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Teil 24 * Die Bücher 20

Liebste Marie!

Heute hat mir Paul den Schrecken meines Lebens eingejagt. Wir sind mit Nico im Kinderwagen an der Donau entlang spaziert, als er plötzlich anfing. „Also, wenn ich mich jetzt scheiden lasse, werde ich mich wieder um Marie bemühen!"

Ich bekam einen fürchterlichen Hustenanfall!
Dann wurde ich von einer Minute auf die andere eiskalt. „Nein! Das wirst du nicht!" antwortete ich scharf.
Er grinste überheblich. „Und warum nicht, bitte schön? Das Mädel braucht doch einen Mann!"
Meine Faust zuckte in meiner Hosentasche. „Und sie wäre doch eine wunderbare Mutter für Nico!" stieß er das nächste Messer in mein Herz.

„Und du meinst, sie ist nach vier Jahren noch an dir interessiert? An einem Typen, der sie damals so behandelt hat?" Austeilen konnte ich auch.
Er zuckte nur überheblich mit den Schultern. „Sie ist alleine! Du hast gesagt, dass sie ihren Mann in die Wüste geschickt hat! Und eine Frau in ihrem Alter ist sicher nicht gerne solo!"
Da wurde ich ruhig, ganz ruhig!

Ich bekam einen Lachkrampf! Er hatte keine Ahnung von dir, nicht die geringste! Soll er es ruhig versuchen! Ich verwette beide Arme und beide Beine, dass er keinen Erfolg bei dir haben wird.
Okay! Er sieht gut aus, du warst verliebt in ihn!
Aber du kanntest ihn nicht! Nicht wirklich, nicht als Mann!
Paul und du, das würde nie etwas werden.

Abgesehen davon, dass du keine Frau bist, die einen Mann sucht!
Du bist intelligent, wunderschön, hast einen tollen Beruf, in dem du sehr angesehen bist!
Du hast es nicht nötig, dich mit einem Paul abzugeben!

Da kam mir ein Gedanke, der mich beinahe euphorisch werden ließ.
Ich blieb stehen, sah ihn ernst an. „Okay! Du versuchst es! Und wenn du nicht landen kannst, gibst du sie frei für mich!"

Das Grinsen auf seinem Gesicht erschütterte mich. „In Ordnung! Dann warte ich aber noch ein paar Wochen, bis sie reif ist!"
Und in diesem Moment verstand ich nicht mehr, warum Männer so viel Wert auf Freundschaft mit einem Kumpel legen! Warum sie sich zu dieser seltsamen Treue verpflichtet fühlen, auch wenn sie so vorgeführt wurden! Ob das in der Evolution begründet war? Dass Männchen sich zu einem Rudel zusammenschlossen, mit unverbrüchlicher Treue?

Frauen würden nicht so reagieren. Wenn eine Freundin so mit einem Mädel umgehen würde, wie Paul mit mir, würde sie zur Zicke erklärt und zum Teufel gejagt! Von dieser Theorie bin ich überzeugt.

Ich ließ ihn also nicht einfach stehen, ich knallte ihm auch keine, nein, ich nahm ihn wieder in meine Wohnung mit, teilte mein Abendessen mit ihm, spielte mit Nico, der ja am wenigsten dafür konnte.

Dann ging ich packen. Morgen, am Sonntag, fliegen wir ja nach Korsika.
Ich verzog mich früh in mein Zimmer, um zu schreiben.
Um zu träumen!
Von dir zu träumen, schönste Marie.
Und wieder musste ich leise lachen.

Du und Paul! Das war so unwahrscheinlich! Sollte er es ruhig versuchen, der Trottel, der aber immer noch mein Freund war, warum auch immer!
Wir haben uns in der ersten Gymnasialklasse bei den Domspatzen angefreundet. Er war ein zarter blonder Junge, der viel gehänselt wurde. Heute würde man sagen: gemobbt. Ich war schon immer größer und kräftiger als meine Altersgenossen und habe mich irgendwie für ihn verantwortlich gefühlt.

Den Spott der anderen, die uns als Schwulenpärchen bezeichneten, steckte ich locker weg.
Als wir zwölf waren, starb seine Mutter, er und seine um vier Jahre ältere Schwester Elisabeth zogen mehr oder weniger bei uns ein, gingen nur zum Schlafen nach Hause.
Sein Vater wurde nach dem Tod seiner Frau ein sehr verbitterter Mann, der seinen Kindern keine Liebe entgegenbringen konnte. Doch die fanden sie bei meinen Eltern, die großartig waren.

Mit 14 verliebte ich mich unsterblich in Lissy, gab mein ganzes Taschengeld für Geschenke für sie aus. Paul wurde ziemlich eifersüchtig, wurde ein schwieriger Junge, der viel raufte und schlägerte, den ich immer wieder raushauen musste.

Als ich 16 war, ließ mich die 20jährige Elisabeth an die Wäsche, brachte mir eine Menge bei. Danach war mein Interesse an ihr schnell erloschen, wie seitdem eigentlich bei Frauen immer. Irgendwie zog ich die Mädchen an, versorgte auch Paul mit, ließ ihm auch mein praktisches Wissen in der Theorie zukommen.

Doch er suchte nicht wie ich das schnelle Abenteuer, er suchte von Anfang an nach einer Beziehung, etwas Beständigem. Manu hat das ziemlich schnell begriffen, das – und, dass er ein reiches Söhnchen war. Mit 20 war er verheiratet, mit knapp 21 Vater einer Tochter, die er abgöttisch liebte. Doch Manu hatte andere Pläne, mit 25 war er geschieden, todtraurig und zu ordentlichen Unterhaltszahlungen verdonnert.

Dann habe ich ihn blödsinnerweise mit Jenny verkuppelt, einer willigen, pummeligen Puppe mit nicht besonders viel Grips.
Sie hat natürlich den Braten gerochen, dass er ziemlich verknallt in dich war, und hat ihm das nächste Kind angehängt und den nächsten Ehering eingefordert!

Nun saß er in meiner Wohnung, plante die nächste Scheidung und plante außerdem, mir die Liebe meines Lebens wegzunehmen.
Aber da würde er wenig Glück haben! Nicht wahr, Marie?

So! Immer noch nicht gepackt! Aber jetzt lege ich los! Ich hätte mir ein paar Jeans kaufen sollen, aber vielleicht geht Charly auf Korsika mit mir shoppen! Das haben wir gerne gemacht!
Wir haben dann immer ein Liebespaar gespielt, das sich gegenseitig beschenkt und viel Spaß dabei gehabt!

Marie! Es wäre so wunderbar, mit dir auf diese wunderschöne Insel zu fliegen! Ich würde dir so gerne all die kleinen Buchten zeigen, die sich ganz hervorragend für ein Liebespaar eignen!
Also, nicht, dass ich sie schon einmal getestet hätte! Nein! Sicher nicht!
Ich würde so gerne mit dem Schnellboot aufs Meer hinausfahren und nackt im warmen Wasser treiben. Ich habe vor Jahren mal den Bootsschein gemacht.

Wir könnten uns auch eine kleine Yacht mieten und uns in der Kajüte auf dem schaukelnden Meer lieben!
Fuck! Wir könnten leben, Marie!
Das Leben ist so kurz!

Niklas, der jetzt endlich packen muss für einen Urlaub, den er doch nur mit dir verbringen will!

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Hallo, Kladde!

Jetzt bin ich also nach langen Jahren wieder einmal auf Korsika!
Das Haus ist wunderbar, und der Blick aufs Meer gigantisch.
Schöner, als ich es in Erinnerung hatte!

Wir haben einen Zugang zu einer kleinen Privatbucht, und mein erster Gedanke war, dass ich hier wundervolle Stunden mit Niklas verbringen könnte!
Ich bin vollkommen irre, oder?

Alles kann ich ja auch nicht auf die Hormone schieben!
Sophie und Harald sind sehr rücksichtsvoll, lassen mir auch immer wieder Zeit für mich.
Harald hat mit mir einen langen Strandspaziergang gemacht, Sophie hat es nicht so mit dem Laufen.

„Du hängst immer noch an ihm, oder?" fragte er nach einer Weile.
Schon wieder flossen die Tränen. „Ich krieg ihn nicht aus meinem Kopf!" schluchzte ich. „Alles schien so perfekt! Alles schien so zu passen! Und dann steht er auf und geht, und alles ist vorbei! Wenn ich es nur verstehen würde! Wenn ich wüsste, was ich falsch gemacht habe!"

Er hat mich ganz ernst angesehen. „Du hast gar nichts falsch gemacht, Marie! Männer sind eben der schlechtere Teil der Menschheit! Wir ticken anders! Irgendeine Panik vor einer Bindung, irgendein Kindheitstrauma, wir sind nicht rational wie ihr Frauen!"
Ich musste lachen über so viel Selbsterkenntnis!

„Aber du und Sophie! Das klappt doch auch!" wandte ich ein.
Er schwieg eine Weile, sah übers Meer hinaus.
„Ja!" sagte er schließlich. „Aber ich habe auch viele Fehler gemacht am Anfang! Ich habe gekämpft gegen diese Liebe, habe Sophie verletzt, betrogen, belogen! Doch irgendwann einmal habe ich begriffen, dass ich mich mehr verletzte als sie! Dann habe ich sie angefleht, mir zu verzeihen. Aber sie hatte die Nase gestrichen voll von all den Schmerzen, die ich ihr zugefügt hatte. Ich musste sie noch einmal neu erobern, sie umwerben, sie überzeugen! Und sie hat mir eine zweite Chance gegeben. Und ich wusste, eine dritte würde es nicht geben!"

Gebannt hatte ich ihm zugehört. Das hatte ich gar nicht mitbekommen! Meine Schwester hatte immer glücklich und zufrieden gewirkt! Aber in diesen Tagen waren wir uns auch nicht so nah wie heute. Benni kam nicht gut mit ihr und Harald aus, aus falscher Solidarität hatte ich mich auf seine Seite geschlagen.

„Das wusste ich alles nicht!" presste ich heraus. „Sie hat nie etwas erzählt!"
Er sah mich wieder eine Weile an. „Du warst damals auch nicht bereit, ihr zuzuhören!" brachte er die Dinge auf den Punkt.

Er legte den Arm um mich und wir gingen weiter. „Ich habe dir das nur erzählt, weil du wissen sollst, dass es sich manchmal lohnen kann, einem Mann eine zweite Chance zu geben! Bei Benni hast du es auch getan! Also, wenn Niklas darum bitten würde, wenn du verstehen könntest, was da gelaufen ist, könntest du es ihm auch zugestehen?"
Ich nickte nur und schluckte an meinen Tränen. Ja, natürlich würde ich Niklas eine zweite Chance geben, wenn er sie, verdammt noch einmal, wollte! Wahrscheinlich auch eine dritte, obwohl das wohl mehr als unvernünftig wäre.

Von diesem Tag an sah ich meine Schwester mit anderen Augen. Ich war immer der Meinung gewesen, sie wäre der schöne Schmetterling, der durchs Leben geflogen war, immer auf der Sonnenseite des Lebens. Aber auch ihr hatte die Liebe Wunden geschlagen! Und sie hatte überlebt!

War das das Schicksal von uns Frauen? Sich quälen zu lassen von denen, die uns eigentlich nur lieben sollten?
Ich weiß es nicht!

Ich weiß nur, dass ich durch Niklas genug für mein Leben gelitten hatte!
Mehr brauchte ich nicht!
Seltsamerweise kam Benni in meinen Erinnerungen nicht mehr vor. Er hatte mir zwar auch übel mitgespielt, aber es hat nicht so weh getan, weil es keine Liebe von meiner Seite aus gewesen war!

Am Abend hat Harald gegrillt, Sophie hat einen fantastischen Salat dazu gemacht, zum ersten Mal seit langer Zeit habe ich mit gutem Appetit gegessen.
Zum ersten Mal seit langer Zeit war ich so etwas wie glücklich.

Haralds Worte hatten mir etwas mehr beigebracht, wie Männer tickten.
Und in meinem Kopf oder vielmehr in meinem Herzen, keimte ein kleiner Hoffnungsschimmer.
Aber es war ein ganz kleines Pflänzchen.
Au revoir, Kladde.

Marie, die sicher ist, die Männer nie ganz zu verstehen, aber vielleicht ein kleines Bisschen mehr.


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