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Kapitel 31 - Holmes Chapel [2]

Der Nachmittag war wie im Fluge vergangen.
Harry und Anne hatten in aller Kürze die neusten Neuigkeiten ausgetauscht und auch Maryana und Anne hatten sich bereits näher kennenlernen können.

Für Maryana hatte sich der Besuch in Holmes Chapel schon jetzt gelohnt. Nachdem Anne ihr schon Einiges über ihren Sohn erzählt hatte, hatte sie im Laufe des Abends sogar noch zu einer Führung durch das Haus geladen.

Jedes einzelne Foto - und davon hingen in diesen vier Wänden einige - war ihr erklärt worden und Maryana kannte nun alle Familienmitglieder namens Twist, Styles, Selley, Cox und Co.

Während Anne Maryana durch das Haus führte, hatte sich Harry in der Zwischenzeit in der Küche zu schaffen.
Alleine die Tatsache, dass Harry im Stande war Nudeln zu kochen, kam für Maryana durchaus überraschend und sie war sich sicher, diese Info an irgendeiner Stelle im Buch unterbringen zu müssen.

»Abgesehen von Tee kochen haben deine Küchen bisher einen eher ungenutzten Eindruck gemacht«, bemerkte Maryana, immer noch perplex vom überraschend guten Geruch, der ihr in der Küche in die Nase stieg.

»Das ist in der Regel auch einfach nur zeitlich bedingt«, zuckte Harry mit den Schultern und stellte Maryana demonstrativ einen dampfenden Teller Penne mit sämtlichem Gemüse vor die Nase.
»Sogar ohne Fleisch.«

Lächelnd nahm Anne einmal mehr zur Kenntnis, wie gut sich Harry und Maryana inzwischen zu kennen schienen.

Auch während des Essen gab sich Anne weiterhin größte Mühe, Maryana stets ins Gespräch einzubinden.
Sie stellte Fragen, erklärte extra manche Hintergründe ihrer Geschichten und lächelte sie immer wieder freundlich an.

Sie gab sich Mühe, doch gänzlich losgelöst wurde die Stimmung bei Tisch trotzdem nicht. Zwischen Harry und Maryana wollte und konnte einfach kein ordentliches, wechselseitiges Gespräch zustande kommen, womit die Konversation ausschließlich über Anne lief.

»Danke fürs Essen und auch sonst für alles, aber ich würde euch beide dann jetzt auch mal alleine lassen«, verkündete Maryana schließlich, als der Abend etwas fortgeschrittener war.

»Ach was, jetzt schon?«
Überrascht guckte Anne die Blondine an.
»Ich muss noch telefonieren und ehrlich gesagt bin ich auch etwas müde«, entschuldigte sich Maryana lächelnd, während sich Harry nur stumm in seinem Stuhl zurücklehnte.

Er ahnte, dass es David war, den sie anrufen wollte. Selbst der Gedanke an dieses Telefonat versetzte ihm einen Schlag in die Magengrube.

Abwartend sah Anne auf Harry.
Maryana war Harrys Begleitung und in gewissermaßen auch sein Gast, selbst wenn Anne dieses Haus noch bewohnte.
Es war auch Harrys Zuhause und damit wäre auch er für sie zuständig gewesen, doch Harry rührte sich keinen Zentimeter.
Stattdessen herrschte betretenes Schweigen.

»Komm mit, Liebes, ich zeig dir wo du schlafen kannst«, trat endlich Anne für Harry ein und stand vom Tisch auf, nachdem ihr Sohn keinerlei Reaktion zeigte. »Du kannst dich in Gemmas Zimmer breitmachen.«
»Das ist lieb, danke.«

Gerade wollte Maryana Anne ins Obergeschoss folgen, als sie doch nochmal in der Küche stehen blieb.
»Gute Nacht, Harry«, wandte sie sich zu ihm um.
Dieser konnte sich nur mit Mühe zu einem Lächeln durchringen.
»Gute Nacht.«

Nachdenklich räumte Harry den Tisch ab, während die beiden Frauen verschwunden waren.
Er hatte nicht die leiseste Ahnung, wie sich die nächste Zeit gestalten sollte.
Fest stand bloß, dass ihm dieses ständige Hin und Her und der angespannte Umgang mit Maryana auf Dauer zu Grunde richten würde. Er konnte es schon jetzt kaum mehr ertragen.

Er versuchte alles, damit sie vielleicht doch wieder normal miteinander umgehen konnten, doch Maryana machte es ihm unmöglich - und auch er selbst war bei jeder Kleinigkeit plötzlich wieder unsicher.

Vielleicht hatte er doch alles verloren, als er alles auf eine Karte gesetzt hatte und aus Maryana herauskitzeln wollte, dass sie Gefühle für ihn hätte.

Denn jetzt, wann immer er sie ansah, dachte er daran, wie gut sich ihre Nähe angefühlt hatte.
Der Gedanke daran, dass er ihr niemals wieder so nah sein würde, zerriss ihn beinahe.
Es war die reinste Folter.

Seufzend lehnte sich Harry gegen die Küchenanrichte und atmete tief durch.

Er musste sich nun eben mit dem begnügen, was sie ihm geben konnte - Freundschaft.
Und die würde sich bestimmt wieder einpendeln. Er musste sich das nur immer wieder vor Augen halten.

Schnell wandte sich Harry wieder der Spüle und dem dreckigen Geschirr zu, als er seine Mutter die Treppe nach unten kommen hörte.
Nur wenige Augenblick später betrat sie wieder die Küche.

»So, Schatz«, sprach sie auffordernd.
Harry warf einen Blick über die Schulter und sah Anne, wie sie einen der Schränke öffnete und zwei Weingläser und eine Flasche herausfischte.

»Mitkommen.«
Im Befehlston wies sie ihren Sohn an, ihr zu folgen und lief schnurstracks ins angrenzende Wohnzimmer.

Überrascht, aber folgsam trocknete sich Harry die Hände ab und tat wie ihm geheißen.

»Setzen«, kam auch prompt der nächste Befehl seitens Anne, während sie sich selbst auf die cremefarbene Couch zwischen all den Decken fallen ließ.

Abwartend sah sie über die Rückenlehne des Sofas zu Harry, der noch seufzend im Türrahmen zur Küche stand.
Er kannte dieses Gesicht.

»Mum«, wollte er gerade mit quengelnder Stimme ansetzen, doch Anne ließ keine Widerrede zu.
»Ich warte.«
Demonstrativ füllte sie beide Gläser mit Rotwein und streckte eines davon Harry entgegen. »Komm schon.«

Endlich trottete Harry zu seiner Mutter und warf sich neben sie auf das Sofa.
Was hatte er auch erwartet? Für gewöhnlich spürte sie selbst durch das Telefon, wenn etwas mit ihm nicht stimmte. Natürlich konnte er ihr hier in Holmes Chapel nichts vormachen.

Den Kopf halb auf der Rückenlehne und halb auf Annes Schulter abgelegt, nahm Harry das Glas entgegen und nahm sofort einen kräftigen Schluck.

»Was ist los mit dir, Schatz, hm?«, fragte Anne direkt heraus und legte einen Arm um ihren Sohn. »Ich bezweifle, dass es Zufall war, dass dich deine Manieren heute den ganzen Tag über immer wieder verlassen haben.«

»Das ist kompliziert, Mum«, murmelte Harry so kurz wie ehrlich.
Besorgt guckte Anne drein.

Harry war inzwischen erwachsen geworden, doch wenn eine Mutter spürt, dass ihrem Kind etwas Kummer bereitet, dann war es eben doch wieder ihr Kind.

Anne kannte und lebte den Spruch »Eine Mutter kann immer nur so glücklich sein wie ihr unglücklichstes Kind«.
Dass Harry etwas schwer auf der Seeele liegen musste, das hatte Anne Twist längst bemerkt.

Sie kannte ihren Sohn in und auswendig, jede seiner Eigenheiten, jede seiner Macken.
Und wenn Harry nicht in der Lage war einen Menschen höflich vorzustellen, ein Gespräch am Laufen zu halten oder seinen Anstand vergaß und sich nicht um seinen Gast kümmern wollte, dann war sein Kopf belastet von Dingen, die schnellstens beiseite geschafft werden mussten - oder zumindest ausgesprochen.

»Ist es wegen deiner Zukunft? Machst du dir doch mehr Sorgen um deine Solokarriere als du zugeben willst?«, tippte Anne zunächst auf das Naheliegendste.

Anne hatte ihre Kinder immer zu Kreativität und Freiheit erzogen. Es war nicht überraschend gewesen, dass Gemma und Harry eher unkonventionelle Wege eingeschlagen hatten. Damit einher ging jedoch auch, dass sie immer wieder vor einer ungewissen Zukunft standen.

»Nein, da läuft alles gut. Ich bin zur Zeit sogar ziemlich produktiv, was die Musik angeht. Ich kann's kaum erwarten, wieder mal im Studio zu sein und aufzunehmen.«

Sanft streichelte sie über Harrys Arm.
»Aber?«

Harry zögerte kurz, knickte dann aber doch ein.
»Maryana«, sprach er es endlich aus und nahm direkt den nächsten großen Schluck Rotwein.

»Das wäre mein nächster Tipp gewesen«, seufzte Anne und schwenkte ihr Weinglas mit der Hand, die nicht um Harry lag. »Ich nehme an, dass es auch weniger mit ihrer Funktion als Autorin zu tun hat?«

Stumm schüttelte Harry den Kopf.
»Ich hab' mich zum ersten Mal verliebt, Mum«, gestand er und endlich platzte alles aus ihm heraus.
»Dreiundzwanzig Jahre hat es gedauert, das muss man sich erstmal vorstellen. Aber es ist.... es war genau so, wie ich es mir immer vorgestellt hab'. Alles, woran ich glaube und lebe, sieht sie genauso. Sie hat alles, was ich ihr erzählt habe ausnahmslos unterstützt und mich sogar noch dazu gebracht, mich viel tiefer mit mir auseinanderzusetzen. Sie hat mir ja durch ihre Bücher schon die Augen geöffnet, aber dass sie als Person nochmal um so viel besser ist, hab' ich nicht erwartet. Sie ist.. sie hätte der Mensch sein können, der mich auf meinem Weg zu mir selbst unterstützten hätte können und umgekehrt genauso. Es wäre so perfekt gewesen - ohne Kompromisse, genauso wie ich mir das immer gewünscht habe.«

Stumm hörte Anne ihrem Sohn zu.
Sie hatten hier so oft gesessen und über Harrys Bekanntschaften gesprochen. Jedes Mal hatte sie darüber gestaunt, wieviele Gedanken er sich über das Thema Liebe und Partnerschaft gemacht hatte und welch feste und anspruchsvolle Werte er dabei vertrat.

Sie hatte es anfangs darauf geschoben, dass Harry sich in Kreisen bewegte, in denen er sehr begehrt war und dank seines Charmes immer schon leichtes Spiel gehabt hatte. Sie hatte gedacht, dass er sich deshalb schlichtweg härtere Auswahlkriterien zurechtgelegt hätte.

Aber als er dann angefangen hatte, Robin und ihr die Frauen an seiner Seite vorzustellen, gleichzeitig jedoch klar kommuniziert hatte, dass er nicht verliebt war, hatte Anne ihn ernst genommen.

Harry konnte »Interesse haben« und »verliebt sein« klar trennen. Er hatte früh gewusst, was er wollte und sich auch nicht davon abbringen lassen.
Kaum einen Satz hatte Anne öfter aus seinem Mund gehört als ein nüchternes »Sie ist es nicht«.

»Was ist passiert, dass es nicht perfekt sein kann?«, fragte Anne vorsichtig.
Harry war immer schon nah bei seinen Gefühlen gewesen - vermutlich musste er das als Künstler auch - doch in diesem Zustand hatte sie ihn bislang nicht erlebt.

Sie kannte den Harry, der enttäuscht war, weil er nicht verliebt war.
Sie kannte den Harry, der sachlich erklärte, weshalb er nicht verliebt war.
Sie kannte auch den Harry, der infrage stellte, ob er sich jemals verlieben würde.
Doch der Harry, der enttäuscht verliebt war, hatte noch nie auf diesem Sofa gesessen.

»David ist passiert«, erklärte Harry knapp und spuckte dessen Namen förmlich aus. »In den ist sie offensichtlich verliebt, das hat sie mir unmissverständlich klar gemacht. Sie sind seit Jahren zusammen.«

Fest drückte Anne ihn an sich.
Eine enttäuschte Liebe war etwas, was sie sich nur zu lebhaft in Erinnerung rufen konnte.
Im Gegensatz zu Harry war sie in ihrer Jugend oft verliebt gewesen - oder zumindest hatte sie das geglaubt. Und dabei war sie nicht nur einmal enttäuscht worden.

»Naja, gegen Gefühle kann man nichts machen«, seufzte Anne knapp.
Ihr war bewusst, dass keine Worte dieser Welt Harry seinen Schmerz hätten abnehmen können. Hätte sie etwas tun können, hätte sie keine Sekunde gezögert.

»Aber zumindest weißt du, woran du bist«, versuchte sie etwas ansatzweise Positives daran zu sehen. »Beschränk den Kontakt auf ein Minimum, bis sie all ihre Infos beisammen hat und wenn das Buch fertig ist, kannst du endlich anfangen zu heilen.«

Skeptisch guckte Harry drein.
Ihm war klar, dass das sicherlich der gesündere Weg wäre, aber auf seltsame Art und Weise konnte er ihn trotzdem nicht gehen.

»Ehrlich gesagt bin ich ihr lieber ein Freund, anstatt sie ganz zu verlieren«, gestand Harry und versuchte dabei überzeugt von seiner Idee zu klingen.
Doch auch in dieser Hinsicht konnte er seiner Mutter nichts vormachen.

»Ihr macht aber derzeit nicht den Eindruck, als wärt ihr sonderlich gut befreundet«, gab Anne zu bedenken und schien nicht überzeugt vom Plan ihres Sohnes.

Dieser hatte seinen Blick auf den verbleibenden Schluck Wein in seinem Glas gerichtet und schwenkte ihn lustlos hin und her.
»Das muss sich eben erst wieder einpendeln.«

Konzentriert hielt Anne inne und überlegte, ob sie sich einfach auf die Zunge beißen und Harry seine eigenen Erfahrungen machen lassen sollte.
Sie hielt nichts von seinem Vorhaben und sie spürte auch, wie schlecht es Harry damit ging. Allerdings war er auch alt genug, als dass sie ihm in sein Leben dreinreden sollte.

Als sich Anne dann aber vor Augen hielt, welches Ende es genommen hatte, als sie das letzte Mal ihre Meinung für sich behalten und Harry einfach machen hatte lassen, konnte sie doch nicht länger ruhig bleiben.

»Harry Edward Styles, du kennst doch inzwischen deinen Kryptonit. Du wirst doch wohl nicht schon wieder unfähig sein einen Schlussstrich zu ziehen, um dich selbst zu schützen. Nicht schon wieder.«

»Das ist doch dieses Mal was ganz anderes«, brummte Harry uneinsichtig und wusste nur zu gut, worauf seine Mutter hinaus wollte.

»Es ist dasselbe!«, entgegnete Anne forsch. »Deine Band und die Musik und alles drum herum hast du auch geliebt und wolltest einfach nicht kürzer treten, obwohl du gespürt hast, dass du langsam schlapp machst. Das hast du dich auch durchgequält, bis -«

»Ich weiß, was passiert ist«, rollte Harry mit den Augen.

Die wohl fürchterlichsten Monate seines Lebens würde er mit Sicherheit niemals vergessen. Ironischerweise hatte ihn seine damalige Lage sogar auf Umwegen zu Maryana geführt.

»Sie sollte eigentlich auch so weit denken können, du musst ihr doch davon erzählt haben. Immerhin war das wirklich einschneidend in deinem Leben und muss doch mit Sicherheit ins Buch«, überlegte Anne laut und dachte nur ungern daran, wie oft sie vor Sorge um Harry und seine Zukunft wachgelegen hatte.

»Ich hab ihr das noch nicht erzählt«, gab Harry  kleinlaut zu.

»Was? Wieso?«
Mit großen Augen sah Anne ihn an, bevor sie sich ihre Fragen selbst beantwortete.
»Natürlich, weil du die Sache am Liebsten schon wieder totschweigen und ignorieren willst«, seufzte sie und schüttelte leicht den Kopf.
Sie kannte ihr jüngstes Kind eben doch viel zu gut.

»Du willst es ignorieren, genau wie du ignorieren willst, dass es dir in Maryanas Nähe schlecht geht, was? Genau wie du deine innere Stimme immer ignorierst, wenn dir nicht gefällt, was sie sagt.«

Harry sagte nichts und die Stille sprach für sich.
Seine Mutter hatte ihn mal wieder durchschaut und mit ihren Worten dazu beigetragen, dass er sich selbst ein Stück besser verstand.

»Ach, Schatz, du bist zweifellos der Sohn deines Vaters«, seufzte Anne und drückte Harry tröstend an sich, während sie ihm sanft durch die langen Locken fuhr.

»Sprich bald mit ihr, bitte. Tu dir den Gefallen und achte ein bisschen mehr auf dich.«
Brummend nahm er ihre Bitte zu Kenntnis.

Ein Besuch Zuhause hatte ihn bislang immer wieder etwas näher zu sich gebracht.
Nachdem er sich in den letzten Tagen mehrmals die Frage gestellt hatte, war es höchste Zeit gewesen, hierherzukommen.

Und wie immer hatte seine Mutter bestimmt Recht.
Vielleicht musste er doch endlich vernünftig sein. Vielleicht musste er sich doch endlich überwinden und ehrlich zu sich sein - und das tun, was ihn auf Dauer nicht zu Grunde richten würde. Selbst wenn es ein Leben ganz ohne Maryana bedeutete.

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