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Teil 26 * Die Bücher 22

Liebste Marie!

Die Tage hier sind gut.
Nicht wundervoll, nicht berauschend, aber gut.
Es gibt Nächte, in denen ich nicht heule, oder fast nicht.
Es gibt Stunden, wenn ich mit den Kindern spiele, in denen ich nicht an dich denke.
Oder zumindest Minuten.

Es gibt Mahlzeiten, die ich genießen kann.
Zum Teil.
Aber die Tage und Nächte sind auch die reinste Marter, immer dann, wenn mir das Gespräch mit Paul in den Sinn kommt.

Was, wenn er meine Abwesenheit dazu nutzt, sich wirklich an dich ranzumachen?
Aber, das würde er doch nicht, oder?
Ich verstehe schon eine Weile nicht mehr ganz, wie er tickt!
Ich hätte ihn sicherheitshalber doch mitnehmen sollen!

Aber du würdest doch nicht wirklich auf ihn reinfallen, oder?
Nicht nach all der Zeit!
Er ist wirklich nichts für dich, und das sage ich nicht nur, weil ich dich für mich will!
Er ist schwach, labil, du brauchst einen anderen Mann, glaube mir!

Einen wie dich? höhnte mein Alter Ego. Einen starken Kerl, der Nacht für Nacht heult, und der keinen Schritt unternimmt, sie zurückzubekommen?
Du weißt, warum ich so handeln muss! antwortete ich.
Ich weiß, warum du glaubst, so handeln zu müssen! antwortete es.

Ich schüttelte die Stimme aus meinem Kopf, wollte sie nicht hören.
Wollte nicht zugeben, dass sie ein wenig recht hatte!
Durfte nicht zweifeln, sonst brach der ganze Wall um mich herum zusammen!

Am Nachmittag mieteten wir uns eine kleine Yacht, die Kinder waren hell begeistert. Ich ankerte draußen auf dem Meer, tollte mit den Kindern in Schwimmwesten im Meer, und Charly machte mit ihrem Mann das, was ich doch mit dir machen wollte: Sie liebten sich in der kleinen Kajüte, während das Boot sanft auf den Wellen schaukelte.

Wir legten in Sardinien an, aßen zu Abend in einer kleinen Taverne am Hafen. Ich beobachtete neidisch all die Liebespaare, suchte in der Menschmenge wieder einmal dein Gesicht.

Charly legte ihre Hand auf meine. Als Zwillinge hatten wir eine besondere Verbindung zueinander. Wieder dachte ich daran, was an jenem Abend hätte passieren können! Ich wäre damit nie fertig geworden!

Charly war meine andere Hälfte, schon immer gewesen. Unsere Eltern hatten mich zu den Domspatzen geschickt, nicht nur, weil ich ziemlich musikalisch war, sondern auch, um uns zwei zu trennen, um uns zu zwingen, unser eigenes Leben zu führen.
Doch unsere Freizeit verbrachten wir zu 99 Prozent miteinander, bis meine Interessen sich den Mädchen zuwandten und ihre den Jungs.

Dann ging sie nach München an die Musikhochschule, lernte Kai kennen, die Kinder kamen, wir hatten nicht mehr viel Zeit füreinander. Doch immer wieder passierte es, dass ich nach dem Telefon griff, um sie anzurufen, und das Gerät läutete im selben Moment.
Wir mochten die gleiche Musik, lasen meistens die gleichen Bücher, ohne uns vorher darüber unterhalten zu haben.

Sie schimpfte mit mir, weil ich keine feste Bindung eingehen wollte, ich lachte sie aus. „Dafür habe ich doch dich!"
Ich war zufrieden mit meinem Leben, genau so wie es war. Bis du gekommen bist!
Oder, bis ich dir diese Frage gestellt habe!

Charly ahnte meine Gedanken. „Lass es doch endlich mal gut sein, Nick!" bat sie. Ich versuchte ein Lächeln. „Ich versuche es!" antwortete, und wir beide wussten, dass auch dieser Versuch misslingen würde.

Zu Hause fand ich dann das absolute Chaos vor. Paul hatte seine ganze Habe zu mir gebracht, überall standen Kisten, Koffer und Kartons!

„Ich habe die Scheidung eingereicht! Der Anwalt meint, ich habe sehr gute Chancen, das alleinige Sorgerecht für Nico zu bekommen!" überfiel er mich, kaum dass ich die Wohnung betreten hatte. „Du musst wahrscheinlich vor dem Familiengericht für mich aussagen!" ging der Wortschwall weiter.

„Hallo! Ich freue mich auch, dich zu sehen!" antwortete ich und holte mir ein Bier. Das brauchte ich jetzt dringend!
„Mein Gott! Sei doch nicht so ein Mädchen!" fuhr er mich an. „Kommt aus dem Urlaub und mault mich an!"

Er wirkte irgendwie aufgedreht! Ein furchtbarer Verdacht stieg in mir hoch. „Hast du dich bei Marie gemeldet?" Meine Stimme war fast weg vor Panik.
Er grinste mich diabolisch an. „Und wenn?" knallte er mir hin.

Ich packte ihn am Kragen, konnte nicht anders, auch wenn er einen Kopf kleiner war als ich.
„Bleib cool, Alter!" In seinen Augen glomm etwas wie Angst, was mich wieder zur Räson brachte. Ich ließ ihn los, wischte mir die Hände an den Jeans ab, als hätte ich mich schmutzig gemacht.

„Nein! Habe ich nicht! Aber ich bleib dran!" Er hatte seine ganze überhebliche Sicherheit wieder zurückbekommen.
Da reichte es mir! Voll und ganz! Ich hatte die Nase gestrichen voll!
Ich fahre jetzt zu dir! dachte ich, und bevor ich nachdachte, stand ich vor deinem Haus und klingelte.

Doch niemand öffnete, kein Lebenszeichen war zu hören. Da bemerkte ich erst, dass alle Rollos geschlossen waren.
Warst du ausgezogen?
Verreist?
Mit wem?

Ich überlegte kurz, ob ich dir eine Nachricht hinterlassen sollte, aber was ich dir zu sagen hatte, konnte ich nicht einfach auf ein Blatt Papier schreiben!
Dafür brauchte ich ein paar Tage und Nächte, um es dir zu erklären!

Außerdem musste ich die Dinge zwischen Paul und mir klären! So konnte ich keinen Neuanfang starten.
Ich ließ mich auf die Stufen vor deiner Türe sinken und heulte mir wieder einmal den Frust von der Seele!
Oder versuchte es zumindest!

Kurz entschlossen rief ich bei Lucy und Mike an, sie luden mich ein, auf einen Kaffee vorbeizukommen. Lucy spürte genau, dass es mir wieder schlecht ging, trotz des Urlaubs!
Ich nahm dankbar an, nach Hause wollte und konnte ich im Moment nicht.
Die Beiden mussten sich dann wieder einmal alles genau anhören, aber sie waren sehr geduldig.

Ich wusste, dass sie meine Loyalität Paul gegenüber nicht ganz nachvollziehen konnten, doch sie versuchten nie, mich zu beeinflussen, sie ließen mich immer nur reden, zeigten mir, dass sie für mich da waren.
Nach einer Stunde bekam ich ein schlechtes Gewissen! Mein Gott! Die beiden hatten ein Kind verloren, und ich jammerte hier rum wegen Liebeskummer.
Eine Wand fiel mir auf, an der viele Bilder eines Babys hingen, das immer mehr zu einem auffallend hübschen Mädchen geworden war.
„Amelie?" fragte ich unsinniger Weise.

Lucy nickte, legte ihre Hand auf ihren Bauch, als wollte sie sich bei ihrem Sohn entschuldigen. „Wenn Luca auf der Welt ist, werden wir jeden Monat eines der Bilder abnehmen. Das haben wir ihm und uns versprochen!" sagte sie leise. „Er soll ein glückliches Leben haben! Keines, das dauernd von Trauer überschattet wird!"
Ich nahm sie in die Arme, ließ sie an meiner Schulter weinen, wie schon so oft.

Als ich nach Hause kam, war ich wieder etwas mehr geerdet. Paul schlief zum Glück schon. Der Zustand der Wohnung war unverändert, aber es störte mich nicht mehr so sehr.
Ich hatte wieder einmal Verständnis für seine Situation. Aber nur so lange, bis ich den Zettel auf dem Tisch las.

Wenn du zu Marie gefahren bist, wenn du sie mir wegnimmst, bringe ich erst Nico um und dann mich! Sie ist alles, was mich noch am Leben hält! stand da in einer ziemlich krakeligen Schrift.

Ich ließ mich auf einen Stuhl fallen. Langsam bekam ich ein ernstes Problem! Er braucht Hilfe! Professionelle Hilfe.
Morgen musste ich mit ihm sprechen!
Doch ich drang nicht bei ihm durch! Alle Ratschläge, zu einem Fachmann zu gehen, wies er weit von sich!

„Alles, was ich brauche, ist Marie! Sobald ich geschieden bin, erkläre ich ihr alles!" sagte er.
Also machten wir weiter wie bisher. Wir versuchten, seine Sachen in meinen Schränken unterzubringen, stellten Nicos Bett mit ins Gästezimmer, kauften einen weiteren Schrank, quetschten die Wickelkommode ins Bad.

Ade, Wohnung! dachte ich mit einem Anflug von Galgenhumor.
Wir arrangieren uns eben zumindest für die Dauer der Ferien. Bis dahin sollte er eine Wohnung in Burglengenfeld gefunden haben.

Vielleicht bringt er auch Jenny dazu, auszuziehen!
Auf einmal musste ich laut auflachen. Gut, dass ich für die Damenwelt verloren war! Mit Frauenbesuch wäre es zurzeit etwas schwierig! hatte ich gedacht.

O Marie! Mein Leben ist eine ganz schöne Achterbahn geworden!
Wie einfach war doch alles, bevor ich dich kennengelernt habe!
Ein wenig Jagen, ein wenig unverbindlicher Sex, Schule, Joggen, ein Date!
Das hatte mir gereicht!

Dann kamst du in mein Leben gewirbelt, und nichts war mehr wie vorher! Aber ich möchte nichts anders haben, nicht das Geringste! Außer natürlich dich! Dich möchte ich bei mir haben, ganz nah, in meinem Leben!

Niklas – kopfschüttelnd über sein verrücktes Leben und immer noch voll Sehnsucht!

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Hallo Kladde!

In der zweiten Urlaubswoche bekam ich einen Anruf von meinem Rechtsanwalt. Im September ist schon der Scheidungstermin! Benni hat allem zugestimmt, ist mit allem einverstanden. Die Argumente meines Vaters scheinen gefruchtet und viele Nullen gehabt zu haben!

Wir feierten die Nachricht in einem kleinen, aber feinen Bistro auf der anderen Seite der Insel.
Alle fürchteten wir, in Calvi Niklas und seiner Geliebten über den Weg zu laufen. Zurück im Haus beschlossen wir dann, noch ein paar Tage dran zu hängen, wenn wir die Flüge umbuchen konnten. Ein paar Anrufe von Harald später war alles geregelt. Er war ein Superiorkunde der Fluggesellschaft.

Nun sind wir aber wieder zu Hause, gestern haben wir die Kinderzimmereinrichtung bestellt. Alles sehr funktionell, ohne Schnickschnack, Rüschchen oder gar in Rosa.
Ich will kein Püppchen, ich will ein Kind, das selbst entscheiden kann, ob es lieber mit Autos oder mit Puppen spielt.

Ein Kind, das geliebt, aber nicht verwöhnt wird.
Das fest im Leben steht!
Das niemals an jemandem hängen würde, der toxisch für es ist, wie es bei mir mit Benni war!

Hin und wieder kam mir der Gedanke, ob und wann ich es Niklas sagen musste, aber ich schob ihn immer weit nach hinten in meinem Gehirn!
Den Gedanken, meine ich!
Niklas wohnt immer noch ganz vorne, lässt sich nicht verschieben!

Aber das Kind will ich nicht teilen!
Nicola gehört mir, er hat kein Anrecht auf sie!

Das hat er verwirkt, als er ohne Erklärung durch die Türe gegangen ist, ohne wiederzukommen!
Sophie appellierte an mein Verantwortungsbewusstsein, damit ich ihn wenigstens als Vater eintragen ließ, falls mir etwas zustieß.
Also nervte ich meinen Frauenarzt wieder einmal. Er hatte es wirklich nicht leicht mit mir!
Zuerst stand im Mutterpass: Vater unbekannt.

Dann ließ ich das ändern, als ich dem saublöden Vorschlag Bennis zugestimmt hatte: Vater Benno Buchner.
Nach dem großen Krach wieder: Vater unbekannt.
Und schließlich: Vater Niklas Ebeling.
„Bleibt es dann mal dabei?" fragte er mich und ließ einen neuen Mutterpass ausdrucken. Die vielen Änderungen sahen schlampig aus.

Die Scheidung war am ersten Schultag. Es war ein komisches Gefühl, nicht in die Schule, sondern zum Gericht zu fahren. Meine Eltern brachten mich, Papa wollte sicher gehen, dass Benni keine Schwierigkeiten machte. Ich hatte nie gefragt, wie viel sie für meine schnelle Freiheit bezahlt hatten, wollte auch nicht wissen, wie viel der Mann, mit dem ich 13 Jahre meines Lebens verbracht hatte, gefordert hatte, wie viel ich an Kopfgeld wert war!

Es ging alles sehr schnell über die Bühne, sehr emotionslos. Benni stellte keine Ansprüche an dem Haus, an den Versorgungsausgleich oder irgendetwas sonst.
Er schien also ordentlich entlohnt worden zu sein.

Der Richter erinnerte ihn, dass immer noch ein Umgangsverbot bestünde, dass er sich mir nicht nähern durfte.
Dann bekam ich noch neue Papiere, ich hatte beantragt, meinen Mädchennamen wieder annehmen zu können.

Ich war wieder Marie Goldenberg!
O Gott! Da muss ich ja den Mutterpass schon wieder umschreiben lassen! dachte ich und begann zu lachen.
Der Richter lächelte mich an. „Es freut mich, dass die Scheidung Sie so glücklich macht!" meinte er. Er hatte wohl aus den Akten von Bennis Angriff erfahren. „Dann wünsche ich Ihnen viel Glück in Ihrer neuen Partnerschaft und Ihrer Rolle als Mutter!" fügte er hinzu.

Ich musste schnell den Gerichtssaal verlassen, weil die Tränen schon wieder zu fließen begannen.

Benni wartete doch tatsächlich vor dem Gebäude auf mich. Keine Ahnung, was er wollte.
Doch mein Vater machte ein paar Schritte auf ihn zu, da suchte er lieber das Weite. Papa schrieb dem Anwalt einen Scheck aus. Die Rechnung sollte an ihn geschickt werden. Auch nicht schlecht! dachte ich. Ob die Kohle wohl über die Buchhaltung lief?

Als wir zu dem Auto meiner Eltern gingen, fuhr ein Taxi vor.
Und aus dem Wagen stieg: Paul!
Was der wohl hier machte? Heute begann doch die Schule wieder!
Ich versteckte mich schnell hinter meinem Vater.
Ob er auch schon wieder einen Scheidungstermin hatte?
Der Kerl schien kein glückliches Händchen bei der Auswahl seiner Frauen zu haben!

Aber so recht wunderte mich das auch nicht! Er war schon irgendwie ein komischer Kauz! Auch wenn ich ein Jahr lang geglaubt hatte, in ihn verknall zu sein, war ich im Nachhinein froh, dass er keinen Annäherungsversuch gemacht hatte!
Und der blöde Abend damals hatte sehr dazu beigetragen, dass ich ihn ganz schnell vergessen konnte!

Wenn mir das nur mit Niklas auch gelingen würde!
Aber da geht nichts vorwärts, nicht das Geringste!
Mein Herz schmerzt, dann tanzt es wieder, wenn es sich an die schönen Stunden erinnert, und es erinnert sich immer noch sehr genau!

Danach trafen wir uns mit Sophie und Harald im Ratskeller. Wenn Papa bezahlte, musste es schon etwas Nobles sein! Wir sprachen über Gott und die Welt, verloren aber kein Wort über gescheiterte Ehen oder nicht stattgefundene Beziehungen. Es ging mir beinahe gut!

Eine zum Teil erleichterte Marie, die hofft, ihr Leben zurückzubekommen


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