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Kapitel 36 - Wiedersehen

Wie gewohnt hatte Harry Wort gehalten und sich schon bald bei Maryana gemeldet.
Egal wie sie im Moment zueinander standen, hatte die Autorin keine Zweifel an Harrys Pflichtbewusstsein gehabt.

»Wir fangen heute an aufzunehmen, das Ganze wird aber natürlich eine ganze Weile dauern. Komm in den nächsten Wochen einfach ein paar Mal vorbei, und am besten auch direkt morgen, gegen Mittag«, hatte er ihr, zusammen mit der Adresse des Studios geschrieben.

Maryana war darauf gefasst gewesen, immerhin hatte er ihr angekündigt, was passieren wird.
Je näher das Zusammentreffen mit Harry rückte, desto nervöser wurde sie.

Sie wusste nicht, was sie zu erwarten hatte.
Am Telefon hatte Harry abgeklärt gewirkt, doch vielleicht war doch wieder diese nervöse Unbeholfenheit zwischen ihnen, wenn sie sich wiedersahen.
Sie konnte Harry kaum einschätzen. Immerhin wusste sie ja selbst kaum, wie sie mit der Situation umgehen würde.

»Viel Spaß!«, hatte ihr David heute morgen noch gewünscht, als er selbst das Haus in Richtung Arbeit verlassen hatte.
Maryana jedoch war bewusst, dass sie heute alles andere als Spaß haben würde. An dessen Stelle rückten zunächst Aufregung, Grauen und auch ein wenig Neugierde auf das, was auf sie zukommen sollte.

Mit etwas Verspätung kam Maryana beim Tonstudio an. In den letzten Monaten hatte sie Einiges gelernt - unter anderem, dass Uhrzeiten für Künstler ein grober Richtwert, aber noch lange kein Muss waren.

Wie erwartet wurde sie sowieso nicht empfangen. Stattdessen waren im Aufnahmeraum die Arbeiten bereits in vollem Gange, als sie dort ankam.

Harry stand bereits im Studio hinter dem Mikro und nahm die Anweisungen nickend durch die Kopfhörer zur Kenntnis. Sein Blick war auf die große Glasfront vor ihm, die den Blick auf die Regie freilegten, gerichtet, womit er auch Maryanas Ankunft verfolgen konnte.

»Hey«, betrat Maryana zögerlich das Studio. »Ich bin -«
»Jaja, ich weiß«, winkte der etwas dickliche Mann, der in seinem weißen Tanktop am Mischpult saß, ab. »Setz' dich, wir sind hier gerade mitten drin.«

Überrascht runzelte Maryana die Stirn, tat aber wie ihr geheißen.
Die Regie glich mehr einem Wohnzimmer als einem Tonstudio, also ließ sich die Blondine auf einem der leerstehenden Sessel nieder, von dem aus sie einen Blick auf Harry im Studio haben konnte.

Erst jetzt bemerkte Maryana, dass auch Mitch, zusammen mit zwei anderen Musikern anwesend war, den Blick aber konsequent auf die Aufnahmekabine gerichtet hatte.

Irritiert zog sie die Augenbrauen nach oben, als  ihr bewusst wurde, dass Mitch sie offensichtlich auch gar nicht sehen wollte.
»Okay«, murmelte sie leise zu sich selbst und konnte nur leicht den Kopf über die Situation, in der sie sich gerade befand, schütteln.

Mit den Befindlichkeiten der Menschen hier wollte sie sich aber ohnehin nicht mehr beschäftigen, solange sie nichts mit Harrys Buch zu tun hatten.
Konsequent versuchte Maryana also alle Vermutungen und Spekulationen, die in ihr aufzukeimen drohten, zu unterdrücken.

Sie war sogar erleichtert, als endlich Harrys Stimme ertönte und er ein paar Strophen seines ersten Soloalbums zum Besten gab.

Innerhalb weniger Minuten schlug diese Erleichterung jedoch wieder um in blanke Panik.
Ihr Herz war ihr auf direktem Wege in die Hosentasche gerutscht, als ihr das Offensichtliche erst jetzt auffiel.

Harrys Notizen, die sie so tief schockiert hatten, waren nicht einfach nur Notizen gewesen. Es waren Songtexte, die selbstverständlich auch dafür vorgesehen waren, irgendwann mit Melodien zu verschmelzen.
Und genau das hatte Harry offensichtlich zuletzt getan und sang die Worte, die unmissverständlich für Maryana verfasst wurden.

She's got a family in Carolina
So far away, but she says I remind her of home
Feeling oh so far from home
She never saw herself as a west coaster
Moved all the way 'cause her grandma told her
"Towns, better swim before you drown"

She's a good girl
She's such a good girl
She's a good girl
She feels so good

She's got a book for every situation
Gets into parties without invitations
How could you ever turn her down?
There's not a drink that I think could sink her
How would I tell her that she's all I think about?
Well, I guess she just found out

Während Harry immer wieder den Refrain wiederholte und neu einsang, saß Maryana kreidebleich im Tonstudio.
Sie glaubte sogar, dass Mitch nun doch ein bisschen in ihre Richtung schielte, um die Reaktion der Autorin nicht zu verpassen - und er wurde nicht enttäuscht.

Mit offenen Mund und explodierenden Gedanken saß sie erschrocken da und ließ sich den Text immer wieder durch den Kopf gehen. Ihr stand ins Gesicht geschrieben, wie unwohl ihr bei den eben gesungenen Worten war.
Harry konnte sie unmöglich so in die Welt hinausschicken.

»Hey, du bist ja schon da«, bemerkte Harry beiläufig, als er in einer Pause aus dem Studio trat und Maryana in der Regie sitzen sah.

Mit einem Mal war Maryana egal, wie lange sie sich nicht mehr gesehen hatten und wie verworren ihre Beziehung zueinander war.
Sie hatte ein Anliegen und das musste sie ihm auf der Stelle mitteilen.

»Ja, schon eine Weile«, nickte sie hektisch und prüfte, ob die restlichen Anwesenden in Hörweite waren.

Die Band hatte eine wohlverdiente Raucherpause eingelegt, während der seltsame Kerl am Mischpult konzentriert über seine Regler gebeugt saß und nach wie vor Kopfhörer auf dem Kopf hatte.

»Harry, du kannst das Lied doch nicht wirklich so veröffentlichen«, platzte es direkt aus Maryana heraus.
Ruhig sah dieser sie an und riss ein Stück von dem Donut in seiner Hand ab.

»Wieso?«, fragte er schulterzuckend und kaute, während er Maryanas erschrockenen Blick standhielt.

Sie erkannte Harry kaum wieder.
Er wirkte so abgeklärt und fast schon provokant - völlig anders als sie ihm zuletzt begegnet war.
In den letzten Monaten musste sich eine Menge in ihm verändert haben.

»Ich meine.. Das.. Man wird sofort wissen, dass es um mich geht!«, versuchte sie ihm ihr Problem klarzumachen, doch wieder gab sich Harry unbeeindruckt.
»Es geht um Townes, wir haben extra den Namen geändert.«

Er wusste ganz genau, wo Maryanas Problem lag, doch er schien ihre Verzweiflung beinahe zu genießen.
»Wenn mich Leute kennen, dann werden sie wissen, dass ich Townes bin!«, fuhr Maryana Harry schnippisch an.

»Leute wie David, meinst du wohl«, brachte es Harry endlich auf den Punkt und erschreckte Maryana mit dem Ansatz eines Lächelns, das sich auf seine Lippen schlich,

»Harry, das ist nicht witzig!«, zischte ihm Maryana weiter entgegen.
Seufenzd winkte Harry ab.
»Das sind meine Gefühle, die kann ich doch wohl aufschreiben und in einen Song packen. David kann dich doch nicht dafür verantwortlich machen, was ich singe.«

Mit großen Augen starrte Maryana ihn an.
»She feels so good«, rief sie ihm die Zeile, die ihr am meisten Sorgen bereitete in Erinnerung.

»Okay, dafür könnte er dich vielleicht doch verantwortlich machen«, musste Harry an dieser Stelle einlenken, lachte dann aber doch wieder amüsiert auf, ehe er sich ein weiteres Stück Donut in den Mund schob.
»Aber es ist die Wahrheit. Bild' dir bloß nichts darauf ein«, grinste er vor sich hin.

Fassungslos beobachtete Maryana den jungen Mann vor ihr.
Er hatte kaum mehr etwas mit dem Harry, den sie kennengelernt hatte, gemeinsam.
Dieses spöttische, passiv aggressive Lachen stand ihm nicht, es war nicht er.
Oder vielleicht war es nur das Lachen von dem, was Maryana aus Harry gemacht hatte.

»Was zum Teufel ist denn mit dir passiert, Harry«, fragte Maryana ehrlich schockiert, halb zu sich selbst, halb an den Künstler gerichtet.

»Mit mir ist nichts passiert, Maryana«, gab Harry sichtlich genervt zurück. »Aber vielleicht solltest du David einfach mal die Wahrheit sagen, was zwischen uns so los war. Das hast du bisher vermutlich nicht, hm?«

Das Grün in Harrys Augen hatte plötzlich nichts mehr von seiner tiefen Sänfte. Stattdessen leuchteten sie Maryana giftig entgegen.

»Nein, hab' ich nicht. Wieso auch? Niemand hätte etwas davon, wenn ich ihm das auf die Nase binden würde!«, versuchte sich Maryana zu verteidigen, obwohl Harry sich seine Meinung längst gebildet hatte.

»Weißt du, was ich glaube?«, sagte er klar und deutlich und musterte Maryana vorwurfsvoll. »Dass du Sachen generell gerne verbuddelst.«

»Bitte?«
Entsetzt starrte die Blondine auf Harry, der mit seiner Erklärung längst in den Startlöchern stand.

»Du warst bei mir immer du selbst und warst ausnahmslos offen, selbst was deine Familiengeschichte angeht. Ich bring' dich dazu, diese Sachen auszugraben, wo du sie doch so fein säuberlich verbuddelt hast.«

»So ein Quatsch, ich hab' an mir gearbeitet und mit all dem abgeschlossen, das hatte überhaupt nichts zu bedeuten!«

»Jaja, red' dir das mal schön ein«, raunte Harry schnippisch. »Sieh' dich weiterhin als die unfehlbare Maryana Clark, die Bücher schreibt, in denen sie Menschen das Leben erklärt, obwohl sie selbst ihre eigenen Baustellen ignoriert. Da ist es natürlich einfacher mit David zusammenzuleben, der einfach stumpfsinnig durchs Leben geht und nicht nachbohrt.«

All das hatte schon viel zu lange in Harry geschlummert. Endlich hatte er Maryana all das vorwerfen können und ihr seine ehrliche Sicht der Dinge präsentieren können.

Zwar fühlte sich der Sänger damit sichtlich erleichtert, Maryana hingegen fehlten jegliche Worte um zu beschreiben, wie sie sich fühlte.

Heute eine derartige Ansage zu bekommen, hatte sie nicht erwartet.
Sie war völlig sprachlos, womit sie keine andere Wahl hatte als Harry weiterhin das Wort zu überlassen.

»Ich werde die Songs und das Album jedenfalls so veröffentlichen, wie sie sind. Ich werde aus der ganzen Sache das einzig Positive rausziehen und das sind eben meine Gefühle, die diese Lieder geschrieben haben. Wenn das deine wackeligen Beziehung mit David den Gnadenstoß gibt, kann ich auch nichts machen. Die Lieder sind bestimmt nicht das Problem, die sind nämlich ehrlich. Schreib dir das gerne auf.«

Mit gerunzelter Stirn schüttelte Maryana fassungslos den Kopf über den Menschen, der ihr gerade gegeüberstand. Seine Enttäuschung war ganz klar gekippt und hatte sich in Wut und Verachtung gewandelt.
»Ich kenn dich so nicht, Harry.«

Neutral zuckte dieser mit den Schultern.
»Darum ging es doch, oder? Der Entstehungsprozess des Solo-Harrys war eine Reise und diese Entwicklung hast du begleitet. Hier sind wir - am Ziel. Harry Styles. Solo wie eh und je.«

Maryana war zutiefst schockiert von dem, was aus Harry geworden war. Er war so verbittert, dass es ihr schwerfiel zu glauben, dass er je wirklich der ehrliche, emotionale und tiefgründige Mensch war, über den sie so viel geschrieben hatte.
Er hatte sich vorgenommen egoistischer zu werden und das hatte er zweifelsohne auch umgesetzt.

Es war unmöglich ein normales Gespräch mit ihm zu führen.
»Na gratuliere, dann viel Erfolg damit«, knurrte sie ihn stattdessen verägert an. »Kannst du dich vielleicht trotzdem auf den letzten Metern noch zusammenreißen und vernünftig mit mir reden?«

»Klar«, zuckte Harry wieder mit den Schultern. »Ich beantworte nur deine Fragen.«
»Mhm, danke«, brummte Maryana vor sich hin und hatte langsam das Gefühl ihr Kopf würde explodieren.

Alles hier stimmte nicht zusammen. Dieser neue Harry, seine Lieder, sie selbst - es war zu viel. Zu viel Unbehagen.

»Ich.. ich glaub' ich komm am besten einfach morgen wieder«, entschied sie schließlich überstürzt. Die Flucht erschien ihr im Moment äußerst verlockend.

Ein weiteres Schulterzucken von Harry.
»Wie du willst, wir sind in den nächsten Wochen sowieso hier«, gab er sich gleichgültig und kehrte der Autorin damit desinteressiert den Rücken zu.

Ja, Flucht.
Sie wollte hier keine Sekunde länger bleiben und womöglich vielleicht noch direkt die nächste Ansprache von Harry zu hören bekommen.

Sie wollte hier raus und am Liebsten auch nicht wiederkommen.
Letzteres stand jedoch nicht zur Diskussion.

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