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Kapitel 53

Doch da kam ihr zum ersten Mal ein seltsamer Gedanke.
Was wäre gewesen, wenn Simon nicht nach Hause hätte fliegen müssen?
Wären sie dann alle am Mittwoch abgestürzt?
Mit ihren und seinen Eltern?
Wäre das besser gewesen?

Kurz nach seinem Tod hätte sie dies Frage eindeutig mit ja beantwortet.
Aber heute?
Nein, heute nicht mehr.
Heute war sie froh, am Leben zu sein.
Sie erzählte abends Hannes ihre Gedanken.
„Und du? Wärst du heute froh, wenn du nicht mehr leben müsstest?"

Er dachte eine Weile nach. Tränen traten wieder in seine Augen.
„Nein!" antwortete er dann. „Oder nur noch manchmal." Immer noch dachte er hin und wieder, an seinem Schmerz und seiner Sehnsucht nach Mia ersticken zu müssen. Diese Anfälle wurden weniger, doch sie kamen immer wieder.

Wenn er durch die Straßen der Stadt ging, durch die er mit ihr getanzt war vor Glück.
Wenn er an der Donau saß und sich an die Abende erinnerte, als sie da waren, mit einer Flasche Wein, wenn er für sie Liebeslieder auf der Gitarre gespielt hatte.
Wenn er im Bett lag und seine Hand immer noch nach ihr suchte.
Wenn, wenn, wenn!
Es gab tausend Wenns, aber es waren nicht mehr eine Million wie anfangs.

Jonas half ihm über seinen größten Schmerz hinweg.
Wenn er nachts aus Albträumen aufwachte, ging er ins Kinderzimmer und betrachtete seinen wunderbaren Sohn.
Er erzählte dem Kleinen oft von seiner Mama, die jetzt ein Engel war, und die auch schon auf der Erde ein Engel gewesen war.

Mona ging es ähnlich, doch sie hatte nicht so viele Erinnerungen wie Hannes.
Sie hatte nur drei Wochen an Simons Seite gehabt.
Auch sie erzählte Leonie von ihrem Vater, doch sie wusste nicht viel.

Manchmal grübelte sie, was schlimmer war, ihre Situation oder die von Hannes?
Wahrscheinlich die von Hannes, dachte sie.
Wenn man so viel zusammen erlebt hatte, wenn man so lange so glücklich gewesen war.
Andererseits hatte er eben viel mit Mia zusammen erlebt, eine Chance, die sie nie bekommen hatte.

Einmal, als sie mit beiden Kindern in der Stadt unterwegs war, folgte Mona einem spontanen Einfall. Sie fuhr zu Mias Schule. Sie wollte ihren Kollegen Mias Sohn zeigen, wollte sie sehen lassen, dass das Leben weiterging.

In der Halle hing ein Bild der jungen Studienrätin mit einem schwarzen Band an der Ecke und einer Plakette. „Dr. Mia Maybach – geliebt und unvergessen!" stand darauf. Eine Kerze brannte unter dem großen Foto.
„Das ist meine Mama, der Engel!" sagte Jonas leise.

Anita lief gerade durch die Halle, als sie die Worte des Jungen hörte.
Sie drehte sich um, lief auf Mona zu. „Ist das Frau Dr. Maybachs Sohn?" fragte sie mit Tränen in den Augen.
„Ja!" bestätigte Mona.
Das Mädchen nahm Jonas auf den Arm, küsste ihn auf die Wange. „Ja, deine Mama, der Engel! Sie hat wirklich der Himmel auf die Erde geschickt!" flüsterte sie.
„Aber jetzt ist sie wieder im Himmel!" erklärte Jonas ernst.

Mein Gott! Er ist zwei Jahre alt! dachte Mona. Er hat aber die sprachliche Begabung seiner Mutter voll abbekommen.
„Ja, aber sie passt auch vom Himmel aus immer auf die Menschen hier unten auf!" versicherte Anita.
Jonas lächelte sie an. Das war schön, was dieses Mädchen da gesagt hatte.

„Sind Sie Dr. Maybachs neue Freundin?" fragte Anita, und es gab ihr einen kleinen eifersüchtigen Stich.
Sie wollte nicht, dass dieser Mann seine Frau so schnell ersetzt hatte.
„Nein!" beruhigte Mona sie. „Wir sind nur Freunde. Wir haben beide unsere Lieben verloren, er arbeitet in der Firma meines verstorbenen Mannes."

Da erzählte Anita ihr leise ihre Geschichte. „Sie hat mir das Leben gerettet, weil sie in die Seelen der Menschen sehen konnte!" schloss sie und weinte bitterlich.

Jonas nahm sie bei der Hand. „Du musst nicht weinen!" sagte er leise. „Meine Engel-Mama passt schon auf dich auf."
Und Mona wusste, dass dieses Kind nicht nur die sprachliche Begabung seiner Mutter geerbt hatte, sondern auch ihre Weisheit, ihre philosophische Einstellung.
Und er war erst zwei Jahre alt.

Anita, die eine Freistunde hatte, führte Mona mit den Kindern zum Schulleiter, der sich wahnsinnig freute, den Jungen kennenzulernen.
„Du warst der Boss von meiner Mama?" fragte Jonas.
„Ja, das war ich. Auf dem Papier zumindest. Aber eigentlich war sie der Boss von uns allen." antwortete der Chef lachend.

„Meine Mama war ein Boss-Engel!" Jonas grinste.
Der Chef sah Mona erstaunt an. „Wie alt ist der Kleine?" fragte er sicherheitshalber.
„Zwei!" antwortete sie.
„Na, der hat wohl alle ihre Talente geerbt!" Der Schulleiter schüttelte den Kopf. Er ging mit den dreien ins Lehrerzimmer.

Die Kolleginnen und Kollegen freuten sich sehr über ihren Besuch.
Sie herzten die Kinder, küssten sie ab.
Leonie sah immer wieder ihre Mutter fragend an.
Sie verstand ja eigentlich nicht, was das heute für ein seltsamer Ausflug war.
Aber sie merkte, dass Jonas sich freute, dann passte es schon.

Mona erzählte Hannes später von ihrem Besuch im Gymnasium.
Er nahm sie dankbar in den Arm.
„Ich hätte das schon längst machen sollen. Aber ich habe es nicht geschafft. Zu viele Erinnerungen." Wieder liefen seine Augen über.

Sie wiederholte die klugen Sätze seines Sohnes. „Er ist etwas ganz Besonderes!" sagte sie.
Hannes zuckte mit den Schultern. „Er ist ihr Sohn. Wie könnte es da anders sein." Er küsste Jonas, der ihn glücklich anlächelte. Sein Papa hatte ihn lieb, und er hatte seinen Papa lieb.
„Die Boss-Engel-Mama passt schon auf uns auf!" sagte er und strahlte ihn an.

An einem anderen Tag fuhr Mona zu den Mia-Maybach-Häusern. Der Hausmeister sah Jonas an, erkannte die Ähnlichkeit mit seinem Vater.
„Ist das Dr. Maybachs Sohn?" fragte er.
„Ja, von beiden Dr. Maybachs!" antwortete Mona lächelnd.
Viele der Anwohner kamen dazu, freuten sich, den Sohn ihrer Wohltäter kennenzulernen. Die größeren Kinder spielten mit den beiden Kleinen, die Erwachsenen unterhielten sich mit Mona über Mia.

Mona hatte irgendwie das Gefühl, dass sie das Andenken der jungen Frau am Leben erhalten musste, vor allem für ihren Sohn, so als wäre sie ihre Botschafterin.
Die so jung Verstorbene hatte so viel Gutes getan, so viel erreicht, dass Mona nur Bewunderung für sie in sich fühlte.
Vielleicht konnte sie ihr Werk ein wenig fortsetzen, Mia ein wenig in der Erinnerung der Menschen verankern.

Vielleicht konnte sie auch Hannes die Kraft geben weiterzumachen.
Auf den Konten der Firma häuften sich die Millionen, vielleicht sollten sie gemeinsam weitermachen, Mias Erbe weiterführen?
Aber es war eigentlich Simons Geld. Konnte sie einfach so darüber verfügen?
War er so sozial eingestellt, hätte er andere Pläne gehabt? Noch mehr Ferienhäuser kaufen, in die er kaum fahren konnte?

Hätte er Mias Pläne unterstützt?
„Ich spende auch viel!" hatte er einmal gesagt.
Wofür hatte er gespendet?
Wo lagen seine Präferenzen?
In Afrika?
Im Regenwald?
Beim Tierschutz?
Beim Kinderschutz?
Verdammt, sie wusste so wenig über ihn.
Sie musste mal Thorsten fragen.
Vielleicht konnte er weiterhelfen.
Sie vertagte das Problem erst einmal, wusste ja auch nicht, ob Hannes schon die Kraft hatte, mit den Sozialwohnungen weiter zu machen.
Ob er je die Kraft dazu zurückbekam.

Sie sprach mit Thorsten darüber, als sie einmal alleine im Aufenthaltsraum waren.
„Meinst du, Simon hätte Mias Sozialwohnungsbau unterstützt, wenn er noch leben würde?"

Der Mitarbeiter sah sie eine Zeit lang an. „Du möchtest etwas Gutes tun, nicht wahr? Du möchtest in Simons Namen etwas erreichen, das bleibt."
Er bewunderte die junge Frau von Anfang an.
Er war nicht mehr verliebt in sie, die Schwärmerei hatte sich schnell gelegt, als er merkte, wie groß die Liebe zwischen seinem Chef und ihr war.

Aber er mochte sie von Herzen gerne.
Sie hatte so viele Begabungen, war so offen gegenüber allen, so herzlich.
Sie kümmerte sich um die beiden Kinder mit einer unendlichen Liebe.
Sie baute Hannes immer wieder auf, wenn seine Trauer über ihm zusammenbrach, dabei hatte sie doch selbst an ihrer Trauer so hart zu beißen.

Sie war der Sonnenschein über der Firma, der sie für Simon gewesen war.
Hin und wieder verdunkelten schwarze Wolken noch immer die Strahlen, aber immer wieder kämpften sie sich durch.
„Ja!" antwortete sie nur.

„Also, Simon hat immer sehr positiv über die Häuser gesprochen. Er fand, dass es eine gute Idee war, in der eigenen Stadt etwas für die Menschen zu tun. Er hätte bestimmt etwas in dieser Richtung gemacht, wenn er erlebt hätte, wie groß wir geworden sind."
Seine Kollegen aus den Anfangszeiten und er verdienten Unsummen, waren durch die großzügigen Bonuszahlungen und Gewinnbeteiligungen Millionäre geworden. Die neuen Jungs würden es mit Sicherheit auch so weit bringen.

Hannes war ein Glücksgriff für die Firma gewesen.
Eigentlich bräuchten sie schon wieder mehr Mitarbeiter, aber dann müssten sie entweder anbauen oder umziehen.
Die Räume hier waren alle belegt.
Er wollte gleich auch darüber mit Mona sprechen.
„Mona, ich meine, wir sollten noch ein paar Leute einstellen. Die Kunden, die Hannes mitgebracht hat, kaufen wie verrückt seine Programme. Wir kommen kaum noch hinterher. Wir sollten ernsthaft über einen Anbau nachdenken."
Die junge Frau überlegte. 

Wenn Hannes einen so großen Anteil am Erfolg hatte, dann konnte sie auch Mias Projekt unterstützen.
Das wäre sicher in Simons Sinn.
Über den Anbau wollte sie auch nachdenken.
Als sie abends beim Essen saßen, sprach sie das Thema vorsichtig an.
Hannes' Augen verdunkelten sich.
Er hatte sich bisher gegen jede Erinnerung an die Sozialbauten gewehrt.
Die Vermietung und Instandhaltung hatte er Markus übertragen, damals an Mias Todestag und dem Geburtstag seines Sohnes.
Die Welle der Verzweiflung überspülte ihn von einer Minute zur anderen wieder.
„Ich will nicht darüber sprechen!" stieß er hervor, nahm Jonas auf den Arm und wollte gehen.

Mona lief ihm nach.
„Mia hätte weitergemacht!" rief sie ihm zu.
Er blieb stehen, drehte sich langsam um.
Tränen flossen aus seinen Augen.
„Dann hätte Gott sie am Leben lassen sollen. Dann hätte das Schicksal sie nicht bestrafen dürfen für ihre Güte."

Jonas sah ihn ängstlich an. Er mochte es nicht, wenn sein Papa weinte.
Hannes hatte in letzter Zeit immer versucht, seine Trauer vor dem Kind zu verbergen, heulte nur in der Nacht, wenn es möglich war.
Er strich Jonas beruhigend über den Kopf.

„Es ist alles gut, mein Kleiner!" versicherte er und versuchte ein Lächeln.
Jonas hatte begriffen, dass es irgendwie mit den Häusern zu tun hatte, bei denen er mit Mona und Leonie vor ein paar Tagen gewesen war.
Vielleicht gefielen sie Papa nicht?

Er wollte ihn trösten. „Das sind schöne Häuser, die Mama gebaut hat!" sagte er ganz ernst. „Da sind ganz viele Kinder, und die großen Leute lachen alle, und sagen, die Mama war ein Engel!"
Hannes hob den Kleinen hoch, der noch nicht einmal zweieinhalb Jahre alt war.
„Sollen wir dann noch ein paar solche Häuser bauen? Für die Mama, weil die es ja nicht mehr selber kann?"
„Ui, fein! Das machen wir! Das macht Spaß, wenn dann noch mehr Kinder da sind, und noch mehr große Leute lachen!" freute sich der Sohn, der in diesem Moment mehr Mias war als seiner.

Hannes schenkte Mona ein schiefes Grinsen. „Benutzt du meinen Sohn gegen mich?"
Sie grinste zurück. „Nur, wenn es sein muss!"

Eine Woche später saß der Architekt von damals in ihrem Loft, es war zufällig der Selbe, der Simons Haus entworfen hatte.
Er hatte ein Grundstück in Aussicht, zwischen dem Gewerbegebiet und der Innenstadt. Sie wollten gleich vier Häuser bauen, zwei von Firmengeldern, zwei von Hannes' Konto.

Dort hatte sich durch die Zahlungen seiner Mutter und Überweisungen aus der Zeit vor Mias Tod auch schon wieder einiges angesammelt. Dazu sein Gehalt und die Sonderzahlungen von Reimon.
Er brauchte ja fast nichts für sich. Die einzigen Ausgaben waren neben den Versicherungen die Unterstützung von Oliver und Anja.

Er hatte einen Tag vorher zum ersten Mal seit dem verhängnisvollen Tag in Mias Konto gesehen.
Es waren Millionen eingegangen für ihre Bücher und vor allem an Tantiemen für die CD und die Filmrechte ihres Buchs.
Aber dieses Geld würde er nicht anrühren.
Im Geiste hörte er sie schimpfen. „Supermacho!"

Mona besprach noch den Anbau mit dem Architekten. Er wollte ihr wieder einen geschlossenen Kasten aufs Auge drücken.
Sie lachte, erinnerte sich an Simons Berichte über die Auseinandersetzungen beim Neubau.
„Nein, nein! Keine Chance! Der Anbau wird genauso luftig und leicht wie das Hauptgebäude." erklärte sie.

„Acht zusätzliche Arbeitsräume sollten reichen, vier unten und vier oben. Zwei zusätzliche Toiletten mit Duschräumen und ein Mitarbeiterraum!" bestimmte sie.
Der Architekt grinste. Anders hätte er weniger Arbeit, aber da hatte er schon bei ihrem Mann auf Granit gebissen.
Aber er hatte heute ja zwei fette Aufträge bekommen, da konnte er mehr als zufrieden sein.
Die Baupläne waren schnell genehmigt, auch für den Anbau.
Die Arbeiten konnten zügig beginnen.


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