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Teil 20 * Die Bücher 16

Liebste Marie,

für mich ist das Schuljahr jetzt zu Ende. Die Schüler sind entlassen, und dieses Mal hat es mir direkt etwas weh getan, sie ziehen zu lassen. Sie waren so eine Schnittstelle zwischen dir und mir.
Christa hat im Schullandheim ziemlich nachgebohrt, aber ich habe jede Beziehung zu dir vehement abgestritten und sie dann gebeten, mit der Fragerei aufzuhören.
Zu meinem Glück hat sie sich daran gehalten!

Ich schau jeden Tag mal in der Schule vorbei, ob es irgendetwas zu tun gibt, eine Vertretung oder so, aber der Chef schickt mich immer weg.

Gestern hat mich überraschend Charly besucht. Kai hat sich ein paar Tage frei genommen und hat sie kurzerhand weggeschickt, damit sie wieder einmal nach mir sehen kann, denn sie hat sich Sorgen um mich gemacht, weil ich gar nicht mehr auf die Beine komme.
Nach einer gemeinsam geleerten Flasche Wein habe ich ihr dann erzählt, dass du Pauls Marie bist.

Jetzt versteht sie wenigstens mein Dilemma, gibt sich aber auch selbst ein wenig Schuld.
„Wenn ich einfach auf dich gewartet hätte, hätten die Eltern geschimpft, es hätte Hausarrest gegeben, aber all das Schlimme wäre nicht passiert!" meinte sie.

Da kann man wohl nur sagen: „Hätte, hätte – Fahrradkette!"
Es ist so viel schief gelaufen an diesem Abend wie es nur konnte.
Murphys Law: „Was passieren kann, passiert!"

Sie wollte mit Paul sprechen oder mit dir, hat aber dann schon eingesehen, dass ich das selbst auf die Reihe bekommen muss.
Am nächsten Tag sind wir um die Häuser gezogen wie in den alten, den guten Tagen. In jedem neuen Club habe ich mich erst einmal panisch umgesehen, ob du vielleicht da bist, womöglich in den Armen eines anderen!

Wir waren frühstücken, sind lachend nach Hause zu mir. Da habe ich ein Mädchen die Straße von meinem Haus weglaufen gesehen und wollte ihr nachrennen. Ich war so sicher, dass du es warst!

Charly hat mich festgehalten. War wohl besser, dass ich nicht auch noch wegen Belästigung angezeigt werde. Es gibt schon zu viele Frauen in der Stadt, denen ich nachgerannt war, weil ich mir so sicher gewesen bin.

Das wenigstens ist schon besser geworden. Ich habe eingesehen, dass ich dich nicht zufällig wiedersehen werde.
So viel Glück scheine ich nicht zu haben.

Nach diesem Vorfall bin ich wieder in meine mittlerweile schon gewohnte Trübsinnigkeit zurückverfallen, und die Donau hatte wieder einmal Hochwasser wegen meiner Tränen.
Charly hat sich schweren Herzens verabschiedet, mir das Versprechen abgenommen, auf mich zu achten.

Jetzt sitze ich wieder über dieser Kladde, in der ich Seite um Seite mit meiner Sehnsucht gefüllt habe.
Einer Sehnsucht, die nicht zu vergehen scheint!
Was, wenn du das heute gewesen wärst?

Wenn du zu mir kommen wolltest?
Was hätte ich getan?
Dich in die Arme gerissen, auf Paul gepfiffen, dich nicht mehr losgelassen!
Genau das hätte ich getan!

Im August haben Charly und ich Geburtstag, aber ich glaube nicht, dass ich groß feiern kann. Der 33. ist ja auch kein besonderer.
Wann du wohl Geburtstag hast?

Ich glaube, ich packe jetzt meine Gitarre ein, setze mich an die Donau und spiele mir den Schmerz ein wenig von der Seele. Ich kann schon eine Menge Lieder, doch du wirst wohl keines davon je hören, liebste Marie!

Voller Sehnsucht, immer noch!
Niklas

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Hallo Niklas!

Gestern hätte ich beinahe einen großen Fehler gemacht, an dem mein Herz dann endgültig zerbrochen wäre.

Ich war beim Anwalt, den Sophie für mich herausgesucht hat. Lustiger Weise ist er der Mann von Pauls Schwester, die ich mal auf einem Lehrgang kennen gelernt habe.
Sie hat da einen Satz gesagt, der mir komisch vorgekommen war: „Es tut mir so leid, dass das mit dir und Paul nichts geworden ist!"

Was hatte das denn zu bedeuten? habe ich gedacht. Nichts geworden ist? Woher wusste sie denn von mir? Aber ich habe nicht weiter nachgefragt.

Jetzt saß ich also vor ihrem Mann. Ich erzählte alles so detailliert wie möglich, Anwälte haben ja Schweigepflicht. Nur deinen Namen habe ich nicht preisgegeben.
Er meinte dann, es wäre schon wichtig, dass du als Erzeuger, wie er es genannt hat, bestätigst, dass es dein Kind ist, sonst müssten wir nach der Geburt einen Vaterschaftstest machen, bis dahin würde Nicola als ehelich gelten.

Eine echt blöde Situation!
Also habe ich mir einen Ruck gegeben. Für sie musste ich eben in den sauren Apfel beißen! Ich bin zu deiner Schule gefahren, doch dein Auto war nicht da. Ich erinnerte mich, dass Lehrer von Abschlussklassen wohl schon frei haben, und bin zu deiner Wohnung.
Als ich gerade klingeln wollte, habe ich dich von weitem lachen gehört, dieses Lachen erkenne ich noch immer unter tausenden!

Du warst noch weit weg, aber du hattest eine schöne Frau im Arm und ihr wart sehr glücklich. Panisch bin ich weggerannt.
Nein! Das konnte ich nicht! Ich habe mich bei Nicola entschuldigt, aber dazu hatte ich nicht die Kraft! Noch immer nicht!
Ich habe den Anwalt angerufen, ihm erklärt, dass wir dann eben den langen Weg gehen müssten, was er aber ganz gut verstand. Glaube ich zumindest.

Heulend bin ich zu meinem Auto gelaufen und direkt in einen Mann hineingerannt. Als ich wieder bei mir war, mussten wir lachen. Es war Mister X, Hans heißt er ja.

Er hat mich in ein Café geschleppt und mit mir geredet. Alles ist aus mir herausgebrochen!
Und was soll ich sagen? Er ist echt ein netter Kerl! Also, nichts zum Verlieben, aber als Freund durchaus zu gebrauchen.

Er hat auch eine Freundin zurzeit, aber wir haben uns echt gut unterhalten!
Unglaublich, wie das Schicksal drauf ist!
Er hat mir gestanden, wie nervös er gewesen war an jenem Abend, dass er selber gemerkt hatte, was er für einen Unsinn redete, dass er sich deshalb noch einmal mit mir hatte verabreden wollen, damit ich ihn kennenlernen konnte, wie er wirklich war.
Aber da war es eben schon zu spät gewesen!

Dann hat er mich zu meinem Auto gebracht, ist die ganze Strecke hinter mir hergefahren, damit ich sicher nach Hause komme!
Ist aber nicht ausgestiegen, ist gleich weitergefahren!

Am Abend kam dann der dritte Hammer in Person meiner Eltern! Ich weiß nicht, ob die schon zwei- oder dreimal bei mir waren in den letzten Jahren, aber sie standen leibhaftig vor der Türe.
Mama hat mich in den Arm genommen! Mama! Mich! In den Arm genommen!
Ich konnte es kaum fassen!

Ob das schon einmal vorgekommen war?
Meine Mutter ist eine schöne, kühle Frau, nein, eigentlich eine Dame aus bestem Haus. Aufgewachsen mit wechselnden Nannys, hervorgeholt zu offiziellen Terminen, die Vorzeigetochter, die Klavier spielte, schön zeichnete, artig war, ein Einser-Abitur hinlegte, Medizin studierte, heiratete, natürlich standesgemäß, zwei Kinder bekam - leider nur Töchter!
Die väterliche Firma übernahm dann ein Cousin.

Der standesgemäße Ehemann, unser Vater, war sehr verliebt in das Geld seiner Frau und in sich. Da waren Sophie und ich uns immer sicher. Die beiden hatten sich arrangiert, waren öfter unterwegs als zu Hause. Alle Gazetten rund um den Globus brachten immer wieder Berichte und Fotos von dem prominenten, schönen Paar.

Und jetzt hielt diese Dame mich im Arm und sagte tatsächlich: „Ich freue mich sehr darauf, Oma zu werden!"
Und der gutaussehende Typ neben ihr, der mein Vater war, wischte sich eine Träne aus dem rechten Auge!
Mich in den Arm zu nehmen, wäre zu viel gewesen, aber er strich mir über den Kopf!
Wahr und wahrhaftig!

„Kommt rein!" brachte ich schließlich hervor.
Und dann unterhielten wir uns.
Wir sprachen zusammen!
In ganzen Sätzen!
Und ich konnte es kaum glauben, aber ich habe ihnen von dir erzählt!
Vom Vater ihres Enkelkindes.

Aber auch von Benni, meinem neuen Versuch mit ihm, dem bitteren Ende.
„Wir bezahlen ihm eine größere Summe, wenn er der Scheidung schnell zustimmt!" erklärte mein Vater. „Als Darlehen, das wir sofort zurückfordern, sollte er noch einmal in deine Nähe kommen!" Da brach doch die alte Vorgehensweise wieder durch, aber dieses Mal war ich sogar dankbar!

Zwei Stunden später haben sie sich verabschiedet, und zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, von ihnen geliebt zu werden.
Was diese Zeit mit dir alles so nach sich gezogen hat!

Aber lieber als die Zeit nach dir wäre mir die Zeit mit dir, Niklas!
Doch du bist endgültig für mich verloren, das habe ich heute begriffen. Du warst so glücklich mit dieser schönen Frau in deinen Armen!
Irgendwie kam sie mir bekannt vor.

Ist wohl eine Kollegin von dir, die ich schon mal auf einer Fortbildung getroffen habe.
Dann kann ich wohl endlich abschließen, muss ich abschließen.
Kann mein Leben mit Nikola planen, muss aufhören zu träumen, zu hoffen, zu wünschen!
Vielleicht gibt es auch für mich da draußen einmal einen Mann, eine neue Liebe!

Aber es muss nicht sein!
Ich werde eine Tochter haben, ich habe plötzlich Eltern, ich habe eine Schwester und einen Schwager!
Und ich durfte lieben!

Damals – in einem anderen Leben.
Ich werde das Buch weiterschreiben, aber nicht mehr für dich!
Werde glücklich mit ihr oder einer anderen oder vielen anderen!

Adieu!
Marie


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