund warum ich hier bin und das ist weil ich euch wieder sehen wollte, ich wollte das Strahlen in euren Augen wieder sehen, ich wollte eure Stimmen wieder hören und ich wollte sehen, was ihr noch immer für Chaoten seid. Nur deswegen bin ich hier.", sprach ich meine Gedanken, die mich schon die ganze Zeit geplackt hatten laut aus. Am Ende war meine Stimme brüchig und die Tränen, die ich zurück halten wollte strömten über meinem Gesicht und hinterließen eine nasse Spur auf meinen Wangen.
Liam, der neben mir saß nahm mich wie vorhin auf dem Baumstamm hoch und setze mich auf seinen Schoß ab. Ohne zu zögern oder darüber nach zu denken vergrub ich meinen Kopf an seiner Schulter und nuschelte ein: „Sorry." In seinem Ohr. Auch wenn ich sein Gesicht nicht sehen konnte, konnte ich das breite Grinsen, was auf seinen Lippen lag deutlich spüren, doch dies war mir momentan vollkommen egal.
Warme Sonnenstrahlen, die mir ins Gesicht schienen weckten mich aus meinem Schlaf. Langsam öffnete ich meine Augen und merkte sofort das ich nicht wie sonst in meiner Hütte geschlafen hatte sondern in einem anderen Zimmer.
Stimmt.
Wie konnte ich dies nur vergessen? Ich war ja gestern Abend noch zu meinen Bruder und deren Freunde gegangen. Ich hatte geweint und Liam hatte mich einfach in seinen Arm genommen und mich getröstet. Er war einfach da für mich gewesen. Er hatte nichts gesagt sondern er hatte mich einfach in seinen Armen genommen und mich fest gehalten als würde ich im nächsten Moment zusammen brechen. Bestimmt war ich in seinen Armen eingeschlafen und er hatte mich dann hier hoch getragen, was mehr als nur peinlich war. Langsam setzte ich mich in das viel zu große Bett auf und schaute mich erst mal im Zimmer um.
Es standen tatsächlich nur ein Bett im Zimmer und ein Schrank. Mehr war hier wirklich nicht drin, was mich eigentlich wunderte. Zögernd verließ ich das warme Bett, was ich jetzt schon vermisste und verließ das Zimmer, um mich zu erkundigen wo ich eigentlich genau in dieser Villa war. Ich lief einfach den langen weißen Flur entlang in der Hoffnung ich würde irgendwen finden aber es schien so als wäre die Villa, wie ausgestorben und keiner wäre hier gewesen.
„Morgen.", ertönte plötzlich eine Stimme hinter mir, was mich zusammen zucken ließ. Ohne zu zögern drehte ich mich um du erblickte Liam, der in einem Handtuch um die Hüften vor mir stand. Sein Oberkörper sowie seine Arme, waren voll mit Tattoos aber dies war nicht was mir der Atem raubte sondern sein durchtrainierter Oberkörper, den ich deutlich sehen konnte.
Bevor ich noch anfing ihn an zu starren und bevor ich anfing zu sabbern senkte ich meinen Kopf auf den Boden und wich somit seinem Blick aus. Was? Ich bin auch nur ein Mädchen und sowie jedes andere Mädchen hatte ich auch meine Schwächen. Ich fand Männer mit Tattoos und mit einem durchtrainierten Oberkörper ziemlich attraktive. Meine Gedanken wurden von seiner rauen Stimme unterbrochen, die mich bat ihn zu folgen, was ich auch zögernd tat. Wir liefen den Weg zurück, den ich gegangen war als er dann auch schon eine Tür öffnete und den Raum betrat.
Ich beobachtete den braunhaarigen Mann dabei, wie er auf seinen Kleiderschrank zu steuerte, ihn öffnete und ein graues T-Shirt raus holte und es mir gab.
„Danke.", nuschelte ich vor mich hin während Liam sich wieder umdrehte und sich eigene Sachen aus dem Kleiderschrank raus holte. Ich zog mir mein T-Shirt über den Kopf aus und zog dafür das frische T-Shirt von Liam an, was einfach super nach ihn roch. Ich zog den Duft von seinem T-Shirt in mich auf als wäre es meine eigene spezielle Droge ohne die ich nicht leben könnte.
„Steht dir.", grinste mich Liam an als er wieder in seinem Zimmer kam, was mich wunderte da ich gar nicht mitbekommen hatte, dass er den Raum verlassen hatte.
„Nicht wirklich. Das T-Shirt ist mir viel zu groß."
„Ich bin ja auch kein Schlupf wie du.", lachte Liam neben mir als er sich auf seinen Bett fallen ließ und mich von der Seite anschaute. Gespielt beleidigt verschränkte ich meine Arme vor der Brust und zog eine Schmolllippe.
„Las uns was versuchen.", unterbrach der Mann neben mir das Schweigen und bevor ich was sagen konnte hatte mich Liam auch schon auf die Beine gezogen, natürlich hatte ich dies nicht erwartet und knallte gegen seine Brust, was ihm zum Lachen brachte. Ich musste meinen Kopf in meinem Nacken legen, da er bestimmt über einen Kopf größer war als ich. „Vertraust du mir?", fragte er nach, was ich mit einem zögernden nicke bestätigte. Ich hatte keine Ahnung was er vor hatte und auf seinem Gesicht erschien ein sanften Lächeln, was er mir schenkte.
„Was hast du vor?", flüsterte ich ahnungslos und schaute ihn noch immer in seine braunen Augen, die meinen Blick erwiderte. Doch anstatt auf meine Frage zu antworten blieb der Mann vor mir still. Langsam bewegten wir uns im Kreis, was ich nicht wirklich verstand was dies sollte. Es dauerte eine Weile bis ich wirklich verstand was er vor hatte. Liam versuchte mir tatsächlich mit meinen Kreislaufproblemen zu helfen, doch dann passierte es. Ich bekam ein kurzes aber starkes Schwindelgefühl sodass ich mein Gleichgewicht verlor und nach vorne fiel. Natürlich fing mich Liam auf aber dafür fielen wir beide zusammen auf den Boden. Er knallte mit dem Rücken auf den Boden und verzog sein Gesicht schmerzvoll. „Sorry.", entschuldigte ich mich sofort bei ihm und der Mann auf dem ich lag öffnete kurze Zeit später seine braunen Augen, die direkt in meine braunen Augen starrten. Seine Augen zogen mich in einem magischen und langen Bann, den ich nicht entkommen konnte. Ich konnte meinen Blick von diesen Augen nicht abwenden auch wenn ich es gerne gewollt hätte, ich konnte es nicht. Noch immer lag ich auf Liam Payne von On Direction und schaute in seine braunen Augen, die mich völlig verzauberten während seine Hände auf meiner Taille ruhten. Keiner von uns beiden sagte irgendetwas sowie keiner von uns beiden irgendetwas machte.
„Schon okay.", flüsterte Liam nach einem langen Schweigen, doch er hatte gar nicht vor mich von sich zu schieben sowie ich es nicht vor hatte von ihm runter zu gehen. In seinem Zimmer war es ruhig, das einzige was man nur hörte war das unregelmäßige atmen von ihm und mir. Mein Herzschlag hatte sich in weniger als zwei Sekunden verdoppelt, was in meinem Brustkorp vor Freude tanzte, was mir wirklich Angst machte, dass mein Herz gleich aus meiner Brust springen würde und vor mir einen Tanz aufführen würde.
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