Teil 44 Das sechste Jahr
Marie schreibt:
Jetzt bin also ich dran mit dem sechsten Jahr. Also, eines vorab: Es gab kein weiteres Baby! Ich versuche, mich zu erinnern, wie wir das alles so hinbekommen haben, aber Details fehlen mir dieses Mal. Ich weiß nur noch, dass ich glücklich wie verrückt war, dass ich heiß auf den tollen Kerl neben mir war, dass der Sex immer besser wurde – wenn das überhaupt möglich war, denn er war schon beim allerersten Mal phänomenal! Jetzt schwillt dir wieder der Kamm, oder?
Vielleicht schwillt aber auch etwas anderes!
Autsch, ich weiß nicht, ob solche schlimmen Worte einer vierfachen Mutter angemessen sind, aber es ist mir eigentlich egal!
Wir haben von Anfang an versucht, uns als Paar als das Wichtigste anzusehen, und ich glaube, das haben wir sehr gut hingekriegt!
Eigentlich müsste der Alltag uns auffressen, aber bei uns ist das Gegenteil der Fall. Ich muss oft lächeln, aber es ist eigentlich ein trauriges Lächeln, wenn ich im Netz Berichte von Frauen lese, die das Gefühl haben, ein Kind habe ihr eigenes Leben beendet.
Die sich nur noch als Still- oder Wickelmaschinen wahrgenommen haben, die aufgefressen wurden von den Aufgaben als Mutter.
Ich konnte oft nur den Kopf schütteln und denken: Mädchen! Hau den Kerl davon, der dich geschwängert hat!
Denn mit Niklas an meiner Seite hätte ich solche Gedanken nie haben können.
Wir waren immer so sehr eine Einheit von zwei selbstständigen Personen, wir waren so tief verankert in der Liebe, dass auch zehn Kinder nichts daran hätten ändern können!
Wir konnten vom ersten Tag an wir selbst bleiben, haben wegen der Kinder nie auf etwas verzichten müssen, haben nur gewonnen.
Aber dafür muss man eben auch etwas tun!
Es müssen beide wollen!
In Arbeit und Anstrengung sollte es natürlich nicht ausarten, aber ein wenig guter Wille gehört schon dazu – von beiden Seiten.
Bei uns war eindeutig Niklas der aktivere Teil. Er ließ sich ständig neue Überraschungen einfallen, war immer gut drauf, nie gestresst, nahm sich unendlich viel Zeit für mich und die Brut.
Woher er diese Zeit nahm, weiß der Kuckuck!
Ich liebe diesen wahnsinnig gutaussehenden Mann jeden Tag mehr, und ich staune jeden Tag darüber, dass er ausgerechnet mich lieben will!
Wir waren im vierten Jahr unserer Schule, Niklas hatte die Schüler der ersten Stunde nun in der sechsten.
Paul begann mit der Fünften und Ines mit der Vierten.
Für die neue Dritte hatten wir die Qual der Wahl gehabt, so viele Bewerbungen hatte es gegeben. Wir hatten einen sehr guten Ruf in der Regensburger Bildungslandschaft. Schließlich entschieden wir uns für eine junge Frau, die selbst aus sehr schwierigen Verhältnissen stammte und sich mit Hilfe eines engagierten Sozialarbeiters aus dem Milieu hochgearbeitet hatte. Er hatte ihr einen Platz in einer Wohngruppe verschafft, nachdem Vater und Bruder sich an ihr über Jahre hinweg vergangen hatten.
Ihr trotz allem enormer Lebensmut, die Kraft, die sie ausstrahlte imponierte uns unheimlich. Isabella brachte dann auch die Idee in unsere Köpfe, eventuell eine Art von Internat anzubieten. Aber das überstieg im Augenblick noch unsere finanziellen Möglichkeiten.
Wir hätten eigentlich die Turnhalle in Angriff nehmen müssen, aber dafür reichte das Geld auf keinen Fall. Ich traf mich mit den Vertretern der Landes- und der Bezirksregierung, diskutierte einige Stunden lang, dann gaben sie auf.
Ich machte ihnen klar, dass es wichtiger war, den Schülern Bildung zu verschaffen und dadurch ihren Weg ins Leben zu ebnen, als sie eine Stunde pro Woche über ein Pferd springen zu lassen.
Wir einigten uns auf einen Kompromiss: Wir würden Laufgruppen organisieren, um der körperlichen Ertüchtigung Genüge zu tun.
Davon bekam der Betreiber eines Fitnessstudios Wind, der uns anbot, kostenlos am Vormittag hin und wieder mit einer Gruppe bei ihm zu trainieren.
Dann rückte Isabella damit heraus, dass sie seit Jahren Kickboxen machte. Das wollten wir unseren Schülern auch anbieten, dazu brauchte es nur ein paar Matten, die wir in der Aula auslegen konnten und ein paar Helme.
Dazu kamen noch die Fahrräder, wir konnte ein umfangreiches Sportprogramm vorlegen, das sich eben außerhalb des Lehrplanes bewegte, aber effizient war.
Die Regierung war einverstanden mit unserem etwas unkonventionellen Programm und entband uns bis auf weiteres von der Hallen-Bau-Pflicht.
Wir feierten diesen Tag mit einem tollen Schulfest.
Die Gruppe um Niklas' Mutter kam an ihre Grenzen, was die Versorgung unserer Schüler mit Frühstück anbetraf.
Ich ging auf Betteltour bei den umliegenden Bäckereien und Metzgereien, konnte einige sehr schnell überzeugen, was mich sehr verwunderte. Jeden Tag der Woche versorgte uns nun ein anderer Betrieb, gegen eine Spendenquittung. Sie stellten auch das Personal! Unglaublich!
Niklas vertrat die Meinung, dass ich so großen Erfolg hatte, weil die Leiter der Betriebe allesamt Männer waren, die gar nicht recht mitbekommen hätten, was sie mir alles zusicherten!
Dabei kann ich doch gar nicht flirten, habe es nie gelernt!
Auf diese Antwort von mir nahm er mich in die Arme, küsste mich zuckersüß - sorry, ich weiß, du magst das Wort in Bezug auf dich nicht, aber manchmal sind deine Küsse einfach zuckersüß! – und lächelte mich an.
„Manche Dinge muss man nicht lernen, Marie!" flüsterte er sehr nah an meinem Ohr, der Schuft! Weiß er doch genau, wie ich darauf reagiere! „Manchmal ist man einfach ein Naturtalent!"
„Meinst du mich?" fragte ich, versuchte meiner Stimme einen sicheren Klang zu geben, versuchte meine zitternden Knie steif zu halten.
„Nein! Wie kommst du denn da drauf?" flüsterte er weiter.
Dieses Flüstern in mein Ohr ist eigentlich immer ein verdammt heißes Vorspiel!
Er schloss die Türe des Raumes ab, der unser Rektorat, Aufenthaltsraum, Kinderzimmer, Stillraum war, und hin und wieder, wenn alle Klassen gut versorgt waren, auch unser ganz persönliches Spielzimmer. Schließlich waren wir ja die Chefs, bestimmte Freiheiten durften wir uns schon herausnehmen!
Er hob mich auf seinen Schreibtisch, während er mich schwindlig küsste, seine Hand fuhr unter meinen Rock, fand, was er immer wieder gerne suchte. Atemlos öffnete ich die Knöpfe seine Jeans, umfasste seine beachtliche Erektion, brachte ihn zum Stöhnen wie er mich!
Als er schließlich in mich eindrang, rasten wir beide wie Kometen ins Weltall. Als wir wieder zu Atem gekommen waren, gingen wir unschuldig grinsend zu den Kollegen zurück, verkündeten die frohe Botschaft, dass das Frühstücksproblem gelöst war.
Nur Paul, der uns ziemlich gut kannte, grinste etwas süffisant. Hinter meinem Rücken zeigte ich ihm den Mittelfinger.
Zum Ende des Schuljahres ließen wir einen Jungen und zwei Mädchen ins Gymnasium, nahmen ihnen aber das Versprechen ab, sich sofort bei uns zu melden, wenn sie Probleme hätten, auch wenn es zu Hause Schwierigkeiten gab. Es war ein tränenreicher Abschied!
Dennis entschied sich dann doch, auf die Realschule zu gehen. „Da hab ich bessere Chancen bei den Weibern!" erklärte er mir.
Meine hochgezogene Augenbraue ließ ihn ein wenig rot werden. „Ah! Ich meine, die Girls mögen schlaue Kerle lieber als doofe!" verbesserte er sich.
Das konnte ich gelten lassen. Ein Typ wie Dennis würde wohl nie sagen: „Mädchen mögen intelligente Jungen!"
Aber, als er zu uns kam, hätte er gesagt: „Geile Fotzen brauchen Schwänze und keine Bücher!"
Die frei gewordenen Plätze füllten sich schnell, teilweise nahmen wir auch Geschwister unserer Schüler auf.
Einmal bekamen wir Probleme, weil wir bis auf wenige Ausnahmen keine Kinder mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit unter unseren Kids hatten. Aber das lag daran, dass wir keine Kinder aus den Zwischenlagern wollten, weil wir auf Kontinuität setzten. Außerdem wurden diese Schüler durch umfangreiche Programme vom Staat gefördert.
Kinder, die in nichtdeutschen Familien lebten, wurden von ihren Eltern, vom Familienverband umsorgt, das war zumindest unsere Ansicht, zu der wir während unserer Arbeit an den anderen Schulen gekommen waren.
Im September gab es ein einschneidendes Erlebnis, das Niklas an den Rand seiner Beherrschung brachte: Nicola kam in die Schule!
Sie war aufgedreht vor Freude, er zu Tode betrübt. Er musste seine Große einen halben Tag lang in fremde Hände geben.
Da war viel Aufbauarbeit von uns allen nötig.
Nach vier Wochen bat uns die Klassenlehrerin, unsere Tochter in die zweite Klasse zu schicken, sonst verlöre sie selbst ihren Job, weil Nicola die Klasse im Alleingang unterrichten wollte.
„Und sie macht es nicht einmal schlecht!" berichtete Frau Koller lachend. „Kilian zum Beispiel tut sich etwas schwer, dann weint er immer, wenn er etwas nicht hinbekommt. Nicola streicht ihm über den Kopf und sagt: Nein Kilian, du hast das nicht falsch gemacht. Nur anders richtig!"
Das war unsere Große, wie sie leibte und lebte! Das perfekte Puzzle von uns beiden. Der Stolz ließ die Brust meines Göttergatten noch breiter werden! Wir fragten Nicola, ob sie in eine höhere Klasse möchte, aber sie verzog das Gesicht.
„Dann ist der Kilian alleine, und dem Peter muss ich auch vieles nochmal erklären!" verkündete sie selbstbewusst.
Frau Koller dachte nach, besann sich anders. „Gut, dann nutze ich die Gelegenheit, ein pädagogisches Wunderkind in meiner Klasse zu haben!" Sie strich unserer Großen über den Kopf. „Wir machen das eben zusammen, nicht wahr?" schlug sie vor.
Nicola grinste, war in diesem Augenblick das perfekte Abbild ihres Vaters. „Aber du bist der Boss!" versicherte sie der Lehrerin.
Beim Abschied kam mir eine Idee.
Wir waren ein sehr junges Team an Pädagogen, waren eher Kumpel als Lehrer für unsere Schüler. Wäre es eine gute Idee, eine etwas ältere, erfahrene, mütterliche Lehrerin unter uns zu haben?
Sollte ich mich erst mit Niklas und den anderen besprechen?
Aber die Worte sprudelten aus meinem Mund, wie so oft ließ ich das Bauchgefühl sprechen.
Bisher war es noch immer gut gewesen.
„Wenn Sie an eine berufliche Veränderung denken sollten, können Sie ich gerne mal bei uns melden!" schlug ich vor, und Niklas grinste mich an. Ich hatte den gleichen Gedanken! wollte er mir damit sagen.
Warum wunderte mich das jetzt nicht wirklich?
Frau Koller lächelte mich an. „Als ich den Artikel über Ihre Schule gelesen habe, hatte ich spontan das Gefühl, dass das etwas für mich wäre! Noch einmal neu anfangen, so Schule zu halten, wie ich mir das immer gewünscht hätte!" gestand sie ein. „Doch ich weiß nicht, ob ich wirklich den Mut dazu habe! Wenn es nicht klappt, ist meine Stelle weg!"
Niklas sah sie offen an. „Überlegen Sie es sich! Wir haben nur ein Leben, und das ist zu kurz, um Chancen verstreichen zu lassen, die es uns bietet!" Mein Mund stand offen! War er jetzt auch noch ein Philosoph?
Sie gab ihm die Hand, drückte sie fest. „Ich denke darüber nach! Vielleicht kann ich mal vorbeischauen?"
„Jederzeit!" erklärte er.
Sie übernahm die nächste dritte Klasse, wenn ich das vorgreifend schreiben darf.
Zufrieden kamen wir wieder an unserem Arbeitsplatz an, der auch unser zweites Zuhause war. Adrian und Moritz kamen uns entgegen gelaufen. Sie waren knapp zwei, sprachen perfekt wie Nicola in dem Alter. Sie waren zum Auffressen süß, wunderhübsch – klar, sie sahen ja aus wie ihr Vater!
Sorry, ich weiß, Niklas, Männer sind nicht hübsch! Im Höchstfall attraktiv! Aber es gibt eine Ausnahme!
Dich! Du bist nämlich verdammt hübsch!
Papier ist ja geduldig!
Jeder von uns beiden fing einen der Jungs auf, wirbelte ihn im Kreis herum. Leonie kam angedappelt, sie war immer in ihrer Nähe. Niklas nahm sie auch noch hoch, der Papa hatte genug Kraft.
Was natürlich auch von dem umfangreichen Armtraining bei unseren Lieblingssport herrührte.
Anfangs hatte er oft nach einem Liebesmarathon Muskelkater, genau wie ich. Aber mittlerweile hat sich das gegeben.
Bin ich schon wieder bei dem einen Thema?
Sorry, Baby! Aber das ist doch ein fucking gutes Thema, oder?
Niklas, Mann meiner Träume, die ich nie gewagt hätte zu träumen, dann eine Weile lang Kerl meiner Albträume, Vater meiner unbeschreiblichen Kinder, Inhalt meines Denkens, Fühlen und Handelns, Zentrum meines Universums! Ich hoffe, du verwendest diese Worte nicht irgendwann einmal gegen mich, zum Beispiel, wenn du mir einen Heiratsantrag machst!
Nein! Quatsch! Jetzt bringe ich die Zeiten durcheinander! Ich habe ja mittlerweile den zehnten angenommen! Aber es ist nicht leicht, die vergangenen Jahre von der Jetzt-Zeit zu trennen! Denn die Gefühle von uns beiden sind noch die gleichen, nur unsere Kinder sind größer geworden, zum Glück!
Eine noch immer wahnsinnig verliebte, auf dich heiße Marie!
Damals wie heute!
Sie lagen auf der breiten Doppelliege, die sie sich angeschafft hatten, weil sie sich auf zwei Einzelliegen nie nahe genug kommen konnten. Nach mehr als zehn Jahren war die körperliche Nähe noch immer so unendlich wichtig für sie beide. Nicola witzelte oft: „Seid ihr eigentlich zusammengewachsen?"
Oft schüttelte das Mädchen den Kopf. Solche Eltern hatte sonst niemand, das wusste sie genau!
Aber sie wusste auch, dass niemand Eltern hatte, die ihre Kinder so sehr liebten!
Sie so oft in den Arm nahmen, sie abküssten, was sich alle vier gern gefallen ließen, immer wieder.
Sie selbst war zwar mit ihren zehn Jahren schon fast erwachsen, aber noch immer genoss sie die Schmuserunden mit ihrem Papa.
Zur Not auch mit ihrer Mama!
Das Liebespaar maulte, lachte, kicherte, schimpfte leise beim Lesen.
Er: Mannomann! Da hast du mir aber einen Schrecken eingejagt, als du umgekippt bist! So ein Sturkopf!
Sie: Ihr habt mich sicher aus erzieherischen Gründen länger als nötig im Krankenhaus gelassen!
Er: Das kannst du aber annehmen! Freiheitsentzug! Etwas anderes hat ja nicht geholfen!
Sie: Aber zum Glück kam dann Maria zu uns! Das war ja meine Intension! Dass ich das ganze
Haushaltszeug los geworden bin.
Er: (lachte) Du? Wer hat denn den ganzen Haushalt geschmissen, schöne Lady?
Sie: (zog den Kopf ein wenig ein) Ja! Gut! Du! Aber das schlechte Gewissen, das ich immer hatte,
war ziemlich anstrengend!
Er: (küsste sie leidenschaftlich) Die Süße! Nie um das letzte Wort verlegen!
Sie: Das mit dem Heiratsantrag tut mir leid! Ich habe das nicht geschnallt, dass ich dich so verletzt habe! (Sie strich ihm entschuldigend über die Wangen).
Er: Ist schon in Ordnung, Baby! Ich bekomme ja jetzt meinen Willen! Ich finde zehn Jahre
Bedenkzeit durchaus in Ordnung!
Er: Aber Leonie war schon eine wirkliche Überraschung! Eine wunderbare!
Sie: Irre, oder? Vergessen die einfach, mich zu sterilisieren!
Er: Zu unserem allergrößten Glück. Überleg mal, wie asymmetrisch diese Familie gewesen
wäre!
Sie lachten beide leise, die Kinder schliefen schon.
Es war ein Running Gag bei ihnen, dass bei Niklas immer alles möglichst symmetrisch und in Reih und Glied sein musste.
Die Bücher im Regal, die Tassen im Schrank, die Zahnputzbecher im Bad.
Er: (nahm sie liebevoll in den Arm) Es ist schön, wie du über mich schreibst! Und Baby? Du darfst
mich durchaus hübsch nennen!
Sie: Das geht auch nicht anders! Ich konnte noch nie gut lügen! Und du? Du schreibst noch viel
netter über mich!
Er: (lachte) Nett? Ich schreibe nicht nett über dich! Ich schreibe geflasht, hin und weg, verliebt,
bezaubert, fassungslos, anbetend, angeturnt! Ja! Meistens sehr angeturnt!
Damit zog er sie auf sich. Sie hatten darauf geachtet, dass die Liege äußerst stabil war! Deshalb hatte sie auch schon manche heiße Liebesrunde ausgehalten. Die Schlafzimmer der Kinder lagen zum Glück auf der anderen Seite des Hauses. Dichte Hecken schirmten sie zu den Gärten der Nachbarn ab, zur Sicherheit hatten sie noch einen Sichtschutz anbringen lassen.
So konnten sie manche Sommernacht zur heißen Liebesnacht werden lassen, mussten nur etwas leiser sein als im Schlafzimmer unter dem Dach.
Manchmal schliefen sie dann im Freien ein, unter eine Wolldecke gekuschelt. Manchmal taumelten sie auch die zwei Stockwerke nach oben, was den nicht ganz unangenehmen Nebeneffekt hatte, dass sie etwas wach wurden dabei!
Ein paar Tage später saßen sie mit dem gesamten Nachwuchs an einem Badesee. Manchmal witzelten sie, dass sie eigentlich Eintritt verlangen sollten. Denn immer wieder kamen Menschen, angezogen von so viel Schönheit und offensichtlichem Glück, setzten sich kurz zu ihnen oder sahen ihnen aus der Ferne eine Weile zu.
Die vier Kinder waren ausgesprochen gut erzogen, unterhielten sich leise, kreischten oder brüllten nie, weil da die Mama Kopfschmerzen bekam.
Und vor allem der süße Adrian und der süße Moritz wollten niemals im Leben etwas tun, das der geliebten Mama nicht gut tat!
Immer wieder kam von wildfremden Menschen die Aussage, wie verwunderlich es doch war, dass die Kinder alle dem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten waren.
„Das sind seine starken Gene!" erklärte Nicola altklug. Irgendwo hatte sie das wohl mal aufgeschnappt!
Am meisten Publikum hatten sie, wenn Niklas seine Gitarre auspackte, zu spielen und zu singen begann.
Das wurden dann eigentlich immer richtige Events.
Aber an diesem Tag lagen sie noch relativ ungestört auf den Decken und schrieben über die nächsten beiden Jahre.
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