Shards of the mirror cut into the skin
*Suna Asentines*
Es machte sie mehr zu schaffen, als sie zugeben wollte. Sie hatte diese Chance dem eisernem Käfig zu entkommen. Suna musste alles geben. Eine andere Möglichkeit blieb ihr definitiv nicht. Sie war mit einer Auftragsmörderin und einer Buchhändlerin auf der Flucht vor dem Regiment das von ihrem brutalem Vater geführt wurde. Entweder sie ging drauf oder Suna schaffte es alles hinter sich zu lassen. Ihr Blick fuhr kurz nach rechts, als Erin zu ihnen aufschloss, die Haare in die Stirn gekämmt. Erin bemerkte ihren Blick und nickte ihr kurz zu, jedoch richtete sie den Blick bösartig auf Nola, die in Sturmschritt die Kontrolle über die kleine Gruppe übernohmen hatte. Es schien, als wüsste Nola genau, wie sie die Stadt verlassen musste. Zumindest verhießen das ihre fast rennende Schritte auf dem Sand. "Als würde sie vor etwas davonlaufen.", schoss es ihr durch den Kopf. Doch sie schüttelte den Kopf wieder, vor was würde auch eine Auftragsmörderin sich den fürchten? Doch Suna wusste nichts von ihr. Sie war nur die Wohlbehütete von der realen Welt abgekapselte Suna Asentines. Sie wusste nicht, was vor sich ging. Mit diesen Gedanken versuchte Suna aufzuschließen und rannte Erin hinterher, bis sie merkte wie die Häuserwand vor ihr schwankte. Ihre Beine ließen nach und es gab ein dumpfes Gerräusch, als sie auf dem Sandboden aufkam. Ihre Knie schmerzten scharf auf, dann landete sie mit ihren Handinnenflächen auf ein paar spitzen Steinen und ihre Handflächen schürften sich schmerzhaft auf. Sie hörte eine entsetzte Stimme und schloss kurz ihre Augen um Klarheit zu bekommen. Suna durfte jetzt nicht aufgeben. Sie versuchte aufzustehen und die Welt um sie herum wurde unscharf. Sie ließ sich wieder zurückfallen. Ein scharfer Schmerz durchfuhr ihren Kopf und sie schrie laut auf. Ihre Brust hob und senkte sich panisch und ihre Augen tränten. Alles wurde immer verschwommener. Wieder durchfuhr der Schmerz sie und sie hatte das Gefühl, als würde ihre Gliedmaßen verbrennen. Wieder schrie sie markerschütternd auf. Nahm nichts mehr wahr, nur den brennenden Schmerz. Als er kurz nachließ klappte sie in sich zusammen, unfähig sich wieder aufzurichten. Als der Schmerz sie wieder heimsuchte, richtete sich ihr Körper, wie selbstständig gen Himmel. Ihre Schreie wurden immer lauter. Der Schmerz wurde immer schlimmer, er ließ nicht nach. Hatte kein Mitleid mit Suna.
Sie wusste nicht, wie lange sie den Schmerz ertrug, doch als sie in die befreiende Ohnmacht fiel, war sie wie leblos. Alles wurde dunkel.
Suna hörte dumpfe Stimmen und ihr Kopf schien zu dröhnen. Sie versuchte an das letzte zu erinnern was sie mit ihren Augen gesehen hatte. Doch da war nichts. Die Stimmen wurden lauter und sie verspürte einen brennenden Schmerz in ihren Händen und ihr Kopf pochte schmerzhaft. Es war als würde sie nur den Schmerz und die Stimmen wahrnehmen, bis eine Frage ihre Gedanken übernahm.
"Wo bin ich?"
Mit Mühe blinzelte und es schien ihr, als würden die Stimmen lauter. Wieder blinzelte und erst nach ein paar Sekunden konnte sie einige verschwommene Umrisse ausmachen. Es schein als läge sie auf einem provisiertem Lager, um sie herum war ein kleiner Raum und als sie den Kopf langsam und mit großen Mühen drehte, sah sie zwei Gestalten. Sie unterdrückte ein Wimmern, als ein nicht sehr starker, aber sehr unangenehmbarer Schmerz ihren Kopf heimsuchte. Doch ganz unterdrücken konnte sie es nicht, ein paar Töne verließen ihre Lippen und eine der Gestalten drehte sich die Arme verschränkt blitzschnell zu ihr zu ihr, während die andere einen Schritt zurücktrat und es schien, als würde sie Suna mustern.
"Suna, hörst du mich?"
Sie nickte. Erin. Es musste Erin sein, ihre Stimme hatte so ein helle Melodie, die sie bisher nur bei ihr gehört hatte. Suna nickte langsam und schluckte, ihr Hals war angeschwollen.
"Wie geht es dir?"
Suna setzte zu einem Satz an, es schein als würde sie von der Dunkelheit in dem kleinem Raum verschlungen. Sie fühlte sich so hilflos.
Doch Erin drängte sie nicht, nur Nola zischte durch ihre Zähne verächtlich.
"Mein Hals und meine Arme.", brachte sie heuser und in Satzbrocken hervor. Sie sah aus dem Augenwinkel, wie Nola verschwand und sie sah Erin in ihr Gesicht, die sich über sie gebeugt hatte, um sie zu verstehen. Erins kleine Locken kitzelten sie an der Nase und sie spürte Erins gestressten Atem an ihrem Hals.
"Achte nicht auf sie.", flüsterte Erin ihr in ihr Ohr und legte ihr kalte Hand auf Sunas Stirn. Ein paar Schritte kündigten Nola an, die zurückgeschlichen kam. Erin nahm Sunas Handgelenk, wobei diese kurz aufwimmerte, da ihre von ihren Handgelenken ein brennender Schmerz ausging. Doch Erin drückte mit einem ihrer Finger, es musste ihr Daumen sein, soviel konnte Suna erahnen, auf eine von Sunas Adern. Suna zuckte zurück, sie wusste nicht, was Erin vorhatte. Vielmehr hatte sie oft von sogenannten 'Schlitzkarenten' gehört. Eine der vielreichen Freundinnen ihrer Mutter hatte mit Schrecken ihrer Mutter von dem Verfahren erzählt. Anscheinend handelte es sich um eine Möglichkeiten Krankheiten zu heilen. Dafür wurde die Haut am Arm aufgeschnitten und das Blut abgelassen. Ihre Mutter hatte weise genickt und erklärt, es würde die Verteidiger des menschlichen Körpers stärken.
Einige Tage später hatte die Freundin mit tränenden Augen und zittriger Stimme erzählt, dass, Suna konnte sich nicht mehr genau errinnern, sie hatte heimlich gelauscht, dass Yyinaka, Opfer der 'Schlitzkarenten', nach langen Leiden gestorben war.
Sie versuchte sie aufzurichten und von Erin wegzukriechen, scheiterte jedoch kläglich und blieb erschöpft liegen. Plötzlich wurde es in dem Raum hell. In dem spärlichen Licht erkannte Suna das Nola mehrere Kerzen anzündete, die in dem Raum verteilt worden waren. Jetzt konnte sie auch in Erins Gesicht schauen. Diese sah sie verwundert an, jedoch sah sie besorgt aus, als sie sah, wie Nola von ihr wegrückte.
"Bitte nicht. Keine 'Schlitzkarenten'.", mehr brachte sie nicht über die Lippen. Nola setzte auf den lehmigen Boden gegenübergesetzt von Sunas Lager und beobachtete sie von dort aus genau. Schnell wandte sie den Blick wieder zu Erin, diese runzelte ihre Stirn und schien über Sunas Aussage nachzudenken. Doch Suna war nicht in der Lage ihre Gedanken genauer zu erklären. In dem neu gewonnenen Licht konnte sie den Raum in dem sie sich befand genauer mustern. Er war kleiner als es ihr im Dunklen erschienen war. Sie hätte drei große Schritte machen können und wäre am Ende des Raumes. Einen in der Breite. Außer den Kerzen und dem Lager schein es ihr, als kenne sie sonst alles. Sprich sonst waren nur Erin, Nola und sie, sowie ihre Rucksäcke in dem Raum, er war wahrscheinlich aus Lehm gebaut worden. Zumindest würde das die lehmige Struktur erklären, die sich durch den ganzen Raum zog. Erst jetzt stieg ihr der stickige, schwere, fast süßliche Gerruch in die Nase, der über dem ganzen Raum zu schweben schien. Der Raum war windstill. Nirgendwo gab es ein Fenster, auch durch den kleinen, durch Stpff verhängten Ausgang kam keine frische Luft.
"Ach, dass meinst du. Nein, ich will nur dein Herz hören. In einem Heilerbuch stand etwas ähnliches. Es lag in der Buchhandlung auf dem Tisch zum Reparieren und ich habe es mal durchgeblättert.", beendete sie schnell ihren Satz. Irgendwie schien es Suna als müsste Erin sich immer rechtfertigen. Ihr Herz hören, dass klang nicht danach Suna aufzuschlitzen also nickte sie zögerlich. Dann schaute sie Erin neugierig an, Nola tat es ihr nach und Erin fühlte sich anscheinend etwas unwohl unter den fragenden Blicken der Beiden, weshalb sie ihren Blick auf Sunas linkes Handgelenk richtete und ihre Hand um es schloss und den Daumen wie vor einigen Momenten wieder auf eine von Sunas hervortreteten Adern legte und etwas zudrückte. Der Schmerz schoss durch ihren Körper und sie versuchte sich zu kontrollieren, jedoch veriet ein starkes Zittern, wie es ihr wirklich ging. Auch Erin hatte es bemerkt, sie schien es jedoch zu ignorieren und schien stark nachzudenken. Nach einigen Momenten ließ sie ihr Handgelenk abrupt los.
"Dein Herz hört sich sehr schnell an. Dein Körper ist sehr unruhig. Das höre ich.", schloss sie und sah Suna wieder mit ihrem mitleidigem Blick an. Nola stieß ihre Luft scharf aus und plötzlich wandte sich Erin energisch um. Ihre Körperspannung veriet nichts wirklich Gutes, soviel regristrierte Suna, als sie sich mit Mühe aufsetzte und an die Wand zu ihrer rechten Seite lehnte, sodass sie den ganzen Raum in ihrem Blick hatte. Erin richtete sich unter wütendem Schnauben Nolas auf und trat einen Schritt auf sie zu. Nola erhob sich in einer schnellen, federleichten Bewegung. Wie eine Katze, fand Suna und legte vor Anstrengung den Kopf auf ihrer schmalen Schulter ab, sie beobachtete die Szenerie ohne etwas zu sagen und blickte nur die Beiden an.
"Wieso denkst du über allem zu stehen? Wieso denkst du, dass du mit uns umspringen kannst, wie es dir beliebt, Nola Mernizies?", mit gefährlich, lauter Stimme sprach sie Nola ohne den verabredeten Tarnnamen an und hob ihre beiden Hände und zeigte in einer wüsten Bewegung auf Nola. Doch Nola verschränkte ihre Arme nur, ehe sie antwortete.
"Weil ich es kann."
Wo sie Recht hatte, hatte sie wirklich Recht, musste Suna sich eingestehen. Ihr Kopf fühlte sich dumpf an und sie ließ ihre Arme zurück auf da saus dünnen Decken bestehende Lager zurückfallen. Erin bebte vor Zorn. Zumindest tat ihr Rücken das, den Suna in Visier hatte.
"So denkst du also. Nur weil du die Macht über den Tod hast, heißt es nicht, dass andere diese Macht nicht besitzen. Du engstirnige, unnahbare Person."
Nola lachte bei Erins ernsten Worten kurz laut auf, dann verschwand das Lachen wieder vin ihrem Gesicht so schnell wie es gekommen war. Dann baute sie sich bedrohlich ein paar Schritte vor der Braunhaarigen auf und sah sie spötzisch an.
"Willst du mir etwa drohen?"
Die Ernsthaftigkeit in diesem Satz war unübersehbar und Suna zuckte kurz zusammen, es schien ihr, als würde die Luft vor Angespanntheit flirren. Die schwere Luft machte den Druck in ihr nicht besser. Sie hatte Angst um ihr Leben, anders konnte Suna es nicht ausdrücken. Was wäre, wenn Nola nach ihrem Messer in ihrem schmalen Gürtel greifen würde und die hilflose Erin töten würde?
Wenn Erin erst tot war, dann würde Suna auch nicht länger leben.
Doch Erin schüttelte ihren braunem Lockenkopf.
"Nein, ich meine nur...ach vergiss es.", sie schien plötzlich sehr durchernander. Es schien irgendwie nicht zu Erin passen, dass sie Sätze vergass. Suna erschien siebsogar als sehr klug. Es passt wirklich nicht zu Erin, dachte sie kritisch und beobachtete Erin weiter, die nun ihren Blick beschämt senkte.
Nola lachte wieder kalt auf.
"Wusste ich es doch, Palozo."
Mehr sagte sie nicht, doch es sagte genübend aus und Erin ballte ihre Fäuste. Nola ließ sich wieder fast elegant auf den Voden sinken und Suna zog ihre Knie zu sich heran und legte auf ihnen den Kopf ab. Erin stand immer noch unbeweglich einige Schritte engfernt von Nola.
"Du bist ein Niemand, Palozo. Nie wirst du irgendwas, was ausserhalb deiner beschränkten Bücherwelt passiert, schaffen."
Erin schienen Nolas Worte zu treffen, doch sie ließ sich nichts anmerken und hob ihren Kopf und sah Nola scharf an.
"Du bist keinen Deut besser, Mernizies. Du kannst es nicht loslassen. Ich weiß nicht was, aber es ist so. Innerlich hast du doch viel mehr Angst als Suna und ich zusammen. Denk ruhig weiter, du könntest uns unterschätzen. Irgendwann wird sich das zurückzahlen, glaub mir. Irgendwann wird es das und du kannst nichts dagegen machen.", bitter perlten Erins Worte an Nola ab. Suna verkroch sich in der Ecke, sie wollte nicht in das Gefecht der Beiden geraten, ausserdem schmerzte ihr Kopf schon wieder und ihr Hände, sie brannten vor Schmerz.
"Wag es nochmal mir zu drohen, Palozo, dann-", doch Erin unterbrach sie barsch.
"Was dann? Ich könnte jederzeit sterben. Du kannst mir nichts antun, auch wenn du das gerne würdest."
Suna schrie kurz auf, als Nola in einer katzenähnlichen Bewegung aufsprang und ihre Hand mit großer Wucht auf Erins Wange prallte. Auf Erins Wange bildete sich ein roter Abdruck, doch sie reagierte nicht.
"Bleib auf dem Boden der Tatsachen, Palozo."
Erin setzte sich wortlos neben Suna und staarte noch einmal Nola abgrundtief böse an und nahm dann vorsichtig das rechte von Sunas Handgelenken und rückte damit an eine der Kerzen heran um es genauer unter Auge zu nehmen.
"Man sieht von Außen keine Schäden.", sie bog das Handgelenk unbedacht und Suna wimmerte laut auf, weshalb Erin es erschreckt fallen ließ.
"Oh, dass wollte ich nicht, es tut mir leid."
Mit zusammengebissenen Zähnen nickte Suna und versuchte sich den Schmerz nicht anmerken zu lassen.
"Schon gut.", brachte sie hinter zusammengepressten Lippen undeutlich hervor und zog kurz zischend dir schwere Luft ein. "Schon gut."
Erin sah sie prüfend an und nickte dann. Erschöpft ließ sie sich an die Wand sinken und sah nach oben. Suna folgte Erins Blick nach oben und sah auf die lehmige Decke.
"So unwirklich. So unwirklich all das.", zitternd atmete Erin ein und wieder aus.
"Ich weiß, was du meinst. Man kann es nicht fassen.", Nola sah Erin fest an, als sie sprach und wendete dann doch den Blick auf die Decke.
"Dem Schicksal kann man nicht entkommen.", mehr fiel Suna nicht ein.
Erin sah sie erstaunt an.
"Meinst du?"
Suna nickte knapp und ihre kinnlangen Haare kitzelten sie sanft an ihrem verschwitztem Hals, als sie den Kopf in Erins Richtzng nach rechts drehte.
Nola sah kurz geradeaus, dann platzten die Worte nur so aus ihr herraus.
"Man kann vieles nicht ändern. Man kann aber versuchen diese Tatsache anders zu sehen. Man kann versuchen damit zu leben. Sich anzupassen. Oder man kämpft. Dann ändert es sich, oft aber nicht. So oder so ist das Schicksal ein eiserner Käfig."
Suna nickte nachdenklich. Nur Erin nicjte nicht.
"Ich finde man kann es ändern. Vielleicht gibt es irgendwo ein Schicksal, aber ich kann es selber in die Hand nehmen. Es ändern."
Suna sagte nichts. Sie fand den von Erin eingeworfenen Gedanken in die Runde der Drei abwegig. Man konnte sein Schicksal nicht ändern. Man konnte nur versuchen es zu überzeugen Gnade walten zu lassen.
"Wie du meinst."
Mehr sagte Nola nicht, doch die Stimmung wurde friedlicher. Es kam Suna so vor, als wäre die Anspannung ein wenig gesunken. Nun nickte auch Suna und Erin strich sich mit ihren langen Fingern über die Augen und sah Suna an.
"Hat irgendwer Hunger?", fragte der braunhaarige Lockenkopf gerade herraus in den Raum. Nola schüttelte ihren Kopf und legte den Kopf schief. Doch Suna brauchte etwas Wasser, dachte sie, vielleicht würde es ihrem Hals helfen.
"Etwas Wasser vielleicht.", meinte sie darajfhin zu Erin und zeigte auf ihren Hals. Diese nickte verstänisvoll und zog einem der Rucksäcke zu sich heran und zog etwas zu Trinken hervor und reichte es Suna, die ein paar Schlucke tat und sich dann erleichtert zurücklehnte. Als das kalte Wasser langsam ihren geschwollen Hals hinunterlief, fühlte Suna Entspannung. Es linderte ihre Schmerzen und ihren Durst. Unter Nolas strengen Blicken gab sie das zu Trinken wieder Erin, die es sorgsam wieder in einem der Rucksäcke verstaute und ihn fest zuknotete. Dann prüfte sie sogar auch lb der Knoten halten würde.
"Ist euch eigentlich bewusst, was uns bevorsteht?", fragte sie schon fast eingenickt mit geschlossenen Augen. Suna zuckte mit den Schultern, einzig das Schicksal wusste was mit ihnen auf der Flucht geschehen würde. Erin bettete ihr Gesicht auf ihren langen Händen und legte ihren Kopf schräg.
"Klar. Wir werden an unsere Grenzen stoßen und wer nicht aufpasst, kratzt ab."
Poetisch wie immer sprach Nola die Wahrheit, dachte Suna. Ihre Handgelenke schmerzten schon wieder. Es war als würde Feuer durch ihre Venen fließen und alles verbrennen. Der Schmerz schwoll immer wieder stärker an und ließ dann abrupt nach. Erin rollte sich wie eine Katze ein und bettete ihren Kopf auf ihren Händen. Ihr braunes, krauses Haar schimmerte in dem schwachen Kerzenlicht, dass die noch brennenden Kerzen auf den Raum verteilte. Einige Wachstropfen platschten auf den Boden und verfestigten sich sofort. Neben Nola stand eine Kerze, die sacht vor sich hintropfte und Nola fing plötzlich in einer schnellen Bewegung das noch brennendheiße weiße Wachs auf und blieb still sitzen. Mit Interessa sah sie zu, wie das Wachs von ihrem Finger hinabrollte und neben sie platschte. Dann fielne ihre Blicke, wie Suna bemerkte, auf ihren Finger, denn sie wie im Bann beobachtete. Im Licht drehte sie ihre Hand und strich mit ihren schmalen Fingern ihre Venen nach. Es war unheimlich, fand Suna und sie wollte das Nola aus ihrem Bann zurückkehrte. Weshalb sie nachdem sie kurz auf ihre spröde Lippe gebissen hatte eine Frage stellte. Um Nola wieder zu Besinnung zu bringen.
"Wo sind wir?", leise um die nun eingenickte Erin nicht zu wecken starte sie in Nolas wache Katzenaugen. Diese zuckte mit ihren Schultern, ehe sie antwortete.
"Ich bin hierhin mal geflohen...mit..egal..es gehört der Rebellion, wird aber nicht benutzt. Hier ist nie jemand und es war um die Ecke.", flüsterte sie leise und ließ ihre langen Arme fallen um an die Decke zu starren.
Wenn meinte Nola, fragte sie Suna und sie leckte sich einmal hastig über ihre Lippe ehe sie fragte.
"Mit wem?"
Nola zuckte wieder mit den Schultern, doch sie zitterte plötzlich ein bisschen und ihre Bewegungen wirkten verletzlich.
"Mit...niemandem. Niemandem.", zischte sie und verfiel sofort wieder in etwas feindseeliges. Suna nickte, sie wollte jetzt keinem Streit mit einer Mörderin provozieren.
Nola wischte sich in einer so schnellen Bewegung über ihre Augen, dass Suna es fast gar nicht aus dem kleinem Augebwinkel bemerkt hätte. Nola starrte dannach wieder an die lehmige Decke und tat, als wäre nichts passiert. Hatte Nola etwa geweint, fragte sich Suna erstaunt. Doch sie tat so als hätte sie nichts bemerkt. Man sollte eine Mörderin in dem Glauben lassen, ihre eiserne Fassade nicht zerbrechen gesehen zu haben. Es war besser für Sunas Gesundheit.
Schon wieder zischte der Schmerz haarscharf durch ihre Handgelenke. Sie wimmerte kurz durch ihre zusammengebissenen Zähne und Nola sah von der Decke zu ihr.
"Es liegt an dem Rauch. Sie haben sicher nicht nur die Buchhandlung angezündet. Sie wollten einen brennenden Merkzettel zurücklassen. Ich habe auch schon einmal damit gearbeitet, jedoch mit einer kleinen Menge, die nur betäubt. Sie sind gekonnter was Gift angeht. Ich habe keine Ahnung was mit dir passieren wird. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, errinnerst du dich an die schreienden Schreie in der Gasse aus der Ferne? Genausso hast du auch vor Schmerz geschrieen.", flüsterte sie den Blick von Suna abgewahnt.
Suna konnte sterben, wurde ihr plötzlich bewusst und sie fasst sich mit einem austoßen von Luft an ihr Handgelenk.
Aber das konnten sie jederzeit.
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