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Teil 48 Das zehnte Jahr

Marie schreibt:

Dieses Mal hätte ich lieber getauscht, denn dann hätte ich von diesem Wahnsinns-Urlaub schreiben können, mit dem Niklas, der Unbeschreibliche, uns überrascht hat.
Ich hoffe, er hat ausführlichst beschrieben, wie magisch diese fünf Wochen waren!
Wie es sich angefühlt hat, sich im von der Sonne aufgeheizten Sand zu lieben, in der kleinen Kajüte auf dem leicht schaukelnden Boot.

Wie unglaublich schön es war, mit unseren Kinder durch die kleinen Hafenstädtchen zu bummeln, eine ganze Menge an Unsinn einzukaufen, der uns aber Zeit unseres Lebens an diese Tage erinnern wird.

Wie sehr wir alle die Tage der Losgelöstheit, der Ewigkeit genossen haben.
Vielleicht hat er aber auch gar nicht viel geschrieben, weil er keine Stunde davon je vergessen wird, wie auch ich.
Weil sich jede unserer Berührungen in unseren Seelen eingebrannt hat?
Weil wir die Sinnlichkeit jener Nächte, die unglaubliche Lust für immer und immer fühlen werden?

Gut, mein Job ist es ja auch nicht, das alles zu Papier zu bringen!

Mir bleibt das zehnte Jahr, das Jahr, bevor ich seinen Heiratsantrag angenommen habe.
Es begann mit Nicolas neuntem Geburtstag, den wir mit einer Riesenparty feierten. Wir wussten nicht recht, warum gerade diesen, bis Niklas etwas wehmütig anmerkte: „Nächstes Jahr ist sie ein Teenager!"
Mir blieb das Herz stehen! Mein Baby? Das Kind der Leidenschaft? Das wir vor ein paar Tagen erst gezeugt hatten?

Aber so war der Lauf der Dinge, der Lauf der Zeit.

Sie würde bald aufs Gymnasium gehen, hatte sich immer wieder geweigert, eine Klasse zu überspringen. Ihr wurde nie langweilig, auch wenn sie im Stoff den anderen weit voraus war. Zu viele Mitschüler brauchten ihre Hilfe, die konnte sie doch nicht alleine lassen!
Adrian und Moritz, die wir ruhig Max und Moritz hätten taufen können, wie Niklas im Spaß vorgeschlagen hatte, waren mittlerweile fünf und Schelme der charmantesten Art.

Immer wieder neckten sie die Menschen damit, dass sie so total gleich aussahen.

Sie besuchten den Kindergarten, hatten sich das so gewünscht. Sie brauchten Publikum!
Leonie dagegen war bisher nicht zu bewegen gewesen, sich von dem angebeteten Papa zu trennen, worüber der ziemlich erleichtert war.

Vielleicht hatte sie auch keine Lust, die Schwester der verrückten Zwillinge zu sein, die alle auf die Palme brachten, denen aber nie jemand böse sein konnte, weil ihre braunen Dackelaugen so innig unschuldig dreinschauen konnten.

Ähnlich guckte der Papa, wenn er behauptete, wir hätten schon eine Woche keinen Sex mehr gehabt, und wenn doch, könnte er sich beim besten Willen nicht mehr dran erinnern!
"Wirklich nicht, Süße! "

Welche Frau würde bei diesen Worten nicht dahinschmelzen, auch wenn wir das Bett erst eine halbe Stunde vorher verlassen hatte, um uns etwas zu trinken zu holen.

Aber ich bin heilfroh, dass er diese Fähigkeit nur bei mir einsetzt!
Nein! Wirklich! Zu Eifersucht habe ich nicht den geringsten Grund. Wenn wir in einem Club sind, wenn ihn die Frauen reihenweise anbaggern, lässt er auch nicht den geringsten Zweifel daran zu, dass ich die Auserwählte seines Herzens bin.
Manche geben dann das Angraben auf, manche fühlen sich durch seine Ablehnung erst richtig herausgefordert.

Oft muss ich einfach nur lachen!

Das Jahr an sich verlief ruhig. Der Verein war in besten Händen, mein Vater genoss die Aufgabe sehr, irgendwie wurde das Geld unter seiner Verwaltung immer mehr. Er wird wohl auch an der Börse spekuliert haben, das konnte er ja gut!

Mittlerweile hatten schon alle Schulen unserer Stadt mindestens eine Lehrkraft bekommen, die die Unterrichtsausfälle auffingen, so dass die Förderlehrer ihren Job machen konnten. Auf seinen Fortbildungen wies Niklas auch immer wieder darauf hin, wie unsinnig er es findet, dass diese wichtigen Leute noch Verwaltungsstunden abzuleisten hatten.

Langsam drangen seine Worte auch in die Gehirne der Rektoren ein, zumindest in Regensburg.
Wir stellten in diesem Jahr eine Sekretärin ein, eine alleinerziehende Mutter, die sich von ihrem gewalttätigen Ehemann getrennt hatte, deren schwierige Tochter seit drei Jahren bei uns war und nun sichtlich aufblühte.

Mona machte einen tollen Job, wir bezahlten sie so, dass sie davon mit ihrer Tochter leben konnte, nicht auf das Sozialamt oder ihren Ex angewiesen war.

Durch unsere guten Verbindungen zur Sozialabteilung der Stadt konnten wir im Umfeld unserer Schüler hin und wieder etwas erreichen.
Mal eine neue Wohnung, mal ein Job für den Vater, mal einen Therapieplatz. Besonders Isabella engagierte sich in dieser Richtung sehr. Sie hat ihre Wurzeln nie vergessen.

Omar, unser Quoten-Moslem, wie wir ihn scherzhaft nannten, was er auch als den Scherz verstand, als der er gemeint war, heiratete eine der Mütter, eine Christin – und der Zusammenprall der Kulturen und Religionen blieb vollkommen aus.

Es klappte hervorragend, so gut, dass er vor ein paar Monaten Vater einer süßen Tochter geworden ist: Maria Fatima, mehr Mix ist kaum möglich!

Paul war glücklich unverheiratet, was für ihn mit Sicherheit besser war! Frau Koller, seltsamer Weise war sie die Einzige, die wir nicht mit Vornamen ansprachen, vielleicht auch, weil sie Nicolas Lehrerin gewesen war, fühlte sich ausgesprochen wohl, brachte das nötige Maß an Ernsthaftigkeit in unseren verrückten Haufen.

Einmal konnte ich mein loses Mundwerk nicht bremsen und nannte sie unsere Quoten-Erwachsene.

Aber sie hat es mir nicht krumm genommen, musste mir innerlich wohl zustimmen.
Marion und Ines adoptierten zwei syrische Flüchtlingskinder, ein Mädchen und einen Jungen. Isabella trainierte eine Schulmannschaft im Kickboxen, zwei Kids wurden deutsche Juniorenmeister.

Ach, von Gerald und Peter, einem Schwulenpaar haben wir noch gar nichts erzählt. Da hatten wir dann alle sexuellen Ausrichtungen zusammen. Die beiden übernahmen die letzten beiden Klassen. Angela, Kerstin und Eddi kamen als Förderlehrer*innen dazu. (Einmal muss ich diese blöde Genderschreibweise ja mal einsetzen!)

Wir, also zumindest Niklas und ich, stehen auf dem Standpunkt, Frauen gleich zu behandeln und vor allem zu bezahlen, hilft ihnen mehr als dieser Quatsch!
Das Schuljahr endete mit der Entlassung von Pauls Klasse, der zweiten! Er hatte großartige Arbeit geleistet, die Erfolge seiner Schüler zeigten das deutlich!
Er war stolz, glücklich, angekommen!
Wie wir alle!

Die Zelle hatte sich weiter geteilt, mittlerweile haben zehn Kommunen im ganzen Land unser Konzept aufgenommen, und alle blieben bei dem Namen, den wir unserem Traum gegeben hatten: „Unsere Schule".

Wir hatten uns vorgenommen, in Kontakt zu bleiben mit all denen, die uns nacheiferten. So luden wir am ersten Ferientag zu einem Kongress in unseren Neubau. Es war ein herrlicher Sommertag, Omar hatte Biertische und –bänke organisiert und Sonnenschirme aufgestellt. Unsere Frühstückslieferanten bauten ein riesiges Büffet auf, stellten Personal ab, das Kaffee kochte und Getränke ausschenkte.

Die stetige Erwähnung unserer Partner hatte einen großen Werbeerfolg für alle Spender bewirkt- es war eine Win-Win-Situation geworden. Knapp hundert Menschen nahmen unsere Einladung an, reisten aus ganz Deutschland an. Wir waren hin und weg!

Sogar die Vertreter des Kultusministeriums, mit denen wir vor allem anfangs harte Fights ausgetragen hatten und die wir der Höflichkeit halber eingeladen hatten, waren gekommen!
Ich musste die Begrüßungsrede halten, hatte ganz schön Muffesausen.
Niklas lachte mich aus. „Da quatscht sie die ganze Fernsehlandschaft in Grund und Boden, und vor ein paar Gleichgesinnten hat sie Bammel!"

Das beruhigte mich ein wenig. Als ich anfing zu sprechen, wurde es unter den Gästen still, und plötzlich hörten alle zwei Jungenstimmen: „Boa! Ist die Mama heute schön!"

Wir lachten, und der Bann war gebrochen, meine Nervosität wie weggeblasen.
Es wurde ein toller Tag, sehr informativ für alle. Die Gäste, die von weiter weg angereist waren, übernachteten in Hotels, wir zogen noch zusammen um die Häuser, und ich fühlte mich wieder so, wie ich mich immer hatte fühlen wollen: Anerkannt, frei, lebendig und vor allem geliebt!

Denn Niklas Augen strahlten mich dermaßen verliebt an, dass es nicht zu übersehen war. Seine Hände waren so oft so sehnsüchtig auf meiner Haut unterwegs, dass es nicht zu überfühlen war – egal, ob es dieses Wort gibt oder nicht!

Für das, was zwischen uns ist, reichen die Worte unserer Sprache sowieso nie aus!
Da die Kinder seit dem Abend auf die verschiedenen Familien verteilt waren, übernachteten wir kurzentschlossen in dem kleinen Altstadthotel.
Also, übernachten wäre zu viel gesagt: Wir durchliebten eben wieder einmal eine heiße Nacht.
Irgendwie hatten Hotels so eine seltsame Wirkung auf uns.

Wir fühlten uns dann sehr verrucht, taten manchmal auch so, als hätten wir eine heimliche Affäre.
Einmal hatten wir versucht, auch den Portier glauben zu lassen, wir wären dabei, unsere Ehepartner zu betrügen, doch der ältere Herr lachte nur. „Dafür sind Sie in der Stadt zu bekannt!"

Da wurde es uns bewusst, dass das durchaus stimmte. Immer wieder grüßten uns wildfremde Menschen, wenn wir durch die Straßen zogen, lächelten uns an, blieben auf ein paar Worte stehen, beglückwünschten uns zu unseren hübschen Kindern.

Wir genossen das beide, waren beide eher extrovertiert, hatten es aber noch gar nicht so wahrgenommen.
Es gefiel uns, erkannt zu werden, denn es waren empathische Gefühle, die uns entgegengebracht wurden.

Und wenn wir ehrlich waren, hatten wir uns diese Empathie auch verdient!

In diesem Sommer verreisten wir nicht, machten Urlaub zu Hause, machten Ausflüge mit unseren Vieren, besuchten Freunde, Gartenpartys, gaben auch selbst eine.
Wir hatten den Himmel auf Erden!
Vor allem den siebten!
Erst im Herbst flogen wir nach Korsika.

Das Jahr endete mit Niklas' zehntem Heiratsantrag, den ich zu seiner größten Verblüffung dann annahm.

Und nun sind wir also schon wieder mitten im elften Jahr, aber meine Kladde ist voll. Seine auch, glaube ich. Von den Hochzeitsvorbereitungen durfte ich nichts mitbekommen, das heckte alles mein Traum von einem Ehemann in Spe zusammen mit den Familien und Freunden aus.

Aber es wird fantastisch werden, wie alle Überraschungen dieses großartigen Kerls!

Niklas, meine letzten Worte in diesem Buch gehören dir.
Wir haben einen Lieblingssong: I wasn't expecting that. Der Text passt eins zu eins zu uns und unserer Geschichte.

Nur die letzte Strophe lassen wir immer weg, denn damit, dass einer von uns beiden den anderen verlassen muss, wollen wir uns nicht auseinandersetzen.

„Ich habe das nie erwartet!"
Dass es eine solche Liebe gibt, ein solches Glück in einem einzigen Leben!
Dass aus einem Faschingsflirt eine Liebe fürs Leben wird!
Dass wir vier so wunderschöne, großartige Kinder haben werden!
Ich danke dir für all die Jahre, mein Hübscher!
Für jeden Gedanken, für jeden Kuss, für jede Berührung!
Ich danke dir für dich in meinem Leben.
Das hatte ich so nicht erwartet!
Mit all meiner Liebe
Marie

Niklas schluckte ein paar Tränen weg. Doch dann lachte er in sich hinein. Dieses Mal war ihr Text ja beinah jugendfrei geworden!
Er musste sie ein wenig necken. „Du warst ja sehr platonisch! Ich hoffe nicht, dass du das Jahr so wahrgenommen hast!"
Sie schenkte ihm einen sehr lasziven Blick. „Schade, dass wir keine Kondome mehr benutzen! Sonst hätte ich statistische Werte, dass dieses Jahr ganz und gar nicht platonisch war!"

Er gab sich geschlagen. Wortgefechte mit ihr konnte jeder nur verlieren!

Er: Und über die Hochzeit, die dich doch so gar nicht interessiert, möchtest du wohl gerne etwas
wissen?
Sie: (schaut gelangweilt in die Luft) Nö! Wie kommst du da drauf?
Er: (grinst) Gut! Denn ich würde dir auch nichts verraten!

Er: Der Urlaub hat dir gefallen?
Sie: Das war eine unfassbar gute Zeit!
Er: Und sehr, sehr heiß!
Sie: O ja! Fucking heiß!
Er: (lacht) Das auch, ja!

Sie: Wo heiraten wir schnell wieder?
Er: Keine Ahnung! Wird mir schon noch was einfallen!
Sie: Der kann lügen, der Kerl! Seit ich „ja" gesagt habe!
Er: Der hübsche Kerl! hast du vergessen.
Sie: Du und hübsch? Das wüsste ich aber!

Dann musste er sie niederknutschen, es half nichts! Die Kinder waren zwar noch auf, Nicola las den Kleinen eine Geschichte vor, aber so ein ganz klein wenig Anheizen war schon erlaubt.
„I never expected that!" flüsterte er in ihr Ohr. „Das nicht!"


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