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Kapitel 56

Doch vor dem Bungalow erwartete ihn die Enttäuschung seines Lebens. Zwei kräftige Angestellte versperrten ihnen den Weg, machten ihm klar, dass er heute nicht bei seiner Braut schlafen dürfte, sondern in einem Bräutigamzimmer im Haupthaus übernachten müsste!
„Spinnen die?" fragte er seine Süße. 

Mia lachte Tränen über sein entsetztes Gesicht. Er wollte die Aufpasser zur Seite schieben, doch die standen wie festgewachsen.
Er sah sich um. „Ist da irgendwo eine versteckte Kamera?"

Mittlerweile waren die anderen Gäste auf dem Weg zu ihren Bungalows auf die Auseinandersetzung aufmerksam geworden.
„Ja, mein Junge, das ist Tradition. In der Nacht vor der Hochzeit darf der Bräutigam nicht bei der Braut schlafen!" sagte seine Mutter
Hannes sah seine Süße fassungslos an und zog sie an sich. „Jetzt habe ich gerade 100.000 Euro für eine Nacht mit dir bezahlt, und nix ist!" flüsterte er ihr zu. „Hast du Biest das gewusst?"

Sie lachte Tränen. „Nein! Sonst wäre ich mit dir durchgebrannt!"
„Das können wir noch! Auf drei!" Er zählte leise: „Eins, zwei, drei!" und wollte loslaufen, mit ihr an der Hand, aber der Kreis der Gäste schloss sich um sie beide.

„Verräterisches Verräterpack! Euch lade ich nicht mehr zu unserer Hochzeit ein!" Dann ergab er sich in sein Schicksal, ging unter Bewachung in den Bungalow, um seine Sachen für die Nacht und den Hochzeitstag zu holen.

„Einen Kuss noch!" bat er seine Bewacher. Der wurde dann sehr, sehr, sehr lang! Er würde wohl hart bezahlen dafür, aber das würde er auch überleben.
„Also, Engelchen! Schlaf gut. Und flieg mir nicht weg heute Nacht. Und träume was Schönes. Und verirr dich nicht in dem großen Bett."
Die Männer zogen den verrückten Deutschen grinsend mit sich.

Der Rest der Gesellschaft stand noch eine Weile lachend bei Mia, die aber gar nicht so fröhlich aussah.
Klauten die ihr einfach eine ganze Nacht mit ihrem Schatz! Blöde Tradition!
Später saß sie alleine auf der Terrasse, trank alleine ein Glas Wein, rauchte alleine eine Zigarette, sah sehnsüchtig zum Haupthaus hinüber, schickt ihm einen Kuss, legte ihre Hand auf ihr Herz.
„Ich liebe dich sehr, Dr. Hannes Maybach!" flüsterte sie, bevor die Tränen zu rollen begannen.

In diesem Moment bogen Anja und Oliver um die Ecke.
„Brauchst du ein wenig Gesellschaft?" fragte Anja.
„Oh, ja! Bitte!" freute sich Mia.
„Dann geh ich mal Hannes trösten!" erklärte Oliver.
Mia lächelte. Die beiden waren schon etwas wirklich Besonderes.

Anja setzte sich, schenkte sich ein Glas Wein ein, nahm sich eine Zigarette.
„Oliver sagt, du warst schon einmal verheiratet?" fragte sie nach einiger Zeit.
Mia lachte. „Ich habe es fast zehn Jahre lang geglaubt!" Sie erzählte dem jungen Mädchen die Geschichte ihrer Nichtehe in einer kurzen Zusammenfassung.
Anja sah sie fassungslos an. Eine solche Story hatte sie auch noch nicht gehört! Sie schwiegen ein Weile.

„Weißt du, dass du Oliver wirklich davor gerettet hast, so zu werden wie dein Nichtehemann?"
„Na ja! Das ist schon ein bisschen übertrieben!" wehrte Mia ab.
„Nein, echt! Er hat mir erzählt, dass er mit 17 kurz davor war, abzurutschen. Erste Versuche mit Drogen, zu viel Alkohol, ekelhaft zu Mädchen, die er benutzt hat, sein Ego aufzumöbeln. Keinen Bock auf Schule! Keinen Bock auf Zukunft!"

Sie sah Mia offen in die Augen. „Und er hat dich wirklich geliebt. Das war keine Schwärmerei. Er hat sich echt eine Zukunft mit dir ausgemalt. Aber das hat ihn zurück auf den richtigen Weg geführt. Erst als Hannes auftauchte, hat er begriffen, dass du nur einen Schüler in ihm gesehen hast, aber da war er schon gefestigt, hatte schon begriffen, dass er sein Leben selbst in Griff bekommen muss. Und als er dann wieder angefangen hat, Mädchen anzuschauen, war ich zur Stelle." sagte sie lachend.

„Da hat er die richtige angeschaut und ausgesucht!"
„Ja, aber ich bin kein so braves Schäfchen, wie du vielleicht denkst! Ich habe schon auch meine schlimmen Zeiten gehabt. Ein Jahr lang habe ich mit allen Jungs gepennt, die nicht schnell genug den Baum hochkamen. Ich habe immer gedacht, einer muss mir doch mal sagen, dass ich was wert bin. Dann bin ich schwanger geworden, hatte nicht einmal eine Ahnung, wer der Vater sein könnte. Meine Eltern haben mich zur Abtreibung überredet. Danach habe ich, bis Oliver kam, keinen mehr angesehen. Aber er hat irgendetwas in mir gelöst, als er da so an der Säule stand."

Oliver klopfte bei Hannes an die Zimmertüre. Die Wachposten, die tatsächlich vor dem Haus standen, hatten ihn durchgelassen. Hannes riss die Türe auf, hoffte auf Mias Anblick, freute sich aber auch über Olivers Besuch.
„Du kannst aufhören, auf Mia zu hoffen. Da stehen echt zwei Gorillas unten."
Die beiden setzten sich auf den Balkon, rauchten, tranken auch ein Glas Wein. „Anja ist bei Mia. Da wollten gerade ein paar Tränen kullern!" sagte Oliver lächelnd.

Hannes klopfte dem jungen Mann auf die Schulter. „Ihr seid schon toll, ihr beide!"
„Na ja! Wir können euch vielleicht am besten verstehen!"
„Aber das müssten Markus und Sarah auch!" erwiderte Hannes.
„Sorry, wenn ich das jetzt sage, Sarah ist Mias Cousine und Markus' Freundin. Aber irgendetwas hat sie an sich, dass ich nicht warm mit ihr werde. Irgendetwas wie Eifersucht, Neid, aber auch Überheblichkeit."
Hannes sah den Jungen verblüfft an. Er hatte manchmal das Gleiche gespürt, konnte es aber nicht richtig einordnen.

Der eine oder andere Blick von Sarah auf Mia hatte ihm nicht so ganz gefallen. Nichts Schlimmes, nichts Greifbares, nur so ein Gefühl.
Und Markus schien schon glücklich zu sein, aber immer etwas gebremster als er selbst. Die beiden pappten nie so zusammen wie er und Mia, sahen sich auch anders an, verschwanden nie tagsüber mal im Bungalow, wie sogar Gregor und Mona, oder Carla und Robert, die alle vier schon ein paar Ehejahre auf dem Buckel hatten.
Na ja, nicht sein Problem, schon gar nicht am Vorabend seiner Hochzeit.

„Wohnt ihr eigentlich zusammen?" wechselte er das Thema.
Oliver verzog das Gesicht. „Nein, keine Chance! Wir wohnen beide in Einliegerwohnungen im Elternhaus, treffen uns mal bei ihr, mal bei mir, aber keines der beiden Elternpaare möchte, dass wir da zusammen leben. Und wenn ich ausziehe, drehen sie mir den Geldhahn zu." Oliver schüttelte den Kopf. „Mit sechs haben sie mich ins Internat abgeschoben, und jetzt mit 19 wollen sie mich unbedingt zu Hause festhalten. Bei uns geht es immer nur um Macht. Und bei ihr ist es nicht viel anders. Solange du die Füße unter meinem Tisch hast und so weiter. Das kotzt mich so was von an."

Hannes hatte eine Idee. „Markus und ich haben ein paar Häuser geerbt. In Kumpfmühl wird nächsten Monat eine Dreizimmerwohnung frei."
Oliver lachte. „Und wovon sollen wir das bezahlen?"
„Du glaubst doch nicht, dass ich von meinem kleinen Bruder Miete verlangen würde?"
„Okay, aber wir müssen ja auch von was leben. Da kaufen sie mir zum achtzehnten Geburtstag eine Karre für 60.000 Euro, aber ein paar Hunderter im Monat kommen nicht in Frage."

„Das kriegen wir schon hin, Oliver. Mia und ich haben zur Zeit finanziell einen Lauf. Da können wir euch locker mit durchfuttern. Mit 2000 im Monat müsstet ihr doch hinkommen, oder?"
„Du spinnst! Du spinnst komplett! Du kennst mich doch kaum, da kannst du doch nicht 2000 Mäuse im Monat ausspucken!"

Hannes sah den jungen Mann ernst an. „Hör mal, ohne dich würde ich seit einem halben Jahr die Radieschen von unten betrachten oder schwer behindert sein, was noch schlimmer wäre. Das soll jetzt keine Belohnung sein, keine Wiedergutmachung, dass du verletzt wurdest, das geht finanziell gar nicht, aber wir können euer Leben ein wenig leichter machen, weil es uns echt nicht wehtut.
Außerdem würde es uns großen Spaß machen, euren verrückten Alten eins auszuwischen."

Oliver musste über Hannes' Ausdrucksweise lachen. „Okay, ich rede mit Anja. Naja, schlecht wäre das nicht. Schlecht wäre das ganz und gar nicht." Er grinste von einem Ohr zum anderen.
Dann machte sich der Bräutigamströster auf den Weg zur Brauttrösterin.

„Komm, ich zeig dir seinen Balkon!" meinte Oliver. Alle drei gingen zum Haupthaus zurück.
Mia pfiff leise, Hannes stürzte auf den Balkon. Sein Engelchen, sein gelb-blaues Bienchen stand unten, warf ihm eine Kusshand zu. „Ich liebe dich, Babygirl!"
„Ich liebe dich, Babyboy!" Heute durfte sie das auch vor Oliver und Anja einmal sagen.
Kurz überlegte Hannes vom Balkon zu klettern, aber sie hatten ihn wohlweislich im dritten Stock untergebracht, und mit einem Gipsbein zu heiraten, war keine prickelnde Vorstellung.

„Ich darf morgen nicht einmal mit euch frühstücken!" beschwerte er sich. „Das sind Kidnapper!"
„Ich zahle jedes Lösegeld, mein Schatz!" In diesem Moment kamen die Gorillas um die Ecke, lachten über das hartnäckige Paar.
„Madam, please! Tomorrow, you will get him back!" bat der eine und lächelte sie freundlich an.
„Sure?" fragte sie.
„Sure!" antwortet der Wächter und legte seine Hand auf sein Herz.
„Schlaf gut!" Sie warf ihm noch tausend Luftküsse hinauf, ging mit den beiden zurück.

Hannes sah ihr noch eine Weile nach. Die erste Nacht, die sie komplett getrennt waren seit sechs Monaten, und er hatte das Gefühl, vor Sehnsucht zu ersticken.
Er legte sich aufs Bett, es war erst halb elf, schaltete den Fernseher ein.
Da war doch tatsächlich ein Pornokanal eingestellt, im Bräutigamszimmer, in der Nacht vor der Hochzeit-

 Er schaltete schnell weiter. Für dergleichen Machwerke hatte er nie etwas übrig gehabt, er war immer mehr für Livemusik als für Konserve, dachte er lächelnd.
Dann blieb er doch tatsächlich an einem Liebesfilm hängen.

Mia legte sich auch ins Bett. Längs, quer, diagonal, alles doof! Sie holte sein Kopfkissen, schnupperte, vergrub ihr Gesicht darin. Warum duftete er bloß immer so gut? Sie stand nochmal auf, schaltete den Fernseher ein, fand einen Liebesfilm in deutscher Sprache, schaute eine Weile, ärgerte sich aber bald.

Immer waren in diesen Filmen die Frauen wunderschön und die Männer potthässlich, unscheinbar, höchstens Mittelmaß.
Als ob eine Frau nicht auch gerne was Hübsches zum Ansehen zu Hause haben wollte. Aber angeblich suchten ja Frauen immer nur nach inneren Werten. So ein Quatsch!
Sie ging noch einmal hinaus, rauchte noch einmal, trank noch ein Glas Wein, hatte dann endlich die nötige Bettschwere.

Hannes versuchte, es sich in dem 1,90 kurzen, höchstens 80cm breiten Bett bequem zu machen, was für einen 1,87 m großen Kerl nicht so leicht war. Er musste daran denken, als er das erste Mal mit Mia geschlafen hatte, als er von ihrem schmalen Sofa gerollt war. Zum Glück, erinnerte er sich lächelnd, denn deshalb waren sie dann zu ihm gefahren, und sie war für immer geblieben.
Aber die Erinnerung an dieses erste Mal war wieder gar nicht gut für seinen Seelenzustand.
Er rauchte nochmal auf dem Balkon, trank noch ein Glas Wein, hoffte die nötige Bettschwere erreicht zu haben.

Nachdem er zweimal aus dem Bett gerollt war, sich dreimal den Kopf am Rahmen angeschlagen hatte, zog er die Matratze auf den Boden. Dann schlief er endlich ein.
Am nächsten Morgen duschte er ausgiebig, um die verspannten Muskeln wieder beweglich zu machen, cremte sich ein, rasierte sich vorsichtig, benutzte ein neues Rasierwasser.

Er schlüpfte in die Klamotten vom Vortag, ging zu einem einsamen, aber opulenten Frühstück. Die Gorillas grinsten ihn an.
„Ihr seid ja bloß neidisch!" sagte er auf Deutsch. Sie sahen ihn verständnislos an.
„Sorry, i don't speake english!" brummte er.
Er sah auf die Uhr. Halb zehn! Die Zeremonie würde um elf beginnen. Noch eineinhalb Stunden!

Mia wurde um neun Uhr wach. Sie sah zum Frühstücksplatz am Strand, die Eltern waren schon da. Sie machte Katzenwäsche, ging hinunter.
„Na, die Nacht überlebt?" fragte ihr Vater.
„Grade so! Ich habe zwei Flaschen Rotwein leer gemacht!" scherzte sie.
Sie stürzte eine Tasse Kaffee hinunter, würgte ein wenig an einer Portion Rührei, zerkrümelte eine halbe Semmel.
Helena lächelte sie an. „Ein paar Bissen solltest du schon essen, Kleine!"

„Verschaff mir ein paar Bissen Hannes!" konterte Mia.
Als dann nach und nach das Jungvolk auftauchte und seine Späße mit ihr machte, wurde sie ein wenig ruhiger, und ehe sie sich versah, war der Teller leer.
Um zehn meinte Carla: „Los Mädels, Braut herrichten!"

Im Bungalow wartete schon die Visagistin, hatte eine Vielzahl an Schminkutensilien ausgebreitet.
Sie sah Mia an, sah sie noch mal an, packte ihre Sachen wieder ein.
„Was soll ich da schöner machen!" sagte sie auf Englisch. „Da gibt es nichts zu schminken!" Und weg war sie.

Der Friseur kam, wusch ihr die Haare, gab ihr eine Spülung hinein, föhnte vorsichtig, schnitt nur ein paar widerspenstige Löckchen zurecht. Sie schlüpfte in ihr Kleid. Ein zartes etwas, das Oberteil aus viel Spitze, vorne bis zum Dekolletee unterfüttert, am Rücken sehr weit ausgeschnitten, der Rock aus schimmerndem Satin, schmal geschnitten, aber noch so weit, dass sie sich gut bewegen konnte. Eine Spitzenschärpe, ein Mittelding zwischen Überwurf und Schleppe am Rücken verdeckte das etwas zu viel an Haut.
Carla übergab ihr ein Päckchen, das Hannes ihr gestern zusteckt hatte, als er das Haus verlassen musste.

Darin fand Mia einen Brief von Hannes. „Hallo Süße, wahrscheinlich kann ich dir die Sachen nicht persönlich geben, aber eine Braut braucht diese Dinge. Etwas Neues soll das Diadem in deinen Locken sein, das vor ihrem Glanz wohl verblassen wird.
Etwas Blaues - das Strumpfband meiner Oma, das auch meine Mutter trug – keine Angst es ist frisch gewaschen -, etwas Altes aus deinem alten Leben, das du in dein neues Leben mitnehmen sollst, dein Kugelschreiber, etwas Geliehenes hat Anja beigesteuert - ihren Kamm. Ich liebe dich! Hannes."
Mia sank auf einen Stuhl, befahl den Tränen in den Augen zu bleiben, sie wollte heute nicht verheult aussehen.

Der Friseur steckte das Diadem in ihrem Haar fest, küsste eine Strähne.
„Beautiful!" brachte er gerade noch heraus.
Sie befestigte das Strumpfband, steckte den Kugelschreiber und den Kamm in ihr Satintäschchen. Da kam Oliver angerast, in der Hand einen wunderschönen Brautstrauß aus exotischen stahlblauen Blumen mit weißen zarten Blüten gebunden.

„Den hätte ich fast vergessen!"
Die Mädels schrien auf: „Raus! Kein Zutritt für Männer!" und stellten sich vor Mia.
Oliver machte schnell die Augen zu. „Ich hab nichts gesehen! Ich schwöre!" Was allerdings ein Meineid war.

Oh, Hannes, da werden dir die Augen aus dem Kopf fallen! dachte er.
Kurz vor elf war Mia fertig, schaute sich in den Spiegel.
„Und?" fragte Carla atemlos.
„Passt schon!" meinte Mia und grinste die Mädels an. Da merkte sie erst, dass ihre Cousine fehlte.

Sarah hatte keine Lust gehabt, Mia beim Herausputzen zu helfen. Sie war ja nicht ihre Dienerin! Markus registrierte das mit Verblüffung.
Um elf Uhr klangen die ersten Töne des Hochzeitsmarsches aus den Lautsprechern. Mia setzt sich in Bewegung, ihr Herz raste. Sie blieb am Ende des roten Teppichs stehen. Hannes durfte sich noch nicht umdrehen.
„Wer übergibt die Braut dem Bräutigam?" fragte der Priester, der gleichzeitig der Standesbeamte war, auf Englisch.

Mia wartete, dass ihr Vater aufstehen würde, doch zu ihrer großen Überraschung kam ihre Mutter auf sie zu.
„Ich!" sagte diese laut und deutlich.
Mia schaffte es noch einmal, die Tränen hinunterzuschlucken.
Monika führte ihre wunderschöne Tochter nach vorne. Nun durfte Hannes sich umdrehen, erstarrte, lächelte, fuhr sich übers Gesicht.

Dieses wunderschöne Wesen an der Hand ihrer Mutter konnte gar nicht von dieser Welt sein.
Mia erstarrte ebenso. Er trug einen braunen Leinenanzug, mit Bundfaltenhose, gerade geschnittener langer Jacke im Maostil, die bis auf die halben Oberschenkel reichte, darunter eine weißes enges Seidenhemd und eine braune Fliege. 

Er hatte genau gewusst, dass sie diese langen geraden Jacken an ihm liebte, mehr als normale Sakkos oder Blousons, hatte lange danach gesucht. Mit seinen funkelnden Augen sah er aus wie ein indischer Prinz.
„Hannes, ich übergebe dir das Wertvollste was ich habe: Mein Tochter Mia. Liebe und ehre sie, wie sie es verdient!"

Er sah Monika fest in die Augen, wusste, wie viel ihr diese Geste bedeutete. „Das werde ich! Ich schwöre es!" Er legte seine Hand auf sein Herz. „Weil ich gar nicht anders könnte!" fügte er der üblichen Formel hinzu.
Er nahm Mia am Arm, küsste sie vorsichtig auf die wunderschönen Lippen.
Dann begann ein kurzer Wortgottesdienst. Leise Musik kam aus den Lautsprechern.
Das Brautpaar blieb stehen, sah sich immer wieder in die Augen, lächelte sich zu. Dann begann die Ehezeremonie.
„Hat jemand Einwände gegen diese Ehe?" fragte der Geistliche
Ein Chor von No, nein, no kam zurück. Er lächelte: „Dann mögen alle heute und für immer schweigen!"

Er stellte die Fragen der Fragen, die beide strahlend und laut mit „ja" beantworteten.
Anschließend gaben beide ihre persönlichen Ehegelübde ab.
Hannes nahm ihre beiden Hände. „Geliebte Mia, Sonne, Mond und Stern meines Lebens! Freiwillig und mutig bist du vor einem halben Jahr in mein Leben zurückgekommen, freiwillig hast du beschlossen, mich zu lieben, freiwillig bist du heute meine Frau geworden. Ich danke dir dafür! Ich danke dir für jeden Tag, jede Stunde, die ich mit dir teilen durfte, und ich danke dir für die Zukunft, die ich kaum erwarten kann! Ich werde dich lieben, jeden Tag mehr, ich werde dich achten, wie man den größten Schatz seines Lebens achtet, ich werde dich beschützen vor allem Unheil, soweit es in meiner Macht steht. Dich glücklich zu machen, wird der Sinn meines Lebens sein, so wahr mir Gott helfe!"

Er küsste sie zur Bestätigung seiner Worte noch einmal ganz leicht.
Dann nahm sie seine Hände. „Geliebter Hannes, du warst sehr schnell sehr nahe an meinem Herzen. Du warst sehr schnell in meinem Herzen. Du warst sehr schnell in meinem Leben. Du warst sehr schnell mein Leben. Du warst sehr schnell meine ganze Welt! Und ich weiß, du wirst mein Universum bleiben! Du hast mich geliebt, du liebst mich, du wirst mich lieben, und dafür danke ich dir. Ich gelobe vor Gott und allen Menschen, die heute hier sind, dass ich dich achten, ehren und lieben werde, meinen besten Freund, meinen Geliebten, meinen Ehemann, so wahr mir Gott helfe!"

Bei den Gästen flossen viel Tränen, Taschentücher wurden gezückt bei den Worten des Brautpaares. Sarah verdrehte ein wenig die Augen, als Markus seine Augen trocken rieb.
Mia und Hannes steckten sich die Ringe an. Sie hatten ihre Verlobungsringe mit dem heutigen Datum gravieren lassen. Der Geistliche segnete den Ehebund. Aus dem Lautsprecher klang leise: „Now an for ever, I will be your man" von Richard Marx.
„Sie dürfen die Braut jetzt küssen!" erklärte der Geistliche.
„Endlich!" stöhnte Hannes, und alle lachten. Aber erst musste er seine Prinzessin eine Weile ansehen, seine Ehefrau, seine wunderschöne Ehefrau!

So hatte auch Mia endlich Gelegenheit, ihren Prinzen anzusehen, ihren Ehemann, ihren wunderschönen Ehemann. Dann versanken die beiden in einem Kuss, der alle Versprechen, die sie sich gegeben hatten, besiegelte.
Anschließend unterschrieben sie die Papiere. Hannes strich zärtlich über ihren Namen: Dr. Mia Maybach stand hier zum ersten Mal!
Dann unterschrieben noch die Trauzeugen Carla und Markus. Die Papiere würden an die deutsche Botschaft geschickt, dort beglaubigt und gingen dann an das Regensburger Standesamt und die Dompfarrei, zu der die beiden gehörten.


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