Von großen Brüdern und alten Freunden ...
Sibling (noun)
Each of two or more children or offspring having one or both parents in common; a brother or sister.
Nachdem ihr Vater es endlich geschafft hatte vernünftig einzuparken, holte Jane ihr Gepäck aus dem Kofferraum. Fred stand daneben und beobachtete sie mit hochgezogener Augenbraue.
"Wenn du deine Position als Treiberin behalten willst, solltest du dringend an deiner Kraft arbeiten. Am besten fängst du jetzt gleich damit an, indem du mir meine Sachen reichst."
Er sah sie auffordernd an. Jetzt war sie diejenige, die die Augenbrauen hochzog.
"Erstens, du hast mir gar nichts zu sagen. Zweitens, wovon träumst du eigentlich nachts?"
"Glaub mir, dass willst du nicht wissen!"
Meinte Roxanne und holte ebenfalls ihre Taschen aus dem Kofferraum. Jane und Roxanne sahen einander kurz an und prusteten dann los.
Fred verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust.
"Dad! Roxanne und Jane machen sich über mich lustig!"
Ihr Dad holte Freds Taschen aus dem Kofferraum und hielt sie ihm hin.
"Du bist volljährig, Fred. Ich denke du bist voll und ganz in der Lage, dich alleine zur Wehr zu setzen!"
Vor dem Bahnhofseingang verabschiedete sich ihr Dad von ihnen.
"Ich hab noch im Laden zu tun. Den Weg findet ihr doch sicherlich alleine?"
"Dad, wir sind schon groß!"
Erwiderte Roxanne trocken.
Ihr Vater lachte.
"Das weiß ich doch. Jane und Nyla, ihr lernt bitte für die ZAG's. Und du Fred, für die UTZ's! Roxanne... du übst einfach für Quidditch!"
"Ja Dad."
Riefen die vier Geschwister im Chor.
Ihr Vater winkte ihnen noch ein letztes mal zu, bevor er zurück zum Auto lief.
"Darf ich euch daran erinnern, dass wir spät dran sind?"
Merkte Nyla ungeduldig an, als sich nach einer Minute immer noch keiner bewegte. Jane verschränkte genervt die Arme vor der Brust.
"Wenn du mich rechtzeitig geweckt hättest, ständen wir jetzt nicht so unter Zeitdruck!"
Während Fred sich an ihnen vorbei drängelte, meinte er nur:
"Verschiebt euren Kleinkrieg auf später. Wir sind nämlich echt spät dran!"
Er konnte gerade noch Janes Tritt ausweichen, der garantiert für seinen Hintern bestimmt gewesen war.
Fred grinste und wiegte sich schon in Sicherheit, als Roxanne ihm einen kräftigen Tritt gegen sein Schienbein verpasste. Mit vor Schmerz verzerrtem Gesicht drehte er sich abrupt um und murmelte etwas das wie 'Weiber' klang.
Schließlich rannte er gegen die Wand zwischen Gleis 9 und 10. Roxanne lachte und gab Jane ein Highfive.
"Der lernt es nie, oder?"
"Nie!" stimmte Jane ihr zu und verschwand nun ebenfalls hinter der Absperrung.
Auf Gleis 9 3/4 angekommen, sah sie sich suchend um, entdeckte aber nirgends Amelia Malfoy, Yva Zabini oder Avery Richardson. Sicher waren die drei bereits im Zug und besetzten ein Abteil für sie. Nyla stupste sie an und zeigte auf die rothaarige Gestalt, die ihnen aufgeregt zuwinkte.
Rose Granger-Weasley. Ihre Cousine.
Und neben ihr Janes beste Freundin Helena Blackburn. Sofort rannte sie, mit ihren Taschen in der Hand, los und umarmte ihre Rose stürmisch.
"Ich hab dich so vermisst Cousinchen! Warum seid ihr denn so spät?"
fragte Rose mit einer theatralischen Handbewegung, als sich die beiden wieder voneinander gelöst hatten. Helena verdrehte die Augen über Rose' dramatische Art und Jane grinste.
Alles war so wie immer.
Sie deutete auf Nyla die sich nun auch endlich zu ihnen gesellt hatte.
" Mein herzallerliebstes Schwesterherz gönnte mir eine Stunde mehr Schlaf."
Besagte zuckte mit den Schultern.
"Ich kann gar nicht verstehen, warum du so sauer auf mich bist. Dir müsste doch eigentlich bewusst sein, dass ich ein sehr großzügiger Mensch bin."
"Oder einfach nur ein hinterlistiges Miststück, an dem eine echte Slytherin verloren gegangen ist. Je nachdem, wie man es definieren möchte." Erwiderte Jane und wandte sich an Helena, die mit Faszination die Debatte der Zwillinge beobachtet hatte.
"Kommst du mit in unser Abteil?"
Früher saß Helena immer mit ihrem Bruder Nathaniel und seinen Freunden in einem Abteil, da Janes immer voll belegt gewesen war. Dieses Jahr mussten allerdings Rose, Mary Lonhgbottom und Nyla ihre Plätze abtreten, da sie Vertrauensschüler geworden waren, weshalb sie es sich nun im Abteil der Vertrauensschüler bequem machen mussten.
Irgendeine Besprechung.
So genau hatte Jane gar nicht zugehört. Sie war einfach nur froh gewesen, dass in Gryffindor Rose dieses Amt zugeteilt wurde und nicht ihr. Jetzt konnte sie sich ausschließlich auf ihre ZAG's und das Quidditchtraining konzentrieren.
Denn wenn sie nächstes Schuljahr ihren Cousin James im Amt des Quidditchkapitäns ablösen wollte, musste sie noch hart trainieren.
Helena nickte auf ihre Frage hin und deutete auf den letzten Wagon.
"Dort habe ich Amelia, Yva und Avery einsteigen sehen."
Jane seufzte.
Typisch Amelia und Avery. Möglichst den Umgang mit anderen Menschen meiden...
Also verabschiedeten Helena und Jane sich von Nyla und Rose und betraten den Zug.
Auf dem Gang begegneten sie James, der Jane im vorbeigehen durch die Haare wuschelte.
"Hat da jemand verschlafen?"
Voller Schadenfreude öffnete er die Abteiltür links von ihm und setzte sich zu Fred.
Mit ihrem Bruder hatte sie definitiv noch eine Rechnung zu begleichen.
Dieses verdammte Klatschmaul!
Erhobenen Hauptes schritt sie auf die letzte Abteiltür zu und riss sie auf.
"Jane-" begann Yva, doch Jane unterbrach sie mit einer Handbewegung.
"Ich will jetzt nichts hören!"
Schwungvoll ließ sie sich auf die leere Sitzbank vor Amelia, Yva und Avery fallen. Helena ließ sich elegant neben ihr nieder und war so freundlich die drei aufzuklären.
"Jane hat extrem schlechte Laune, da sie, erstens wegen Nyla verschlafen hat, und zweitens James ihre Frisur zerstört hat und nebenbei sich auch noch darüber lustig gemacht hat, dass sie verschlafen hat. Das wiederum kann er nur von Fred wissen, weshalb sie sich jetzt auch noch überlegen muss, wie sie es ihrem Bruder heimzahlen kann."
Fasste sie hervorragend wie immer Janes Stimmung zusammen.
Sie kannte sie eben besser als jeder andere. Bis auf Nyla, wie sie zu ihrem Leidwesen zugeben muss.
Wie auch immer.
Die Message war bei den Dreien auf jeden Fall angekommen und sie ließen Jane erstmal mit ihren Gedanken alleine und begannen stattdessen damit Helena auszufragen, ob ihr Bruder Nathaniel tatsächlich wieder vergeben war.
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