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Kapitel 8 - Kreative Schübe

Rhytmisch tippte Harry mit seinem Stift gegen den ledernen Einband des Notizbuches, während er nachdenklich an den Nägeln seiner anderen Hand kaute.

»Harry?«
Erschrocken zuckte der junge Künstler zusammen und sah irritiert von seinen Notizen auf.
»Hm, was?«

Mit großen Augen sah ihm sein Manager entgegen und zog skeptisch eine Augenbraue nach oben.
»Du sitzt hier ohne Termin in meinem Büro, also - sag du's mir«, lachte Jeff schließlich doch amüsiert, als er sich auf dem Sessel hinter seinem Schreibtisch niederließ. »Was kann ich für dich tun?«

Harry war während seiner Wartezeit so sehr in Gedanken versunken gewesen, dass er selbst einen Moment brauchte, um sich den ursprünglichen Grund für diesen spontanen Besuch in Erinnerung zu rufen - zumal er gar keinen expliziten Grund hatte.

Er hatte gerade eben noch unten im Café dieses Gebäudekomplexes gesessen und Maryanas Anwesenheit genossen, als er sich dann dazu entschlossen hatte, seinem Manager und Freund doch noch einen Besuch abzustatten.
Es kam selten vor, dass er und Jeff zur gleichen Zeit in derselben Stadt, geschweige denn im selben Haus waren. Doch um nun Harrys Solokarriere in Gang zu bringen, arbeiteten sie derzeit beide hier in LA.

»Du hattest gerade dein erstes Gespräch mit dieser Clark, nicht wahr?«, half ihm Jeff langsam auf die Sprünge.
Geistesabwesend nickte Harry.
An das Treffen mit »dieser Clark« musste er definitiv nicht erinnert werden, denn vergessen würde er diese Begegnung lange nicht.
Er konnte selbst noch nicht einordnen, was es war, doch etwas an diesem Arrangement mit Maryana Clark wollte ihn nicht mehr loslassen.

»Wie war's?«, hakte Jeff aktiv nach und beäugte sein Gegenüber nun doch kritisch, nachdem Harry keinerlei Anstalten machte, von sich aus zu reagieren.

»Gut!«, nickte der braunhaarige Sänger sofort eifrig und nestelte mit seinen Fingern weiterhin unbewusst an seinem Notizbuch herum. »Wirklich gut.«

»Also bist du dir immer noch so sicher, dass sie die richtige Wahl war?«
Wieder wanderte eine von Jeffs Augenbrauen skeptisch nach oben.

Er hatte von Anfang an erhebliche Zweifel an Maryanas Engagement gehegt.
Es gab eine Menge Autoren, die Künstlerbiografien verfassten und Erfahrung mitbrachten, doch Maryana Clark war keine davon.
Ganz im Gegenteil - sie hatte bisher auf eine vollkommen andere Schiene gesetzt und über große Lebensfragen geschrieben, anstatt sich verkaufsorientierten Werken zu widmen.
Etwas, was sich in Jeffs Kopf nur schwer mit dem vereinbaren ließ, was er sich unter dem Buch über Harry vorstellte.
Doch der junge Sänger hatte so vehement darauf beharrt, dass sein Manager und Freund schließlich nachgegeben hatte.

»Ich glaube, sie hat eine Menge zu erzählen, aber noch ist sie etwas zurückhaltend«, berichtete Harry gedankenverloren von seinen ersten Einschätzung der jungen Autorin.
Mit jedem seiner Worte wanderte Jeffs Augenbraue gefühlt noch einen Zentimeter nach oben.
»Dir ist schon bewusst, dass sie die Autorin ist und nicht du Romane über sie verfassen sollst?«

»Klar«, rollte Harry mit den Augen und warf seinem Manager einen müden Blick zu. »Aber ich muss doch auch wissen, mit wem ich mich da überhaupt unterhalten.«
Wieder lachte Jeff einmal lauf auf, ehe er Harrys Blick mindestens ebenso müde erwiderte.
»Du legst ihre Bücher seit Wochen kaum mehr aus der Hand und sprichst von nichts anderem. Ich denke, du weißt langsam, mit wem du's zu tun hast.«

Dem konnte Harry, selbst wenn er wollte, nicht widersprechen.
Er hatte Maryanas Bücher entdeckt, kurz bevor sich One Direction zu ihrer Auszeit geeinigt hatten.

Als überarbeiteter, erfolgsgetriebener Künstler, war er damals nur einen letzten Schritt davon entfernt, endgültig dem Narzissmus zu verfallen und sich seinem Erfolg zu verschreiben. Dass ihm zu dieser Zeit Maryana Clarks Werke in die Hände gefallen waren, in denen sie für mehr Gottvertrauen, Gelassenheit und Achtsamkeit plädiert hatte, war zwar noch lange nicht seine Rettung gewesen, doch es hatte ihn sicherlich darin bestärkt, sich auf diese Auszeit von One Direction und auf Neues einzulassen.

»Ich weiß, wie sie die Welt sieht und wofür sie steht, aber ich weiß noch lange nicht, wer sie ist«, schüttelte Harry nachdenklich den Kopf und schlug beiläufig wieder sein Notizbuch auf.
Seitens Jeff erntete er dafür bloß wieder einen skeptischen Blick, ehe er sich dann mit leichtem Grinsen zurücklehnte.

Die beiden Männer, die sich hier gegenübersaßen, kannten einander nicht erst seit gestern.
Wann immer Jeff diesen wissenden, amüsierten Blick aufgesetzt hatte, war er sich sicher, sein Gegenüber durchschaut zu haben - und das galt auch für seinen Freund, der gerade verdächtig verträumt und geistesabwesend vor sich hin starrte.

»Was immer dich inspiriert«, sagte er leise und zuckte schmunzelnd mit den Schultern, als er sich schließlich wieder seiner Arbeit, die ihn auf dem großen Schreibtisch vor ihm erwartete, widmete.
Harry war ohnehin längst wieder in seinen Zeilen versunken und schlug rythmisch mit dem Stift gegen die Außenseite seines Oberschenkels.
Sein verklärter Blick war auf die Schmierereien in seinem kleinen, ledernen Buch gerichtet.

Ganz ähnlich wie Maryana hatte auch Harry einzelne Worte notiert, die er bislang über die junge blonde Frau in Erfahrung gebracht hatte.
Nur gestaltete sich seine Liste bisher noch kürzer, als die der Jungautorin über Harry.

- Familie aus Carolina
- mag die Leute an der Westküste nicht

Eine spärliche Ausbeute, die Harry nur zu gerne ausbauen wollte. Doch nun musste er mit dem arbeiten, was er bisher hatte.
Manche Songs entstanden eben auf Biegen und Brechen im Studio mit professioneller Unterstützung, während andere in Momenten wie diesen einfach zu Papier gebracht werden wollten. Der Ansatz einer Melodie spielte bereits in seinem Kopf, doch was ihm viel mehr auf dem Herzen lag, war dieses beflügelte Gefühl, das er im Moment noch in sich trug, zu nutzen und in Worte zu fassen.

Zwischen sämtlichen Schmierereien und durchgestrichenen Zeilen, warf Harry nach einiger Zeit einen zufriedenen Blick auf das Papier.
Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren, doch zumindest waren dabei brauchbare Zeilen entstanden.

She's got a family in Carolina
So far away, but she says I remind her of home
Feeling oh so far from home
She never saw herself as a west coaster
Moved all the way cause her grandma told her
"Better swim before you drown"

Er konnte sich immer noch nicht erklären, was an Maryana ihn so in ihren Bann zog und was genau er sich davon erhoffte.
Ob es nun das war, was er zuvor von ihr gelesen hatte und damit ihre Einstellung, die ihn so beeindruckte, oder ob es doch die Art war, wie sie sich ihm gegenüber verhielt - irgendetwas davon ließ ihn nicht mehr los.

Immer noch sah er ihre aufmerksamen, braunen Augen, die ihn beobachteten und versuchten, ihn kennenzulernen - ohne Vorurteile, ohne Hintergedanken, ohne ihn längst in eine Schublade gesteckt zu haben.

»Also, nicht dass ich diese glänzende Unterhaltung hier nicht zu schätzen wüsste«, riss ihn Jeff plötzlich wieder aus seinen Gedanken und gab Harry damit einen Grund, seinen Blick wieder vom Geschriebenen loszureissen.
Stattdessen sah er seinen Manager, der ihn amüsiert über den Schreibtisch hinweg beobachtet hatte.
»Aber dürfte ich dich wohl freundlich aus diesem Büro werfen?«

Um das Ganze noch zu unterstreichen, nickte Jeff in Richtung der Bürotüre, in dessen Rahmen längst seine Assistentin stand.
»Mr. Azoff, Ihr nächster Termin wartet«, ließ sie ihn wissen und schien dort schon ein ganzes Weilchen zu warte . »Soll ich ihn noch etwas vertrösten?«

»Nein, nein. Danke«, nickte Jeff ihr freundlich zu. »Harry und ich sind ohnehin fertig. Nicht wahr?«
Fragend und auffordernd zugleich richtete er seinen Blick auf den jungen Künstler, der sich lächelnd die braunen, langen Locken aus dem Gesicht strich.

Mit einem letzten, prüfenden Blick auf sein Buch und sein bisheriges Werk, seufzte er einmal leise.
»Moment«, murmelte er kaum hörbar und setzte noch einmal den Stift an, um eine weitere Zeile zu Papier zu bringen.

I met her once and wrote a song about her

»Ja, sind wir«, nickte er Jeff dann zu und erhob sich schnell von seinem Stuhl, den ledernen Einband zugeklappt.
»Wir sehen uns.«

Nach wir vor grinsend schüttelte Jeff leicht den Kopf, als er seinen guten Freund so konfus vor sich sah.

»Es war mir, wie immer eine Freude«, lachte er heiser. »Bis dann, Harry, und bleib bei Verstand.«
»Mhm, wünsch ich dir auch«, murmelte Harry nur gedankenverloren und deutete eine Geste an, die wohl zum Abschied dienen sollte.

In seinem Kopf war er längst schon im Studio, um dort weiterhin an diesem Text und dieser Melodie zu arbeiten - und auch beim nächsten Treffen mit Maryana, das er kaum erwarten konnte.

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